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Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstreniamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 88 — 90. Jahrgang Telegr.-Ndr.: .Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 16. April 1931 Spanien ohne König Alfons XIII. Mit Alfons XHI. von Spanien ist das letzte Mitglied des Königsgeschlcchtcs der Bourbons vom Thron ge stiegen, ebenso von einer Revolution gestürzt wie Frank reichs letzter Herrscher aus dem Blute der Bourbons, Karl X., der vor fast genau einem Jahrhundert, in den Julitagen 1830, Thron und Krone verloren hat. Und im Laitfe dieses Jahrhunderts ward gleiches Schicksal auch den anderen Gliedern dieses Geschlechts beschicdcn, die in Italien geherrscht haben, bis sie alle dem über die Halb insel hinwcgstürmendcn Einigungsgedanken zum Opfer fielen. Und fast nie und nirgends kämpften sie um Thron und Reich, fast allch von Karl I. bis Alfons XIII. Wieder ist in Europa ein Thron leer geworden, auf dem über 400 Jahre Männer und Frauen aus dem Geschlecht der Bourbons gesessen haben; es ist jetzt meüschlichem Er messen nach ganz zur Historie geworden, denn daß wie 1875 die Spanische Republik sich wieder in ein Königreich unter seinem alten Herrschergeschlecht zurückverwandelt, ist in unserem „Zeitalter der Demokratie" recht unwahr scheinlich geworden. Wenn Alfons XIII. sich jetzt nach England, der Heimat seiner Gemahlin, begibt, Vann findet er dort einen anderen ebenfalls gestürzten König der Iberischen Halbinsel vor, Dom Miguel, einst Herrscher in Portugal. Leicht ist die Krone nicht gewesen, die der Köniawon Spanien zu tragen hatte: er trat eine Erbschaft an dir fast nur Trümmer aufwies. Das Kolonialreich verloren bis aus einen geringen Rest an der gegenüber liegenden afrikanischen Küste, die Finanzen furchtbar zer rüttet und das Polk in der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung weit zurück hinter dem Rachburu. Lazu die innere Dnrchwnhlnng, die Parleienhcrrschaft häufig sehr eigennütziger Politiker, schließlich noch die separatistische Tendenzen des Nordostens, wo der „Karlismus" nicht ganz erloschen war, der dort aufblühcnde Industrialismus auch soziale Umschichtungen stärksten Umfanges verursacht hat. Und nebenan lag Frankreich, wo alle Königsfeinde bereitwillig Aufnahme gefunden haben. Um so „un beliebter" war dort Alfons, den man in Paris vor dem Kriege vom Pöbel beschimpfen ließ, weil er als Gast bei cmem deutschen Manöver die Uniform seines preußischen Ulanenregiments angelegt hatte. Noch mehr hat man es ihm verdacht, daß er im Weltkriege strikt an einer für Deutschland w o h l w o l l e n d e n Neutralität f c st h i e l t. Und das sollte man bei uns auch dem gestürzten König gegenüber nicht vergessen, weil es vor allem ihm zu verdanken war und obwohl die. heirat mit der englischen Prinzessin Ena von Battenberg "ne ähnliche Situation schuf wie in Rumänien. Verdienstvolles hat für Spanien anch die Diktatur gebracht, die den blntabzapfendcn Riffkrieg endgültig be endigen konnte, die aber dem König den Schein des Ab solutismus in einer Zeit verlieh, als so viele Herrscher throne in Europa leer geworden waren. Der König trug letzten Endes die Verantwortung auch für die Innenpoli tik Primo de Riveras, und die Schickfalsstunde für König Alfons XIII. schlug wohl damals, als er sich von diesem Manne trennte, aber das System anfrechtzuerhalten ver suchte, das sich vor allem auf das Heer stützte, nicht, wie der Faschismus, stch auch vgZ Polk erobern konnte. Es ging auch wirtschaftlich abwärts mit Spanien, das als Land vorwiegend der Agrarproduktion naturgemäß sehr schwer von der Weltwirtschaftskrise ge troffen wurde. Die sinkende Währung verursachte Teuerung nnd Not; eine ausländische Stützungsanleihe ist zu spät gekommen, um auch den Thron zu stützen. Auch das Heer bot keinen sicheren Halt mehr und im Dezember 1930, als ein Militäraufstand mühsam niedergeschlagen war, har Alfons XIII. den Kurswechsel vollzogen, über dem aber das auch für andere Kroncnträger verhängnis volle Wort „Z u sPä i" stand. Die Unterlegenen von da mals sind die Sieger von heute. Und der spanische Schlachtkreuzer „Fürst Alsoiw ' trägt den gestürzten Alfons nach England. Gestürzt eigentlich — durch eine Volks abstimmung, die gegen ihn entfchied und damit die ihm Endlich gesinnten Kräfte losband. Hoffentlich werden 'wn aber diese Kräfte sich nicht gegeneinander kehren! nun geht die Spanische Republik erst in die cigcnt- llche Feuerprobe hinein. * Die neueste Republik. Nach der spanischen R c v o l u t t o n s n a ch t. InSpanienist nach den stürmischen und sich über stürzenden Ereignissen der Revolutionsnacht sowohl in der Hauptstadl wie in der Provinz völlige R uhe einge- lretcn Nur in Madrid ha, der Pöbel das Haus der spani- '/"^''allsten gestürmt und die Möbel aus die Straße n die Standbilder von H. und iv n rn p st n r z t unü abzuwarwn, ob diese Ruhe nur eine igenbUckliche Erschöpfung ist. oder ob ne als Neicken zu Die Königliche Familie, die bereits Spanien verlassen Hai — sitzend (von links): Infam Jaime — Königin Viktoria — König Alfons — Infam Gonzalo, der jüngste Sohn — vorn: Jnsant Juan Carlos — stehend (von links): Jnsantin Beatriz — Kronprinz Alfons — Jnfantm Maria Christina. werten ist, daß sich das Volk mit der neuen politischen Lage abgefunden hat. Die spanische Presse nimmt zu dem Regierungswechsel fast durchweg eine unerwartet freundliche Stellung ein. Insbesondere auch kirch liche Blätter, die bisher königstreu eingestellt waren, er klären, es sei die Pflicht aller Spanier, die neue Regierung mit allen Kräften zu unterstützen, weil sie die schwierigen Probleme Spaniens zu lösen habe, wobei ganz bestimmt sehr viele Kräfte ihr nicht bcistehen würden, die ihr beim Umsturz geholfen haben. Die Leitsätze der neuen Republik. Der Präsident gab in großen Zügen die bekannten Leitsätze der Republik bekannt, wonach die Her stellung des sozialen Ausgleichs, der Gerechtigkeit, die Be reinigung der Verantwortlichkeiten des alten Regimes, moderne Verfassung usw. sofort in Angriff genommen werden sollen. Sämtliche Erklärungen der neuen Regie rung wurden mit tausendstimmigen Hochrufen von der riesigen Menge beantwortet, die den Platz vor dem Innen ministerium füllte. Nach einer weiteren Regierungserklärung beabsichtigt die provisorische Regierung, zunächst mit allen Machtmitteln zu arbeiten, ist aber entschlossen, ihre sämtlichen Maßnahmen dem Parlament zur nachträg lichen Genehmigung zu unterbreiten. Alle bis herigen Beschränkungen der politischen Meinungsfreiheit und der Glaubensfreiheit sollen in Fortfall kommen. Der Privalbesitz mit Ausnahme des Grundbesitzes soll unangetastet bleiben Die Negierung behält sich aber vor, im Notfall die zugestandenen Freiheiten wieder einzu schränken oder auszuheben. Die neue spanische Regierung hat an alle spani schen Flüchtlin g e, die sich in Frankreich aufhalten, eine Kundgebung gerichtet, worin diese aufgefordert wer den, sofort zurückzukehren. Wie weiter aus Madrid ver lautet, ist General Berenguer von der provisori schen Regierung gefangengesctzt. Sämtliche diplomati schen Vertretungen des Landes sollen neu besetzt werden. Bo» der spanischen Könlgsmmnie vertagen. Das Königliche Schloß in Madrid, der bisherige Wohnsitz König Alfons XIII. und seiner Familie. Unruhen beim Umsturz. Der Übergang von der Monarchie zur Republik ist in Barcelona nicht so ruhig vor sich gegangen wie in Madrid. Die tobende Menge hat in Barcelona die Gefängnisse gestürmt, Feuer an die Türen gelegt, die Wände cin- gcschlagen und über 600 gewöhnliche Verbrecher befreit. Auch im Fraucngcfängnis ereignete sich das gleiche. Als Antwort auf die beruhigenden Reden der neuen Stadt verordneten schrie die Menge: „Wir wollen Waffen und Geld!" Die ganze Nacht über wurden an zahlreichen Stellen der Stadt Bilder des Königs und Fahnen ver brannt. Dramatischer Abschied des Königspaares. Nachdem der König seine Abschiedscrklärung unter zeichnet hatte, sagte er zu den Ministern gewandt: „Ich glaube, daß ich gewissenhaft meinem Lande gedient habe, dieses ist jedenfalls immer meine Absicht gewesen. Ge rade in diesem Angcnblick fühle ich mich noch mehr ein Spa nicrals je zuvo r." In feierlichem Schweigen umarmte dann der König seine Minister und begab sich ins Nebenzimmer. Dort warteten die spanischen Granden mit ihren Damen. Auch diese umarmte der König zum Abschied. Die Totenstille wurde nur durch das Schluch zen vieler der Anwesenden unterbrochen Nach diesem Abschied kehrte der König wieder in die Kabinettssitznng zurück. Die Abfahrt derKönlgin gestaltete sich zu einer er schütternden Szene. Die Königin brach in Schluch zen aus, als sie den Zug bestieg. Nur der zweite Sohn der Königin, der mit seinen beiden Schwestern die Königin begleitete, bewahrte seine Fassung. Er versuchte, die Kö nigin und die beiden weinenden Schwestern zu trösten. Bei der Abfahrt des Königs aus dem Ma drider Palast bewahrte der König die ihm inimer eigene Ruhe. Als die Palastgarde zum letzten Male präsentierte und „Es lebe der König!" ries, sprach er wenige Worte: „Ich habe zu beweisen, daß ich demokratischer bin als jene Leute, die sich dafür 'halten. Als ich den Ausgang der Wahlen erfuhr, war cs mir klar, daß ich nur das Land verlassen oder eine Ge Wallaktion provozieren konnte. Das letztere konnte ich nicht tun, weil ich Spanien zu sehr liebe. Es lebe Spanien!" * Nie Lage in Spanien. Die Teilnahme des Vatikans. Die Ereignisse in Spanien werden in Italien mit Interesse verfolgt. In Vatikankreisen wird zunächst noch äußerste Zurückhaltung bewahrt und auch der „Obser- vatore Romano" enthalt sich jeder Stellungnahme. Das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" ist der Ansicht, daß das Schicksal des Königs infolge der geteilten Richtungen noch nicht endgültig entschieden zu sein scheine. Die „Tribuna" meint, Spanien habe stets eine klare Idee als Ausdruck des nationalen Willens gefehlt. Der „Lavoro Fascista" stellt die Frage auf, ob es gelingen werde, von der poli tischen Bühne die in der Überlieferung erstarrten Ele mente fortzufegen, auf die die Unbeweglichkeit Spaniens zurückfällt. Auch die heutigen neuen Männer schienen nicht die Träger eines neuen Geistes zu sein. Der „Lavoro Fascista" will in der Vatikanstadt er fahren haben, daß der Regierungswechsel den Heiligen Stuhl nicht mit Besorgnis erfülle, da von einigen Ver tretern des neuen Regimes bereits Zusicherungen vor lägen. Nur um das Schicksal der königlichen Familie sei man besorgt, da der Papst bekanntlich mit ihr stets in nahen Beziehungen gestanden hat. Der apostolische Nun tius bleibe zunächst in Madrid in Erwartung der weiteren Entwicklung, der man im Vatikan mit Optimismus ent gegensetze. * Neuer spanischer Botschafter in Berlin? Aus London wird gemeldet Man rechne: in Madrid da nn, daß Orteg v Gassei zum spanischen Botschafter in Berlin ernanin wird. Die spanische Botschaft in London bestätigt offiziell, daß der spanische Boischafter Marquis Merrv de! Val telegraphisch dem spanischen Außenministerium seinen Rück tritt erklär! Hai. Er war oer Doyen des Diplomatischen Korps und 18 Jahre lang Botschafter in London. Der spanifche Botschafter m Paris, Quinones de Leon, hat der republilanischcn Regierung telegraphisch seinen Rück tritt mitgctcili. Er wird die Geschäfte noch so lange wcitcr- Hihreu, bis sein Nachfolger in Paris eingctroffen ist. Dr. Curtius über das deutsch-österreichische Zollabkommen. Aussprache im Europäischen Ausschuß. In seiner Nole an den Generalsekretär des Völker bundes Hal der Ncichsaußenminister Dr. Curtius mit geteilt, daß er Werl darauf lege, bei der Erörterung der gegenwärtigen Zollverhältnisse eine Erklärung über die Ziele abzugeben, die bei den Zollverhandlungen Deutsch lands mit Österreich maßgebend gewesen seien. Der Generalsekretär des Völkerbundes hat entsprechend dem deutschen Antrag die beiden Vorschläge auf die Tagesordnung der am 15. Mai beginnenden Tacuma