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au M. »kseid ilM L chaft metrr ing aller »ittags tkapelk. ! fließen rau. roderien vorzüg- ^ein>, Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, SchönheiderhEmer, Sosa,Unterstützengrün,Wildenthal usw. KmtrUatt. Fernsprecher Nr 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. vezugrpreis Vierteljahr!. M. I.SO einsehlletzl. d« .Illustr.Unterhaltungsblatts" und ber humoristischen Vellage .Seifenblasen" in ber Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reich rpostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertag« für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. 1SL —— L8. 8ah»«««O. ---------- Mittwoch, dc« 29. Mai Oeffeutliche Sitzung des Bezirksausschusses indet Dte«-taa, de» 4. Ju»i1S1L, von vormittags ',,12 Uhr an im Derhandlungssaale er Königlichen Amtshauptmannschaft statt. Schwarzenberg, den 25. Mai 1912. Die Königliche AmlshanMannschasl. I» Sache« des Fabrikbesitzers Ueria»»» in Re«welt gegen den Schankwirt Ltvl»»rü Illv^oi», früher in Oherstützengrün, z. Zt. unbekannten Aufenthalts wird der Beklagte Meyer anderweit zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits aus den s. Auti 1912, vorm. 9 Wr vor das Königliche Amtsgericht Eibenstock geladen. Eibenstock, den 24. Mai 1912. Der Gerichtsschreiber de- Königlichen Amtsgerichts. Pflichtfeuerwehr betreffend. Am Ganntag, den 2. Juni 1SI2 finden Uebnngen der städtischen Pflicht- fenerwehr statt und zwar früh 6 Uhr: Gpritzenmannschaft im Magazingarten, vormittags ' ,12 Uhr Absperr- nnd Wachmannschaft im Schulgarten. Die Kenerwehrabzeichen sind von den Feuerwehrleuten bei Vermeidung ihrer Be strafung anzulegen. Nicht pünktliches Erscheinen sowie unentschuldigte Bersäumnifie werden bestraft. Abwesenheit vom Orte gilt nur dann als genügender Entschuldigungsgrund, wenn der Nachweis einwandfrei erbracht wird, daß die Entfernung vom Orte unaufschiebbar war. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß im laufenden Feuerwchrdienstjahre die Mann schaften der Keburtsjahrgänge 1877, 1878 und 1886 und 188!» dienstpflichtig sind. Dtadtrat Eibenstock, den 25. Mai 1912. Tagesgeschichte. De»tsM««d. — Der Kaiser und oer Trauerfall im Kaufe Cumberland. Die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" schreibt: Die „Exchange Telegraph Company" hat aus Berlin folgende Meldung verbrei tet: „Der Kaiser hat die Einladung, der Leichen feier für den verstorbenen Prinzen (von Cumberland) beizüwohnen oder sich dort vertreten zu lassen, abge lehnt. Es wird hier sogar erzählt, daß der Kaiser be sohlen habe, daß kein Mitglied der Familie Hohen- zollern bei der Leichenfeier zugegen sein sol le. Diese Handlung hat großes Aufsehen hervorgeru- fen. Die Haltung Sr. Majestät des Kaisers und Kö nigs zu dem Trauerfall im Hause Cumberland wird in der oben wiedergegebenen Meldung gröblich ent stellt. Wir weisen darauf hin, daß Kaiser Wilhelm, sobald ihm der Todesfall bekannt geworden war, dem Herzog von Cumberland drahtlich seine herzlichste Teil nahme ausgedrückt hatte, wofür der Herzog in einem ebenso warm gehaltenen Telegramm gedankt hat. Im Auftrage des Kaisers haben sich die Prinzen Eitel-Fried rich und August Wilhelm von Preußen sofort nach Nak- kel begeben und dort der Leiche des Prinzen Georg Wil helm die letzten Ehren erwiesen. — Tartaren-Nachricht. Einige englische Blätter, darunter „Daily Expreß", haben ausführliche Schilderungen über den Stapellauf des „Imperator" gebracht, in welchem es heißt, daß Kaiser Wilhelm mit genauer Not einem Unfall entgangen sei. Ein schweres Kettenstück sei in der Nähe des Standortes des Kai sers zu Boden gefallen. Wie das „Hamburger Frem- denblatt" mittcilt, ist an der ganzen Erzählung kein wahres Wort. Der Kaiser befand sich beim Ablauf des „Imperator" garnicht in der Nähe des Schiffes, sondern mehrere Hundert Meter entfernt. vvsterrsiW-KSMoM. Die Budapester Opfer. Aus der Stati stik der Freiwilligen Rettungsgesellschaft geht hervor, daß an den beiden Tagen der Exzesse insgesamt 192 schwere Verwundungen vorgekommen sind, wovon 171 auf den Donnerstag uno 21 auf den Freitag entfallen. — Besserung im Befinden Stürgkhs. Eme Besserung im Befinden des Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh macht seit Sonntag gute Fortschritte. Die Aerzte sprechen sich sehr befriedigt über oen Krank heitsverlauf aus. GkOlanv. - Der Londoner Streik. Die Syndikats- leitung der Londoner Rollkutscher hatte den Aus stand verfügt, um dem Hinhalten der Arbeitgeber ein Ende zu machen, die sich den Schiedssprüchen nie un terworfen hatten und in vielen Fällen die organi sierten Arbeiter ausschlosscn. Sonnabend waren trotz des Streikbefehls noch viele Arbeiter beschäftigt. Im Bezirk von Watling zogen die Streikenden, begleitet von der Polizei, nach den verschiedenen Arbeitsstät ten und ersuchten die noch Arbeitenden , sich ihnen an zuschließen, was auch ohne Zwischenfälle geschah. Ein Einschreiten der Polizei war nicht erforderlich. Die großen Ausflügdampfer auf der Themse konnten nicht ausfahren, da es an Matrosen und Heizern fehlt. Biele Fabriken an der Themse mußten schließen, weil die Leichterschiffe keine Waren transportierten. . Al les deutet darauf hin, daß der neue Streik 14 Tage, wenn nicht einen Monat dauern wird. Außerdem besteht die Gefahr eines nationalen Ausstandes. Die Strei kenden sind gut organisiert und alle Docks und Wa rendepots werden von ihnen stark überwacht. Portugal. — Exzesse vor Gericht. Vor dem Lissaboner Gerichts höfe, der die Verschwörer abzuurtcilen hat, fanden ern ste Zwischenfälle statt. Die Menge griff die Zeugen an und verletzte mehrere derselben schwer, sowie auch einige der abzuurteilenden Monarchisten. Soldaten mußten die Gefangenenwagen mit blanker Waffe ver teidigen. Unterwegs wurde jedoch der Magien von der Menge angehalten und umgestürzt. Schließ lich mußten Soldaten den Wägen besetzen, um die Volks menge zu verhindern, ihn zu zerstören. Alsdann wurden berittene Truppen herangezogen, denen es gelang, die Gefangenen in Sicherheit zu brin gen. Diese Zwischenfälle sind darauf zurnckzufüh- ren, daß bisher die Mehrzahl der Royalisten freige sprochen worden ist. Türkei. — Blockade von Rhodos aufgehoben Die italienische Regierung hat die Aufhebung der Blök kode von Rhodos angeordnet Marokko. — General Liautey ist Freitag nachmittag in Fez eingetroffen. El Mokri begrüßte den General als Vertreter des Sultans und gab 3 Kilometer vor der Stadt ihm zu Ehren ein Frühstück. Liautey trank auf das Wohl oes Sultans und bas Gedeihen des Lan des. El Mokri erwiderte, indem er Liautey willkom men hieß, Regnault hatte eine lange Unterredung mit dem Genevalrcsidenten. Darauf setzte sich der Zug in Bewegung. Die französischen Truppen bildeten Spa lier. Die Menge der Soldaten machte auf die Ein geborenen, die als Zuschauer herbeigeströmt waren, sicht lichen Eindruck. Ueber den Stadttoren von Fez weh ten die französischen Farben. In der Donners- tag-Nacht wurde von meheren 100 Aufständischen ein Angriff auf Fez unternommen, der jedoch zurückge schlagen wurde. — Lager auf Kuba. Meldungen aus Kuba berichten von weiteren Zwischenfällen. Die meutern den Neger plündern zahlreiche Zuckcrplantagen. Die Truppen konnten bisher die Ordnung nicht wieder Herstellen. - In Havana drohen die Hafenarbei ter in den Ausstand zu treten, wodurch die Ope rationen der Truppen lahm gelegt wurden. Oertlichc und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 28. Mai. Unfreundlich, kalt und regnerisch waren die Feiertage und sie sind da mit zu „Feuertagen" geworden: wenn man cs eini germaßen mollig haben wollte, mußte man wieder ge hörig einkacheln. Kein Wunder, daß unter solche» Um ständen der Fremdenzuzng so minimal wie in keinem der Vorjahre wir, und daß die Besitzer von Aus flugslokalen nicht auf ihre Rechnung gekommen sind. Gewiß die heutige Fremdenliste scheint das Gegen teil von dem obengesagten zu behaupten, denn sie ist umfangreich wre selten. Dock) was wollen die paar Namen bedeuten? Der größte Teil der in dieser Li ste Verzeichneten wäre nach hier gekommen und weyn es während der Pfingstfciertage Kieselsteine oder jene Gattung* älterer Personen, die nicht je ¬ dermanns Geschmack sind, geregnet hätten, sie kamen eben auf gut Glück. Der große Strom der Touristen aber ist uns fern geblieben. Und was eS an Eibenstockern an Ausflügler gab, war auch nicht weit her. Durch den Chemnitzer Gesangverein, der am ersten Feiertag abend im Feldschlößchen ein recht schönes Konzert gab, wurde ja wohl ein Teil hiesiger Einwohner am zweiten Feiertage mit hinausgelockt in unsere hübsche Umgebung, von Masse »wandern,, gen aber konnte keine Rede sein, es war eben zu kühl. Was sonst die Feiertage boten, trat nicht aus dem Rahmen des durchschnittlich zu Erwartenden heraus. Erlwähnenswert ist nur noch die würdige Königsge burtstagsfeier, welche die beiden hiesigen Militär - vereine gemeinschaftlich am Sonnabend abe»d im „Deutschen Hause" veranstaltet. Hier zeigten Eiben stocks wehrfähigen Männer, daß alle soldatischen Tu genden durch echte sächsische Gemütlichkeit noch eine höhere Weihe bekommen können. Die Festem ansprache, die mit einem Hoch ans unsern König endig td, hielt Herr Pfarrer Starke. - Und nun sind die „schönen Tage von Aranjuez" die Tage der festlichen Hälfte im Kirchenjahr vorüber. Schönere, sommerlich sonnige bescheert uns hoffentlich die erste Hälfte der fcstlosen Zeit. Eibenstock, 28. Mai. Einen bedenklichen Unfall erlitt gestern morgen bei einem Spazierritt Herr Freihofspächter Grimm. Das zum Reiten benutzte Pferd hatte einige Tage im Stalle gestanden nnd war infolgedessen etwas unbändig. In der Mul- denhc-mmerstraße warf es daun den Reiter ab, wo bei dieser so unglücklich zu Falle kam, daß er sich nicht unbedenkliche innere Verletzungen zuzog Die erste Hilfe leistete bei dem Unfall Herr Wassermeister Neumeier und später ein gerade hier anwesender Arzt aus Aue, oa zufällig keiner der hiesigen Herren Aerzte am Orte anwesend war. Eibenstock, 28. Mai. Die am 1. Mai d. I. vorgenommene Zählungder Fabrikarbeiter hat folgendes ergeben: In hiesiger Stadt bestehen 121 ge iwerbliche zählingspflichtige Betrübe uno zwar 10 Sticke reien, darunter eine mit Gardinenfabrikation und eine mit Tamburiererei, 22 Stickereien mit Schiffchensticke reien, 20 Schiffchenstickereien, 1 Seidenzwirnerei nnd Klöppelei, 3 Hotels, 5 Gastwirtschaften, t> Schankwirt schaften, darunter je eine mit Fleischerei, Conditorei und Schiffchenstickerei, 13 Bäckereien, darunter eine mit Müllerei und 2 mit Konditoreien, 7 Fleischereien, da runter 2 mit Schankwirtschaften, 1 Holzschleifereien, darnnter 1 mit Pappenfabrikation und eine mit Holzbe arbeitung, 2 Sägewerke 1 Möbelfabrik, 1 Stellmache- rci, 2 Buchdruckereien, darunter eine mit Steindrucke rci, 2 Malereien, 2 Tischlereien, 2 Glasereien, 1 Ze- m?nvwir>u , i rik, 2 Steinbrüche, 1 Brauerei wie Mäl zerei, 1 Warenhaus, in dem Hüte garniert werden, 1 Putzgejchäft, 2 Damenschneidereien, 1 Wäscherei mit Plätterei, 2 Kinematographen-Theater, 1 Fischzüch terei, 1 Konditorei, 1 Schmiederei, 3 Schlossereien, 1 Gasanstalt. Gezählt wurden insgesamt 1710 Arbei ter (1907: 1260, 1908: 1218, 1909: 1260, 1910: 1325, 1911: 1434) und zwar 780 männl, u. 972 weibl. Auf die ein zelnen Altersklassen verteilen sich die Arbeiter wie folgt: männliche weibliche 21 Jahre nnd darüber 504 354 16 bis 21 Jahre 166 439 14 bis 16 Jahre 105 167 unter 14 Jahren 3 2 Demnach waren vorhanden 858 volljährige nnd