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für vnv-rtcwgt -ing-sao-t» Manuskript« kann dnväh» nicht geleistrt omr-m. Nr. IS0 Dienstag, iS. August 1SI4 S. Jahrgang Schwert oäer Feäer? Schon ost hat die Feder verdorben, was das Schwert errang. Ties« Tatsache ist durch den Gang der neueren Weltgeschichte so nachdrücklich bewiesen worden, daß man Sei aller Wertschätzung der diplomatischen Kunst ein ge wisses Mißtrauen nicht unterdrücken rann, wenn in La gen, Wo die Entscheidung beim Schwerte stehen sollte, die Diplomatie sich ansch tckt, eine BermittelungStätig. keit -u unternehmen. ES scheint, al» ob die kürzlich von uns erwähnte Meldung der Franks. Ztg., wonach die italienische Regierung schon jetzt unermüdlich und durch die KriegEtigkett unbeirrt an der Herbei führung des Friedens arbeite, nicht ganz aus der Lust gegriffen wäre. Die Reis« des italienischen Bot schafters von Berlin nach Rom wird vielfach auch in die sem Sinne gedeutet. Ob die italienische Regierung aus eigenem Antriebe in dieser Richtung handelt oder ob sie dazu von unseren Gegnern angeregt worden ist, wird nicht gesagt. Unmöglich ist weder da» eine noch da» an- dere. Wir erkennen durchaus an, datz Italien» Stel lung heikel ist und datz schwerwiegende Interessen Ita liens sprechen. Andererseits mögen unser« Gegner schon jetzt erkannt haben, daß sie sich gründlich verrechnet ha. den,''wenn sie an eine leichte Niederwerfung Deutsch, land» durch ihre vereinten Kräfte gedacht haben. Mag Deutschland mutz eine derartig« Vermittelung in dem ge genwärtigen Augenblick« nachdrücklichst von der -and weisen. Der jetzige «st Deutschland und dem deutschen Volke von seinen ausgezwungen worden, nachdem dies« sich langem daraus gevltstet halten. So gern wir den Krieg verhütet hätten, jetzt wollen und müssen wir ihn auch zu Ende führen. ES darf nicht in da» Belieben unser« Gegner gestellt werden, uns mit den Waffen zu überfallen und, Venn sie gewahr wer den, daß wir entschlossen und imstande sind, un» zu weh ren, mit Erfolg zu wehren, vom Angriff rbzulafsen, um «ine besser« Gelegenheit zu erspähen, den Uebersall zu erneuern. Kaiser Wilhelm hat in ein« Ansprache an die Berlin« Bevölkerung erklärt, er stabe da» Schwert ge zogen und werde e« so führen, daß « es mit Ehren Wied« «instecken könne. Das können wir ob« nur, wenn Gazeta del Popolo aus London, datz die englische Regie, rung offiziös nun Die Nachricht verbreitet, die Neu- tralität Italiens während de» Kriege» sei ge- sichert. ae-ienten Üntersfflzirre, um-i« junge ! yeer eintretenöe Mannschaft im Waffenhaa-wsrk aus- zubil-en un- zu erstehen. E» ergeht -eshald an all» ge-t»nt«n ehemaligen Unteroffiziere, -ft zur ftusbil-ung -er Mann schaften mit-uwlrken bereit fin-, dieser ftufruf, sich bei -en Ersatztruppenteilen zur Einstellung zu mel-en, um ihr Teil zur vertei-lgung -es vaterlanöe» belzutragen. vresdea, -en 1K. ftugust 1414. Vs» komman-leren-e General. N». »e Uachr^chtell». Von seinem Sommersitz an der Nords« nach KftrB» gv> reist war, wo « schon et« Wvch« weilte, am Donnerstag zum Kaiser in» Schlotz gebeten. GS ist anzunehmew, datz die Unterredung de» Fürst«, Bülow Wit sein« Rom- reis« in Verbindung steht. Da der Fürst ausgezeichnet« Beziehungen zu den leitenden Kreisen der italienischen Politik unterhält, dürft« sei« Reift Beztchungen zu den jetzigen angefftengten Verhandlungen über die weiter« Hartung Italien» stÄen. — wir geben dies« Mel. düng nur mit allem Vorbehalt wieder. Natürlich sind solch« Kombinationen im gegenwärtigen Augenblick bil. tig, andererseits kann man der Meldung ein« gewisse wahrscheinlich keil nicht absprechen, da, wie bekannt, zur. zeit sehr reg« Verhandlungen zwischen Rom, Berlin und Wien gepflogen werden. Beegebkiche englische Bemühungen. Heb« die Neutralität Italiens wird dem Berl. Lok.. Anz. von seinem römischen Korrespondent mit geteilt > von London au» sind offiziös und durch di« Presse in Rom lebhafte Anstrengungen gemacht worden, um Ita lien zu veranlasftn, sei« Neutralität zugunsten der Lripelentente zu drechen. All« dies« Be mastungen sind ab« noch meinen Informationen er- sdlgloS gewesen und werden «S bleiben. Da« beweist auch «in resigniert« Artikel de» Paris« Matin, dessen Ur sprung auf die Berlin« französisch« Botschaft zurücktzu- führen ist, und in de« vingestanden wird, datz mehr all die Neutralität von Italien nicht zu iurlangen ist. Mer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge die weiteren Schrecken des Kriege» zu erfparem Die deutsch« Regierung ist zu jedem Abkommen Mi Belgien bereit, da» sich irgendwie mit der Rücksicht auf ihr« Aus einandersetzung mit Frankreich vereinigen läßt. Deutsch land versichert nochmal» feierlich, datz «» nicht von den Abficht geleitet gaschen ist, sich belgische» Gebiet anzvei» neu, und datz ihm diese Mstcht durchaus fernliegt. Deutsch Lmd ist noch immer bereit, da» belgische Königreich un verzüglich zu Mimen, sobald die Kriegslage e» ihm ge stattet. — Die darauf am 1L August eingegangen« Ant wort Belgiens hat folgenden Wortlaut: Der uns von der deutschen Regierung unterbreitete Borschlag wiederholt die in dem Ultimatum vom 2. August formulierte Forde rung. Getreu seiner internationalen Verpflichtung kann Belgien nur seine Antwort aus diese» Ultimatum wie derholen, um so mehr, al» seit dem 8. August seine Neutralität verletzt und ein schmerzvoller Krieg in sei« Gebiet getragen worden ist und die Earantientächte loyal und unverzüglich seinem Hilferuf entsprochen Haben. Wie wenig Belgien ans eine Neutralität-Verletzung pochen oder sich stützen darf, geht aber au» einer Meldung hervor, die uns heute morgen drahtlich au» Berlin zuging. Sie behandelt den Kampf um rsnicd und stammt von dem Generalquartiermerster VE Stein, der olgendes meldet: Da» Geheimnis von Mttich kau» «nmnehs —tjchlei. ort werden. Un» war die Nachricht z «gegangen, daß n»s Ausbruch de» Kriege» stmqöstsche Vffftftm mW »ickfticht auch Mannschaften nach Lüttich entsandt wurden, »« dft belgischen Truppen in der AandhaLnng dea Feftungsdteuftes,u unt«reichten. vor «Um bruch de, Feindseligkeiten war dagegen «ächt» »inzmoe». den. Mit Begin« des Krieg«, ah« «atz« b« N«n- tvalitfttsLench durch Frankreich mW Belgien; »ft mutzten schnell pnwlu. Nicht «-»tliftert« deutsche Reskmente, wurde an die Grenze »wo», fei, und auf Lüttich in Marsch ü-setzt. Sech, schwach« AriedensLrigade« und etwa» Kavallerie und Ar. tillerie haben Lüttich eingenommen. Darnach «nude, ft« erst moLtstsftrt mW erhielten al» Verstärkung ihre eige nen ErMinngemnmschasst, und ppet wett«« Regime»' t«, kennte« «ach nachgezegen naede», zi, ihre Mo-tllfatft, soweit-»endet hatte». Unser« Gegner »Lhnten Lei LL1, tich 180 000 Deutsche, dt« de« Vormarsch »em« «chwierig. TRUsA L-M VMrsTrOW MMN-UN. MV PWVU» MG letzt erst Legan «.per deutsch, A»f»«efch.»te Segn« «erden sich über»u»t habe«, datz bft deutsche Awwe gut verpfl—t mch aupzerüstet de« Domnaesch am trat. De, Kaiser hat «rstwt, daß «tcht ein Tropfen deut. Aufruf an ehemalige Unteroffiziere. Aue Verstärkung -es ftusdiidungsverfonaft de, Erfahtruppen un» Rekruten-,pst» tft -er fteiwillig« Etutrttt ehemaliger UnteroMzlere erwünscht. Set Lan-webr uu- Ersatztrupveu können -teuft- erfahrene »hemaltg» Unteroffiziere -es Irte-euftan-e», -t» sich ln geor-neten Verhältnissen un- ln »luer »ut- fprech»n-en bürgerlichen Lebensstellung deftu-ea, al» Vffirier-Etellvertreter eingestellt werden, auch -ana -l» Seförderuna zum Zrldwedel-Leutnant erfolgen. ft» diejenigen ehemaligen Unteroffiziere, -t» ftch noch rüstig genug ftihlen, ergeht daher die flussorderung, fich -um freiwilligen Elntrltt bet -en Erfah-Lruppen- tellen unter Vorlegung ihrer MllttSrpaptere zu mel-en. Leipzig, -en 14. ffuguft 1414. Der stellvertr. kommao-ierr«-e General, xix. fr. ft. S.) fine. Jahrmarkt bett. Der Rat Hot la Rücksicht avf -te gegenwärtige Kriegslage ^"beschlossen, -en Sartholomäus- August.) Jahrmarkt 1414 ausfallen zu lassen. flue, am 14. flugust 1414. Der Rat -er Stadt. iisr ckn großen knlfchelclungrllSmpkm Große Entscheidungen scheinen an der Westgrenze - be- oorgustehen, Entscheidungen^ bei denen e» sich um Operatio nen gaooiltigev Heereilkörper handeln dürste und die unter Umständen wichtige Bedeutung erhalten können. Da» deut, sche Volk wird ftch stählen und begeistern an der großen und schwierigen Ausgabe, die e» zu Men gilt. Das wird ge schehen aus dem Bewußtsein hemm», doch da, deutsche Volk durch seine sittliche, Kraft und Gröhe, deren wir alle in die- sen Tagen Zeuge gewesen sind, turmhoch erhaben ist über seinen Feinden. Darms, mW weil jeder Deutsche weiß, daß es um Sein oder Nichtsein deutscher Macht, um di« Zukunft deutschen Volkstums, um bi« höchsten geistigen und sittlichen Güter geht, die die Menschheit besitzt und in Zukunft unter deutschem Vortritt und Vorbild besitzen soll, ist der Kampf, den da» deulsche Volk jetzt zu kämpfen hat, ein heiliger Kamps, es ist ein Kreuzzug gegen Unwahrheit, Lüge, Bos heit, ein Kreuzzug gegen Niedertracht und Nichtswürdigkeit und darum: Gott mit u«n»l Schon gestern nachmittag konnten wir durch ein Son derblatt Mitteilung geben von einer nicht zu verstech ersten karmSalMeit Selglenr. Die betretende Meldung, datiert aus Berlin vom 17. Uu^> hat folgenden Wortlaut: Nach der Einnahme von Lüttich hat di« deutsch« R«. gierung i« Brüssel mitteilen lassen, drß nachdem die Hel. gisch« Urmc« ihre Massenehre ans da» s fins-ndste gewahrt hab«, die deutsch« Regierung zu jedem Abkommen mit Belgien bereit sei, da» fich irgendwie mit dem Kampfe gegen Frankreich vereinige« lass«. Belgien soll« ge räumt werden, sobald Vie Krieg»!age «, gestatte. Die Antwort Belgien» «dng am 18. August ein. Belgien w i e. derholt seine früher« «Llehn n>» g. Ausführlicher beruhtet die Norhd. All» Ztg. über die Haltung Belgien»: Mach der Einnahme von Lüttich hat die deutsche Ne gierung durch Vermittlung einer neutralen Macht in Brüssel folgende» mitteilen lassen: Die Festung Lüttich ist nach tapferer Gegenwehr im Sturm genommen Wochen. Die deutsche Negierung bedauert es aus da» tteGte, dah es icholge der Stellungnahme der belgischen Negierung gegen Deutschland zu blutigen Zusammen- stötzm gekommen ist. Deutschland kommt nicht als Feind mW Belgien, nur unter dem Zwange der Verhältnisse hat es angesichts der nEtärischen Maßnahmen Frank eich» den schweren Entschluß fassen mässen, in Belgien einzu- vücken mW Lättichol» Stützpunkt für sein« wette, ren militärischen Operattonrn besetzen müssen. Nachdem di« belgische AM« in heldenmütigem Widerstand gegen di« a«ß, lleberlegeftheit ihr« Waffenehve auf da» glän zendste gewahrt hat, bittet die deutsche Negierung Seine Majestät den König und die belgische Regierung, Belgien Rmtl. Bekanntmachungen Mstirf. — — Vasvaterlanü braucht -ie Kräfte feiner alte«! wtHs^ Feinde" so Boden'gMwrfen haben,HI "" - in -a» ihnen die Lust zu wetteren Angriffen gründlich und auf lang« Zeit vergeht, wir können unter den jetzigen Um ständen nur «inen Frieden schließen, der da» Deutsch« Reich und seine Zukunft, soweit menschlich« Berechnung reicht, sicherstem, und der un» Ruhe und BSWvMMgS- freiheit auf lang« Jahr« hinan» gewährleistet. Eis darf nicht wieder «ein Zustand eintreten, wie Mr ihn nun schon seit Jahrzehnten durchgemacht haben, ein Zustand ste. t«r Beunruhigung, ewiger Kriegsgefahr und fortgesetzter Bedrohung de» Weltfrieden». Da» Wort Bismarck» von der Notwendigkeit de» «ntgnsr ä blaue (Weißbluten») hat heute noch sein« voll« Berechtigung. VN« ist «in Krieg frevelhafter hemufbeschwvren und unternommen War den, wie der, den unsere Feinde angezettelt haben, und wenn sich dieser Krieg zu einem Strafgericht gegen un sere Feind« gestaltet, so ist nie ein solche» gerecht« ge wesen. wir haben niemand«, in diesem Streit« um Hilft und Untavstützung gebeten, wir sind entschlossen, den schweren Kampf pn der Seite unsere» Bundesgenossen al lein auSzufechten. Ein fauler Fried« würde «in schlechter Lohn da» Riesenkampse» sein, den Deutschland jetzt aus genommen hat. Darum soN jetzt da» Schwert und nicht di« Feder sprech«! Gtzee Mission ve» BftlsW st» Nseav Wie die Berl. Red. erfährt, begibt sich der ehemalige Reichskanzler Fürst Bülow in einer politisch«» IMP sion nach Rom. Bekanntlich wurde Fürst Bülow, der MWS ' Mk., m-natllch t» pfa. vurch »«, oil-st-ll«»- Nni! in» »au» »I-rt-i» UOWUD mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Soamtagsbla«. M p,iUst-M"ä-Ä Sprechstnnde »er NeSaw»« mit Aornahm» »er e«miag» nachmINag» 4-S Uhr. - L-l^ramm-sidreff», Lasebta« Jemspach« «. «p»«i o-st-llu«,»» für «mvertaegt -i»s»sao-t» Mavustript» kann gewähr nicht geleistet «erbe».