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Amts- und Änzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung »rzug«pr»<« vterlelMrl. Mk. 2.40 etnschUeßl. de« .Jllustr. Untrrhaltungtblattr«" in der Geschäft«, pell«, bei unseren Boten sowie bet allen Reich«. Postanstalten. — Erscheint täglich abend« mV Ausnahme der Sonn- und Feiertag« sür den solgenden lag. Sa A-lle tzühern «,wall - Kri', «»" Vldning«» dk« »«>i«»«« dir ZkOun,. »er rxiera«»» -»er »er »ei»r»«run,«c«nrt»>un««n »al der SeUeder Ie« n «ns»r»H ,»i «telerun, »der «.«chltclmino »er gUiun, «»er au« «««- ^ihlun» des Veiugtpre«»«. Hel. Adr.: A«t,»latt. str Eibenstock, Larkftld, hundrhübel, Neuheide, Sberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrön, WUdenthal «sw. Verantwort!. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohnin Eibenstock. «S Jahrgang. - Nnzeigenprei«: die kleinspaltige Zeile 1V Psg Im Reklameteil die Zeile 40 Psg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 40 Psg. Annahme der Anzeigen bk« spätesten« vormitlag« 10 Uhr, für größere Tag« vorher. Eine Gewähr für die Ausnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag« sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig sür die Richtigkeit der durch Fern, sprecher ausgegebenen Anzeigen. I>«rnspr«äier Rr. NO. Donnerstag, den 10. Januar ISIS. Der Verkauf der Volksküchenkarten findet diesmal Sonnabend, den 12. dss. Mts., nachmittags von 3 Uhr ab statt. Eibenstock, den 9. Januar 1918. Per Staötrat. Wom Weltkrieg. Ucber den im gestrigen Heeresbericht gemelde ten abgeschlagenen englischen Erkündungsvarstoß wird noch berichtet: Berlin, 8. Januar. Trotz schlechten Wetters war an einigen Abschnitten der Westfront, in Flandern, westlich Cambrai und im Sundgau das Feuer der beiderseitigen Artillerie zeitweise lebhaft. Westlich Cambrai holten sich englische Kom panien am 7. eine blutige Schlappe. Nach kurzer Feuervorbereitung brachen die englischen Sturmkolonnen um 5 Uhr 30 Min. nachmittags in etwa 600 Meter Breite gegen unsere vorderen Siche rungenslinien östlich Bullecourt zum Angriff vor. Im Feuer und im Nahkampf wurde der Feind unter schweren Verlusten abgewiesen. Zahlreiche tote Eng länder liegen- vor unseren Gräben und Hindcrnijsui. An vielen Stellen der Westsroni setzte der Feind seine verzweifelten Ertundungsversuche fort. Seine vor- getriebenen Patrouillen wurden überall restlos zu rückgeschlagen und mußten so im deutschen Ver folgungsfeuer in ihre Gräben zurückflüchteu. Tie große englische Niederlage bei Cambrn soll unn übrigens auch dem englischen Generalissimus seine Stellung kosten: Genf, 8. Januar. Dem „Echo de Paris" zu folge hat Lloyd George auf Grund der Untersuchung über die englische Niederlage bei Cambrai im Mini sterrat wichtige Veränderungen im Oberkommando durchgesetzt. Generalstabschef Robertson und Ge- neral Wilson in Versailles bleiben, dagegen wird TouglaisHaigvoraussichtlich »ine andere Verwendung finden. Von den in die Gefolgschaft der Entente ge preßten Völkern verliert eins nach dem anderen die Lust zur Fortsetzung des aussichtslosen Krieges. So wird jetzt aus Portugal gemeldet: Bern, 8. Januar. Das „Berliner Tageblatt" meldet von besonderer Seite aus Portuga: : Tie vier portugiesischen Reservedivisionen, oir von dem Kriegsminister der gestürzten Regierung ein- berusen und zur Ausbildung im Kriege bereits vier Monate unter den Wassen waren, wurden auf un bestimmte Zeit beurlaubt und in die Hei matsbezirke geschickt. Bei dieser Gelegenheit wird bekannt, daß sich sieben portugiesische Regimenter in Frankreich befinden. Tie österreichisch-ungarische Heeresleitung meldet von gestern: Wien, 8. Januar. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Wasfenstillstand. . Italienischer Kriegsschauplatz. Zwischen Brenta und Piave war die Ar- tillerietätigteit zeitweise lebhaft. Der Chef des Generalstab'S. Eine vom Krieg zur See vorliegende Meldung besagt: London, 7. Januar. Tie Admiralität meldet: Ein britischer Zerstörer ist im Mittelmeer tor pediert worden und gesunken. Zehn Mann sind umgekommen. * Ucber die Friedensverhandlungen liegen neuere Berichte nicht vor, dagegen sei noch einer Richtigstel lung Raum gegeben: Berlin, 7. Januar. Zu den in der Presse fortdauernden Erörterungen über die angebliche Un- collständigkeit der deutschen Mitteilung über den Verlauf der Verhandlungen in Brest-Li- towsk vom 28. Dezember (die Sitzung fand tat sächlich am 27. abends statt), erfährt die „Norddeut sche Allgemeine Zeitung" von zusüindiger Seite fol gendes: Der von der Petersburger Telcgr.-Agen tur gemeldete Widerspruch der ruf sifchon De legation ist in Brest-Litowsk nicht er folgt. Tas Wolffsche Telegraphen-Bureau hat den Wortlaut der Erklärungen m Brest-Litowsk ohae jede Einschränkung wiedergegeben. Im Anschluß an die dort veröffentlichte Antwort des Herrn Joffe auf die deutschen Gegenvorschläge hat der demsche Delegierte nur noch ausdrücklich sestgestellt, daß über den letzten von Herrn Josfe erwähnten Puntt, näm lich die Notwendigkeit einer Kommissionsberatung, volles Einverständnis zwischen den Delegationen be stehe. Hierauf ist russischerseits nichts mehr ge äußert worden. Die deutschen Wirtschaftsverhand lungen mit Rußland. Berlin, 7. Januar. In der heutigen Sitzung des Hauptausschujses des Reichstages führte der Di rektor im auswärtigen Amt, Tr. Johannes, aus: Tie wirtschaftlichen Verhandlungen in Brest-Litowsk habe» bisher naturgemäß keinen breiten Raum fin- nchmen können. Es wurden bloß vorläufige Vereinbarungen erzielt, welche noch nicht er schöpfend find und jederzeit ergänzt werden können. An erster Stelle richteten sich die deutschen Bemühun gen daraus, daß einwandfrei festgestellt würde, daß der wirtschaftliche Krieg zwischen den beiden Län dern sein Ende finden müsse und daß von einer Ver wirklichung der Ideen der Pariser Konferenz zwi schen Deutschland und Rußland in Zukunft nicht di? Rede s-in könne. In dieser Hinsicht wurde, sehr bald volles Einverständnis erzielt. . Nachdem dieser Punkt erledigt war, kam die Frage der Erneuerung des Handelsvertra ges zur Erörterung. Natürlich lag es den deutschen Delegierten außerordentlich am Herzen, in diesem Sinn? eine bindende Zusicherung von russische« Seite zu bekommen. Leider haben wir bisher einen sol chen Erfolg noch nicht erzielt. Es ist ja be reits hervorgehoben worden, daß aus russischer Seit« ein tieseingewurzeltes Vorurteil gegen den Han delsvertrag von 1894 und 1904 besteht. Wir sind in Deutschland der Ansicht, daß Rußland mit d?m Handelsvertrag kein schlechtes Geschäft gemacht hatte, aber dies den russischen Herren klarzumacheu, ist schwer. Bisher ist es nicht gelungen, die russischen Vertreter auch nur zu einer kurzfristigen Verlänge rung des Handelsvertrages zu bestimmen. Es trat auch bei den Vertretern der jetzigen Regierung dieses Vorurteil und die Abneigung gegen den Handelsver trag klar zutage. Dazu kommt aber nun, daß di? Verrrctcr der jetzigen Regierung erklärten, daß sie eine vollständige Umgestaltung der wirtschaftlichen Verhältnisse Rußlands beabsichtigten, und daß sic sich deshalb durch einen Handelsvertrag nicht bin den könnten. Ihre Mitteilung geht dahin, daß sie nicht wünschen, daß eine fremde Regierung auf Grund eines Vertrages in diese Neuordnung der Verhält nisje cingrcist. Die deutschen Delegierten werden ihr Bestes tun; wie der Ersolg sein wird, steht dahin. Aber aus jeden Fall erklärten die russischen Delegierten ihre Bereitwilligkeit, alsbald in die Ver handlungen über einen russischen Handelsvertrag em- zutreten, welcher den neuen und veränoerteu Ver hältnissen Rechnung zu tragen hätte. Nach dieser Frage kam die der Meistbcgün stigung zur Erörterung. Es wurde geltend gcm acht, daß es doch im Friedensverhältnis unmöglich sei, haß ein Staat dem anderen eine schlechtere Behmd- lung zuteil werden ließe, als einem dritten Lande. Di? russischen Delegierten haben diesen Stand punkt bereitwillig anerkannt und sich grundsätzlich zu ihm bekannt. Gewisse Sch oierigkei ten müßen auch da erörtert werden. Der Grundsatz der allgemeinen Meistbegünstigung läßt sich natürlich nicht so unbedingt verwirklichen. Uebergll sind ge wisse Ausnahmen in den Verträgen Vorbehalten wor den Tann kommt die große Frage, wie es gehal ten werden soll mit denjenigen Gebieten, welche aus dem russischen Reiche sich absondern, zum Teil selb- stänmg werden, zum Teil in einem engeren oder loseren Verband mit der großen Masse oes russischen Reiches verbleiben. Umgekehrt ist von deutscher Seite auch ein Novum eingetreten. Wir haben angeregt, daß uns die besondere Regelung unseres Verhältnisses zu Oesterreich und zu anderen Ländern Vorbehalten bleiben müsse, die mit uns einen Zollbund schließen würden Aber im großen und ganzen haben »ich die russischen Delegierten bereit erklärt, die beson deren Beziehungen zwischen dem deutschen Volle und Oesterreich-Ungarn anzuertennen. Was die. Frage der Zeitdauer der Meistbegünstigung anlangt, so ist da auch noch keine definitive Verständigung erzielt. Die nachfolgenden Erörterungen waren vertrau lich. Nächste Sitzung morgen vormittag. Tagesgeschichte. Deutschland. - Unerschütterliches Vertrauen zue Obersten Heeresleitung. Di« nationalli- berate Reichstagsfraktion hat bei ihrem ersten Zusammentritt in diesem Jakre, am 3. Ja nuar, einmütig ihre Auffassung dahin tündgegeben, daß sür die Fragen der Grenzsicherung das Urteil der Obersten Heeresleitung maßgebend sein müsse. In zahlreichen nationalliberalen Kundgebungen aus dem Lande wird dieser Auslassung der Reichstagsfrakcron durchaus zugestimmt, und betont, daß lein Friede für Teutschland möglich ist, der nicht diejenigen Si cherungen enthält, die die Führer unseres HeereS und die Oberste Heeresleitung als notwendig für Deutschlands Zukunft erachten. Tie nationalliberale! Reichstagsfraktiou befindet sich, wie aus der obigen Entschließung ersichtlich, mit der Auffassung Ser Par teien im Lande in voller Uebereinstimmung. Eben so ist die Fraktion einmütig in ihrer Uebcrzeuguug, daß die Oberste Heeresleitung in solchem Maße das unerschütterliche Vertrauen des Heeres und Volkes genießt, daß gegenüber diesem Vertrauen alle ande ren Rücksichten zurückzutreten haben. — König Ludwig sür einen deutschen Frieden. Ter König von Bayern h at die Pa rade anläßlich seines Geburtstages am Montag -um Gegenstand einer Ansprache an die Truppen gemacht. Die Rede ist eine scharse Absage gegen den Verzichtsrieden und tritt mit aller Deutlich keit sür einen deutschen Machtfrieden ein. Die Reds lauiet: Kameraden! Es hat mich gefreut, die hier versammelten Glieder meiner Armee zu sehen. Gar viele von Ihnen sind schon vor dem Feinde gestan den und haben ehrenvolle Wunden davongetragrnt Tiejenigcn, die noch hier sind, werden sich vorberei- tcn, vor den Feind zu treten. Sie wissen, daß ich im mer sür den Frieden war, ebenso wie, Sefire Majestät der Kaiser, und daß wir, als wir von allen. Selten der Welt übers allen worden sind, gekämpft h aben wir di, Löwen und überall siegreich geblieben sind, ja, nachdem sogar der eine von unseren Gegnern urc- dergerungen war und wieder ein neuer Feind ausge treten ist. Und so möchten wir auch unserem neuen Feind, den Amerikanern, gegenüber siegreich sein. Im Osten scheint es zum Frieden zu kommen. Auf d-n übrigen Fronten müssen wir aber noch kämpfe». Wer müssen kämpfen, bis unsere Fcinde- uns bitten, mit ihnen Frieden zu schlie ßen, und von ihren Zumutungen, die sie a» uns stellen, als ob wir Besiegte wären, abseh.'n. Kein Fußbreit deutschen Bodens darf abgetreten wer den. Wir müssen trachten, überall besser« Grenzen zu bekommen, und dafür sorgen, daß war niemals mehr von allen Seiten von Feinden überfallen werden können wie jetzt. Sollten wir aber kämpfen müssen, jetzt und in späterer Zeit, so erwart.» ich speziell von meinen Bayern, daß sie wie bisher