Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt Mr den LAmtsgerLchtsMMK Eibenstock Md deMm Umgebung >4444444444444444444444444444444444444444 Vezuaspreis vketteljährl.M.1.50 einschkiebl der „tzllustr. Unierhaltungsblatts" und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren voten sowie bei allen Reichspostanstalten. SeU-Kdr.: Amtsblatts für Eibenstock, Tarlsfeld, hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, ZchönheiöLchÄMmer,Sosa,Unterstützengrün,wlldMchalusm LischrinL täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die «einspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Selle 30 Pfennige. «»»»»«-»04V44444444444444444444444444444 Krrnfprecher Nr. 11V. LS» Drucker und Verleger: Emil Hunnebohn, verantwoNl. Redakteur: Srnst Lindemann, beide Eibenstock. «1. Jahr-a«-. - Somabend, dr» 21. November L»L4 Landsturmmufterung betr. Die Master««- und A«-Heb«»g der La«dft«rmpsttchtt-e« aus der hiesigen Gemeinde, die in den Jahre» 18SI bt- 1878 -ebare« find, findet Montag, den 23. Wovemver 1914, vormittags .9 Mr in Eibenstock, Gastwirtschaft „Zum Deutschen Haus" statt. Alle Landsturmpfllchtigen dieser Jahrgänge au» der hiesigen Gemeinde werden hiermit aufgefordert, am genannten Tage vormittag- 8 Uhr zum Musterungstermin zu erscheinen. Schriftliche Aufforder««- ergeht nicht. MtiuLrausweis (Landllurmschein) ist mitzu- - bringen. Unpünktliche» Erscheinen, Trunkenheit usw. wird streng bestraft. Im Uebrigen wird auf die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg vom 16. November 1814 verwiesen. Schönheide, am 18. November 1314. Der Gemeindevorstand. Der Gemeinderat hat beschlossen, an die im Felde stehenden Kämpfer au» der hiesigen Gemeinde al» Dank und Gruß eine kleine WeihnachtSgabe zu übersenden. Die Angehörigen der Krieger werden gebeten, zum Zwecke rechtzeitiger Versendung der Weihnacht-gaben die genauen Adressen auf Feldpostkarten sofort und späteste«- bi» zum 24. Movemöer 1914 an den Unterzeichneten abzugrben. In Frage kommen nur diejrnigen Soldaten usw., die sich im Aelve befinden oder befunden haben, sowie Marinesoldaten. Schön Heide, am 17. November 1314. Der Gemeindevorstand. KitLttiM im Wen M Wn. Generalquartiermeistcr v. Boigts-Rhetz Seegesecht dei Sedastopol. Wer annehmen wollte, daß die Kämpfe im We sten infolge der ungünstigen Wetterlage zum Still stand gekommen seien, dürfte sich in einem Irrtum befinden; denn Nebel und Schneestürme vermögen wohl, vorgefaßte Pläne zu zerstören, niemals aber die Ope rationen ganz aufzuhalten. Und werden sie etwas auf gehalten, dann haben eben bessere Tage das Ver säumte nachzuholen. So waren in den letzten Tagen Flugzeugerkundungen zur Unmöglichkeit gemacht. Gleich darauf sind ganze Flugzeuggeschwader aufge stiegen, um wieder Klarheit zu schaffen und dabei ist es denn, wie der gestrige Bericht aus dem großen Haupt quartier sagt, zu dem ersten größeren Kampf in den Lüsten gekommen, dem drei feindliche Flugzeuge zum Opfer fielen, der aber auch ein deutsches Flugzeug ver missen ließ. Wie ferner fleißig während der trüben Tage das Minenlegen vor sich gegangen sein muß, er sieht man aus nachstehender Depesche: Genf, 19. November. Der am linken Maasufer kommandierende französische General hatte gestern um 3 Uhr nachmittags die Meldung erhalten, der deutsche Angriff gegen den französisch gebliebenen Teil des bei St. Mihiel gelegenen Dorfes Chauvoncourt scheine nachzulassen, als eine furchtbare Explosion, die Folge der unter den Laufgräben gelegten deutschen Minen, die ganze französische Stellung zer störte. Die Zahl der Opfer war bedeutend. Die Deutschen besetzten mit lautem Hurra auch die Chau voncourt benachbarten Orte. Nächst dieser hocherfreulichen kommt aber auch eine betrübende Nachricht vom westlichen Kriegsschauplatz. Der vor kurzem an Stelle des Generalquartiecmeisters v. Stein zum Generalquartiermeister ernannte Gene ralmajor v. Boigts-Rhetz ist gestorben: Großes Hauptquartier, 19. November. (Amtlich.) Generalquartiermeister Generalmajor von Boigts-Rhetz erlag in der Nacht vom 18. zum 19. nnerwartet einem Herzschlag. Sein Nachfolger ist noch nicht bestimmt. Den jungen deutschen Ersatzmannschaften wird von feindlicher Seite das höchste Lob gespendet: Berlin, 19. November. Laut „Bossischer Zei tung" rühmt der Augenzeuge aus dem englischen Haupt quartier, der von Zeit zu Zeit etwas in der „Daily Mail" hören läßt, die Hartnäckigkeit und den Mut der jungen deutschen Ersaßmannschafteü, denen der Ruf „Deutschland über alles" keine leere Phrase ist. Sie kämpfen mit einer Bravour, zu der ein Jahrhundert Disziplin gehört. Vom östlichen Kriegsschauplatz dürften wir gestern erfahren, daß unsere blauen Jungen, nachdem sie vorher den russischen Hafen Libau mittels Torpedoboo ten nach feindlichen Schiffen durchsucht, diesen Haf-n gesperrt und die wichtigsten militärischen Stützpunkte beschossen haben. Neben diesem Bravourstückchen kann heute auch von einem neuen Erfolge zu Lande be richtet werden: Berlin, 19. November. Die Petersburger Mel dungen über ein Borrücken russischer Truppen gegen Gumbinnen und Angerburg, wie über die Besetzung von Laugszargen bei Tauroggen sind durch die Ereig nisse überholt. Die Russen waren vorgegangen, sind aber zurückgeschlagen worden. Auch die Oesterreicher dürfen einen neuen erheblichen Erfolg buchen, bei de nen es ihnen gelungen ist, 7000 Gefangene zu machen: Wie», IS. November. Amtlich wirb verla«t- hart: Die Schlacht in Russisch-Pole« «tmmt eine« gü«stigen Aort-a«-. Nach de» di-heri-e« Meld««-e« machte« unsere Tr«ppe« 7VSV Gefangene und erbeutete« 18 Maschi nengewehre «»d a«ch mehrere Geschütze. Der Stellvertreter de- Ches- de- Ge«eralftabe- v. Höfer, Generalmajor. Vielsagend sind auch die schneidigen militärischen Maßnahmen der Türkei. Auch hier findet man zu Wasser und zu Lande ein kräftiges Draufgehen, und auf beiden Gebieten hat der Halbmond über das Russenbanner den Sieg davongetragen: Konstantinopel, 19. November. Das türkische Hauptquartier meldet: Unsere »Flotte, die ausgelaufen war, um nach der russischen Schwarze-Meer-Flotte, die Trapezunt beschossen hatte, zu suchen, traf diese auf der Höhe von Sedastopol. Die feindliche Flotte bestand aus 2 Schlachtschiffen und 5 Kreuzern. In dem Kampf, der sich entwickelte, wurde ein russi sches Schlachtschiff ernstlich beschädigt. Die übrigen russischenSchiffe ergriffen, von unseren Kriegs schiffen verfolgt, die Flucht in der Richtung auf Se- bastopol. Konstantinopel, 18. November. Der heutige Bericht des türkischen Hallptquartiers lautet: Auf allen Kriegsschauplätzen werden die Kämpfe mit Erfolg fort gesetzt. Unsere Truppen an der äg y p tis ch e u G r: n - z e besetzten Kalaat-en-Nachl, welches 120 Kilometer jen seits der Grenze liegt, und hißten dort die türkische Flagge. — Unsere Truppen, die durch La Vistan nach Rußland eindrangen, schlugen mit Gottes Hilfe die Russen nach heftigem Kampfe und fügten dem Feind große Verluste zu. Unsere Truppen machten 100 Gefangene und erbeuteten zwei Gebirgsgeschütze. Konstantinopel, 19. November. Nach Mel dungen des türkischen Hauptquartiers wurden in den Kämpfen bei Köpriköi weitere fünf Maschi nengewehre erbeutet. In den seit zwei Tagen währenden Kämpfen gegen die russischen Stellungen in der Linie Azab—Zazak—Khohab wurden die Höhen in der Umgebung von Az ab, die stark befestigt wa ren, durch Bajonettangriff genommen. Der heftige Kampf nimmt für die Türken einen sehr gün stigen Verlauf. — Auch die gegen Batum verrücken den Truppen brachten den Russen eine große Nie derlage bei und besetzten die Stellungen von Zavot- lar und Koura. Sie erbeuteten eine Fahne, nahmen sechs Offiziere und mehr als hundert Mann gefangen und eroberten vier Kanonen, viel Pferde und Lebens mittel. Die russischen Verluste sind groß, der Rest ret tete sich in ordnungsloser Flucht in der Richtung Ba tum. — Die in Aserbeidschan (Nordpersien) vor rückenden türkischen Truppen schlugen die Russen in der Nähe von Salmas. Die Russen verloren zwei Ossizierc und hundert Mann. Die Häupter der persi schen Stämme, die bis jetzt zu den Russen hielten, vereinigten sich samt ihren Stämmen mit den türkischen Truppen. Eine Gcgenmaßregel scheint England mit der Lan dung indischer Truppen am persischen Golf treffen zu wollen: Konstantinopel, 19. November. Die Eng länder landeten in Ko weit 4000, auf der Bah rein-Insel (türkisch) im Persischen Golf 6000 und in Bender-Bujchir an der persischen Südküste 5000 Mann indische Truppen. Koweit und Ben der Buschir liegen beide am Persischen Golf; Koweit ist türkisch.) Bulgarien ist von beiden kriegführenden Par teien umworben worden, es hat jedoch erneut feine Neutralität betont: London, 19. November. Die „Times" melden aus Sofia: der bulgarische Ministerpräsident hat die ser Tage den Mitgliedern der Regierung Mitteilung über die politische Lage gemacht. Er hat u. a. erklärt, daß beide Gruppen der kriegführenden Mächte versucht haben, Bulgarien zur Ausgabe seiner Neu tralität zu bewegen. Von beiden Seiten wur den wichtige Zugeständnisse gemacht und es wurde anerkannt, daß Bulgarien im vergangenen Jah re auf unrechtmäßige Weise seiner Vorteile nach dem Kriege beraubt worden sei. Die bulgarische Regierung beschloß jedoch, auch weiterhin die bis jetzt vcr folgte Richtung ihrer Politik einzuhal ten, bis die Verhältnisse und das Interesse des Lan des eine andere Haltung nötig machen würden. Die englische Flotte hat erneut den Ver lust eines Torpedobootes zu verzeichnen. Ob dasselbe auf eine eigene oder eine deutsche Mine gestoßen, geht aus der Meldung nicht hervor; sie lau tet: Frankfurt a. M., 19. November. Die „Frank furter Zeitung" meldet aus Petersburg: Nach einun Londoner Telegramm der „Rustoja Wjedomoste" lief das englische Torpedoboot „Druand" au der Küste Schottlands auf eine Mine. Die Mannschaft wurde gerettet. Von den Buren liegt heute nur eine Meldung von holländischer Seite vor: Amsterdam, 18. November. Meldung des V. D. T. B.) Oberst Ma ritz, der in einem Gefechte mit den englischen Truppen durch einen Schuß ins Bein verwundet war, befindet sich, Nachrichten aus Süd afrika zufolge, bereits wieder im Kampfe gegen die Engländer. Sein Kommando hat den Regierungstrnp pen bei Schuitdrift im nordwestlichen Teile der Kap- kolonie ein Gefecht geliefert, über dessen Ausgang noch nichts bekannt ist. Bon englischer Seite wurde während eines 24 stündigen Waffenstillstandes der vergebliche Versuch gemacht, Maritz zur Unterwerfung zu bewegen. Daß ein Waffenstillstand dem angeblich geschlage nen Maritz überhaupt gewährt wurde, zeigt den Ernst der Lage, der noch immer von den Engländern abge leugnet wird. Zum Schluß sei noch eine Nachricht über einen Plan derVereinigten Staaten verzeichnet, des sen Ausführung dem Dreiverband und insbesondere England zu denken geben dürfte: Frankfurt a. M., 17. November Di: „Frank furter Zeitung" meldet aus Petersburg: Aus London wird dem „Rußkoje Slowo" gemeldet: Die Vereinig ten Staaten sind entschlossen, zum Schutze der Eisen bahnlinie Mukden Peking Truppen von den Philippi nen nach China zu schaffen.