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Wochenblatt I» 1868 F 57 Dienstag, den 8. September r- r r t-k e. , S > in .o """ ucucu Pivvinzcn b^ei,en, kennen zu lernen, Wünsche freundlich entgegen zu ueh- > N' an die Gemeinde-Obrigkeiten im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden, die diesjährige Aushebung betreffend. r Das Königliche Kriegs-Ministerium hat Inhalts einer soeben hier einaegangenen Verordnung angeordnet, daß die Aushebung sur dieses Jahr früher, als in dem Erlasse der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft vom 10. d. M. angegeben worden vorqe- nommen werde. In dessen Folge ist , der 21. dieses Monats als Anmeldung: termin, und der 1. October d. I. als längster Termin, bis zu welchem die OrtSlisten hier einzureichen sind, festgesetzt worden. . Indem daher die durch den gedachten amtshauptmannschaftlichen Erlaß anberaumten Termine wieder aufgehoben werden, erhalten obgenannten Obligkeiteu Veranlassung, das hiernach Erforderliche, beziehentlich in Gemäßheit des amtshauptmannschaftlichen Erlasses vin io. Mai d. I., schleunigst vorzukehren, insbesondere aber dafür besorgt zu sein, daß die Ortslisten sammt Zubehör längstens bis zu em letztgedachten Termine anher eingereicht werden. Dresden, den 4. September 1868. Königliche Amtshauptmannschaft. von Vivtl» Ter soeben erschienene Jahresbericht über die auf Selbsthilfe gegründeten deutschen Erwerbs- und Wirthschaftsgenossenschaften für von Schulze-Delitzsch weist nach, daß auch im Jahre 1867 vie Bewegung' nicht nur stetig nach allen Seiten fortgeschritten ist, Indern sich in Gegenden Bah» gebrochen hat, die bisher wenig da- ^vn berührt waren. Während der Jahresbericht 1865 1317 und der vro 1866 1443 Vereine, namentlich aufführte, sind der Anwaltschaft Mmvärtig 1707 (1195 Vorschuß-und Creditvcrcine, 196 Rohstoff-, Magazin- und Productivgenossenschaften in einzelnen Gewerken und l6 Consumvereinc) speciell bekannt, so daß die Zahl aller bestehen- Genossenschaften demnach auf mehr als 1900 geschätzt werden Ebenso haben die statistischen Zusammenstellungen ergeben, aß sich die Summe der gemachten Geschäfte dieser sämmtlichcn Ver- "'e im Jahre 1867 auf ca. 150 bis 155 Millionen Thaler, der r^stn-Umsatz «der weit über das Doppelte belaufen hat. Das Vermögen derselben an Geschäftstheilen §dcr Mitglieder wird Mn über I I Millionen Thaler und die ihnen auf Credit auvertrau- en Gelder und Waaren auf 35 bis 36 Millionen Thaler anschlagen ^"lien. Die Mitgliederzahl beläuft sich auf mehr als 550,000. Am 26. und 27. August hat die Hauptversammlung des Gustav- ^dolph-Vereins in Halberstadt getagt. Dem Geschäftsbericht zufolge vnmcn im vorigen Jahre 783 Gemeinden 175,197 Thaler zugewendet erden. 22 Kirchen und 12 Schulen waren eingeweiht worden, im au begriffen sind 59 Kirchen, 30 Schulen, 15 Pfarrhäuser. Der Arcin besteht jetzt aus 48 Haupt-, 1134 Zweig-, 248 Frauen-, 10 ^udenten-Vereinen und hat seit 25 Jahren an 1798 Gemeinden die «umme von 2,642,408 Thlr. verausgabt. ' -.s, König von Preußen istuncrmüdlich, die neuen Provinzen T a g e s g e s ch i ch t e. Von dem königlichen Kriegsministerium ist die Anmeldung der rn diesem Jahre militärpflichtigen Mannschaften für die nächste Re- frulirung auf den 21. September terminlich festgesetzt, nicht minder dahin Anordnung gelroffen worden, daß die Recrutirung bereits im nächsten Monat, und zwar in der Weise vorgencmmen wird, daß ne mit Ende des Monats October vollständig beendigt ist. Die öffentliche Ansloosung der drciprocenligen landschaftlichen Obligationen vom Jahre 1830, der vierprocentigen Staatsschulden- asscnscheine vom Jabre 1847 und der dreiprocentigen StaatSschuldcn- kasscnschcine vom Jahre 1855 wird den 14. September d. I. und Agende Tage, Vormittags von 10 Uhr an im Landhause in Dres den stattsinden. Auch soll die Auszahlung der im Termine Ostern »868 ausgeloosten Capitalien schon den 14. September ihren Anfang nehmen. men und das Vertrauen zu heben. Desto weniger gelingt es seinem Ministerium des Innern und deS Cultus, sie sind gleichsam die dun keln Punkte in Preußen. Das Ministerium des Innern legt nicht Hand an die oft versprochene Aufrichtung der Selbstverwaltung der Gemeinden und versagt vielmehr den Wählen der städtischen Behör den die Bestätigung, weil ihm die gewählten Bürgermeister, Stadt verordneten rc. nicht genehm sind. Das Cultusministerium handelt ebenso den Wünschen der Behörden bei Besetzung von Kirchen- und Schulstellen entgegen, er beruft zur Leitung in Kirche und Schule Männer der extremen Richtung, denen kein Vertrauen entgegenkommt. Damit heben und beleben sie nicht den öffentlichen Geist, sondern verstimmen und entmuthigen ihn. Die Klagen sind allgemein und laut. Von Bedeutung ist ein an die Adresse 'Frankreichs gerichteter Artikel der offiziellen Norddeutschen Allgemeinen Zeitung in Berlin. Sie weist darauf hin, daß die Einberufung der Rekruten um 3 Mo nate hinausgeschoben, die Entlassung der Reserven beschleunigt und dadurch die Friedensstärke der norddeutschen Bundesarmee um ein Drittel vermindert sei. Preußen habe damit die Abrüstung begon nen und damit einen thatsächlichen Beweis seiner Friedensliebe ge geben. „Preußens, Norddeutschländs Volk will den Frieden eben so ehrlich, als die berufenen Leiter seiner Politik" schließt der Artikel. (In Paris betreibt eine Hof- und Militär-Partei, an deren Spitze Kaiserin Eugenie stehen syll, den Krieg nöthigenfalls mit der Besei tigung Napoleons.) Der französische Kriegsminister Marschall Niel hat bei feierli cher Gelegenheit erklärt, Frankreich allein unter allen Staaten könne gegenwärtig Krieg oder Frieden machen. — Gut, dann trägt auch Frankreich allein die Verantwortung. In Ungarn macht sich im Angesichte der bevorstehenden über aus gesegneten Weinernte bereits die Calamität des Mangels an hinreichenden leeren Gebinden geltend. In den weinrcichsten Theilen des Landes wird der Eimer neuen Weines vergebens zu 2 fl. unter der Bedingung ausgeboten, daß der Abnehmer die Valuta in guten leeren Gefäßen berichtige, d. h. für einen Eimer puren Wein einen Eimer leeres Gebinde. In Paris giebt es gegenwärtig nicht weniger als 12,443 Kaffee- Bier- und Weinhäuser mit über 30,000 Billards. Jedes Billard trägt durchschnittlich 10 Fres., daher bringen alle Pariser Billards jährlich 109'/s Mill. Frcs. ein. In dem stolzen Venedig gehörten die Grafen Foscari jahr hundertelang zu den reichsten und angesehendstcn Familien; ihr Pa last am großen Kanale ist einer der schönsten, gehört aber ihfien nicht mehr. Die Familie ist so verarmt, daß sie sich um das Amt eines Hausmeisters in ihrem früheren Palast beworben und von Victor Emmanuel ein Geschenk von 500 Frcs. erbeten hat. für Wilsdruff, Tharandt, Rossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Madtrath daselbst. Herteljährlicher Pränuinerationsprcis 10 Ngr. — Jnsertionsgebühren für den Raum einer gespaltenen Corpuszeile 8 Pf.— Annahme von Inseraten bis Montag resp. Donnerstag Mittag. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, werden mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt.