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Von politischer Seite wird unH dazu geschrieben: Ein süddeutsches Zentrumsblatt schrieb vor kurzem, Dr. Luther und Dr. Stresemann hätten den Vers trag von Locarno unterschrieben, weil sie davon über zeugt waren, die Zusagen, die ihnen Briand gemacht hätte, würden zur Wirklichkeit. Wenn also diese Über zeugung eine Enttäuschung erfahre, müßte Briand, der von seinem Land dann im Stich gelassen würde, zurücktreten Aber das gleiche müßten auch die beiden deutschen Minister tun und das Werk von Locarno wäre damit überhaupt l erledigt. ' Dr. Luther hat nun in einer bedeutungsvollen Rede, die er soeben in Essen auf der dortigen Medizinischen Woche hielt, diese Festlegung ausdrücklich ausgesprochen In der Überzeugung, daß „die Auswirkung des Kriedenswerkes von Locarno rechtzeitig verwirklicht" würde, sei die Unterzeichnung erfolgt. Dr. Luther sagte wörtlich: „Die politische Existenz der beiden deutschen Minister ist mit dieser Auffas sung auf das engste verbunden." Das ist über-, aus eindeutig — wenn man nur erst wüßte, welche „Auswirkung" denn nun von der Negierung als deutsches sebensinteresse betrachtet und verwirklicht werden soll. Ans geblich soll Lher die Abänderung des Besetzungsregimes M Rhein, nicht aber über eine Abkürzung der Besetzungs» frist verhandelt werden; Gegenstand zunächst einer An frage soll übrigens jetzt a>'ch das Jnvcstigationsprotokoll von Genf, also die Militärkontrolle des Völker bundes über Deutschland, geworden sein. Dr. Luther hat jedenfalls in Esten erklärt, auf dem Gebiete der Rück wirkungen werde praktisch und intensiv weitergearbeitet; denn es müsse „ein klarer Tatbestand" in dieser Frage derbeigeführt werden. Auf diesen „klaren Tatbestand" legt der Kanzler das zrößte Gewicht, weil nur dadurch „ein deutlicher Beweis itir den Friedenswillen von Locarno" geliefert werde. Das geht zweifellos an die Adresse der Gegenseite in Paris und London. Mit ein paar unverbindlichen Redens- »len, Versprechungen oder einem „wir werden schon alles mögliche tun, wenn ihr nur unterschreibt" will sich Dr. Luther nicht zufrieden geben und — kann es auch gar nicht. Zum „klaren Tatbestand" der Rückwirkungen gehört aber nicht — wie Dr. Luther ausdrücklich betonte — die etwaige Räumung Kölns. Dr. Luther besprach auch Bestrebungen, aus der augenblicklichen politischen Konstellation irgendwelche Fol gerungen weitgehendster Art zwecks Umgestaltung der ge samten Innenpolitik zu ziehen. Es käme zurzeit lediglich auf das außenpolitische Problem an, das heute und bis zum l. Dezember die alleinige Schick salsfrage des deutschen Volkes darstelle, jenseits aller parteipolitischen Gebundenheiten. Er will also offenbar — wenn die Rückwirkungen wirklich klarer Tatbestand werden sollten — den Reichstag über das Ja oder Nein der Unterschrift entscheiden lassen, ohne vorherige Abmachungen mit irgendwelchen Parteien. Die Sozial-- vemokratie hat soeben nach einer Sitzung des Vor- kandes der Ncichstagsfraktion parteiamtlich erklärt, daß sie in ihrer scharfen Opposition zu Luther verharren and nicht einfach den Vertrag ratifizieren wolle, sondern Neuwahl des Reichstages verlange. Gleichzeitig soll ' die sozialdemokratische Reichstagsfraktion sich am 6. No- s yember darüber schlüssig werden, ob sie den komm»- s aist ischen Antrag aus sofortige Einberufung des s Reichstages unterstützen und damit durchführen wolle, s Der Vorstand der kommunistischen Reichstagsfraktion hat den Vorstand der sozialdemokratischen Fraktion nämlich ' ersucht, den kommunistischen Antrag zur sofortigen Ein- l berufung des Reichstages zu unterstützen, da dieser An-, trag vom stellvertretenden Neichstagspräsidenten Rießer wegen nicht genügender Unterstützung zurückgewiesen wurde. Wird der Antrag auf Einberufung von einem Drittel der Reichstagsabgeordneten gestellt, muh ihm nachgegeben werden, übrigens scheint bei den Parteien keine Lust zu bestehen, den Wahlkampf etwa vor dem t. Dezember zu entfesseln, da man ja nicht übersehen könne, sb die Negierung überhaupt bis dahin die Annahme des Vertrages vom Reichstag fordere. Erst müssen sich die Dinge völlig geklärt haben, ehe man die entscheidende Frage an den Reichstag oder — an das deutsche Volk stellen könne. Der deutsche Außenminister Dr. Stresemann soll, wie die englische Presse berichtet, im Ausland er klären lassen, daß die deutsche Negierung entschlossen fei, den Vertrag durchzusetzen, vorausgesetzt natürlich, daß die Zugeständnisse der Gegenseite sanktioniert und für ver bindlich erklärt werden. Nur noch einen Monat ist Zeit dafür, daß die Entente durch die Tat diese Annahme er-' mögliche Niand wieder All-enminister. Der Ruck nach links. Painlevö ist die Bildung eines neuen Kabinetts ge lungen, dessen Zusammensetzung folgende ist: Minister Präsident und Finanzministcr: Painlevs. Das Finanz Ministerium ist getrennt worden in ein Schatzministerium das Ministerpräsident Painlcvö leitet, und in ein Finanz Ministerium für Budgetfragcn, an dessen Spitze der Unter staatssekretar Bonnet tritt. Justiz: Chautemps (radikal^ Außenministerium: Briand (Soz.-Repl.), Innenmini sterium: Schrameck (Senator, radikal), Krieg: Daladief (radikal), Marine: Borel (radikal), öffentliche Arbeiten', Briand. Painlevä. De Monzie (radikal). Unterricht: Delbos (radikal), Land wirtschaft: Jean Burand (radikal), Handel: Leon Perriet (Senator, radikal), Kolonien: Daniel Vincent (radikal), Pensionen: Anterion (SvZ. Repl.), Arbeitsmimster: Dura- four (radikal). Unter st aatSsekretariate: Be freite Gebiete: Schmidt, Lustschiffahrt: Laurent Eynas, Tcchn. Unterricht: Benazet, Handelsmarine: Danielon, Nntcrstaatssckrctariat beim Ministcrpräsidium: Bcrthed (radikal). Das Kabinett enthält einen großen Teil der bisheri gen Minister und Unterstaatssekretäre sowie mehrere Polst liker, die dem Kabinett Herriot angehört haben und jm April zusammen mit Herriot znrückgetreten sind. Die Zu sammensetzung des neuen Kabinetts Painlevü markiert einen Ruck nach links, der allerdings nicht so groß ist, wir ihn die Sozialisten erhofft hatten. Ausgeschieden sind lediglich Finanzminister Caillaux und dessen Freunde Hesse und Laval. Durch die Ausschiffung von Caillaux wird das Fiasko seiner Finanzpolitik öffentlich dokumentiert Die französische Regierung will dem Verfall des Frank mit neuen Experimenten zu Leibe gehen; darauf deutet einmal die Neuteilung der französischen Finanzverwaltung hin, zum anderen beabsichtigt Painlevs aber auch, das Amt des Gouverneurs der Ban! von Frankreich mit einem neuen Manu, und zwar mit dem ehemaligen Handels minister Chaumet, zu besetzen. Von besonderer internationaler Bedeutung ist dis Wiederbesetzung des französischen Außenministeriums mit Briand. Der außenpolitische Kurs des neuen Kabinetts Painlevö wird demnach nicht ge ändert werden. Auch dieses Kabinett Vainlevö wird für Iüterbog, 29, Oktzcher. Auf dem hiesigen Trup penübungsplätze ist heute mittag Generalleut nant M ii l l e r tödlich verunglückt. Der General leitete eine gemeir mc Schcrsschieß- Wuna von Infanterie und Artillerie, wobei schwere Maschinengewehre, hinter der Infanterie ausgestellt, diese überschossen. Ein wahrscheinlich mit zu geringer Pulvsr- ladung versehenes Maschinengewehrgeschoß verirrte sich m die Gruppe der beobachtenden Offiziere uÄ traf General leutnant Müller. Das Geschoß durchschlug die rechte Hüfte und blieb im Unterleib stecken, wodurch der so fortige Tod herbeigeführt wurde. Amtlich wird über den tragischen Tod des Generals berichtet: Der Uuglücksfall, dem der Befehlshaber ön Wehrkreis IV, Generalleutnant Mülkr, gestern auf dem Truppenübungsplätze Jüterbog zum Opfer fi 'l, hat sich folge wmahen zugetragen: Am 29. Oktober in den erste« Nachmittags - fand eine Uebung gemilchter Waffen mit scharfem Schilf; Bei dieser Uebung üderchofle« seitwärts—rückwärts In L-.-: befindliche schwere MaschinrnMochr'e die vordere Linie. I„ vrrorrster Linie der arr- -en Vertrag von Locarno, insbesondere aber für die de» .»eutschen Delegation mündlich gegebenen Zusicherungen 'ver Befetzungserleichterungen eintreten müssen. EI» »euWer Schrill lei de» Mierte». — Ak VeKMuugen Mr die UWMM Berlin, 30. Ostober. Wie von unterrichteter Seite ver lautet, wurde auf einstimmigen Beschluß des Reichskabinetts hin am Mittwoch in Pans, Brüssel, Loudon und Rom eine De marche der deutschen Regierung durchgesührt, um den alliierten Mächten mitzuteilen, daß das Kabinett, trotzdem es durch das Ausscheiden von drei Ministern äußerlich aus eine andere Grund lage gestellt sei, die bisherige Politik fortsetzen werde. In diesem Zusammenhänge wird darauf hingewiesen, daß eine solche Er klärung keineswegs gleichbedeutend mit der unbedingten Annahme des Vertrages von Locarno sei, vielmehr mache das Kabinett die Unterschrift davon abhängig, daß die Rückwirkungen pünstkich im entsprecheiweu Maße ekntreten werden. 6se» Ml! Wk» Hst KrieMuldUe. Karlsruhe, 30. Oktober. Im Laufe des Festmahls zur Hundertjahrfeier der Technischen Hochschule Karlsruhe ergriff nach einer Begrüßungsansprache des Nestors und nach den Aus führungen des badischen Staatspräsidenten Dr. Hellpach, von stürmischem Beifall begrüßt, Sven Hedin das Wort und führte unter anderem aus: Es ist mir aufgefallen, daß es im deutschen Volke von Jahr zu Jahr weiter aufwärts geht. Ein solch ar beitsames und strebsames Volk, wie das deutsche, muß eine große Zukunft haben. Meines Erachtens ist die Erpressung des Schuld bekenntnisses die verruchteste und grauenhafteste Tat der neuer? Geschichte, aber gegen das Beginnen, das dentsche Volk vor der Welt als schuldig am Ausbruch des Weltkrieges hinzustellen, fetzt jetzt eine kräftige Reaktion in der ganzen Welt ein. Ich habe das auch im vergangenen Jahre im fernen Osten, in China und iu der Mongolei gehört. Die Wahrheit ist auf dem Marsche. Die Deutschen brauchen sich ihrer Niederlage angesichts der ge waltigen llebermacht, der sie gegeniiberstavden, nicht zu schämen. Ich glaube, daß eine neue Generation des deutschen Volkes die große Zeit des Krieges und seiner Entbehrungen erst recht zu würdigen weiß. Auch die Verkuppelung der Grenzen des deut schen Reiches ist ein Verbrechen gegen das Deutschtum. Dieies Verbrechen muß ohne Krieg wieder gut gemacht werden. Sven Hedin schloß mit -cm Zitat Felix Dahns: Die Zukunft gehört den Germanen. SWniMge der smzWeiTriMiaSM Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Paris, 30. Oktober. Nach einer Meldung aus Beirut ist eine Kolonne unter dem Kommando des Generals Gamelin, bestehend aus drei Regimentern Infanterie, Kavallerie und Ar tillerie, dis sich auf dem Vormarsch gegen die Drusen befand, zum Rückzug nach Damaskus gezwungen worden. Während des i Rückmarsches, den sie durch die syrische Küste zu nehmen ge- zivungen war, wurde sie von Beduinen und einem Teil der Be völkerung von Damaskus übersallen und umzingelt. Nach einer Meldung aus Damaskus konnten sich 3000 Mann der Kolonne Gamelin nach Damaskus durchschlagen. Weiter wird gemeldet, -sß ein Abgesandter Painlevös in Damaskus eingetrofsen ist. : greifenden Infanterie befanden sich die llebungsleitung und die s übrigen der ihnen beiwohnenden Offiziere, mitten unter ihnen s Generalleutnant Müller. Die Entfernung, ans der dis schweren Maschinengewehre die Infanterie überschossen, betrug über 1000 > Meter. Plötzlich brach Generalleutnant Müller, an der Seite ge- ! troffen, zusaunnen und verschied sofort. Der an Ott und Stelle an- ! wesende Sanitätsoffizier stellte fest, daß ein SMG.-Geschoß aus s weiter Entfernung die Hauptschlagader durchschlagen und den so fortigen Tod herbrigefübrt hatte. Ein Verschulden an dem Un glücksfalle ist nach den bisherigen Feststellungen niemandem beizu messen, da alle für derartige Schießübungen notwendigen und vor geschriebenen Ächerbeitsmaßnahmen getroffen worden waren. Sachverständige nehmen an, daß eine mit zu schwerer Pulverladung versehen: Patrone den verhängnisvrllen Kurzschuß abgab. Von unterrichteter Seite wird noch mitgeteilt: Der Uebung wohnten als Zuschauer eine große Anzahl Generale, Truppenführer, u. a. auch Reichswchrminister Geßler bei. Die Zu schauer standen in Gruppen seitlich. Maschinengewehre schossen durch die Gruppen und über die vordere Gruppe hinweg. Der llnglücksfall ist nur dadurch zu erklären, daß ein Geschoß der Maschinengewehre, sei es durch Ausschlagen, sei es durch Berührung GenMeutmt Müller Klich »emM. Wilsdruffer Tageblatt V« Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtlichen Bedanvimachmtgea der Amtshau^tmannschaft Meißen, des Amtsgerichts und Stadtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Rasse» Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, »a, »Wilsdruffer Tag-dl-,l- erscheint tSgltch »sch», b Uhr flir d« ?«>,«»»«» Ta«. B«,«,,prrt,! Bei Abholung t» GnchtN»ftelle UN» den Au»,-bestelle» rM». t» Monat, »ei L-est-N»»« h«»ch k« Bate» r,u> Mk., de» Pastbrstell»», r «lt. puitgltch Abtrag, . »Ehe. «s>qel«»n!>»rrn «Pf,. «LePostunst-Uen Wochenblatt für Wilsdruff ». Umgegesd Hast Kote» und »»sereUu». riM^rr und »«schLftsstelle» ! 2 »rh»«i PI jede» Feit Se» pe»»»,e» entgegen. I« Falle höhere» Sewall, Krte, oder sonst,-er BcvtebsftLru«,-» d-strhl stet» Ansornch a»f Lrrserung da, KeUul», »der KSrping de» Beptgspr-tso». — Aürksrndn», »«»gesandter echriststLSu er»»«,« «ar, wor» P»rt» betliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Auzeigenprrt»: die oßrjpa-lene7<aunrpUe20Doldpfennig, die 4ges»alten«Detle der auUlichenB«ka»»Naach»ug«»40G»Us »sourig, die s gespaltene Aek!awe,eU« iw textlichen Teil« lov Boldpsennig. A-chwetsungrgebühr 20»-ldps««»t-. P»» schrieben« Erscheinu»,». tage u»d PI-tz»o^chrif«, werde« «ach WS,lichsteii Fekvsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 beriichstchti,r. >Nl»-hnr-dirv»r«.U>Uhr » > Für die Richti,»«N »» darch Fernruf Lderwittellrn Anzcl,«n »dernehmen wir keine N-r-nttc. Jeder RadaUanfpruch erlisch», w«»» der «e-r», Klage eiugezogerr werden »nutz oder der Auftraggeberin Konkurs gerllt. Anzeigen nehmen alle Derorittlungsstellen enthaar.