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WM». IS. Pahrgayg Zreltag, öea p. Zebruar 1-2- organischer Entwicklung »»streben wird. Da, dritte Problem war Die Schande der Entente r wissen. Lxute JedenfalÄ ist Zeugung, wäß stiert. Und wenn da, dealsch» Reich he»t« noch al, »in großer fach» bestehen, daßderEtnheitigedanl» d»rch st» in Marsch Staat besteht, in dem nicht da, Willtürgebot der Feinde ohne gesetzt »nd dem Ziel» d», rinh«itttch»n dentschen VoNsstaatt» in " I' 7 " " ' organischer Entwicklung »»streben wird. Da, dritte Problem war übernommenen Pflichten au» dem Frieden beschrSntt wird, so wis- die Wtedergesundung der R»ich»finan»»n, »nd in sen wir heute, daß da» allein «ruf die Leistung jener Unterschrift ihm befinden wir »n, noch mitten darin. Aber daneben dehnt stch Der Standpunkt der Regierung. Wie die Berliner Abendblätter vom Donnerstag melden, äußerte stch gestern «in.Mitglied der Reichs- re-gierung über den Standpunkt der Regierung zu der Frag« der Auslieferung vor Vertretern der Presse und erklärte dabei u. a-: Wir befinden unS gegenwärtig in einer kr'itischen Situation, ähnlich dar -im, Juni vorigen Jahres, als die Regierung vor der Frage stand, ob sie den Friedensvertrag unterzeichnen solle! oder nicht. Wir machten damals zunächst den Versuch,! die sogenannte Ehrenklausel im FrtedenSvertrag! - ' ' - - " / " ' ' ' . ' die unveränderte Annahme verlangte, haben Wit -un- die lang« Reihe der Vorlagen »nd angenommenen Entwürfe Lei. nahe in» Unendlich«. Ln eine, noch mag erinnttrt werden: di« Das Neueste vom Tage. ! Der britische GeschäftWtväger in Berlin. Schranken regiert, sondern dessen Souveränität nur durch die vvrd Kilmarnock, wir» mit der « eberreichung der Muslieferung»note an di» deutsch» Regie rung .beauftragt werden. i . Wie di« MlPckm. Landzeittms in PveSven meldet, sind alS Tage der ReichStagSwahl vorläufig der 12. oder dev 19. September in Aussicht tzenommen. Ein« amtliche Bestätigung hierfür war bWer nichr zu erlangen. » Tesr ^er'band Solinger Fabrikantenver- ein« kündigte heute sämtlichen Arbeitern Und Arbeiterinnen zum 19. Februar mit der Be gründung, daß sie ein Vertragsbrüchige» Ver halten an den Tag gelegt hätten. * Die englltsche, französische und italieni sch s Ngierungen haben sich entschlossen, den Ver trag den sie am 24. April 1915 in London ahge.» schlossen haben, der südslawischen Regie rung in Belgrad zu notifizieren. Der Crnst äer Stunäe. > R. H. Die deutsche Regierung hat die Au »liefe* rungSliste nunmehr in der Hand und hat zu beraten, was werden soll. Unsere Gegner haben nicht hören wollen. Wir haben, wenn wir auch nicht recht daran glaubten, doch immer im stillen gehofft, daß unsere Geaner einen ktzgnken von WerständniM für Menschlich keit und für die Ehre des deutschen Volkes zeigen wür-> den. Wir sind eineS schlechteren belehrt worden- Nun sollen aber auch unsere Gegner, d-vnn es handelt sich um Gegner und nicht um Mächte, mit denen wir eben Frieden geschlossen haben, sehen, w a» i st. Tas ganze deutsche Volk ohne Unterschied der Klasse und der poli tischen Parteien verurteilt das Auslie.erungsbegehren auf» schärfste. Durch diese gang klare Stellungnahme deS Volkes wird die Lage gekennzeichnet und der dro hende Konflikt, .der dadurch 'gegeben ist, daß die deut sch« Regierung zur Unterzeichnung deS FriedenSver- trage» einschließlich .der. 88 "228 bis 230 gezwungen ^ch nicht, was die Entente tun wird, wurde. Wenn die Regierung sich in Gegensatz zu der Meinung des ganzen Volkes setzen würde, so müßte sie, urn die Durchführung dieser Paragraphen zu erzwingen, ein Gesetz etnbringen, das in der Nationalversammlung natürlich nicht die nötige Majorität finden würde. Tie Koalition würde auseinanderfallen. Aber selbst wenn das Gesetz die Mehrheit fände, so würden sich keine Beamten finden, die an der Auslieferung ihrer Volksgenossen Mitwirken würden. Tie Regierung ist einer solchen Haltung gegenüber ohnmächtig. Sie kann dis Beamten zwar aus ihven, Stellungen entfer nen, aber sie würde 'keine anderen finden, die mehr geneigt wären, .sich ihren Befehlen zu fügen? Abe« selbst schon durch die Tatsache, daß von der Regierung derartige Anweisungen gegeben würden, .würde im Lande ein Stuwn der Entrüstung entstehen. Die Folgen brauchen gar nicht näher beschriebe^ zu werden, sie liegen aus.der Hand. Im Zusammenhang damit würde der wirtschaftliche Zusain-menoruch stehen der nicht nur die 88 228 bi» 230, sondern der den ge- samten JriedenSvertrag mit seinen über hun dert Paragraphen völlig illusorisch machen würde. Un ser Zusammenbruch würde aber zweifellos auch hi« bis herigen Gegner mit in den Abgrund reißen. Ueber- treibungen werden dem Ernst dieser Stunde nicht ge recht. .Aber wir haben «in guteF Gewissen, daß wir nicht übertrieben haben, wen« ?vir die Lag« so geschfll- .err Haven. Mkgen unser« Gegner nun entscheiden, was werden soll. In ihre Hand ist gegeben: der Frieden oder da» Weltenchao». ' Ein Jahr Nationalversammlung. D. B. N. Am heutigen ö. Februar jährt sstch der Tag, an dem in Weimar di» Nationalv»rsammlung ihr« erst« Sitzung ad- gehalten hat. Di» zwölf Monat«, di» seither verflossen sind, haben trotz allem bewiesen, daß di» Einberufung de» Parlamente», das dem von höchster Llückshöh« in di» tiefst» Verzweiflung Lestürz. ten deutschen Volke nach dem Zusammenbruch de» alten Obrigkeits staates zunächst einmal eine neue Verfassung geben sollte, wirklich der große Wlllensakt war, mit dem dasselbe deutsche Volk den er sten Schritt auf dem Weg« in eine neue Zukunft tat. Es ist seither viel für und gegen di« Arbeit der Nationalversammlung gesagt worden. Di« Gegner des neuen Regimes sind zugleich auch heftige Widersacher der Nationalversammlung gewesen, und sowohl auf der äußersten Linken wie gan» recht, hat man mit seiner Unzu- friedenheit und seiner Kritik nicht zurückgehalten. Trotzdem bleibt da« geschichtlich« Verdienst dies«, Parlamentes und daneben und darüber hinau» da» der zu der jetzt noch herrschende« Regierungs koalition zulammengeschlossenen drei Mehrheitsparteien unbestrett. bar. Es liegt auch in der Sach«, daß di« erwähnt« Mißstimmung nicht s» sehr gegen di« Nationalversammlung selbst al» gegen die Verhältnisse gerichtet war, au» denen hrrau» all« Entscheidungen, Beschlüsse und Maßnahmen sowohl der Regierung, wi» de» Par lamente», wie der Mehrheitsparteien allein zu beurteilen sind. D-e Nationalversammlung haft» al» erst« groß« Aufgabe di« Herbeiführung de» Fried«»». Man weiß, daß da» deutsch« Volk damals in -w»t große Lager geteilt »ar und daß di» Unter schrift erst nach schwer»» Kämpfen geleistet worden ist. In jener historischen Sitzung, in der der Beschluß darüber gefaßt wurde, haben aber auch die anderen Parteien dem Zentrum und der Mehrheit-soztaldemokratte. di» für di« Unterzeichnung etntraten, di»s» StlLstüLerwinduug al» »tue Lat der vatoskaudolieb» «ttt» GeneralfelvmarschaH vom Bülow empfing einen Vertreter de» Lok.-Anz.'^ Dec Heerfüh rer betonte, daß die Männer, die auf der Auslieferung r- Itst« stehen, nur 'die Pflicht ihrem Vaterland« gegenüber erfüllt hätten. Tie AuSlieferungsbestimmung sei da her ein e Vchm ach , der st ch kein Deut scher frei- willig fügen dürfe. Er würde sich unrer keinen Umständen freiwillig der Entente zur Verfügung stellen und daher di« Dingo an sich Herantreten lassen. Dpq Feldmarschall glaubte, im Namen der meisten Heer« führn zu sprechen, die auf der List» süehetr, wenn er dies« Ansicht vertrete. ' i > Die Auffassung No»ke». Reichswehrminister N o s"ke äußerte stch zu einem Berichterstatter der Daily Mail m. a. wie fphgtr Hch ihabe vor ungefähr acht Tagen mit dem englischen Geschäftsträger über dis Auslieferungssrage pe- sprachen, und ich glaube, daß «Ss da» doste ist. wenn ich Ihnen jetzt da» gleiche wiederhol«: In der Aus» lieferMgsangelegenhett werde ich .nicht da» geringste ! tun, um der Forderung der Entente zu.entsprechen, nicht weil mir daran gelegen ist, den FrtedenSvertrag zu sabotieren, .sondern weil kein Mensch in Teutschlanp in der Lage ist, diese Forderung de» FrtedenSvertrag es za erfüllen. Der englische Geschäftsträger hat mir dar aufhin geantwortet, patz eS sich um eine Bestimmung dss Friedensvertrages handelt.' DaS Ist richtig. Aber jedermann, der übe« die Vorgänge beivr FrtevenSschluß orientiert ist, Weitz, datz eS schon damals über di« so genannten Schmachparagraphen zu schweren Konflikten gekommen ist. Noch nie nach einem Kriege ist «in sol che» Anfinnen einem Volke gestellt worden. In Frank reich gibt der Fall Röchling «ine» Probe von der zu erwartenden Rechtsprechung. Aber davon ganz ahge- sehen, der Versuch, au »zu liefern, .scheitert sofort, wenn auch nur der Anfang dazu gemacht wird., Die Durchführung ist einfach unmöglich.' Vie Truppe würde einem Befehl, bei der Auslieferung mttzuhelken, niemals Folge leisten- T«S Instrument, das jetzt allein di« Ruhe gewährleistet^ würde zerbrechen.^ Wenn «in anderer an mein« Stell» versuchen würde, mir Hilfe der Trupp« die Auslieferung durchzuUhren so würde er keine Autorität haben und nicht» erreichen Tie Sachlage ist also so, daß', wenn ich »yh meine Mi nister kollegen den Versuch machen würden, die Forde rung der Entente zu erfüllen, die ich Mr schädlich und schimpflich halt«, wir da» Land in schwerste Wirrnisse bringen. Wer regiere^ soll, wenn die Regierung -urückträtr, kann ick .mir nicht vorstallen.' Ein« Parlamentsmehrheit, welche di« Geschäfte weiterführen will, wäre nicht vor handen. Auch di«. Unabhängigen, die, dazu vielleicht be reit wären, hätten keine Möglichkeit, die Auslieferung durchzusühron. Mer die Auslieferung versucht, würde den Bürgerkrieg entfesseln. Sipe Regierung der Kon servativen ist undenkbar; sie, würde erst recht nicht aus liefern. ES kommt also darauf hinaus, datz die Entent, nachdem sie vier Jahre lang al» KrtegSziel di« Demo kratisierung Deutschlands angegoben hat, die jetzt« Re. gierung stürzt, ohne die Möglichkeit, «ine leistungsfähig« ander« zu erhalten. ' s Da» Schreiben de» Freiherr« v. Ler»ner. Die englisch«» Lattungen veröffentlichen den Text daß Schreiben», das Freiherr v. LerSner an den Prä sidenten der FrisdenSkonserent Millerand gesandt hat. E» lautet: PariH, tzm S. Februar Herr Präsident! Gur« «Müllen- haben mir heut« abend eine Not» übermittelt, .die dt« Stamm de» Deutschen enthält, darin Auölttzferung die alliierten e,i» Tw«» datz sich kein« Negierung finden würde, welcher die Durchführung möglich wäre. . Wir haben weiter den Versuch gemacht, die Lists der Auszuliefernden und die Angaben der Beschuldigungen: zu erhalten, damit wir selbst gegen die Schuldigen einschreiten könnten, sind aber Vabei stetig auf Ablehnung der Entente gestoßen Im November v. I. haben wir dann dem durch- die letzten Veröffentlichungen bereit» bekannt gewordenen n«ruen Versuch durch Herrn von Simson gemacht in der Auslieferung zu einer ^Verständigung zu gelangen, jedoch wiederum ohne Erfolg. Mr wissen Leute die ReichSregterung etnnrütig der Ueberzeugung eine Erfüllung d-.S AuSli'eferungSbegeh- renS unmöglich ist, und vatz in Deutschland auch keine andere Regierung denkbar ist,'die in der Lage wäre, das Auslieferungsbegehren zur Aus führung zu bringen. Tie Regierung hält es für bedauerlich, datz Herr - von Lersner, entgegen seiner ausdrücklichen Jnstruktton, die Weiterleitung per Note an die deutsche Regierung abgelehnt hat. In einer solch«» Lage mutzte da» Wohl dos Ganzen höher stehen als die Ehrauffassung eines Einzelnen. Unsere Lage ist dadurch nur schwieriger ge worden, datz wir im Augenblick in Pari» ohne geeig nete Vertretung sind. Ter deutsch.« Geschäftsträger im Mäher werde voraussichtlich noch! Donnerstag abend nach, Paris abreisen. > Die Regierung ist jedenfalls nach wie vor bestrebt, d u r ch weite've VerLandlungen einen Ausweg zu sticken. ' Der Reichsrat lehnt ab! Ter Reichsrat stimmte in seiner, gestrigen öffent lichen Sitzung der folgenden^ vom Preutzischen Minister dOS Innern Heine verlesenen Erklärung zu: 2«r -tei-chAvat als t>«vfasfu>nj»»mätzigL Vertretung »er deutschen Länder bekennt sich zu! doch heute tun», gegebene» OtMwMnrt veir.Restchtzrqtzieruu« tu »er Frage de« VustliBornng Tguffckzqr «n Vie Entente. Der Reichsrat, «eit entfeMt, gesetzlich strafbare Laten einer »rventlichien Uutcirsujchjuws und Rhnvung »er deutschen Gericht» entziehen -ui woU«, _t»llt Vie Empörung de» deutschen Balkes über die Zumutung der Gutente, ihr Hunpejrtes deutscher Män ner ausL«liefern. Ar» RptchSrast ist überzeugt, putz di» Bevölkerung aller deutsch^ Länder hierbei ent schlossen hinter der RMHMqnms steht? Auch er erklärt mit der Reichsrogierung Vars Verlangen »er Entente für unerfüllbar. Aex RMstrack appelliert gegen diese vom deutschen «oMst angetane Schmach an den GerechtigkeMsinn Var MM. Dis Mitglieder de» Reich-rate» hatten sich wäh rend der Verlesung von Moen Plätzen erhoben. Dt» Nationiajwerfannnlmtzg uud die A-Mdoferungs-ForderunK. Aus Veranlassung .der Regierung treten am «Sonn abend di« Vorstände der Fraktionen der Na tionalversammlung zusammen^ um zu der Frage,, die durch das AuslirferungSbegehre» der Entente entstanden ist, Stellung zu nehme«. ' Mn» »rMrumg in der »«Mischst* Laubosoersammlung. In dex gestrigen Sitzung der preutzischsy Landes versammlung gab Präsident Loinert folgende Erklä rung ab! . Die st« vor Detente HHeMtchite AchtResernngd» liste hat Vie »»Aßt« n»v G»t, »üI«»g der Lnndeßveesammlinng hBr»«gevuf«». Fn «rbereinstimmung mit vor Re!tchtzr<si«rn«g Hlt die Landchwersammknmg die Durchführung der «ntzltq. 1e»tz»»g ^ü» ««Mögltchp dchtl Ms Deutsche» »te zurückzuführen ist. Auch die zweite gewaltige Aufgabe, die dem Weimarer Parlament erwuchs, wurde bewältigt: die Schäftung >»-- «. der Verfassung. In ihr wurde die Einheit de» deutschen i Verlegung nach Weimar ftteß seinerzeit verschiedentlich auf Wider- Volkes in eine dauernde, feste Form gegossen und jenseits aller spruch. Der 1». Januar dürste aber auch dies» Protestler end- mehr oder minder berechtigten Kritik bleibt di« bedeutsame Tat-1 gültig eines Besseren belehrt haben. Han» vaM Vieten Werve. TW «chchrugeM der Gnu tcnte ist geborem aus der Rachsucht «luchs übermütig geworbene« Gegner». Darauf wurde die Aufhebung der Sjtzung gegen die Stimmen der Unabhängigen einmütig beschlossen. Die Heerführer zur Auslieferungsfrage. Am 7. Januar nachmittag hat in Berlin ein« Ver sammlung .zahlreicher Vertreter de» Heere» und der Marine, darunter der hervorragendsten Führer, statt- ! gefunden^die zur Auslieferungsfrage Stellung.genom- abzulehnen; als aber die Entente in «inem Ultimatums die unveränderte Annahme verlangte, haben wir -un-! ter den: Truckede« drohenden Einmarsches^ uns entschlossen, dieser Forderung Folg« zu leisten.! Wir haben dann weiterhin immer und iwmer wieder^ der Entente gegenüber betont, datz die Durchführung ^Awerdeei^ulegen.T^se Anschauungen wurden der Auslieferungsparagraphen für uns unmöglich wäre, j einem Beschlutz ntedergelegt. Generalieldmarsckmll van Bülow Mer Tageblatt LNS lührllch*.»» Mk., m»aatllch Mk. <r»ch,Int ts,»ch ta »,n rlachmltta,,stu-»«n m» ftu-a-dm« »»n «»na- U-f«, S-IW-s-au-te«,«» un» »u-,ad»st.ll«n, »ll, p,st-nstaU«n ua» n«»m«n «ist«Uun,,n -n>0«a«a. ! nicht »«k»«n, w,on »I, t« »-'» »»mfpnch,, ,ch!ch »»„ »i Nr. 30 MI«- '