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IMr 4000 nllwst Vm«t« V Z mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. * » viele N»A»e- imfiVt e r-ltt» W Vl . i D die > « ^-sA-^beP/e MÄ - .' st ien de> sm mt- seren -D' W 0»rantwo«lliche. Rrk>akieul k-i», Arnkoill. ,nr die Inserate verantwortlich wattee Ur»v» Beide in Aue i. <Lr,-»b. Die telographiscken Verbindungen nach Belgien, Holland und England find infolge Unwetter» unter.' krochen. » In Portugal wurden »ahl reiche Personen, di« an einer Beschwörung gegendie Regierung beteiligt waren, verhaftet. l Geh. Kommerzienrat Zwetnigcr, in Leipzig Mitglied der erstenKammer derTtändeoersammlungist gestern früh gestorben. L» verlautet, daß England den Durchzug türkischer Truppe «durch Ägypten nicht gestattet. i, p l.'' Da- Wichtigste vom Lage. Der deutsche Botschafterin Konstantinopel soll den Groß wesier V o rs ch l ü g e Jtali en» für Fr te. dentprLlimtnarien überreicht haben. frt wren Anfang nkmmt. wir an L k »erläßt den »afidevlatz - md «in , Me i»» Phon UnK und «nser Sch -ML MM, '-iW' Der tripolitarrifche Krieg. Durch die Wetterwand im Orient wirft der Kriegsblitz sei nen grellen Schein. Ueber die Schuldfrtrge braucht di« Geschichte nicht erst zu entscheiden, denn da» llrtjfil steht bereit» fest: die volle und alleinige Verantwortung für den surchtbar«n Ernst der Stunde trifft Italien. Seine Forderungen mutzten die Türkei -zur Ablehnung veranlassen, und wenn Rom auf diese Ableh nung hin den Beginn der Feindseligkeiten anlündigte, so wird kein Mensch daran denken, ihm nun etwa mehr Rechtfertt- gung für da» schroffe Vorgehen zuzubilligen, al» vordem. Daß die italienische Regierung die deutsche von ihrer Absicht, ein Ul. timatum an die Pforte zu stellen, nicht vorher unterrichtete, mag nicht schwer wiegen; wenn aber di« italienische Presse versucht, die Entsendung des deutschen Panther nach Agadir und die Annexion Bosniens und der Herzegowina durch unseren Ver bündeten Oesterreich als Vorbilder für das Unternehmen in Tri polis hinzustellen, so soll da unsererseits ein scharf» Wort der Verwahrung gesprochen sein. Unsere berechtigt« Initiative in Marokko und der vom Zaune gebrochene Krieg mit den Tür ken sind miteinander gar nicht zu vergleichen. Eine solche falsche Darstellung könnt« leicht den Wunsch in deutschen Kerzen fördern, von dem an sich unsicheren Bund eigenoffen abzurücken, denn Mi schen deutscher und italienischer Auffassung von Loyalität gähnt eine tiefe Kluft. Da» müßt« selbst einsichtigen Politikern jen seits der Alpen klar «erden, wenn sie sehest, wie !r-yal und be reitwillig die deutsch« Regierung trotz de» gewaltigen Risiko», da» sie mit diesem Schritte «tngeht, sich -um ,Schützer der in der Türkei lebenden Italien«! macht. Wir könnten da» wahrlich nicht Io leicht, wenn wir nicht allezeit auch den Dirken gezeigt hätten, daß wir den politischen Anstand über aller hoch -alten, sodaß un» di« türkische Regierung gewiß diese Schutzarbett möglichst erleichtert. D» Mrd ein tüchtig Stück Arbeit lein, die inmitten der aufgebrachten MUselmanen wohnenden italienischen Kaufleute und Gewerbetreibenden vor der Wut der Feinde zu Lawahren. Wenn es dem einen oder anderen an» Leben ginge, könnte man es begreiflich finden. In Tripoli» selbst Mrd es den Italienern nicht allein, sondern allen Europäern schwer sein, ihr Leben zu verteidigen. Die Erregung Lb«r den Beutezug der Jta. ltener ist so gewalttg unter den Anhängern de» Propheten, daß man da» schlimmste befürchten mutz, und die Konferenz der Pa- nislamtten in Berlin zeigt, daß man in ihren Kreisen die Sache noch ganz ander» aufiaßt als lediglich al» einen Kampf um ein Stück afrikanische» Wüstenland. Würde der heilige Krieg entbrennen, dann würden die BerMckelungen in» Ungeahnte wachsen und Italien hätte die Perantwortung dafür, dah dann die Krieges,.Äet weiter in europäische» Luird getragen würde. Die ersten Schüsse im türkisch-italienischen Krieg sind, wie Mr am Sonnabend schon telegraphisch melden konnten, bereit» gefallen, allerdings nicht, wie man hätte annehmen sollen, in Tripoli», sondern an der südalbanischen Küste. Dort, unweit der befestigten türkischen Hafenstadt Preoesa, ist «zu einem harm losen Geplänkel zwischen einem italienischen Kreuzergeschwader und zwei türkischen Torpedobooten gekommen, da» allerdings für die Türken insofern verhängnisvoll wurde, als da» eine türkische Torpedoboot auf der Flucht vor dem überlegenen Feind auf Land geriet und scheiterte. Sind erhebliche Bedeutung gewinnt da» Geplänkel bei Prevesa allerdings dadurch, dah es die Absicht Italiens erkennen lätzt, den Krieg auch in das Gebiet der e uro- überzeugend klingt da» Argument ntW, da e» die türkisch« Flotte kaum wagen dürft«, die schützend« Küste der Heimat zu verlassen. Andererseits haben Mr schon darauf hinggwiösen, daß nach einer Mitteilung de» MziSsen Wiener Fremdedblatte» in den letzten Tagen erheblich« Waffensendungen non Italien nach Albanien abgegangen find. Dies« Tatsache ,im Zu- fammenhang mit dem kriegerischen Borgehen Italien» in den Gewässern Südalbqnienr Mrft «in bedeutsame» Licht auf die Ziele Italien» auch außerhalb Tripoli». Ueber da» päi scheu Türkes hinetnzutragen. Nach der Kriegserklärung s hatten die römischen Blätter versichert, dah der Kriegsschauplatz > sich aus Tripolis beschränken werde. Diese Verstche- ' rung ist nun durch die Ereignisse schnell genug Lügen gestraft Morden. Italien begründet sein Vorgehen an der albanischen I Küste mit der Notwendigkeit, die italienischen Hafenstädte vor der Brandschatzung durch türkische Kriegsschiffe zu schützen. Sehr ' Die Maukala-Stromschrrellen i« Finnland. Skizze von Louis« Ra»«ussea. !v«qdl»ck -«-»»>«».> Sonn.ag, 1/2? Uhr morgen». Zu solcher Zeit schläft noch fast alles in dieser kleinen Stadt Hinolia. Und nur eine kleine Gesellschaft von ausländischen Touristen — den Abend vorher angekommen — strebt im grauen Morgen zum Hafen und an Bord des kleinen Dampfer» Zampo, der in wenigen Minuten abfahren will. Die Stimmung — höchst erwartungsvoll; sollen doch im Laufe des Tages die sehr gefährlichen und sehr nerven reizenden Stromschnellen bet Maubala durchfahren werden l Langsam — lautlos gleiten wir stundenlang über klein« idylli sche, von Birken umgebene Seen. Man hört nicht Ünmal einen Vogel, so ohne Laut ist all«. Und traumhaft kommen Mr immer wieder an Brücken vorüber, di« so zerbrechlich aussehen, datz un» ihr« Brauchbarkeit recht zweifelhaft erscheint. Allmäh lich wechselt der Charakter der Landschaft. Statt der Birken: jähe, hohe, nackt« Felsen von düsterer Farbe. Und die schon vor her gar einsilbige Unterhaltung unter den fast durchgängig mit photographischen Apparaten versehenen Reisenden verstummt vollend». Wir sitzen — mit Zigarette im Mund — in kleinen Gruppen im Genuß d«r «tg«ntümltchen Sfimmung v«rsunk«n da. «in paarmal, daß klein« Boot« unseren Weg kreuzen, dar innen Diänner und Frauen in solider, dunkle« Fet«rtag,N«tdung, uni«w«glich di« arb«it»hart«n Hände fromm auf dem Schoß ge faltet. E» ist ja Sonntag heut; sa sind sie also auf de« Wege zu« Kidh«... . Segen 18 Uh, find Mr in Mankala, wo R« Stromschnellen- "d — und auch der aar klein«, blmwe s erwart,t hatten, .voraus zu einem tt diese, Hofs hat medemTeurtsten. dftnea. «r «ettt tnöbfterW, «Str Da, Boot stößt an» Land, «ad «in kleine» Motorboot aus, mit dem Mr, bi, aus die Ka«M setzen. Und etwa ein, Stunde poch ........ verlassen wir das Boot und wandern durch «inen WL , dauerkM Stunde», bi» der Lug nach wiborg fährt: ein« für erwünscht, Leit, nm unsere Kleider am Feuer der I freundlichen Vauernsamtlte M trocknen und in sM 1 geborgten Hüllen einefitteinigk' —- bimmelnd«, Telephon rief un» -eit zurück. vierzehn Tag, PÜM — a« P tag —Mednhyftn «in» Parti« vpn zermilnet, ur -«lang gttckl «r.Wtz. Sech«-- ! Mrd au» Rom folgend« offizielle Darstellung verbreitet: Au» den Nachrichten, di» in den letzten Lagen im Marine- Ministerium «ingelaufen find, ergab sich, daß di« türkischen Lor- pedoboot« fich bei Prevesa versammelten, mit dem offenbar»« Ziel^ in da» vdrtattsch* Meer «inzulaufe«,, di« WSMsifche» Handel»schifi« ,n betzhllagnahmen, die offen kiegende« G t ädte Italien« ,n -enneuhtge« «nd gWebennnfall» sein« Transporte zu stören. Infolgedessen wurden Maßnahmen ge troffen, um dies« Absichten zu durchkreuzen. De, H «nz», de, Abruzzen h " stehende Telegr Prevesa -t« geschwade- ten di, Befehlshaber dm «eine«"iSeschwadnr durch Funkspruch, daß zwei tü-kifch« Lorp«d0»»ot» «achetu- anbit pesM-teM? Dasein-«gM-e I^tzd ans den einen To»p«d».der gegen Norden zu entfliehen oer. sucht«. Nachdem mm ckenkge Kanionenlchüs « ge. wechselt worden «ar«, fuhr der türkisch« Torpedo ans da» Land los, roo er schotterte. An vew br«h-in Brand aus, der ihn vollständig »«brauchbar «acht« Sa» zweite Torpedoboot, gegen da» fich zwei Dorp»doboot«z«»stöve, wendete«, kehrte sofort nach Prevesa -»rück und blieb ««er- letzt. Ich habe den Kommandanten telegraphisch meine Freud, über di» Durchführung der Maßnahme bekairntgmttM. Besonders ruhmvoll ist diese Waffentat der Italiener gerade . nicht. Indessen nimmt da» Verhängnis weiter feinen Lauf, wie . folgende Telegramme erkennen lassen: Beschlagnahm« «ine« türkische» Dampfer». Wie dem Mesfagero au» Tripolt» gemeldet Mrd, wurde der türkische Transportdampfer Der na im Hafen von Tripoli» ? mit Beschlag belegt, sobald der Beginn der Fetitdfeligketten Mi- schen Italien und der Türkei Lekanntgemacht war. Der Asm. . Mandant und die Besatzung de» Dampfer» leisteten keinen Widerstand. Der noch nicht ausgeladene kleine Teil der ,- s Ladung wurde ebenfalls Mit Beschlag belegt. . M > , Mrd der See wieder breiter — immer LreiWr und i« dem- W selben Matze ruhiger und ruhig«, — und «Mich wieder spiegeleMk glatt: als wollte da» entfesselte Element — wie ein Kind, da» M etwa» Anrechte» getan hat — jede», Gedanken an di« Beraangen- .H heit von sich «eisen. Langsam, nvch kaum überstandener M«n».Ms gefahr, fängt man wieder an ruhiger -u atmen. Aber die wahN*M stnnntge Angst steckt un» noch allen in der Kehle .. . Und fetztML erst wird man ^stch klar darüber, datz Man sein Lsben «iaenMMW leichtsinnig genug auf» Spiel gesetzt -atl Zwar sucht eme iMW nere Stimme die ängstlichen Gedanken -u beruhigen, un» die absolut« Sicherheit der Führer vorhält, aber - so ganMD ruhig wird man bei all dem doch noch Nicht.... Einige Minuten poch — und di« Fahrt über di, Site schnellen ist vorbei. Das Ganze — vom Eintritt In dtp Ml an St» zum Ende — hat nur etwa zehn Mauten -ME »nd dennoch — diese zehn Minuten— da» spürt jeder der M nehm«, — wird man niemal» versessen. Und Wer «Le«s»W ist: noch einmal möchte man dies« Augenblicke »icht erW " - - " ^sine» Motorboot MMü h dauert die Fahrt, «s Felde r aus kleinen Pfckben u>w an -infamen MuerngehfiMV bet bi, zur Etatton Stdittala. Sodann dauert^.MM i Mwer" am Aeuet d«, MW insgiett i» -ftßn..' UN, plötzlich dchyM AnemSoMDW «Mag. S. vktob-MSII Kuer^agebla und Anzeiger für das Erzgebirge Druck md Verlag goe» a. YMsgo^emwebM , m.b.ks. Sprechftvnd« der Redaktion mit Nu-nahm« d« SomUag, aachmtttag» von «—« Uhr. — Lckgrmmn.Ad«ff,: Cagrblatt Nueerz-wu»» Fmchnch« »r. tu Au, t. Lrzgeb. Für unverlangt eingrsandt» Mamrflrtpt» -mm Srwähr nicht geleistet werden. ' -- » —— Bezugspreis: Durch unser- Boten frei in» Haas monatlich ro Pfg. Bei der Geschäftsstelle abgedoltmonatlich«opfa. I 2ns,rtion»pret,r Vie fiebengeftaltene Xorpuszeile oder deren Raun, für Inserate au» Nue und den Ortschaften ond wSchentlich io Ofg. — Bei der Post bestellt uud selbst abgeholt vierteljährlich l.ro Mk., monatlich L0 Pfg. — Durch I Nmwhauxtmannschaft Schwarzenberg ,o pfg., sonst pfa. Reklamexetitzeile rs Pfg. Bei arSkerm Rbschlüffen den Briefträger ft-i in, hau» vierteljährlich ,.,r Mk., monatlich s, pfa. — «nzelne Nummer ,0 pfg. — Deutsch« I tzrechmder Rabatt. Annahme von Anzeigen bi» spätesten, Uhr vormittags. Fitr Aufnahme von aräß: Postzeitungskatalog. — erscheint täglich in den Mittagsstunden, mit Kurnahm« von Sonn- und Feiertagen. f Anzeigen an bestimmten Stellen kann nur dann gebürgt werdm, wenn fie am Lage vorher bei un» eingehen. peinlich sauberen Stube Willkommen in vi-ser einsamen, men schenöden Gegend. Wir nehmen an einem langen Tisch «in sehr ländliche» Frühstück «in; und danach geht', gemeinsam zum See hinunter, wo die Leiden längen, schmalen, rot angestrichenen Stromschnellboote für uns bereit liegen. Mit einiger Neugier, in die sich aber doch auch etwa» silengstlichkeit mischt, stehen wir vor ihnen und betrachten sie. Für föde» Boot find Mei Boots leute da, di« von tem Vorsitzenden de» Touristenvehfins von Finnland sorgfältig als die geschicktesten uyd geübtesten aus gesucht worden find. Noch einig« letzte Vorbereitungen, und wir nehmen in den beiden Booten Platz und stoßen gleichzeitig vom Lande ub. Zunächst ist der See ruhig und spiegelglatt, allmählich aber — ganz allmählich Mrd er schmäle« und schmäler, und zuletzt zählr seine Brette nur noch 80 Meter — so mächtig zwängen ihn nackt« steil« Klippen «in. Plötzlich — wir haben e» anfänglich gar nicht bemerkt — Mrd di« Fährt schneller «und schneller — da» Wasser beunruhigt sich immer mehr — und immer mehr und mehr weiß« Echaumköpf« tauchen auf au» der Flut — recken stch hoch und werfen fich hinüber wie Köpfe von zwerghMen Schwim mern. Warum scheint un» nur jetzt auf einmal, äl» pH der Fll-, rer de» Boot« sein« Ruder daheim vergessen hätte? Und nun schießt da» Fcchr-eug blitzschnell dahin uw» wendet fich jäh in rechtem Wtmel nach link» -- auf die Klippen zu. Knapp »in halber Meter noch — der di« Bootsspitze von der Fel»wand trennt. Stnige hell ausgestoßene Schreie versuchen da» Toten der schäumenden Wasser zu übertönen ,.. Unter un» di, fürcht,r- Nchw, Wirbel der Strömung -- wtt in einer -rußschale Mr — und da» zieht unter «n» «nd steht, so daß wir da» Gefühl baden: im nächsten Augenblick vechchltnut es> «ns - pde, aber wir zer« schellen elendiglich dort am Felsenl Doch alle» da» Mr da« Spiel »ine« Sekunde — dann steuert dcht Boot sich« von dm aKfiWktchtzn Mppe in die weiß, Bram dM, M> dt« Wey-» mMhoch »nwor und übm un» fortspritzen. V» nächstUNugenblick ist s» vielwoss« Wer un» gekommen, tü» fSjen^Mst, völlig angekleidet, in mfter Bsdewanne. Und i -Welbe «M — dretm« -tntewtnwcheet Und jede« folgfich« j