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Kriegsnotstandsausgade WchnM U MlskH vlatt Amts Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Forstrentamt zu Tharandt. für die Königliche Amtshauptmannschast Meißen, für das sowie für das Königliche unä Amgegenä. Erscheint seil ciem Iakre >841. Insertionspreis 15 Pfg. für die 6-gespaltene Rorpuszeile oder deren Raum, von au^r, halb des Amtsgerichtsbezirkes 20 j>fg., Reklamen 42 s?fg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit SO Prozent Aufschlag. Bei Wiederholung und Jahresumsätzen Rabatt nacb THi. Bekanntmachungen inl amtlichen Teil (nur von Behörden) die >paltzeile 45 pfg bezu». 60 Pfg. Nachweisungs- und Gffer>engebühr20bez. 50psg. 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Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Nr. 139. 1 Sonnabend, den 2. Dezember 1916. I 75. Jahrg. Mackensen beim Donauübergang. Oer wackere Sckwabe. Rach bei ersten Lesung der HtlfSdtenst-Vorlage. r. Berlin, 80. November. Zn die ernsten Verhandlungen der gestrigen Sitzung he- Reichstags brachte der Leiter des neuen Kriegsamtes, als er in ziemlich vorgerückter Stunde das Wort nahm, einen neuen und, sagen wir es gleich, einen herzerfrischenden Ton. Aus den Beratungen des Hauptausschusses ist die Bundesratsvorlage, wie man weiß, in wesentlich er weiterter Gestalt hervorgegangen: sie trug ursprünglich ein rein militärisches Gesicht und soll nunmehr die wohl bekannten Züge bürgerlicher Gesetzgebungskunst annehmen. Man konnte gespannt darauf sein, wie General Gröner sich zu dieser Bepackung des Entwurfs mit Ausschüssen und Schlichtungskommissionen, mit Rechtsgarantien und Jnstanzenzügen stellen würde. Nun, er hat den Humor deswegen noch lange nicht verloren. Die Hauptbedeutung deS Gedankens, der hier zur Tat werden soll, liegt nicht in dem Gesetz, erklärt er kurzweg, mit dem sich die Herren so unendlich viel Mühe gegeben hätten, sondern in seiner Ausführung. „Sie mögen den Mantel mit allen mög lichen Litzen und Tressen verbrämen, es nützt Ihnen nichts, wenn wir eS nicht vernünftig ausführen." Die also Angeredeten machten wohl zunächst ein etwas verdutztes Gesicht, aber da der stramme General, der da vor ihnen stand, in seiner behaglich-breiten schwäbischen Mundart ihnen ein über das andere Mal immer wieder versicherte, daß nur bei vernünftiger Handhabung der neuen Be stimmungen die Aufgabe zu lösen fei, die Heer und Volk sich hier gemeinsam gestellt haben, so zog er bald wieder die Gemüter auf seine Seite. Wir wollen die deutsche Volkswirtschaft, die uns bisher das Durchhalten so wunder voll ermöglicht hat, nicht schwächen oder gar zerstören, sondern wir wollen sie stärken, wir denken gar nicht daran, nun etwa das Unterste zu oberst zu kehren; selbstverständlich werden wir vorsichtig oorgehen, behutsam und vorher sorgfältig prüfen und überlegen, was wir tun, um keinen unnötigen Schaden anzurichten. Don dem Zwang möchten wir am liebsten gar keinen Gebrauch machen; wir rechnen darauf, daß alle Kreise unseres Volkes zu uns kommen und uns ihre Hilfe und Unterstützung antragen: die kleinen und die großen Unternehmer, die einzelnen wie die Verbände, der Hand- wie der Kopfarbeiter. Dann wollen wir mit ihnen beraten, wie wir ihre Kräfte am besten in den Dienst der vaterländischen Sache einstellen können, ohne den berechtigten Interessen des einzelnen zu sehr wehe zu tun — so soll und so wird es gemacht werden, und wenn es dabei natürlich nicht ohne Opfer abgehen wird, ;a die sind das geringere Übel und dürfen nicht gescheut werden, wenn die Feinde nicht über uns triumphieren sollen. Es fällt uns nicht ein, mit rauher Hand in die Existenzen hineinzugreifen und nun etwa zu sagen: du machst am 1., du am 2. Dezember die Bude zu und gehst als Munitionsarbeiter nach Spandau. Es handelt sich nur um den langsamen organischen Aufbau des Arbeitsheeres, so daß gar kein Gnind zur Beunruhigung gegeben ist. Wir werden mcht etwa einen Künstler aus einem Theater heraus- ziehen und ihn in einen Betrieb stecken, wo er höchstens die Arbeiter mit schönen Arien unterhalten, oder einen groben Gelehrten, aber unpraktischen Menschen in ein Amt, wo er mit seiner Lebensunkenntnis höchstens Unheil anrichten könnte, denn unser Ziel ist ja die dauernde Stärkung unserer Kriegswirtschaft. Wir wollen kein Zwangsgesetz schaffen, sondern ein sittliches Gesetz, hinter dem die Freiwilligkeit des ganzen Volkes steht, dessen moralische Kräfte dadurch gehoben und gefestigt werden sollen. Zu seinem eigenen Heil, aber auch zum Heil unseres Heeres, das täglich draußen vor dem Feinde Gut und Blut und Leben einsetzt und das darum hinter sich in der Heimat ein ebenso einmütiges und täglich zum Letzten entschlossenes Heer von Volks genossen wissen muß. Nur so werden wir das Wort wahr machen können, mit dem General Gröner jubelnden Beifall im Haus entfesselte; daß, wie jetzt die verräterischen Rumänen von unseren und den ver bündeten Trumen zu Paaren getrieben werden, daß es so auch den Engländern und der ganzen Ge sellschaft gehen soll! Unbeugsame Entschlossenheit in der Heimat zur Arbeit will das neue Gesetz, und die müssen wir erreichen. Jedem einzelnen Deutschen muß in Kopf und Herz hineingehämmert werden, daß er seinen eigenen Willen unterzuordnen hat unter den Willen des Vater landes, dessen Zukunft gesichert werden muß unter den, Zeichen der Freiheit, der Wohlfahrt und der Gestttuna. Das war der Höhepunkt des Tages, diese Rede, die zugleich eine wackere Schwabentat darstellt, weil sie nicht nur unbegründete Befürchtungen zerstreute, sondern auch dazu beitragen wird, den rechten Geist in unserem Volke, den opferfreudigen Geist der unvergeßlichen Augusttage des Jahres 1914 wieder ueu zu entfachen und zu beleben. Wir brauchen Männer, nicht Maßnahmen, und General Gröner ver bindet in seinem ganzen Wesen sosehr Tatkraft mit Besonnen heit, daß wir unser Schicksal preisen dürfen, das uns diesen Württemberger gerade zur rechten Zeit beschert hat. Im Reichstage wurde ihm gestern nahezu von allen Rednern des Hauses uneingeschränktes Vertrauen ausge sprochen; das gibt eine gute und gesunde Grundlage für die denkbar nützlichste Ausführung des neuen Gesetzes. Diesem Standpunkt kann und wird auch das ganze Volt sich einmütig anschließen. * Standpunkt cler panteien. Die erste Lesung der Hilfsdienst-Vorlage hielt unsere Reichsboten bis 10 Uhr nachts zusammen. Eine ausführ liche Wiedergabe der in einer so laugen Sitzung gehaltenen Reden würde einige Nummern unseres Blattes füllen. Wir müssen uns darum aus die Kennzeichnung der grund sätzlichen Stellungnahme der einzelnen Parteien be- ichränken. Das Zentrum (Redner: Dr. Spahn): Das Gesetz bezieht sich nur auf die männlichen Per- onen und in erster Linie auf die Freiwilligkeit, ein zwm- zendes Bedürfnis, die Frauen einzubeziehen, ist nicht vor- mnden. Als vaterländischer Hilfsdienst soll von vornherein lngeiehen werden die Tätigkeit aller Personen bei Behörden md behördlichen Einrichtungen, in der Kriegsindustrie, in der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, in der Krankenpflege, in >en Organisationen jeder Art oder in sonstigen Berufen oder Setrieben, die für die Zwecke der Kriegführung oder der Volks- «rsorgung unmittelbar oder mittelbar beschäftigt sind, soweit nur die Zahl der beschäftigten Personen das Bedürfnis nicht übersteigt. Bei der Presse dürfen nicht nur die Redakteure in Frage kommen, sondern auch das gesamte technische Personal. Ferner muß eine Schadloshaltung da erfolgen, wo sie nach der Billigkeit im einzelnen Fall angebracht ist. Die Sozialdemokratie (Redner: Dr. David): Die Sozialdemokratie billigt den Grundgedanken des Ge setzes durchaus. Die harte Notwendigkeit zwingt uns, weiter zukämpfen und auszuharren, bis auch die Gegner zu einem Frieden geneigt sind, den wir für Deutschland annehmen können. Wir wollen unter keinen Umständen, daß unsere braven Feldgrauen im Trommelfeuer an der Somme den Mangel an Geschossen mit ihrem Blute bezahlen. 'Das Volk muß geschlossen hinter ihnen stehen und unnötige Opfer ihnen ersparen. Wir fordern aber reale Garantien in dem Gesetz, daß kein Mißbrauch mit ihm geübt werde. Unumgänglich ist die Kontrolle des Parlaments. Die Natioualliberalen (Redner: Abg. Bassermann): Zum Hilfsdienst muß jeder eingezogen werden, wenn das Gesetz nicht verbitternd wirken soll. Es ist kein Zweifel, daß in den Kreisen der deutschen Frauen eine lebhafte Bewegung dafür vorhanden ist, auch zum Hilfsdienst zugezogen zu werden. Ich hoffe, daß bei freiwilliger Meldung tunlichst auf l diese Wünsche der Frauenwelt Rücksicht genommen werden I wird. In den Beiräten wünscht man die Vertretung auch von Angestellten, sowie die Benutzung der sehr gut ausgebauten Stellennachweise der Privatbeamten. Die Wichtigkeit der Er haltung der Arbeitskräfte für die schwerarbeitende Landwirt schaft kann gar nicht genug betont werden: von Monat zu Monat wird es schwieriger, auch nur die allernotwendigsten Arbeitskräfte zu erlangen und zu erhalten. Die Fortschr. Volkspartci (Redner: Abg. v. Payer): Wenn der zum Zivildienst Herangezogene sich vergegen wärtigt, welche Härten und welche Not im Felde ertragen werden müssen, dann wird es ihm leichter werden. Wir haben das Vertrauen zum deutschen Volke, daß ein Zwang, wenn überhaupt, so erst in viel späterer Zeit notwendig wird. Von vielen Seiten kommen freiwillige Angebote zum Zivildiensi an uns heran, auch von Frauen. Wenn wir darauf kommen sollten, auch auf die Frauen zurückgreifen zu müssen, so werden wir da freudigen Widerhall finden. Die Konservative» (Redner: Graf o. Westarp): Die Grundgedanken des Gesetzes sind gut. Wir stimmen der Vorlage zu. Die kleinen Existenzen des Mittelstandes müssen schonend behandelt werden. Diese Kreise müssen be ruhigt werden. Die Landwirtschaft ist ein notwendiger Kriegsbetrieb. Die Arbeitskräfte, die sie braucht, müssen ihr bleiben. Das Gesetz wird einen guten, moralischen Eindruck machen. Mit aller Kraft stehen wir hinter unseren Front- iruppen. Mit Reden über die Friedensbereitschaft kommen wir dem Frieden nicht näher. Erklärungen über unsere Friedensbereitschaft führen uns nicht zum Ziel. Zum Siege führt uns nur entschlossene Tat. Das Gesetz beweist den un beugsamen Siegeswillen und die feste Siegeszuversicht unseres Volkes, beides Voraussetzungen, die uns den Sieg erringen. Die Deutsche Fraktion (Redner: Dr. Arendt): Namens meiner Fraktion erkläre ich, daß wir dem Gesetz entwurf auf jeden Fall annehmen, mag er in der zweiten Lesung eine Gestalt erhalten, wie er will. Die Annahme ist vaterländische Pflichterfüllung. Wir sind frei von Schuld an diesem Kriege. Aber jetzt gilt es, unseren Feinden die wahn witzige Hoffnung auszntreiben, uns vernichten zu können. Dazu dient auch dieses Gesetz! Die soz. Arbeitsgemeinschaft (Redner: Abg. Vogtherr): Wir lehnen das Gesetz ab, seine Haupi en renz ist nicht Freiheit, sondern Unfreiheit und unbedingter persönlicher Zwang. Dieses Gesetz sagt dem Auslande mehr als alle unsere Reden, es macht jede Freizügigkeit illusorisch, es ist eine Entrechtung der Arbeiter. Man mutet dem Volke zu, sich der Sklaverei zu unterwerfen. Wenn der Feind im Lande iväre, könnte er nicht anders mit den Frauen und Kindern umspringen. Man richtet sich durch dieses Gesetz auf eine lange Dauer des Krieges ein, und das ist, was wir am meisten beklagen. Das Volk will aber Brot, Freiheit. Frieden. Gegen diese Auslassungen lehnte sich die Mehrheit des Hauses durch Zwischenrufe auf, die nicht immer schmeichel haft waren, und Staatssekretär Dr. Helfferich benierkte, daß Abg. Vogtherr nicht unseren Sieg, sondern das Gegen teil wolle. Ver Krieg. Mackensen beim Vonaullbergang. Wie ein ausführlicher Bericht sagt, leitete Feldmarschall v. Mackensen Mittwoch Nacht persönlich den Übergang. Dxr rumänische Uferschutz war, wie unsere Heeresleitung wußte, schwach, Russen waren nicht anwesend. Als das Geschützfeuer des Gegners immer schwächer wurde, ordnete Mackensen die Vollführung des Überganges an und sagte: „Ich ühernehme jede Verantwortung, daß wir fast ohne jeden Verlust hinüberkommen." Und so war es tatsächlich. Beim ganzen Übergang und im Kampf mit der rumä nischen Uferwache war unser Verlust sehr gering, insgesamt 6 Tote, 20 Verwundete. Aber auch dieser Verlust trat nicht bei dem eigentlichen Donauübergang ein, sondern erst, als wir mit der Uferwache in Kampf gerieten. Mit brausendem Hurra betraten die bulgarischen Regimenter das rumänische Ufer bei Simnitza, von dem aus genau au derselben Stelle im zweiten Balkankriege im Jahre 1913 die Rumänen die Brücke zum bulgarischen Ufer geschlagen hatten. Auch für die Türken ist der Donauübergang eine stolze Genug tuung, denn hier bei Svistov haben die Russen 1877 bei ihrem Feldzug gegen die Türken, ihrem großangelegten Vorstoß auf Konstantinopel, die Donau überschritten. Das weltgeschichtliche Erlebnis durchzuckte die Herzen, und dec Generalfeldmarschall, der mit seinem Stabschef General Tappen wenige Stunden, nachdem die ersten Pontons nb- gestoßen waren, sich auf das rumänische Ufer übersetzen ließ, war umjuvelt von begeisterten Huldigungen. * Freilassung der „k^oningin l^egente» Halbamtlich wird mitgeteilt, daß der holl^.msche Post- dampfer „Koningin Rezentes", der am 10. November 19)6 auf der Reise von Vlissingen nach London von einem deutschen Unterseeboot angehalten und wegen Bannwaren- Verdachts zur Untersuchung nach Ostende gebracht wurde, wieder freigelassen werden soll. Der Verdacht war dadurch bestärkt morde», daß.bei An haltung des Dampfers mehrere Postsäcke übe, Bord geworfen wurden. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß drei Angehörige der Dampferbesatzung einem englischen Kurier Vor schub geleistet hatten, indem sie aus dessen Wunsch seinen Kuriersack unter den Postsäcken des Dampfers versteckten. Aus diese Weise hoffte der englische Kurier seinen Beutel unserem Zugriff zu entziehen. Gegen die drei Holländer ist, ivie verlautet, eine kriegsgerichtliche Untersuchung wegen Vorschubleistung dem Feinde gegenüber einge leitet worden. Die Post des Dampfers wird auf Bannware (Papiergeld, begebbare Handelspapiere, ver käufliche Effekten) geprüft und von dem Ergebnis dieser Unter suchung ihre Weitersendung abhängig gemacht werden. Der Dampfer selbst wird freigelassen werden, was ein grobes Entgegenkommen gegenüber dem holländischen Besitzer be deutet, der auch dem prisenrechtlicken Verfahren unterworfen werden könnte wegen des neutralitätswidrigen Verhaltens eines Teils der Schiffsbesatzung. Außer den oben genannten drei Leuten hat sich auch Kapitän und Telegraphist mb ' einer fahrlässigen Unterstützung der feindlichen Seekrieg . schuldig gemacht, da sie drahtlos holländische Kriegsschiffe