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lack- lorr t, mttt- Zreilag» äen 24. Mai 1918 Nr. 118 !! 0 « ! SU8 lirvk sge- oroa 1'4 inte« oü«n töme eren- >kler. uscli cki« i! ^lai !N» »i kür eb. UM MV. n«n ab )u erst. lrelt, Ubr ko. 6er sea. mg- äea lagen >rknufen> r.LV.III. alber Zu er- srageu mg ergarten. rden ULt. lAmttich.) Grotze« Hauptquartier, 2». Mai. Mestliche« Krieg»scha«pl atz. Vie Lage ist unverändert. Im Hemmelgebiet, beiderselt» der Ly« «ad der Searpe, südlich von der Somme, sowie zwischen MoreuU und Mont- dldier lebt« di« Artillerietätlgleit am Abend auf Und war auch während der Nacht lebhaft. Di« Infanterietätigleit blieb aus Erkundungen beschränkt. Eigen« Unternehmungen südwestlich von Bucquoy und an der vis« brachten Gefan gen« ein. Ak > ?ke- j Nationalttatenfrieäen in Böhmen? Während das österreichische Parlament noch- immer in notgedrungenen Ferien Mutze hat, sich! von den Kri sen und Kämpfen der letzten Monate zu erholen, hat das Kabinett Seidler auf dem Wege des OctrohS, das hettzt durch ministerielle Verordnung, die lang ge plante Einführung von Kreisregierungen im Königreich Böhmen verfügt. Zufrieden werden mit dieser Maßnahme weder die Gegner des Kabinetts noch seine Feinde sein. Ten Deutschen ist die Scheidung der nationalen Bezirke zu wenig radikal und ist der Schutz ihrer Minderheiten in tschechischem Gebiet zu wenig ge währleistet; die Tschechen sind von vornherein gegen jede Trennung der Nationalitäten und jede Verleihung von Mgenrcchten an die deutschen Minderheiten, da ihnen noch immer die Wicderausrichtung des Reiches der alten Wenzelskrone vorschwebt, das im Rahmen rein slavischer Herrschaft, Böhmen, Mähren, Schlesien und be deutende Telle Nordungarns, die von Slowaken bewohnt sind, umfassen soll. Die Idee des slavtschen Impe rialismus hat heute schon in den weitesten Kreisen des tschechischen Volkes bereits so feste Wurzeln gefaßt, daß Prager Blätter, so die infolge der jüngsten Kra walle verbotenen „Narodnh Lisch" bereits Karten des zukünftigen Tschechenreiches zu veröffentlichen gewagt haben. Tie tschechischen Führer und unter ihnen der sonst so viel gewitzte Tr. Kramarsch, begehen dabet die Unklugheit, auch die zwei Millionen Slovaken für ihr Zukunftsreich zu beanspruchen, 'die heute unter der Herrschaft der ungarischen Stefanskrone stehen. Tie Folge davon ist, daß neben den Deutschen der öster reichischen Reichshälfte auch die Maharen der un garischen zu Todfeinden der grobtschechischen Be strebungen geworden sind. So traurige Ersahrungen die Gesamtuwnarchie auch! im Kriege mit ihren tschechischen Untertanen gemacht hat, so darf, doch! die Möglichkeit einer zukünftigen Gesundung und Selbstbesinnung des tschechischen Voltes nicht von vornherein von der Hand gewiesen werden. Schließlich! und endlich! werden auch die Slaven Oesterreichs zu der Ueberzeugung gelangen, daß ihnen auch im Nähme» des Habsburger Reiches ein nationales Leben möglich ist, freilich' nur ein solches, wie es sich mit den Interessen der anderen Nachbarvölker vereinbart. Tie neuen Verwaltungskreise in Böhmen sind admi nistrativ in die Hand von 12 Beamten gelegt, die den Titel Kreishauptleute führen und praktisch ziemlich selb- stän üge Vertreter des Statthalters darstellen. Tie Gren zen oteser Kreise sind so gezogen, daß sie deutsche und tschechische Majorttätsgebiete so weit als angängig rein lich scheiden. Sehr interessant ist, daß diese Aufstellung von nationalen Kreisen einer alten Forderung der so zialdemokratischen Partei Deutsch-Oesterreichs ent. spricht, die im Oktober 1917 die Umwandlung Oester reichs in einen Nationalttätenbundesstaat verlangte, in dem jede einzelne Nation das GelbstbesttmmungSrecht Haven und so zu der wirtschaftlichen und kulturellen Zu sammenarbeit mit den anderen Nationen veranlaßt wer den soll. Nach diesem Programms soll das Gebiet de» Staates nicht mehr in Kronländer zerfallen, sondern in national abgegrenzte, sich' selbst regierende und besteuern de Kreise. Gemischt sprachliche Kreis« sollen mehrere na- tional gesonderte Verwaltungskürper erhalten. Lite Kreis« gleicher Nationalität im Staate sollen sich zusammen tun und ein gemeinsame» Parlament bilden. Ueber die sen nationalen Parlamenten würde dann noch ein ge meinsames Parlament die allen Nationen gemeinsamen Fragen zu entscheiden haben. Freilich! lvare da» ein langer Weg, aber immerhin ein Ausweg zu endlichem! Frieden und zur gemeinsamen Arbeit im Interesse de» Reiches. Die Riesenschlacht im Westen. Der gestrige ALenvbericht de« HeereSlkiüm- lautetr Bon den Kriegsschauplätzen nicht» Neue». Der König v»« Bayer« «r der «eftftuut. König Ludwig von Bayern ist gestern von einer zehntägigen Jrontretse in Begleitung de» Krteasmint- sters v. Hellingrath nach , München zurückgekehrt- T«r erste Tag der Reis« galt dem Besuche des Kaisers im Großen Hauptquartier, wo auch Reich», kanzler Graf Hertling mit Staatssekretär v. KÜHL mann und Generalfeldmarschall v. Hindenburg Mit General Ludendorff anwesend waren und zur Erörte rung aller politischen und ^militärischen Fragen reichlich' Gelegenheit geboten war. Dem Be suche im Groben Hauptquartier wohnte auch der bah- rische Staatsminister des Aeutzern v. Tttndl bet. .Bon da begab sich der König in da» Hauptquartier 'des Kronprinzen Rupprecht. In zahlreichen Einzel besucher!, die bis in die vordersten Linien führten, sprach der König die Oberbefehlshaber von vier Armeen und besichtigte die verschiedenste» bayerischen Generalkom mandos und Truppenderbände. Tie Frontrcise führte auch, auf da» Schlachtfeld von Lille und Armentteres, wo der König die in vorderster Linie eingesetzten Truppen begrüßte. Den Abend de» 18. Mat verbrachte der König beim Stab« der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht, sprach dem Kronprinzen die herzlichsten Glückwünsche zu seinem 49. Geburtstage aus und gedacht« in warmen Worten der vorzüglichen Taten der Heeresgruppe und ihrer Führer. Ter Rückweg bot Gelegenheit zu einem Besuche von Gent und der in der dortigen Gegend liegenden Trup pen. Ter König konnte sich überall von dem frischen, ausgezeichneten Geist, sowie der guten Haltung der Truppen überzeugen und zahlreiche Auszeichnungen an die Teilnehmer der letzten schweren Kämpfe über reichen. Neu« deutsche Riesenkanonett- Au» Part» wird berichtet, daß man sestg«st«llt habe, daß von den Deutschen zwei neue Riesenkanonen ausgestellt würden. Man befürchtet infolgedessen eine neue und stärkere Beschießung von Pari». ' Alex Stand an der WeitironE. Der militärisch« Mitarbeiter des ,,Nteuwe Courant" schließt seine jüngst« Betrachtung über den Stand an d«r Westfront wie folgt r Me Berband»mächte reden noch immer von Sieg, aber den Weg, um . ihn zu erreichen, den der Offensiv«, betreten sie nicht. Sie yevharren in der Haltung, di« schließlich zum Untergang führen muß. Dafür, daß Fach trotz eine» stetig anwachsendes Heere» und seiner angeblich' unversehrten Reserven in der Abwehr verharrt, ist ein fach kein« ander« GrMrung möglich! M die materielle und strategische Vhnmachjt. Vom U-Äoot-Rrieg. Di« Wirkung auf Italien. "Am dritten Jahrestag de» Eintritt» Italien» in den Krieg bieten die U-Booterfolge willkommenen Anlaß zu der Ueberlegung, wie wett Italien seine treubrüchige Po litik genutzt hat. Italien rechnete damals auf England und hoffte, wenigsten» zujr See seinen Vorteil wahr- Ter Erst« EetteralqunrßievmoiDe, Lndendorft. IS000 Tonnen versenkt. (Amtlich.) Berlin, 28. Mai. von unser«« U-Booten im Sperrgebiet «m England Wiederum 18 V00 Brt. feind lichen Handel,schiffsraume» vernichtet! Di« Srfolg« ««rden vorwiegend an der vstküst« England» bei starker feindlicher Gegenwirkung erzielt, 2 Dampfer an» Seleitzügen herauigeschossen. Sier Ghef de» «dmiralstabv» der Warin». l Die Wirkungen -es U-Soot-Krieges Italien un- -er U-Soot-Krleg. Deutsch-italienischer Gefangenenaustausch. Die Luftangriffe auf Paris an- Lon-oa. Neue öeutsche Rkefeukauoueu. Eine englisch-italienische Verlobung. Eine Republik Turkestan. Der chiaestsch-japaalfche Geheimvertrag Eine fteu-eruug unseres Ernährungsspstems. Anzeiger für -as Erzgebirge lSW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsbla«. MWkDW un» inÄnb.^u'-n? Sprichst»»»« ü»r Nrüoktlon mit Nusnahm« S«r Sonntag« nachmittag« 4—S Uhr. — Trl«gramm.flör«ss,, Lagrblatt stu«r;g,dirg«. tz«rnspr«chm SS. *„ all, p»stanftait«n UN» Zür unverlangt «tngrfan-t» Manuskript« kann Srwtlhr nicht grlrlstrt «erSen. Msnusk^tniq'»,uM/>«»«,w, IS. Jahrgang -! nehmen zu können. Doch auch abgesehen von den ent scheidenden Niederlagen zu Lande, am Jsonzo, hat sich die italienische Politik al» unheilbarer Mißgriff au»ge- wiesen. Heute ist da» rohstoffarm« Königreich auf Gnade Md Ungnade der britischen GchtffSraumnot den Angriffen deutscher U-Boote vretSgegeben. Noch mehr! Ein englischer Politiker bezeichnete jüngst Italien al» den Bletklotz am Fuße England», der nichts leistet, nur Lebensmittel, Kohlen und Tonnage verzehrt, und den die Entente auf ehrbare Weise nicht ungern fallen lasten würde, wenn nur die Mitternächte sich seiner erbarmten, wie sie sich Rußland» angenommen haben. VL vom Hundert der italienischen Handelsflotte wurden laut Aussage de» FtnanzmintsterS Nttti im Verlaufe de» Kriege» ver- enkt. Diese See-Erfolge im Mittelmeer verminderten di« Kohlenzufuhr nach Italien, von monatlich VVOÜOO Tonnen auf 524000 Tonnen. Alle Nachrichten stimmen darin überein, baß die Munition Sin du strie und d«r Eisenbahnverkehr notgedrungen zeitweise sttllgelegt werden müssen. Mit der Lebensmittelversorgung steht eS ebenso schlecht. Jede Versenkung, auch nur «ine» taltentschen Dampfers, bedeutet für Italien einen Stich n» Herz, wie „La Preparation" vom b. April sich auS- drückt. Da» Deutsch« Reich gönnt diesen Bleiklotz seinen Feinden. Versenkung«« t« russisch«« Ei»««««. Au» Thristtanta meldet „Nattonaldidende"; Hier «in- gelaufenen Meldungen zufolge sind im Eismeer in den letzten Tagen fünf norwegisch« Fangschiffe ver senkt worden. Ein deutsche» U-Boot hat auch den Ltniendampfer zwischen Norwegen und Rußland beschossen, wobei zehn Menschen getütet wurden. Die nor wegische Regierung hat zwei Schiffe entsandt, um die Be satzungen der versenkten Schiffe zu retten. Bon der Mur mansk ü sie hat man beobachtet, daß mehrere Schiffe un bekannter Nationalität torpediert oder in Grund geschossen worden sind. In ganz Finnmarken herrscht Beängstigung, da von dort eine Menge Fahrzeuge zum EiSmeerfang aus gerüstet worden sind, im ganzen etwa 40 mit ungefähr bOO Mann Besatzung. Der Kommandant eine» U-Boote» soll erklärt haben, alle Fangschiffe würden versenkt, da ihre Beute nach England geht. Der deutsche Gesandte in Thristiania hat zu einem Vertreter von „Morgenbladet" geäußert» ihm sei oekannt, daß Norwegen unbedingte» AuSfuhwerbot für Tran erlassen habe. Er habe da» auch seiner Regierung berichtet und finde e« daher wenig wahrscheinlich, daß der deutsche U-Bootkommandant die ihm zugeschrieben« Er klärung abgegeben habe. Man solle das Urteil vertagen, bi» die Seeverklärungen stattgrfu«den haben. Im übrigen meinte der Gesandte, die Gesellschaften, die die Fangschiffe auSgesandt haben, schienen in dem Irrtum befangen zu sein, daß das Aufhören deS Kriegszustände» zwischen Deutschland und Rußland die Sperrung der russischen EtSmeerküste aufgehoben habe. Im Frieden von Brest-LitowSk sei ausdrücklich festgesetzt, daß die Sperre ausrechterhalten wird. Der Gesandte habe sich mit dem norwegischen Minister de» Aeußeren in Verbindung gesetzt, und beide würden alle» möglich« tun, um di« Gr- sellschaften vor der Entsendung ihrer Fangschiffe nach dem Gefahrengebiet vor der Murmanküste zu warnen. Im norwegischen Storthtng fragte der Führer der rechten Partei, Haggroup Bull, wie «» sich mit den von den deutschen U-Booten vorgenommenen Versenkungen norwegischer Ftscherfahrzeuge im Nördlichen Eismeer ver halte. Der Minister de» Aeußeren, Ihle«, ant wortete, der deutsche Gesandte hab« ihn darauf aufmerksam gemacht, daß dort noch immer KrtegSzon« sei. Davon, daß auch di« Rettungsboot« beschaffen wurden, wisse der Gesandte nicht», noch könne er e» ableuanen. Er versprach, möglicherweise die Einstellung dieser Beschie ßung zu erwirken. Der Sozialist Trüdder war nicht ganz davon überzeugt, daß di« Regierung ihre Pflicht getan habe hinsichtlich der Warnung der Schiff« vor dem dortigen Sperrgebiet. Tast berg fragte, wie lang« e» noch so wettergehen solle, daß Norwegen einen Leu seine» Fisch fänge» nach Deutschland verkaufe, während Deutschland norwegische Ftscherfahrzeuge versenke. Wolff» Büro bemerkt dazu: Bei den Versenkungen norwegischer Ftscherfahrzeuge tm Nördlichen Eismeer han delt es sich um Versenkungen innerhalb de» Sperr, gebiete», vor dem Befahre« diese» Gebiete» ist et« für