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Anzeiger «n- Elbeblatt "... .' - " ' - » - : .. . ".' Riesa, Strehla «nd deren Umgegend. —>L> Wochenschrift zur Belehrung «nd Unterhaltung. 15. Dienstag, -en 19. Febrnar 1850. — Tagesbericht. Aus Holstein, 9. Fcbr. Gerüchte! Das chüringische Armeecorpö des deutschen BundeShee- reS wird wohl in wenigen Tagen in unser Land tnrücken. Quartiermacher von Rcuß-Schleiz sind schon in Altona angekommen, doch wird vorläu fig das CorpS in Harburg bleiben, da zum Theil die Ueberfahrt über die Elbe unmöglich ist, zum Theil wohl auch die schleswig-holsteinische Armee vorgehen soll, welche sich zum 15. d. M. marsch fertig halten soll. Den Dragonern in Altona ward von ihrem Commandeur gestern gleichfalls die Ordre, sich zum 15. marschfertig zu halten. Einem andern Gerücht zufolge sollen auch noch Preußen hier eintreffen; jedenfalls würden Preu ßen das von Truppen entblößte Thüringen besetzen. Ob diese Angaben bloß Gerücht blei ben oder Wahrheit werden, muß dahin gestellt bleiben. Eine Besetzung Schleswigs durch unsere Armee scheint bald vor sich gehen zu sollen, we nigstens läßt die Schlußrede des Präsidenten der Landesversammlung erwarten. Der Verlauf der Sache der Herzogthümer hat wiederum dasjenige Stadium erreicht, in welchem eben über Sachen dieser Art und deren Lage die mannigfaltigsten und verschiedensten Gerüchte von allen Seiten her an die Oeffentlichkeit sich zu drän gen pflegen. Ob Krieg oder Frieden, ob Kündig ung oder Verlängerung des Waffenstillstandes, ob von dieser oder von jener Seite die Kündigung und die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten, da find die nächsten Fragen, die unmittelbar auS den allseits für nicht länger haltbar erkannten thatsäch« lichen Zuständen hervortreten, and die Antworten lauten ebenso verschieden, al- die Jnterreffen und Sympathie««, als die Hoffnungen und Wünsche, als die allgemein-politischen Ansichten und die Quelle», aus denen man seine Kunde -er Ber- hältniffe schöpft, verschieden find. Im Schleswig'schen find indeß mittlerweile außer den bereits erwähnten Ruhestörungen auch in Eckernförde nach dem A. M. bei Gelegenheit einer Tanzlustbarkeit tumultuarische Austritte und Schlägereien vorgesallen zwischen preußischen Sol daten, Bürgern und Reichsmariueleuten; doch ist die Ruhe bald wieder hergestellt worden. Wien, 12. Febr. Man vernimmt aus Doch, nia, daß der dortige Grubenbrand noch immer nicht gelöscht ist und viele tausend Centner be reits ausgehauenes Salz von den Flammey ver zehrt worden sind. Man will den Brand dadurch ersticken, daß alle VerbindungSgängt zwischen dem alten und neuen Felde vermauert und verstopft werden. Die Angabe des ,,.^as," daß bereits 500 Menschen in Folge des Brandes ihr Leben verloren, ist gänzlich unrichtig, da wir zuverlässig vernehmen, daß bis jetzt nicht mehr als zwei Menschenleben zu beklagen sind. Paris, 7. Febr. Es ist von den letzten Vor gängen hier keine Spur mehr zu sehen. Die Stimmung ist den Straßenaufläufen nicht günstig. Dagegen spricht man mit ziemlicher Sicherheit von Ministerwechseln und behauptet, die Minister des Innern, deS Aeußern und der öffentlichen Arbeiten würden zurücktreten. Man will sogar wis sen, das MolS das neue Cabinet bilden werde; hoch wird diese Nachricht ziemlich allgemein bezweifelt. — AuS Madrid hat man die Nachricht erhal« > ten, die Regierung habe eine große Verschwörung zur Ermordung der hervorragendsten Personen, der Regierung entdeckt, und die Carlisten wollten, diesmal in Verbindung mit der radicalen Partei, eine neue Schildererhebung versuche». Paris,, 8. Febr. Die Regier«»» hat bei Nähe de» Jahrestage» der Revolution (24. Febr.) energische Anweisungen an alle Beamten erlassen, damit sich dieselben durch alle ihnen zu Gebote > stehenden Mittel den Kundgebungen widersetzen,