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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Taqeszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dien Zeitung erschein! täglich mil Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich <15 Alps-, bei Lieferung frei Haus 50 Rpi Postbezug monatlich 2.30 NM. Im Jolle höherer Gewalt oder ionstiger Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch »us Lieferung der ,Mining oder Nückrahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreise und Nachlaßsütze bei Wieder« Holungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsoergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 5 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster's Erben. Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, Unterhaltungsteil. Sport u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. III : 2250. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. 550. Das zur Veröffentlichung Ler amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamenz des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 83 Dienstag, den 7. April 1936 . 88 Jahrgang Ein Festtag für Dortmund Empfang der Fliegergruppe des „Horst-Weffel-Geschwaders" Die junge Garnisonstadt Dortmund empfing am Montag festlich die Aliegergruppe Dortmund des „Horst-Wessel'-Le schwaders. die durch Verordnung des Führers Dortmund als Standort erhalten hat. Blumengeschmückt und mit klingendem Spiel marschierte sie von Westen durch die Innenstadt zum Hansaplatz, wo eine unübersehbare Menschenmenge ihrer harrte. Ein Wald von Fahnen umgab den großen Platz, auf dem Abordnungen der schon in Dortmund liegenden Truppenteile, die Ehrenforma tionen der Bewegung, des Kyffhäuserbundes und anderer Verbände aufmarschiert waren. Nachdem der Luftkreiskom mandeur des Luftkreises IV, General der Flieger Halm, unter den Klängen des Präsentiermarsches die Front abge- schritten hatte, hieß der bisherige Standortälteste der Wehr macht, Major Andre, die Flieger vom Geschwader „Horst Wessel" herzlich willkommen. Für die Stadt Dortmund gab Bürgermeister Dr. Fluhme der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Truppe in der Hand des Führers ein Werkzeug des Friedens sein werde. Den Dank der Truppe für den herzlichen Empfang übermittelte der Gruppenkommandeur der Fliegergruppe Dortmund, Major Kammhuber. Er versicherte, daß das Geschwader vertrauensvoll und kameradschaftlich mit der Partei und ihren Gliederungen zusammenarbeiten wolle. Der Vorbeimarsch des Geschwaders und der Ehrenformatio nen am Stadttheater beendete die Feier. Anschließend rückte das Geschwader in den Fliegerhorst ab, der mit Ehrenbogen geschmückt war. Vor dem Haupt gebäude ermahnte General der Flieger Halm die jungen Soldaten, stets dem Führer dankbar zu sein für die Wieder herstellung des Rechtes und der Geltung Deutschlands. Auf oen «eseyl „Heißt Flagge!" ging die Reichskriegsflagge über dem Fliegerhorst hoch. Rückhaltlos für Staat und Partei Staatssekretär Reinhardt an die Beamtenschaft. Staatssekretär Reinhardt hat an die Präsidenten der Landesfinanzämter und die sonstigen dem Reichsfinanz minister unterstehenden Behörden einen Erlaß über die Ein stellung zum nationalsozialistischen Staat und zur NSDAP, gerichtet. Er verweist darin auf seine Ausführungen bei der zollfachwissenschaftlichen Tagung in Eisenach, die für den Verkehr mit den Dienststellen der Partei richtunggebend sein sollen. Der Beamte muß danach die Gewähr dafür bieten, daß er jederzeit rückhaltlos für den nationalsozialistischen Staat und die ihn tragende NSDAP, einlreten wird. Die Verantwortung dafür, daß das der Fall ist, trifft den Dienstvorgesetzten. Der Staatssekretär spricht die Erwartung aus, daß sich alle Dienstvorgesetzten über die Einstellung ihrer Untergebenen zum nationalsozialistischen Staat und zur NSDAP, ein unbedingt zuverlässiges Urteil bilden und da nach ihre Entscheidungen in Personalfragen treffen. Es sei selbstverständlich, daß der Dienstvorgesetzte ein solches unbe dingt zuverlässiges Urteil nur im Einvernehmen Mit der NSDAP-, also mit der zuständigen Gaulettang oder Kreis leitung, treffen könne. Jeder Leiter einer Dienststelle soll stets auf das beste Einvernehmen mit den Dienststellen der Partei bedacht sein; irgendwelche Unklarheiten und Verstim mungen dürfen nicht durch in der Regel verfehltes Brief schreiben vertieft werden, sondern sind durch mündliche Rück sprachen zu beseitigen. Leistungs-Endkampf Am 1. Februar d. I. stellten eine Million junger Deut scher aus 250 Berufen im Ortswettkampf des Reichsberufs wettkämpfes ihren Willen zur beruflichen Leistung unter Be weis. Die Teilnahme an dieser „Aktion der nationalsozia listischen Jugend" war freiwillig, und somit stellte diese Mil lion bereits eine gewisse Auslese dar, denn es werden sich selbstverständlich immer nur solche melden, die an ihre eigene Leistungsfähigkeit glauben und den Gedanken der Qualitäts steigerung im Dienste der Allgemeinheit begriffen haben. Aus dem Ortswettkampf wurden aus allen Teilen des Rei ches 50 000 der Besten herausgesucht, die am 15. März sich einer neuen Leistungsprobe im Gauwettkampf unterziehen mußten, wo durch eine Prüfung über die theoretischen und praktischen Berufsfähigkeiten und der weltanschaulichen Festigung eine erneute Auslese von 650 jungen Deutschen — 420 Jungen und 230 Mädel — getroffen wurde. Die 650 Gausieger werden nun in der Zeit vom 23. bis 30. April 1936 in Königsberg zum Reichskampf zusam mentreffen, wo an 200 Wettkampfplätzen die letzte Etappe des Reichsberufswettkampfes die Entscheidung bringt, wer von ihnen in diesem Jahr den Ehrentitel Reichssieger tragen wird, und zwar werden es 220 sein, von denen 40 der Besten am 1. Mai dem Führer vorgestellt werden, wäh rend die anderen durch ihre Gauleiter empfangen werden. Der Reichskampf in Königsberg wird durch verschiedene Kundgebungen, die in Anwesenheit des Reichsleiters der DAF„ Dr. Ley, und des Reichsjugendführers, Baldur vonSchirach, stattfinden, einen besonders würdigen und der Bedeutung des Kampfes entsprechenden Rahmen er halten. Es ist der Wille des nationalsozialistischen Deutschlands, den Typ des ungelernten Arbeiters ver- 3n der Wirtschaft darf nur das können ausschlag gebend sein! Ls ist das Ziel des Reichsberufswett kampfes, den Beweis zu erbringen, wie weit Be triebsführer und Betrieb in der Wirtschaft fähig sind, einen brauchbaren und wertvollen Nachwuchs heranzubilden, und wie weit die junge Generation dem Aufbau und der Erhaltung unseres Wirtschafts lebens Könner, die zu Hoffnungen berechtigen, geben kann. Was wir unserer Heranwachsenden Jugend an können mit auf den Weg geben, ist nicht nur wert voller Besitz für den einzelnen, sondern ist kraft- und Lrfolgsquelle für die Nation. Reichsbankpräsident Dr. Schacht. schwinden zu lassen. Daß er überhaupt in diesem Ausmaße, wie wir ihn allenthalben gerade in den Kreisen der noch jungen und an sich leistungsfähigen Arbeitskräfte finden, entstand, gehört zu den größten Sünden der Nach kriegspolitik. Nicht der Wille zur beruflichen Ausbildung und Leistung war damals verschwunden, sondern die wirtschaft liche Not und die häuslichen Verhältnisse zwangen den Jun gen, als ungelernter Jungarbeiter in die Betriebe zu gehen, anstatt eine ordentliche Lehre durchzumachen, weil er hier vom ersten Tage an Lohn bekam. Das harte Muß des Geld verdienens verschlug jede Möglichkeit zur beruflichen Ausbil dung. Andererseits trug die lange Arbeitslosigkeit dazu bei, den Gelernten seiner beruflichen Fähigkeiten zu entwöhnen. Was diese traurige Entwicklung für Folgen hatte, fühlen wir heute besonders empfindlich am Facharbeiter mangel. Hier liegt auch die große Aufgabe des Reichs berufswettkampfes, der als folgerichtige Auswertung der na tionalsozialistischen Revolution aus der Jugend selbst heraus entstand. Er hat die der Jugend artgemäße Form des sport lichen Wett- und Ausscheidungskampfes, dem sich die Jugend freiwillig unterwirft, gesunden. Er stellt deshalb auch nie mals einen Ersatz der Gesellenprüfung dar, deren Gebiet da von nicht berührt wird. Die Ergebnisse sämtlicher Wettkämpfe werden sorg fältig a_n saewertev Dadurch ist die Möglichkeit ge- AmtScher T«l Seite 8 Studium ohne Reifeprüfung des Luftfahrtwesens Berlin, 6. April. Der Reichs- und preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, R u st, hat aus nahmsweise genehmigt, daß Schüler, die Ostern 1936 nach Oberprima versetzt sind, unter bestimmten Voraussetzungen zum Studium als ordentliche Studierende an den Technischen Hochschulen in den Fachrichtungen L u f t f ah r t w e sest oder Schiffbau oder Schi f fs ma s ch inen bau odejr O ch i f f s el e k t r-o t e chnik sofort, d.h. ohne Besuch der Oberprima und also ohne Reifeprüfung zugelassen werden. Voraussetzung ist, daß das Zeugnis über die Versetzung nach Oberprima in den Lehrgebieten Mathematik und Physik, ferner im Deutsch oder Geschichte die Note „gut", in dem änderest der beiden letztgenannten Fächer sowie in Chemie und Geo graphie mindestens die Note „genügend" enthält. Dabei bleiben Einschränkungen dieser Prädikate außer Betracht. Bei der späteren Zulassung zur Diplomprüfung und eventuell Promotion zum Dr.-Ing. tritt für diese Studierenden unter Außerachtlassung entgegenstehender Bestimmungen der Diplom- Prüfungs- und Promotionsordnung der Technischen Hochschulen an die Stelle des Reifezeugnisses eines Gymnasiums, Real gymnasiums oder einer Oberrealschule das Zeugnis über die Versetzung nach Oberprima einer neunstufigen höheren Lehr anstalt. Sm übrigen ist das Studium nach Maßgabe der gel tenden Bestimmungen durchzuführen. Bezüglich der Einweisung in den Arbeitsdienst zum I. Oktober 1936 wird das notwendige veranlaßt werden. Da das Studium der genannten Fachrichtungen Vorpraxis> vorausfetzt, wird dringend geraten, sich sogleich um «ins Praktikantensteile zu bemühen. Sofern dieselbe noch im Laufe des Monats April angetreten wird, wird die ZM bis zum Eintritt in den Arbeitsdienst als sechsmonatige Vorpraxis angerechnet. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß ein späterer Wechsel des Studiums in eine andere als die angegebene Fachrichtung nicht zulässig ist. Schulung in der Handwerksführung -uojsq'äsq 'ävy stvtpjpiW reg 'öwmf? "uoaZyuojsg usms 'qmf -zöizfvchjsg uschjusW usuoißM ss qum ususq m 'usqsrHZA usuoiyiW 9'z usuisj fim Mst psmquvtz stzstnsq sv(x *pshnj,k jrsmquotz m; usöunhsjsnoaoa sötyomsöunumjsg) und Schiffsbaues vere wcagnaymen auly yinycyincy ver nanonauvzwtlstiiustii Schulung erforderte. Man mußte, wie die Reichsbetriebs gemeinschaft Handwerk in der DAF. mitteilt, die Betriebs- walter und Vertrauensmänner der Industrie auf Grund des kleinbetrieblichen Aufbaus des Handwerks durch den Fach gruppen- und Fachschaftrwalter der RBG. „Handwerk" er setzen. Demzufolge mußte sich die Schulung vielmehr diesen Vertretern zuwenden. Da dem Handwerk in Deutschland für die Betreuung der Einheiten der RBG. rund 100 000 ehrenamtliche Mitarbeiter zur Verfügung stehen, wurde die Schulung in Form von Arbeitstagungen begonnen. Seit August 1935 wurden in 17 Gauen an rund 100 Tagen insgesamt etwa 19 000 RBG.- Walter und Mitarbeiter in der Handwerksführung geschult. Ls wurden die grundsätzlichen politischen Gedanken und die Wittel zur betreuenden Arbeit des Handwerks durchge sprochen. Eine wesentliche Unterstützung fand diese Arbeit durch die Schulung einer gewissen Auslese von Mitarbeitern an den Schulungskursen der Deutschen Arbeitsfront. In 14 Lehrgängen wurden seit Bestehen der RBG. „Handwerk" rund 450 Mitarbeiter in je acht Tagen Dauer hier geschult. Weitere Schulungen wurden in den Gauen durchgeführt. Es ist damit ein wesentlicher Schritt getan, um die gesin nungsmüßigen Voraussetzungen gesichert zu sehen, die für die dem Handwerk in der nationalsozialistischen Wirtschaft gestellten Aufgaben erforderlich sind. * „Wein Kampf" für die Handwerkslehrlinge. Der Reichsstand des Deutschen Handwerks hat den Handwerks und Gewerbekammern empfohlen, für den in den Gauent scheid des Reichsberufswettkampfes gekommenen Lehrling des Handwerks als Auszeichnung von den Innungen ein Stück des Werkes des Führers „Mein Kampf" als Beloh nung zuzuweisen. Der Reichsinnungsverband des Buchbin derhandwerks bemüht sich darum, daß diese Belohnungs bände für die erfolgreichen Handwerkslehrunge m einem ge diegenen und geschmackvollen Band geliefert werden. Die Bestellungen sollen bei den Kreishandwerkerschaften gesam melt werden.