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AM- un- Anzeigeblatt für den 5lmtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1.50 einschliehl des „JUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Dberstützengrün, Schönheide, Schön^iderhammer,Sosa,UntersMtzengrün,wildenthalusw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn»und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die «einspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. He1.-Kdr.: ttmtrblatt. . . „ _ . .. „ Drucker und Verleger- Emil Hannebohu, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Fernsprecher Nr. 2IÜ. —«v. Iahrga»-. - Dienstag, den 22. Jnli LEL» Im Handelsregister ist heute auf Blatt 332 die Firma Komman ¬ ditgesellschaft, in Eibenstock eingetragen worden. Gesellschafter sind der Kaufmann klkrsck Tsunor in Kiienstock und ein Komman ditist. Geschäftszweig: Stickereifabrikation. ,, _ .. Auf Blatt 8 de« Vereinsregisters, betreffend den Mnlden-Beretn in Wonsgru«, ist eingetragen worden, daß Uormann l.sttsrmsnn in Morgenröthe als Vorstandsmitglied au-geschieden, statt seiner der Fabrikbesitzer Trust kriockriost in Karkskekd bestellt ist. Eibenstock, den 21. Juli 1913. Königliches Amtsgericht. Dienstag, den 82. Juli 1S13, nachmittag« 1 Uhr sollen in der Restauration „Zentralhalle"' hier t Kleiderschrank, 1 Bettstelle mit Matratze, 2 Kommode», 1 Ecketa gere, 1 vüstenständer und 12 Stühle an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 21. Juli 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Zur Besserung der Lage. Im Allgemeinen betrachtet man gegenwärtig Die Lage Ef dem Balkan fernerhin als günstig. Die Bul garen scheinen ihre verzweifelte Situation einzuse hen und zum Frieden bereit lzu sein. Ja, man spricht davon, daß begründete Hoffnung vorhanden sei, die Friedenspräliminarien noch in dieser Woche abzu- schließen. Am eifrigsten um die Herbeiführung des Friedens bemüht man sich wohl in Oesterreich. Zwar hat der Kaiser Franz Joseph ein direktes Emgrci- fen auf die Bitte des Königs Ferdinand von Bulga rien abgelehnt, aber in den Kabinetten wird doch «eifrig gearbeitet. Uns wird gemeldet: Paris, 20. Juli. Der „Temps' erhält aus Bu karest folgende Depesche: König Ferdinand von Bul garien wandte sich an Kaiser Franz Josef mit der Bitte, er möge Bulgarien vor dem Untergänge ret ten. Der Kaiser Franz Josef 'antwortete mir «einem Telegramm, das folgenden Wortlaut hat: „Ich be- daure, Bulgarien nicht zu Hilfe kommen zu können. Bulgarien muß sich mit Rumänien verständigen, wie ich ihm seinerzeit geraten habe." Wien, 20. Juli. Zwischen dem hiesigen ita lienischen Botschafter und dem österreichischen Aus wärtigen Amte findet seit einigen Tage» ein re ger Verkehr statt, der mit den besonderen Ver handlungen zwischen Oesterreich und Italien zwecks Herbeiführung des Friedens auf dem Balkan in Zusammenhang steht. Wie von unterrichteter Sei te mitgeteilt wird, bleibt auch Rußland bestrebt, !im Einvernehmen mit Oesterreich und Italien in Bu karest, Belgrad und Athen mäßigend zu wirken. Bukarest, 20. Juli. Wie die Blätter melden, haben sich Rumänien, Serbien und Griechenland über die Grundlage der an Bulgarien za stellenden Frie densbedingungen nünmehr vollständig geeinigt. Eine von den drei Staaten beschickte Konferenz soll in Sv- naia stattfinden. Trotzdem erwartet man, daß. es noch zu einer Entscheidungsschlacht, welche die Griechen den Bul garen liefern wollen, kommen dürfte: Saloniki, 20. Juli. Dis gegenwärtige Si tuation der griechischen, serbischen und bulgarische» Armeen deutet auf eine sofortige allge meine Schlacht hin. Der Schwerpunkt liegt im gegenwärtigen Augenblick mr Tale von Res»a, wo die Bulgaren sich verschanzt haben. Der rechte Flügel der griechischen Armee ist in emem Umgehungsver- snck bei Newrokop begriffen, um den Feino im Rük- kcn anzugreifen. Das Centrum und der linke Flügel drängen den Stvuma-Fluß entlang nach vorwärts Und werden versuchen, die Bulgaren zwischen zwei Feuer» zu nehmen. Es ist ja schön .ausgedacht, aber die Bul garen werden sich nicht so leicht in ci«e solch; Fal le locken lassen. Das gebirgige Terrain -erfordert dort eine andere Taktik als die visher ungewandte. Die Griechen sind beschäftigt, die Brücken und Wege wir- derhcrzustellen. Trotzdem ist cs sehr schwierig, das Transportproblem zu lösen. Einige Sorge bereitet nur noch die Türkei, deren Kavallerie ja bereits vor Adrianopel Nehen soll In Konstantinopel scheint ma», trotz aller russischen Droh ungen, an eine Wiedereroberung Adrionopels gehe» zu müssen: Konstantinopel, 20. Juli. Wir auf der Pforte mitgetetlt wird, verlangt die Arme; sofor tigen Vormarsch und Besetzung von A)ria»opal. Einige Minister sind freilich der Ansicht, die Pfor te solle die Ratschläge der Mächte, insbesonde re Englands, berücksichtigen, die übrigen Mini ster sind aber mit den Forderungen der ArM'e einverstanden und verlangen eine ev. Kriegser klärung gegen Bulgarien. Konstantinopel, 20. Juli Der Minister rat, dem der Generalissimus Isset Pascha beiwohn te, faßte endgültige Beschlüsse über die Action der Türkei. Von jungtürkischer, der Regircunz Naheste hender Seite wurde dem Korrespondenten des „Ber liner Tageblattes" berichtet, die Pforte habe gestern ihre Botschafter beauftragt, den fremden Regierun gen eine längere Note zu überreichen. In «dieser wer de erklärt, die Türkei könne die bulgarischen Grausam keiten gegen die Mohammedaner nicht gleichgültig hin nehmen. Schließlich führe die Note aus, da der Bal kanbund, mit dem der Präliminarfraede geschlossen sei, nicht mehr existiere, sei das Londoner Protokoll Puch nicht mehr gültig. Die Türter behalte sich daher dol le Aktionsfreiheit für die Zukunft vor. Eine völlige Anarchie scheint in Bulgarien zu herr schen: Mailand, 20. Juli. Eine von Belgrad hier eingetrosfene bulgarische Persönlichkeit behauptet, daß Sofia vollständig in den Hände» der Militäcpartei ist. Alle Blätter, mit Ausnahme der offiziellen, sind un terdrückt. Die Verbindung mit dem Auslande ist an geschnitten. Ueberall herrscht völlige Analchw, Brck- garien steht vor der Revolution. Tagesgeschichte. Deutschland. — Keine Wiederausrvltung der bayri schen Königsfrage. Zu der Meldung eines Ber liner Blattes, wonach im Herbst dieses Jahres die bayrische Königsfrage wieder aufgecollt werden soll, ist die bayrische Staatszeitung, da diese Nachricht auch schon zu Erörterungen in der bayrische» Piresse An laß gab, zu der Erklärung ermächtigt, daß bei den maßgebenden Stellen keinerlei Verhandlungen über die Wiederaufnahme dieser Frage schwebe»!. — Königin-Luije-DenNnas. Im Süd- parl zu Breslau wurde Sonnabend bormittag um 11 Uhr der Grundstein des Königin-Luise Denkmals ge legt, das der Verein ehemaliger Jäger in Breslau errichtet hat. Der Festakt wurde mit einem Choral cingelcitet. Die Festrede hielt Graf York von War tenburg, der die Königin als! deutsche Heldin u»d echte deutsche Frau und Mutter feierte Ein Choral beschloß die Feier. — Verfahren gegen die Firma Krupp. Wie aus Essen gemeldet wird, hat die Affäre Brandt weit größere Kreise gezogen, als man bisher anneh men konnte. Das Ermittclungsvcrfahren ist auch ge gen verschiedene Mitglieder des Direktoriums der Fir ma Krupp ausgedehnt worden, insbesondere gegen den Direktor Geheimrat Hugenberg, sowie die Diioktoecn Eceius und Haux. Mehrere Vernehmungen habe» be reits stattgefunden. Wie verlautet, gehen die Er mittelungen dahin, inwieweit die Direktor:'.» von dein unerlaubten Verbindungen des Angestellten Brandt mit den Zeugoffizieren Kenntnis hatten, und ?s wird angenommen, daß sie ihm die erforderlichen Mittel in Form von Repräsentativusgelder» bewilligt haben. Sie mußten wissen, daß die in den Berichten Brandts gemachten Mitteilungen nicht auf legalem Wege erlangt sein konnten. — ^)er Werftarbeit er streik in Hamburg und Stettin. Die Forderungen der Arbeiter i» Hamburg wurden erneut abgclehut. Man erwartet i» den Kreisen der Arbeiter, daß dre Gewerkschaften «end lich den Streik anerkenne«, das heißt, die Zahlungen von Streikunterstützungen beschließen werden. - Am Sonnabend fände» in Stettin drei große Werft arbeiter-Versammlungen statt. Gleichzeitig tagte eine Versammlung der Hirsch-Dunkerschen Werftarbeiter. Nach längerer Debatte wurde in allen drei Versamm lungen der Streik beschlossen. Oesterreich-Ungarn. — Die österreichische H e e r e s v c r m e h r- ung Wie die „Neue Freie Presse" ans mi'itärisch-m Kreisen erfährt, soll die Forderung der Kriegsverwal tung für die Vermehrung des Rerrutentontingentes - etwa 35 10000 Mann betragen. Die Höhe des für die -ungarische Landwehr geforderten Kontingentes dürf te sich zwischen 6- 8000 Mann bewegen, jedoch schwe ben hierüber noch Verhandlungen. — Zur böhmischen Fiuanzkrrsis D"r Kaiser von Oesterreich genehmigte den Beschluß des Landesausschusses Böhmen, betreffend die Provas ri sche Forterhebung der Lanoeszuschläge zu den direk ten Steuern, ausgenommen die Perso»alei;»kommeu- steuer für die Zeit vom 1. Juli 'bis 30. September 1913 mit der Einschränkung, daß diese Zuschläge nur im bisherigen Ausmaße erhoben werden dürfen. — Konstituierung der un g ar is che n Ka nonenfabrik A.-G. Am Son«öbend konstituier te sich im Gebäude des ungarischen Finanzministeriums in Ofen-Pest die ungar. Kano»cnfabrit A G Zum Präsi denten wurde Feldzeugmeist.r des Ruhestands Hugo von Hossmann, zum Zentraldirektor der Oberingeni eur der Slodawerke, Richard Lauer, gewählt. Frankreich. — Zur französischen Mic it ä r v m l a g e. Die Deputiertenkämmer beriet am Sonnabend oe» Schlußartikel der Militärvorlage. Die Kommissious- fossung sieht hauptsächlich vor, daß das Gesetz auf die Einberufenen der Jahresklasse»! l910, 191 l und 1912 keine Anwendung finden solle u^nd daß äuf ihr Verlangen auch diejenigen des Jahres 1912, die sich seit dem 1. Januar 1913 freiwillig 'gestellt haben, be züglich der Entlassung gleich behandelt werden solle» wie die Angehörigen ihrer Jahresklasse. Jancos erklär te, die Bestimmungen ständen im Widerspruch mit de» Erklärungen der Regierung über die Notwendigkeit der dreijährigen Dienstzeit und' die Zurückbehaltung der Jahresklassen. Andre Lefevre schlug vor, daß die drei Jahrestlassen unter das Gesetz der drei Jahre gestellt werden sollten, mit dec Ermächtigung für Len Rriegs- minister, sie am Schlüsse des zweiten Dienstzahres tzn entlassen. Legrand schloß, . s sei übertrieben, «eine gan ze Jahresklasse zurückzubehalten, weil es nn sehr klei nes Manko ergebe. Das mögliche Manko würde übri gens wahrscheinlich durch Freiwillige und Kapitulan ten gedeckt werden. Der Artikel wurde sodann ««ge- nommen. — Dann nahm sie Kammer einen be reits von der Regierung und der Kommission «ange nommenen Zusatzantrag a«, der als Uebergang den jungen Leuten des Jahrganges 1913, dre sich bei der Einberufung ihres Jahrganges nicht stelle«, einen Ge stellungsausschub gewährt, falls sre sich zu der Zeit im Auslande aushieltcn. Ferner wurde ein Zusatz antrag angenommen, der bestimmt, daß die Regier ung spätestens sechs Monate nach der Bekanntmach ung des Gesetzes eine Vorlage cinöringe» wird, wel che die Rekrutierung der Eingeborenen i« Algerien, den Kolonien und de« Protektoraten regelt — Eine Junggesellen st euer in Frank reich Die Budgetkommission der französischen Kam mer hat beschlossen, einen Lteuerzuschlag von zwan zig Prozent für Junggesellen, die über dreißig Jah re alt sind, zu erheben. — Winzerunruhen. Aus Trost s wrco gemel det: In der letzten Nacht wurde»» vier Telegraphen- drühte in der Nähe von Moutier en l'isle durch schnitten. In der ganzen Gege«o befinden sich die Wi nzer in Aufruhr. Man entdeckte eine rote Fahne und ein großes Plakat an einem Bau me. Das Plakat trug die Aufschrift: Das ist Vie erste Warnung. Sämtlicbc Winzer der Gegend von Aub werden sich auflehnen, wenn ihnen nicht die gle» chen Rechte zuerkannt werden, wie den Wrnz-n» an