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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendors-OKMa und Umgegend 29» Jahrgang Nummer ^6 Mittwocb, den h Oktober MO Vemsin^« * EÄV- »»»««««»» ZL1N.. » s «, 8 »»» n DU »vNrndirf« Arttuna' erslSetnt Die«» taz, Donnerstag und Sonnabend. « Der Btzuge-Prei» »trd mV Beginn * jeden Monat» bekannt gegeben. « Im Falle höherer Gewalt (Krieg »d. sonp. » « Irgendwelcher Stöningcn de» Bctrteürs der " 8 Geltung, d. Aeleranten «d. d. Beförderung,» A Ttnrichtungen) hat der Bezieher keinen An- <» sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der » » Zeitung ob. Äück^ihlung d. Tepigepretse». 8 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. WnIfilltlW' .K, M ÄMW Diese Zeitung veröffentlicht dieamtlichm Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen .Neue Illustrierte", .Mode und Heim" und .Der Kobold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Die Verordnung des Finanzministeriums über Ed »Vch auS. verkündet. Lie Bereitinung an einer Koalition WÜM Aus sächsischen parteilagern. Die Chemnitzer SPD. gegen die Große Koalition. Bautzen. Großfeuer. Im Stadtteil Seidau brannte ein Gut, mit dem eine Käserei verbunden ist, voll ständig nieder. Der schaden ist sehr groß» Blutiger Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. In Bernsgrün bei Schwarzenberg kam es ge legentlich eines Propagaudazuges der Nationalsozialisten zu einem blutigen Zusammenstoß mit den Kommunisten. Letztere drangen vor dem Gemeindeamte, in dm Zug der Nationalsozialisten ein. Es entspann sich eine schwere Schlägerei, zu der auch Steine und Zaunlatten benutzt wurden, und bei der vier Nationalsozialisten schwer und etwa 80 leichter verletzt wurden. Die Zahl der ver letzten Kommunisten könnte nicht sestgestellt werden, da sie von ihren Anhängern sofort weggebracht wurden. Sie Erhebung der Landesfleuern. Kein Grund zur Beunruhigung. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Di« Leseholzzeichen und gegen Erstattung der Kosten bis spätestens am 4. Oktober 1930 im Rathause — Ver- waliungszimmer — adzuholen. Alle Leseholzzeichen sind zurückzugeben. Httendorf-HkriNa, am 1. Oktober 1930. Der Gemeinderat. i Der Bezirksvorstand der SPD. Chemnitz-Erzgebirge n nahm in einer hier stattgesundenen Sitzung eine lün- ! gere Entschließung an, in der es u. a. heißt: Ohne auf i das Mittel der Demokratie.zu vernichten, müßen Sozial demokraten und Gewerkschaften sich istzt in engster Ver- OertlicheS und Sächsisches. Gtlendorf-Dkrilla, am M. September Mo. — Am Mittwoch, den 1. Oktober können Herr Schneidermeister N. Pollack und Gemahlin ihr 25jährigeS Ehe-Jubiläum begehen. Deshalb dem Silber-Paar auch au dieser Stelle herzliche Glückwünsche. — In der Nacht zum Sonntag verunglückte auf der Heimfahrt von Dresden auf der Königsbrückerstrabe unterhalb der Potizetkaserne Nord mit seinem Kraftrad der hier wohn hafte Dentist A. K. Der Verunglückte wurde mit erheblichen Prellungen und Gesichtverletzungeu dem Diakonissenhaus zu- geführt. — Am vergangenen Sonntag wurde nach vorhergehender Probe der Berus-Musiker, Herr Albert, als stellvertretender Kantor von der Kirchgemetndevertretung hierorts gewählt. Herr PMrrer Polster wies ihn nach dem Vormittagsgottes- dienst in sein Amt ein und verpflichtete ihn mittels Hand schlags. In einer kurzen Ansprache wieS der Ortspfarrer darauf hin, daß Herr Albert aus einer alten Kantorenfamilie stamme, und daß es eigenartig sei, daß sein Großvater, gerade itt dem Orte Neckanitz als Kantor lauge Zelt gelebt hab«, in dem er als Geistlicher vor seiner Uebersiedlung nach Otten- dorflOkrilla gewirkt habe. — „Wie auS dem Inserat in heutiger Auflage ersichtlich, veranstaltet die seit ungefähr Jahresfrist gegründete Ortsgruppe des D. H. V. Ottendorf-Okrilla in nächster Zeit einen Lehr- kursus in EinheMurzschrist, an dem auch Nichtmitglieder des BervandeS teilnehmen können. Da es der Ortsgruppe gelungen ist, als Lehrkraft einen Stenographielehrer aus Dresden zu gewinnen, ist den Teilnehmern von vornherein Gelegenheit zu einer gründlichen Ausbildung gegeben. Wie wir hören, soll Paralell bei genügender Beteiligung auch ein Kursus für Zor'geschrittene stattfiuden. ES ist bestimmt begrüßenswert, wenn duich die Bemühung dieser Ortsgruppe den lernenden und angehenden Kaufleuten etc., unter Berücksichtigung der momentanen Wirtschaftslage, es möglich ist, viele junge Leute in der so dringend nöligen Stenographie zu unterrichten. ! Leipzig. Im großen Schwurgerichtssaal des Aänd» Berichts begann die Verhandlung gegen die elf Ange klagten, gegen die im Zusammenhang mit den anläßlich des kommunisti chen Rcichsjugendtresfens in Leipzig, am Ostersonntag verübten» Gewalttätigkeiten gegen Polizei- beamie, ein Verfahren wegen Aufruhrs, gemeinschaftlichen Totich ags bzw. Beihilfe zu diesen Straftaten oder Vor schubleistung eingelcitet worden ist. Es handelt sich ins besondere um die Fälle des Polizeihauptmanns Galle und des Oberwachtmeisters Karte, sowie um die Ver letzung zahlreicher anderer Beamten. Angeklagt sind d« Bergarbeiter Haubenreißer aus Meuselwitz, der Arbeiter Matthey ans , Berlin, der Maurer Herrmann aus Leip zig, der Arbeiter Bahrs aus Jleburg, der Arbeiter PrÄ« torius aus Burg bei Magdeburg, der Arbeiter Härtig ans Leivzi', der Bergmann Denter aus Bielefeld, der Schweizer Esser aus Düsseldorf, der Schlosser Helmstädter aus Frankfurt a. M., der Arbeiter Gräfenstedt aus Magde burg, der Installa eur Ernst Schöne aus Magdeburg. Ein» zelne Angeklagte sind vorbestraft, z. B. Härtig wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt, wegen Körper verletzung, Sachbeschädigung nnd Beleidigung. Es sind gegen 80 Zeugen geladen, so daß mit einer mindestens eimvöchijen Dauer des Prozesses zu rechnen ist. Umfassende Sicherheitsmaßnahmen wurden getroffen. HrlSnid i. Ä. S t a d l v c r o r d n e t e n w a h l. Bei der stattge.undenrn S^diverordneieuwahl, die aus erfolg ten Einspruch der <sozialdemokraiischen Partei wieder holt werden mußte, wurden 13 Vertreter der Linkspar teien und 12 Vertreter der Rechtsparteien gewählt. Vorher war das Verhältnis umgekehrt. Die Wahlbeteiligung be trug etwa 94 Prozent. Lommatzsch. Unglück beim Brande. In der Scheune des Gutsbesitzers Zschocher in Barmewitz brach Feuer aus, dem sämtliche Ernteerträgnisse sowie einige Maschinen zum Opfer fielen. Durch das Feuer wurm ein Zuchtbulle scheu, griff einen im Gute beschäftigten Schweizer an und verletzte ihn derart, daß er ins Kranken haus gebracht werden mußte. Dresden. Die Maschinengewehrkompagnie des Zn- « fanterieregiments Nr. 10 begab sich in der Nacht MM - 15. Juni zum Neustädter Bahnhof und überquerte Re s Kreuzunz..Louisen- und Königsbrücker Straße, als ein Protoswagen in rasender Fahrt — man nimmt 70 Km. ' an — beranjagte. Der Führer der Kompagnie ries: „Achtung!" In der nächsten Sekunde war das Unglück — Trotz eifrigsten Bemühens deö Verkehrsausschusses- Um Erhaltung des sog. Theaierzuges und einer späteren) Nachlvecdindung unseres Ortes zur Großstadt, scheint die? Reichsdahndircktion mit Einführung des Wiuietfahrplanes. Hebung der^aa^iruudsteuer^tt^ hat gerade dieses Zugspaar nicht einstellen zu wollen. Da eine f in der, Öffentlichkeit eine nach Ansicht der Behörde un persönliche Aussprache mit Herrn Reichsbahndireklor Flachs ? berechtigte Unruhe hervorgerujen. Es wird deshalb ümt- zu keinem Ergebnis führte, ist der Verkehrsausschuß an den ^UMwiesen^ dag ^es nicht der Zweck dieser Herrn Präsidenten der Reichsbahndirektion herang-trete«,! """ """" -- — hoffend, daß dieser in letzter Stunde feinen Einfluß geltend Macht zur Erhaltung deS ZugspaareS. Eine Antwort sicht! Hchöffengericht verantworten und erhielt fünf Monate l Gefängnis. t Dresden. Der 41iähri-e Fahrlehrer Weigelt von der i Technischen Hochschule fuhr bei Nöthnitz mit seinem Kraft- 1 wagen gegen einen Bannt. Der Wagen überschlug sich. und Weigelt wurde sofort getötet. j Schmiedeberg i E. In der Nahe des Jägerhauses f Naundori wurde ein Knabe, der Plötzlich hinter einem Ge- m «mmer ^er- Wrr hervorsprang, von einem Personenauto erfaW uno bMdung auf den Zeitpunkt vorberciwn, wo der Gegner den tödlich überfahren. f Boden der Demokratie verläßt nnd offen eie Tiktam. Verordnung ist, die Steuerbehörden zu veranlassen, bei der Erhebung der LandeZsteuertt gegen Sleuerschuldner, die sich in besonderer wirtschaftlicher Notlage befinden, künftig schärfer als bisher vorzugehett. Das Finanz ministerium hat vielmehr stets die Auffassung vertreten, daß beim Borliegen einer besonderen wirtschaftlichen Not lage den Steuerschuldnern mit der gebotenen Stachsicht entgegen zu kommen ist. Wohl aber siegt es im Inter esse aller Steuerpflich nett, daß die Landesf.enertt dort, wo ihre Einhebung keine befondere Härte darstellt, auch wirklich cingehoben werden. Nach den Beobachtungen des Finanzministeriums ist dies jedoch nicht allen haloen der M-hL S-ld-t-L »»'d-mn dr-iV°ch Im'La. . L'Nü-L L NL Näf Nt'r bhA N Ueierung vercmnabmter Stcuc.bctcäge au die zuständiae ' Kaste säumig waren. Diese Beobachtungen haben den MW n« Umd-- vom ll. S-Vtemb-, das Vertrauen der Wählerschaft zur Sozialdemokrat« aufs schwerste erschüttern. Der Bezirksvorstand fordert deshalb vom Parteioorstand und von» der Reichstags« fraktion rücksichtslosesten Kamps gegen die Regiemn- Brüning. ArbeMreSuna bei der Reichsbahn. Einigung mit den Gewerkschaften. Berlin, 30. September. Zu den Verhandlungen zwischen ReichsbShnverwal- tung und Eisenbahngewerkschaften über die notwendigen Einschränkungen auf personellem Gebiet teilt die Reichs bahn mit: Um planmäßige Entlastungen von Arbeitern in größerem Umfange in der Bahnunterhaltung und m den Werkstätten zu vermeiden, hat die Rerchsbahnhaupt- verwaltung mit den Gewerkschaften für das Vierteljahr Oktober—Dezember 1930 folgende Vereinbarung ge.roffen: 1. Die Arbeitszeit in der Bahnunterhaltung wird im Monat Oktober 1930 von 9 auf 8 Stunden herab gesetzt. Außerdem wird im November 1930 eine Feier schicht eingelegt werden. 2. In den. ReichsbahnausbcsscrungSwcrken werden in den Monaten Oktober bis Dezember 1930 i« 1.66 Feierschichten, gleich insgesamt 40 Arbeitsstunden, ein gelegt werden. Die Arbeitszeit bleibt von 8V« auf 8 Stun den gekürzt. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft bekundet durch den Abschluß dieser Vereinbarung ihr ernstliches Bestreben, planmäßige Entlassungen von Arbeitern in größerem Um fange in der Bahnunterhaltung und den Ausbesserungs werken in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1.930 zu v-rmeiden und wird das gleiche auch für die Zeit bis zum 31. März 4931 zu erreichen bestrebt sein. Sierfleuerkrawalle in Hamburg. Stürmische Kundgebungen gegen Vier- und Getränkestkuer. Hamburg, 30. September. Am Montag nachmittag veranstaltete das „Groß- Hamburger Gastwirtsgewerbe" bei Sagebiel eine große Protestkundgebung gegen die vom Senat beantragte Ein führung der Bier- und Getränkesteuer. Zur Unterstützung dieser Kundgebung haben sämtliche Hamburger Wirtschaf ten, Restaurants, Kaffeehäuser usw. ihre Betriebe seit 14 Uhr geschlossen. Im Anschluß an di« Kundgebung zogen große Trupps von Arbeitnehmern des Gastwirtsgewerbes, denen sich auch Kommunisten und Erwerbslose anschlossen, zum Rathaus markt. Unterwegs wurden einige Lokale, die nicht ge schlossen hatten, bestürmt, die Angestellten und Gäste aus den Lokalen gejagt und die Schließung der Betriebe erzwungen. Die Polizei erwies sich diesem Vorgehen ge genüber als machtlos. Sodann zog die erregte Menschenmenge vor das Hamburger Rathaus, wo die Hamburger Bürgerschaft am Montag abend die neuen Steuergesetze verabschieden will. Die Menge forderte durch Rufe die Ablehnung der neuen Steuern. Erst nach Eintreffen eines stärkeren Po lizeiaufgebots konnte der Rathausmarkt geräumt und die nähere Umgebung abgeriegelt werden. 40 japanische Arbeiterinnen verbrannt. Tokio, 30. September. Nach einer Meldung aus Tsingtau sind bei einem Brand in einer Tabakfabrik 40 Arbeiterinnen umgekom« Meri. Mehrere hundert Arbeiterinnen wurden verletzt. Wetterbericht. Das mitteleuropäische Hochdruckgebiet hat uns er- reicht, wrr haben dadurch vielfach stärkere Nebelbil« düng bekommen. Die gelegentlich auftretende Wolken decke deutet darauf hin, daß wir weiter in der Näbs des Tiefdruckgebiets bleiben. — Vorhersage: Trocken dreifach nebelig und wolkig, zeitweise stärkere Aus- unterschiede^^ ""d Nacht größere Temperatur- Turnen - Spiel - Sport im Turnverein Jahn e.V. (Deutsche Turnerschaft.) Sonntag, den 28. September 1930. Handball. John I. — Königsbrück 11. 12 : 2 (7:2) , Königsbrück war nur mit 8 Manu zur Stelle und wr- zichleie deshalb vor Spielbeginu auf die Punkte sodaß da- Treffen als Freundschaftsspiel ausgetragen wurde.