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/luer Tageblatt uswahl Dienstag, äen 4. März ISIS Nr. S2 14. Zahlgang wsmmea. »92. fff n -W al» Otl« färbend« )r»is»n st-Str.«. Labrn. liliille Milt i. Um b«. d gebeten» vickem »«brauch »putz -"'S svstficher. iri»i Hine« lasch»««. >. System uerTgbl. öbel «ttinplatz üttwlu. Dis den tsch n a t! o n alen Abgeordneten Oesterreichs beschlossen, eine einheitliche pcirloinenta« rische Partei unler dein Namen Großdeuischc Lier« eintgung zu bilden. Zum Obmann wurde Ding« Hofer gewählt. illcb «n, »Nitz «SS. Sie kamen dieser Aufforderung meist nach. Nur die in der Noonschule liegenden Teil« leisteten heftigen Widerstand, der durch Artillerie und Infanterie gebrochen wurde. Auch im Schlosse kam es zu einigen Kämpfen, die nach kurzer Zeit mit dem Sieg der Regierungstruppen endeten. Das Generalkommando des 1. Armeekorps hat den Velagerungs« zustnnd über die Stadt verhängt. Zurzeit sind die Regierung»» truppen noch mit der Säuberung der einzelnen Widerstands nester beschäftigt, die sich an verschiedenen Stellen der Stadt gebildet haben. wrsteh»» MM, u, r. ziwerlässlgrr Seite hören, hat sich daS inrr gestrigen Sitzung gegen eine " itionalversammlung aus- 4,8 Mill. Mark aus staatlichen Anteil entfielen. Für den Mürz werde mit einem staatlichen Anteil von 7 Mill. Mark gerechnet. Im Nachtragsetat würden 60 Mill. Mark für die Erwerbslosenfürsorge eingesetzt werden. Es müsse dafür gesorgt werden, daß di« <Semetnden in größerem Um fange als bisher Notstandsarbeiten aufnehmen könnten. Finanzminister Nihsche: Das Finanzministerium hat auf der einen Seite die Pflicht, so viel als möglich Arbeitsge legenheiten zu schaffen, aber die finanzielle Lage macht ihm anderseits die größte Sparsamkeit zur Pflicht. Was die Finanzlage des Staate» im allgemeinen anlanat, so bereitet es uns große Sorge, die Einnahmen und Ausgaben de» Staates ln ein erträgliches Berhältnis zu bringen. Zu einer Befürchtung, daß eine Katastrophe, ein Staatsbankrott bevor stehe, liegt kein Anlaß vor. Der V^miögensbe- stand des Staate» ist nicht ungünstig. Vor Ausbruch des Krieges betrugen Sachsens Schulden 877 478 308 Mark, sie stiegen dis Lud« Februar um 236117 390 Mark auf 1113 699 600 Mark. Außerdem bestehen noch Wechselschulden für Borschüss« an Bezirksverbände und Nahrungomittelge- nossenschaftrn in Höhe von 232 Mill. Mark. Demgegenüber betrug der Wert de» staatlichen Grundeigentums Ende 1917 «twa 1748 Mill. Mark. Dieser Wert ist infolge Ankaufs von Kohlenftldem gestiegen. Dazu kommt da» Betriebs material der Staatsbetrieb«, da» allein bei den Eisenbahnen «inen Wert von etwa 267 690 000 Mark darstellt. Die Kassenbeständ« de« Staate» haben sich um 65 Mill. Mark vermindert. Die Mindereinnahmen betrugen im Vorjahre 87 183 000 Mark, und es ist mit einem weiteren Rückgang der Einnahmen aus den Staatsbetrieben zu rechnen. Der Fehlbetrag bet den Eisenbahnen im Jahre 1918 betrug 70 Mill. Mark und wird 1919 noch höher sein. Das Be denklichste dabei ist, daß das Reich die bisherigen staatlichen Struerquellen für sich selbst in Anspruch nimmt. Dann ist es aber Pflicht des Reiches, dafür zu sorgen, daß die Glied- staaten ihre Aufgaben, besonders die sozialer Art, weiter er füllen können. Es werden Notstandsarbeiten im Voranschlags- wert« von 23 Mill. Mark ausgeführt werden. Das beste Mittel gegen die Erwerbslosigkeit wäre die Beschaffung von Arbeit und die Wiederbelebung der Industrie. Leider sind manche Kreise am Werke, eine gewisse Desperadopoli tik zu treiben. Den Zusammenbruch wird man wohl er reichen können, aber den Wiederaufbau nicht. Zur Besprechung der Interpellation haben sich vor läufig zehn Redner gemeldet. Abg. Günrher: (Demokr.) tritt für größere Zuweisungen von Rohstoffen an die Spitzenindustrie ein. Diese stelle aus geringsten Mengen baumwollenen Garnen Produkte von höchstem Werte her und beschäftige daher die meisten Arbeiter mit kleinsten Nohstoffmengen. Man sollte ihr ein weiteres Quantum Baumwollgarne überweisen, umsomehr, als dieser Industrie zweig für den Export arbeitet und so auch zur Hebung der Valuta wirke. Weiter sprachen di« Abg. D« nnhardt tunabh.), Lehntg (deutschnational), Dr. Niethammer (Deutsche Volkspartei), Linke (Soz.), Leith old (deutsch national), Weiß (Demokrat) und Schäfer (unabh.). Da mit schließt die Aussprache. Nächst« Sitzung Dienstag, vor mittag 10 Uhr: Interpellationen über di- Versagung Sach- sens mit Lebensmitteln und K a r to sf e l no t, sowie Antrag über Aufhebung der Blockade. A lmsm: »h bl, iensUthl. Hofstr.». er nm tf !r MIM, Eime silr »eil kiiMi NmM. Montag früh sind Rti'in'ütungsrruppkn in Königsberg «ingerüat. Lir Arme» und Marin»- ooik««»he wurde»nr« kffn»t- Shr Hauptquartier im Schloss», sowie ihr» Übrigen ttnterkiinft» sind von den Sr«gi»r«ng»truppen besetzt worden. Ueber di« Ereignlss« und ihre Vorgeschichte erfahren wir folgende«: Di« Bemühungen des Neichskvmmissars Winnig, mit dem Bollzug»rats des 1. Armeekorps eine Vereinbarung über die Auflösung der Wehr und die Neubildung einer an deren zuverlässigen Wehr unter Ausmerzung zweifelhafter Elemente zu treffen, hatte« seit einigen Tngen den Behörden di« Gewißheit gebracht, daß di« spartakisttsche Agitation da rauf ausging* Königsberg in die Hände zu bekommen. Zu gleich waren in de» letzte» Wochen einige hundert Matros «n truppweise nach Kowno gegangen. Man stand hier dem Plan« gegenüber, Königsberg und Kowno in di« Hand zu bekommen, und so eine vtapponstraß» v«rlln—Mo»ka« zu bild»». Als der Bollzugsrat d«s 1. Armeekorps, entgegen dem Be schluss« dr« Großen Soldatenrats und über den Kopf des Reichskommissar« hinweg, di« Verschmelzung der Volkswehr mit dem Sicherheitsdienste verfügt», war kräftige« Zugretfen «in Gebot de« Pflicht. Gestern morgen wurde die Kasern« der Volkswihr von R«gi«rung»trüppen umstellt und di» Mann schaften d« Bolwwe-r ausg«fordert, di« Waffen abzugeben. Die Berliner Arbetterräte für den General« streik. Die Vollsitzung der Arbeiters» Groß-Berlin» drschlvß unter tosendem Beifall und stürmischem Händeklatschen mit große» Mehrheit die sofortige Proklamierung d«» Ge»»>- ralstreik«. — Di» Zahl der R»gt»rnngsrr»pp»n in Groß-Berlin ist auf 22 LUV Mann gebracht worden. Dio Vorbe sprechungen der Gewerkschaften am Sonnabend haben keine Unterstützung des Genera! st re t'kantrages der Kommunisten gebracht. Doch ist bei der intensiven Agitation der Spartakisten in allen großen Fabriken mit Ueberraschnngen z» rechnen. Groß-Berlin ln Belag,rangrzapand. Um die Mehrheit der werktätigen Bevölkerung Groß-Berlin» vor den te» roristische» Anschlägen einer Minderheit zu schätzen und vor Hun gersnot zu bewahren, hat da» preußische LtaatsministeviMM fk» Kea Landespoltzetbezirk Berlin, für Spanda«, Tel« ! ow u. N t ed er ba rni m den Belagerungszustand - klärt. Die vollziehende Gewalt geht aus den Oberbefehl»hnb«r tu de» Marken, Nrichsminister Noske, über, der in Anostlhrnng des Belagerungszustände» besonder« Verordnungen erläßt, die an die Bevölkerung eine Warnung vor verbrechen und An»schrrit«n- gen mit dem Hinweise aus die Einsetzung außerordentlicher Kriegs gerichte richten. Verhaftung de» ehemaligen Präsidenten von Oldenburg. Te stern früh erfolgte die Verhaftung des früheren Präsidenten de» Freistaate» Oldenburg im Auftrage des Reichsmmisters Nosk» wegen spartakistischer Umtriebe. Der verhaftete Ex präsident ist unter Mlitärbewachung nach Berlin gebracht worden. Flucht des früheren bayrischen König» und des Prinzen Leopold. Der ehemalige König von Bayern Ist mit Begleitung in Kufstein eingctrossen. PrinzLeopold, der ehemalige Oberbefehlshaber Ost, hat ebenfalls mit seiner Fa« milie die Flucht ergrifscn und ist ans österreichischen» Boden in Raute »«gelangt. Wie er «»»führte, ist. seine Flucht erfolgt, wetl seine Internierung al» Geisel brvorstand. Der N » rbnnd und ver Wirtschaft»krieg. Echo de I Pltti« meldet: Die Wirtscliastrsommission der Alliierten Hai di» früheren Beschlüsse, die den Wirr schast»lri« g nachdem Kriege dekämpsen ,am letzirn Freitag einstimmig ausgehoben. De« englische» Regierung wurde für die Durchführung dt« Blockade der besonder« Dank der Kommission au»,»sprachen, da hierdurch der Zusammenbruch de, feindlichen Wi der st onde» erreicht worden fei. Frankreich legt Hand aas deutsche «rubra. Die französischen Behörden haben mehrere MGette-Grubenselder, di, de, «ute- Hoffmanne-Hütte (Oberhausen), sowie Phönix (Hörde) gehören, unter Zwangs Verwaltung gestellt. Ferner haben sie ein in Holmcringen gelegenes Mtnotte-Bergwerk, da- ebenfalls der Kute-Hoffmanns-Hütte gehört, und den Grundbesitz der Gute- Hoffmanns-Hiitte in der Gemeinde Nonhofen beschlagnahmt. Die deutschen Negierungsvertreter in Spa haben gegen diese Maß nahme Einspruch erhoben. Da- Schicksal Seltz-lan». Au» Paris ivtt's tzemerstt! Ni» AordettiNg nach der Schleifung der VrtteiVMM Ltttt »SN Sb!« goland und des Kieler Kamm wird von Ämertko doch im mer bekämpft, das die Ansicht vertritt, baß man mir drm gleichen Recht auch die Schleifung verschiedener amerikanischer Ver teidigungswerke verlangen könnte. Der Vorschlag zur Vernich tung der deutschen Kriegsschiffe ist noch nicht von allen Parteien angenommen worden. Besonder« Frankreich stellt sich hier auf den Standpunkt, daß eine Verteilung vorzuziehen wär». - Politischer Proteststr-tl in Dentsch-Vöhmen. Anläßlich der heutigen Eröffnungssitzung der Ruisch-Ssterceichischen National versammlung wird in ganz Deutsch-Bühmen ein allgemein«« »tn« tägiger Streik «intreten als Protest gegen di» politisch« Ausschaltung Deutsch-Böhmen«, das sich an den Wahle» M Na tionalversammlung nicht beteiligen konnte. «,volution»sttmmung in Italien. Nach rkmk- schen Meldungen hat sich ein italienischer M»n» st, r » at mit drm Anwachsen der revolutionären Bewegung in Italien beschäftigt und festgestellt, daß di» Agitation de» Republikaner, Sozialisten und Anarchisten ständig an Aurdehnung gewinnt. Bo» d«, Re gierung Mrd die Lag« für yschstbedenkltch gehalten, k>» auch . aus da» Militär kein verlaß ist. Man »»«»<« ftmck mit de, Notwendigkeit ein,, Umformung »es Kabinett». JmurhalH d«, revolutionären Parte» bis weit kn das Bürgertum hinein wird di» Forderung auf «»seitigu«, d», Msna.ch^, «a». Deutsche Nationalversammlung. Weimar, 3. März. Bet Beginn der heutigen Sitzung begrüßt der Präsident die heimkehrenden Ostafrikaner und weckt damit allseitigen Beifall des Hauses. Die Parteien hören die Rede Fehrenbachs stehend an, mit Ausnahme der Unabhängigen, der Herren Cohn und Henke, die gegenwärtig die Fraktion der äußersten Linken im Hause allein repräsentieren, weil alle ihre anderen Genossen in München, Halle, Leipzig und Berlin auf eigene Faust Politik machen. Sodann wurde in die Tagesordnung eingetreten: Fortsetzung der ersten Beratung des Berfassungsentwurfe». Als erster ergriff das Wort der Neichsminifter des Innern Dr. Preuß, um Stellung zu nehmen zu den Aus führungen der beiden Redner der Deutschnationalen und der Deutschen Aolk<>s>ariri über den Verfassungsentwurf. Nach ihm sprachen Abg. Alp ers (Welfe) gegen di« Gefahren des preußischen Zentralismus und weiter der preußische Justiz. Minister Heine, Vogel (Soz.), Dr. Beyerl« (Zentr.), Dr. Düringer (Dvutfchntl. Volksp.), Dr. Schilding (Demokr.) und Colshorn (Welfe). Sodann wurde die Wetterberatung auf Dienstag nachmittag S Uhr vertagt, Unterbrechung der Weimarer Beratnngen? In parlementarischen Kreisen wird zurzeit di« Frage erörtert, ob überhaupt eine Unterbrechung der Vollsitzung «intreten kann, oder ob die Nationalversammlung nicht dauernd beisammen bleiben müsse. Maßgebend für die Erwägung ist, daß nach menschlichem Ermessen der Präliminar frieden vor der Tür steht und andererseits der Waffen fi Nissan o isisoche mwochergüsebrner oder unvermeidlich«« Dwischensaik von den finden gekündigt rvrrdm könne. Die Nationalversammlung müßte dann ständig zum sofortigen Zusammentritt fähig und bereit sein. SsckMcke Volkskammer. Dresden,. 8. Mär,. Di« heutig« Sitzung wird nachmittag 8 Uhr «öffnet. Sekretär Dr. SV a gner verliest eine Reihe von Prote st- tel«! g r o m in e n der Leipziger Visenbahnarbriter und au« Wurzen gegen Vergewaltigung durch di« Btr«t- kendan. Auf der Tagesordnung steht dl» Snterpellatio» der Sozialdemokraten über di« Abg. Scherfftg (Soz.) begründet die Interpellation. Er behauptet, daß wir un» jetzt dem Standpunkt näherten, in dem bas Eiend und die Not der Arbeiterschaft von den Unternehmern ausgebeutet würden. Arbettaminister Heldtr Eine endgültige Regelung der Erwerbslosenfürsorge könne nur durch eine obligatorische Reich-arb«tt»lo1»nord. nung «r-folg-n. Für Ende Februar müsse in Sachsen mit einer Arb«tt »losen, ahl von 200 000 gerechnet «er den. Der Gesamtaufwand für di« Erwerbslosen be trug im Dezember 2.V Mill. Mark, im Sanuar 1S.S Mill Mark, wovon im Dezember 8S0 000 Mark und Im Sanuar Gummi- r gesucht. ig.au dl« T^SIS. elber WM Angeb. irrTgbl. rnes llim ,«sucht, reis unt. irr Tgbl. öl' uni! 8UVK1. iugeb. lm ektzolü, R. Ä Ml 'M Mzeiger für öas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mrer Sonntagsblatt. *»!«»»>!» yu^"b^«u-n,^ s»!r^ Tprechftunü» -,o NeSottien mit /»»»nahm« Ser Eonnlag» nachmittag» 4—- Uhe. — Telegramm-KSress», Tageblatt ftueerzgedirg». Zeensprecher SS. w«an >ai," unverlangt eingesanüt, Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet weröen. Das Neueste vom Tage. Wie wir non f. Kabinett in seim Vertagung der Na Mprachen. Die Deutschen Unterhändler für die heute Mchmiting 6 Uhr beginnenden Verhandlungen über deck Lebensmittcl-Schifsayrtö-undFinanz- ahkommen find gestern abend von Berlin nach Spa Mgeretst. s Die Nerltner Nrbeiterräte haben den sofor tigen Generalstreik beschlossen,' über Berlin und Umgebung ist der Belagerungszustand ver hängt worden. Demnächst wird Foch wieder nach Trier reisen, um der deutschen Waffenstillstands komm tssion da« neue Abkommen vorzulegen, das den jetzigen Wnsfensttllstandsver trag ersetzen soll. Eine Konferenz der sächsischen ArmeekorpS-Sol- datenräle fordert beschleunigte restlose Demo- btlisierung des jetzigen Heeres und gleichzeitiges Ausscheiden des Offiziere aus der Armee.