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Amts- und Änzeigeblatt fÄr den Amt§gericht§DEzM Eibenstock NMd dessen Umgebung Eibenstock, Carlrfeld, ynndshübel. Neuheide, GbersÄtzengrün, Schönheide^ SchönheidLrWnmer,Zosa,Unterstützengrün,MlbeMhai nfm Karnfprecher Nr. 11V. und Verleger > Exil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beid« Eib«nstock. —— - ."H-n—.—-— -1. Jahrgang. ——!— — , LS4 Dounerstag, de» 26. November ISLA. Tal^Sdru Amtsblatt. Drucker Erschttnt täglich abends mit Ausnahme der Som»- »nb Ketertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennig«. 2m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. IdI^bl^NNHHDDGGGHGtzrrHOGOrrOOOIIIIDOIIII In Ergänzung von Ziffer 4 der Verordnung der kommandierenden Generäl« vom 30. Oktober 1914 wegen Urberwachung der Ulkkarten und KrtegSbilderbog n wild hiermit bekannt gemacht, daß auf den Krieg»ansicht«postkart«n an Stelle von Namen und Wohn ort de« Verleger« die von seiner Firma ordnungsmäßig angemeldeten Firmen- und Verlags zeichen zugelaffen werden, wenn sie bei Vorlegung der Postkarten dem Ministerium de» In nern mitgeteilt worden find. Dresden, den 24. November 1914. Miriftklium drs Innern. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. An den letzten 4 Sonntagen vor Weihnachten, d. i. am 29. November, 6, 13. und 20. Dezember 1914 ist der Geschäftsbetrieb in alle« offene» verika»f-ftelle« — an Orten, wo ein Christmarkt abgehalten wird, an dem in diesen hineinfallenden letzten Adventsonn tag auch auf Straßen und Plätzen — und die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern in den dazu gehörigen Handelsgewerben während 9 Stunden, und zwar in der Zett vo« 11 Uhr vormittag- bi- 8 Uhr »achmittag-, für den Handel mit alle« Nahr««g-- «nb Senutzmtttel« und Matertatwar««, sowie für den Klel«ha«det mit Heiz««--- ««b Beleuchtung-material »Herbies vo« früh 7 dtS S Uhr, allenthalben ««ter Ausschluß der Zeile« des Bor- ««d Nachmtttagsgottesdte«- stes (nicht AbendgolteSdienst«») gestattet. Die Königliche Amts-auptmannlchaft Schwarzenberg und die Stadt- räte zu Aue, Eibenstock, Lößnitz, Reuftädlel, Schneeberg und Schwarzenberg, am 21. November 1914. 1383 L In Drebach (Amtshauptmannschaft Marienberg) und in Schlegel (AmtShauptmann- schäft Zittau) ist die Ma«l- ««d Maueufeuch« au-gebrochen. Dresden, den 24 November 1914 MinistrriumdcsJunern. Am 23. November diese» Jahre» verloren wir unseren Nettesten, Mn Wilcher Inhaber des Werdienstkreuzes. Seit 1. Januar 1910 im Ruhestände, hat er über 46 Jahre im Schuldienst gestanden und 44 Jahre davon der hiesigen Schule und Gemeinde in einer Treue gewidmet, die auch schwerste Opfer nicht scheute. Rastlos und unermüdlich und mit voller Hingabe seiner ganzen Persönlichkeit arbeitete er jahrzehntelang grund legend an der Förderung der ihm anvertrauten Kinder und wurde so zum Segen für so viel« Geschlechter. Wir werden seiner nie vergessen! Eibenstock, den 24. November 1914. Das Lehrerkollegium der Bürgerschule zu Eibenstock. Neue heftige NSmpfe bei Ypern — dixmuiden. Ei« englisches Riesenschlachtschiff durch eine deutsche Mine vernichtet. Die militärische Lage im Westen wie im Osten ist nach wie vor durchaus günstig zu nennen. Darüber lassen auch die letzten Tagesberichte unserer Obersten Heeresleitung keinen Zweifel, trotzdem sie sich nur ge nau an das wirklich Erreichte halten und jedes Un sachliche streng in ihnen vermieden wird. Auch der gestern von uns in einer Sonderausgabe wiederge- gebenc Bericht aus dem Großen Hauptquartier be stätigt das Gesagte: (Amtlich). Großes Hauptquartier, 24. . November, vormittags. Englische Schiffe erschienen - auch gestern an der flandrischen Küste und be schossen Lombartzyde und Zeebrügge. Bei unseren Truppen wurde nur geringer Schaden angerichtet. Eine Anzahl belgischer Einwohner wurde aber getötet oder verletzt. Im Westen sind keine wesentlichen Verän derungen eingetreten. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist die Lage noch nicht geklärt. In Ostpreußen halten unser: Truppen ihre Stellungen an und nördlich der Seen platte. Im nördlichen Polen sind die dort im Gan ge befindlichen schweren Kämpfe noch nicht entschieden. Im südlichen Polen steht der Kampf in der Geg-nd Czenstochau. Auf dem Südflügel nördlich Krakau schritt der Angriff fort. Die amtliche russische Meldung, daß die Generäle v. Liebert und v. Pannewitz in Ostpreu ßen gefangen genommen seien, ist glatt erfunden. Der erstere befindet sich in Berlin, der zweite an der Spitze seiner Truppen. Beide sind längere Zeit nicht mehr in Ostpreußen gewesen. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Wie schon des Oefteren hervorgehoben, toben die Kämpfe bet Upern und Dixmuiden weiter in unver- mindeter Heftigkeit fort, wie aus den zahlreichen Pri vatmeldungen der letzten Tage hervorgeht. Auch heute sind wieder solche zu verzeichnen: Amsterdam, 24. November. „Telegraas" meldet aus SluiS: Den ganzen Sonntag über wurde hier Geschützfeuer gehört, sowohl von der Dser als auch von Npern und Dixmuiden h:r. Der Eindruck, daß die Kämpfe immer heftiger werden, wird durch die fortwährenden Truppen bewegungen verstärkt Frische Truppen marschier ten in großer Zahl nach Apern, unter ihnen sah man auch eine bisher hier ganz unbekannte Uni form aus einer Art grauem Sammet. Es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß ein Teil der neueingetroffenen Truppen anders als in das be kannte Feldgrau eingekleidet sind, da, wie seinerzeit einmal geschrieben wurde, der feldgraue Stofs mchr allen Ansprüchen genügt haben soll. Daher mag viel leicht die Annahme von dem „grauen Sammet" kom men. — Doch noch eine weitere Meldung über die Kämpfe in Flandern. Sie kommt aus England und ist noch insbesondere dadurch interessant, daß in ihr die nichterlahmende Stoßkraft unserer Truppen aner kannt wird: London, 24. November. Ueber neue verlust reiche Kämpfe der Verbündeten bei Dixmuiden bringt der „Daily Expreß" folgende Darstellung: Di: Um gebung von Dixmuiden ist von neuem der Schauplatz blutiger Kämpfe geworden, die zum Teil mit blanker Waffe ausgefochten wurden. Französischen Truppen gelang es mehreremal trotz oes verheerenden Eisen- Hagels, sich den deutschen Truppen zu nähern. Es gelang zwar bisher noch nicht, den Feind aus seiner Stellung zu werfen, doch werden die Angriffe mit unermüdlicher Energie fortgesetzt. Die Nachtangriffe der Deutschen auf der ganzen Linie wiederholen sich stets mit gleicher Wucht. Weitere Verstärkungen tä ten den Verbündeten not, denn die deutsche Armee gleicht dem Widderkopf, der stets von neuem gegen die Steinmauern stößt. Bon den Kämpfen in Frankreich und einem ge scheiterten englischen L a n d u n g s v : r s u ch wiro ferner gedrahtet: Köln, 24. November. Von der holländischen Grenze wird gemeldet: Ueber die Beschießung von Berhune meldet das Reuterbureau, daß das Bombar dement nun bereits 20 Tage andauert. Der angr- richtete Schaden ist angeblich gering. Genf, 24. November. Gestern nachmittag hör ten in Apern die Versuche auf, die infolge des fortge setzten deutschen Bombardements entstandenen Brände zu löschen. Durch den Einsturz des Hauptkicchturms der Stadt verloren die Verbündeten den wertvollsten Ausschaupunkt. — Die von der deutschen Infanterie bei Soissons und Reims unternommenen heftigen Ausfälle erfolgten während der aus neugewonnenen guten Stellungen durchgeführten besonders wirksamen Beschießung beider Städte. Die französische Artillerie wurde an mehreren Punkten vollständig zum Schwei gen gebracht. Die Bedeutung dieses Teils der deut schen Tagestätigkeit sucht der Joffresche Bericht eben- so zu verkleinern, wie die starken deutschen Fortschritte im Argonner Wald. Letztere machen auch jetzt wieder wegen der Verdun drohenden Einkreisung die Pariser militärischen Krittler stark besorgt. — Vollständig un erwähnt läßt der Joffresche Bericht den englischen Landungsversuch an der belgischen Küste. Nach einer Prwatmeldung wäre, falls die deutschen Geschütze wcni gcr wirksam eingegriffen hätten, eine Abteilung eng lischcr Marineinfanterie mit indischen Spähern bereit gewesen, an den Dünen sich Ostende zu nähern. Das Scheitern dieses Planes glaubt Joffre dem Publikum verschweigen zu müssen. Viel ist schon über die Rückkehr der französisch:a Regierung von Bordeaux nach Paris geschrieben woc den. Wir hatten uns immer auf den Standpunkt ge stellt, daß all die von französischer Seite zu diesem Thema verschwendete Druckerschwärze lediglich die Stimmung im Lande heben und beleben sollte, daß die Regierung an eine Rückkehr nach Paris aber gar nicht denke. Und wie recht wir hatten: Paris, 23. November. „Echo oe Paris" erklärt, eine Ucbersiedlung der Regierung von Bordeaux nuch Paris könnte auf die deutschen Truppen, die Zeppeline uno die Tauben Anziehungskraft ausüben. Derartig? Ueberraschungen würden die französische Regierung zwingen, vor den Augen des verwunderten Europas von neuem nach Bordeaux zu übersiedeln. Ueber neue Truppeneinberufungen in Frankreich weiß folgende Nachricht zu melden: Kopenhagen, 23. November. „Berlingske Ti- dendc" meldet aus Paris: Der Krieqsminister hat alle Jahresklassen der Reserve- und Territorial (Land wehr-)Truppen von 1893 bis 1910, die noch nicht rin- berufen oder wieder heimgesandt ivaren, cinberufm. Es handelt sich hier wohl um das letzte Aufgebot der Franzosen, von dem ein Teil aus hier nicht b.' kannten Ursachen beurlaubt werden mußte. Uebrigeus sind unter diesen Truppen schon ältere Jahrgänge als in dem in den letzten Tagen hier und in der Umgegend ausgemusterten Landsturm; denn der Jahrgang 1893 weist schon über 40 Jahre alte Leute auf. Die Fliegerei der Engländer und Franzosen, die unsere Zeppelinluftschiffwerft in Friedrichshafen zum Mittelpunkt hatte, und die unsere Feinde die schweizerische Neutralität verletzen ließ, hat nnn noch ein Nachspiel: Bern, 24. November. Di« Schweizerische Depeschen agentur meldet: Der Preff« ist folgende Meldung zugegan- gen: Am Sonnabend überflogen einige englische, vielleicht auch französische Flugzeuge, von Frankreich Verkommend, schweizerische« Gebiet und griffen darauf in Friedrichshafen die Zeppelinwerft an. Angesicht» dieser offenkundigen Ver letzung der schweizerischen Neutralität, beauf tragt« der Bundeirat di« schweizerischen Gesandten in London und Bordeaux, bei der britischen und fran zösischen Regierung gegen die Verletzung der schweizerischen Neutralität nachdrücklich Verwahrung einzulegen und Genug- tung zu verlangen. Zur See hat unsere Flotte nach einer Melonng der englischen Admiralität neuerdings einen kleinen Verlust erlitten: . (Amtlich). Berlin, 24. November. Nach amt