Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Stömngen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- preisss. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Naum 5 Alles weitere üb« Nachlaß usw. laut aufticgender Anzcigcnpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 18488. Druck und Verlag: Buchdrucker?' Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 581. — Fernruf: 23t. Nummer 48 Donnerstag, den 27. April 1939 38. Jahrgang LroktteutlchlanMng bei fioknltem m unter- ne wohl .Großdeutschland-Ring' tragen. Ler Führer des drutschc» Kraftfahrsportes, ^teichs- Iriter Korpsführer Hühnlein, besichtigte am Mittwoch die in nächster Nähe von Dresden im Elbgebirge im Bau befindliche neueste modernste Rennstrecke des deutschen Kraftfahrsports bei Hohnstei n. Der Bau dieser Strecke, die noch in diesem Jahr ihrer Vollendung entgegensicht, entspringt der Initiative der ASM-Motorgruppe Sachsen unter ihrem Führer Ober- Gruppenführer Lein. Mit tatkräftiger Unterstützung des Nelchsstatthalters und Gauleiters Martin Mutsch mann. der sich gleich nach der Machtergreifung für die Durchführung dieses gewaltigen Projektes einsetzte, konn ten alle Schwierigkeiten überwunden werden. Diese Bahn, die im Herzen Großdeutschlands liegt, tvird künftig den Hauptanziehungspunkt Hunderttausen der von Kraftsportbegeisterten bilden, zumal die große räumliche Entfernung des Nürburgringes vielen die Teil nahme an den großen motorsporttichen Ereignissen unmög lich machte. Die neue Bahn hat aus allen Richtungen des Reiches sehr günstige Anfahrten, besonders auch für den Verkehr aus der Reichshauptstadt. Gleichzeitig erfüllt sich damit ein langgehegter Wunsch Sachsens, dessen Bevölkerung von jeher besonders kraft- lahrsportbcgcisterl ist. Der F ü h r c r hat sich an Hand des Modells der Rennstrecke eingehend über Streckenführung und Planung Unterrichtet. Das Modell wurde ihm von Korpsführer Hühnlein. Reichsstatthaltcr und Gauleiter Martin Mutsch mann und Obergruppenführer Lein überbracht. Dir neue Rennstrecke wurde in der Zeit der Entstehung des Großdcutschen Reiches geschaffen. Sie wird deshalb den Namen Der Plan, die Hohnsteiner Strecke in eine Rundstrecke umzu- Men, wurde berert» 1933 gefaßt, nachdem der Sportleiter der Ubeisten Nationalen Sportbehorde, NSKK.-Standartenführer Ruhling, dir Aufmerksamkeit besonders daraus gelenkt hatte. > Es zeugt von dem Verständnis der führenden Männer Sach- für den Kraftfahrlport, daß sie diesem großen Plan von .Mang an ihre Unterstützung und Förderung zuteil werden Men. allen voran Reichsstatthatter und Gauleiter Martin Mutschmann, Innenminister Dr. Fritsch und Finanz: ffamv <. ßtz denen sich als zuständiger Brarbenrr Nli Platz lür eine Million Zuschauer Die Lage der schönen Strecke bietet Gewähr dafür, daß eine Million Zuschauer die Nennen verfolgen kann, wahrlich eine gigantische Zahl von Menschen! Und noch eine Zahl muß ge nannt werden, die das Geschaffene in das rechte Licht rückt: Es sind Parkplätze für 3SV09V Kraftwagen und M o - den. 24 Meier breite Startbahn In Hohburkersdorf ist eine zwei Kilometer lange Gerade als Startbahnvorgesehen. Die Startbahn wird eine Breite von 24 Meter haben. Hier ist eine Haupttribüne vorgesehen, ebenso am Ausgang des Ortes Hohburkersdorf, wo man drei Kilometer der Strecke übersehen kann. Polenztal und Hocksteinschänle bieten weiterhin Möglichkeiten, die Rennen vor züglich zu verfolgen. In Hohburkersdorf wird eine große Brücke errichtet, die nicht nur die sich im Tal hinziehende Straße, sondern den ganzen Ort überbrücken wird. » Der Eroßdeutschland-Ning ist, das kann schon setzt gesagt werden, ein Projekt, das die Kraftfahrsportbegeisterung in Sach sen gewaltig steigern und darüber hinaus Tausende und aber Tausende aus allen Gauen des Reiches in das herrliche Elb gebirge bringen wird, dessen Reize sicherlich bei vielen von blei bender Anziehungskraft sein werden. Und damit wird der Fremdenverkehr und die Wirtschaft Überhaupt in erheblichem Maße gefördert werden. Ler Führer gratuliert Rudolf hetz Der Führer stattete Mittwoch abend Rudolf Heß in feinet Wohnung einen Besuch ab, um ihm persönlich seine herzlichsten Glückwünsche zum 45. Geburtstag auszusvreche«. Vorher hatten im Lause des Tages die Führer der Glie derungen der Bewegung, die engeren Mitarbeiter des Stellver treters des Führers und viele andere Parteigenossen ihre Glück wünsche persönlich Überbracht. Rudolf Heß lud die bei ihm erschienenen Parteigenossen und Parteigenossinnen zu einem ge meinsamen Mittagessen ein. ' Nationalsozialistische Propaganda Reichsminister Dr. Goebbels auf der Ordensburg Vogelsang Am Mittwoch, dem letzten Tag der Arbeitstagung auf der Ordensburg Vogelsang, sprach Reichspropagandaleiter Reichs- Minister Dr. Goebbels zu den dort versammelten Gau- und Kreispropagandaleitern der Partei und den Gau» und Kreis- Maliern der Deutschen Arbeitsfront. Immer wieder von begeistertem Beifall unterbrochen, ent rollte Dr. Goebbels in klaren Umrissen ein Bild vom Wesen nationalsozialistischer Propaganda. Er ging aus von den Auf gaben, die die Kampfzeit stellte, und zeigte, wie die Aufgaben der stets aktiven und stets vorwärtsstoßenden Propaganda nach der Machtübernahme genau so groß und so wichtig geblieben seien wie vorher. Denn es ginge ia nicht darum, etwa heute die Macht zu sichern, sondern das Ziel sei eine nationalsozialistische Zukunft. Er wies daraus hin, daß es nicht immer möglich sei, das gesamte Volk von vornherein über die Tragweite einzelner Probleme und die Absichten der Staatsführung voll ins Bild " 1 In "solchen Zeiten müsse die Staatssührung dann auf den Vorrat a» Vertrauen zurückgreifen, der im Volk« vorhanden sei. Ein kleiner Kern fanatischer Anhänger müsse dann die Mass« Les Volkes durch die Krüst ihres Glaubens mitreißen können, auch wenn zeitweilig die Einsicht Und die tiefergehend« Erkennt- Unter stürmischem Beifall legte Dr. Goebbels klar^ daß di« neue Graßmacht-Propaganda deshalb Niemals eine Sache der Bürokratie oder dcr Routine sein könne, sondern Sah die alte« Kümpfblocks ser Bewegung immer ihr« besten und treueste« torräder vorgesehen! Nichts ist mehr geeignet, die Bedeu tung der Bahn und den Vorteil der zentralen Lage zr streichen, als gerade die Anführung dieser Zahlen, d alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Eine große Rolle spielt dabei auch, daß nunmehr die befreiten Volksge nossen des Sudetengaues nur wenige Kilometer zurückzu- legen brauchen, um bei den Rennen dabei sein zu können. Es steht schon heute fest, daß bei den günstigen Anfahrtsverhält nissen allein aus dem Sudetengau aber Tausende kommen wer- _ . . irna wird sich künftig der Strom der Besucher heranfchieben, und besonders günstig ist, daß von Norden her die Besucher über die Reichsautobahn heran gebracht werden können, die künftig einmal vom Norden Dres dens nach Aussig führen wird. ... An der Besichtigung der Strecke nahmen mit dem Korps- sichrer der Stavssüßrer" der ONS„ NCKK.-Brigadesührer von Beyer-Ehrenberg NSKK.-Gruppenführer KrenzIin, der Führer der Motoröbergruppe Ost Obergruppenführer Öf ter m a n n , und der Führer der NSKK.-Eruppe Sachsen, Ober- Kruppenführer Lein teil. Sachse«, Mittelpunkt des KrMahrfpsrte; Sachsen, das bereits mit dem Sachsenring über die idealste Rennstrecke sür Motorräder versügt, rückt durch die Erstellung des Erotzdeutschland - Ringes, der schönstgelegenen Rennstrecke d«» Reiches sür Kraftwagen, immer mehr in den Mittelpunkt des gesnmten deutschen Kraftfahrfportes, ein Erfolg, der in einem Gau wie Sachsen mit seinen Hunderttausenden von mo- torsportbegeisterten Volksgenossen und seiner einschlägigen In dustrie nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. An einem Kurs Lang- und Eebikgsstreüe Bisher wurden Kraftwagenrennen entweder auf ebenen bzw gebirgigen Rundstrecken über lange Entfernung oder als aus- Lesprochene Vergrennen über kurze Entfernung ausgetragen k'cder im In- noch Im Ausland boten die feweils örtlichen 'Verhältnisse Gelegenheit, in einem Rennkurs beide Strecken- Men zu vereinigen. Das ist bei der Rennstrecke im Elbgebirge erstmalig der Fall. , Im Zuge des genau zehn Kilometer langen und lehr breit angelegten Kurses liegt eine Bergstrecke von etwa drei Kilometer Lange, die über sechzehn zum Teil sehr scharfe Kurven wechseln. In diesem Teil haben jeweils Fahrer und «ahrzeugc die schwerste Prüfung zu bestehen. _ Die hier besonders breitgehaltenc Fahrbahn — in den Kurven bis Uber 2V Meter — gestattet jeden Einsatz sür Mensch und Maschine, Zo daß selbst aus diesem Abschnitt ohne unoer- "ntwortliches Risiko überholt werden kann. Eine grobe Prüfung sür die Fatzrlunst - Der weitere Verlaus der insgesamt sehr übersichtlichen drecke zeigt einen stetigen Wechsel von Geraden und nur schwachen Kurven, so daß die Kunst des Fahrers wie die Fahreigenschaften und -Leistungen des Wa» KM gleichermaßen voll unter Beweis gestellt werden können, gelegentlich stärkeres Gefälle bedingt auch für die Brems en richt ungen hohe Beanspruchungen. Damit ist allen Anforderungen, die menschlich an den Fahrer und technisch an M Fahrzeug zukünftig in Rennen zu stellen sind, weitestgehend Rechnung getragen. Es steht zu erwarten, daß der Erfolg hier ^betragener großer Rennen sowohl ideell wie auch materiell g jeder Richtung gesichert ist. Schließlich ist der yohe Wert U Strecke auch 'für Erprobungsfahrten Wettbewerbs- '"Higer Gebrauchsfahrzeuge gegeben. die BaugeWchte ! sterialrat Speck gesellte. So konnte bereits Anfang 1933 mit den Bauarbeiten begonnen werden, deren Leitung in den Hän den des Straßen- und Wasserbauamtes Pirna liegt. Straßen baudirektor Voigt arbeitet mit allem Einsatz an dem großen Projekt, das nun seiner Vollendung entgegengeht. Sommer 1939 serttgMM Ganz besonders bedeutungsvoll ist. do gute Anfahrt aus allen Richtungen hl über Neustadt, über Stolpen über Pi Noch im Sommer dieses Jahres, spätestens Ende Juli An fang August, wird der Eroßdeutschland-Äing, der mit seiner Länge von genau zehn Kilometern künftig keinerlei Rechen- erempel bei den Rennen mehr nötig macht, fertig sein! Zwölf Meter breit wird die Fahrbahn sein. Sie erhalt den besten Belag und wird auch sonst in der Ausführung mit aller Sorgfalt hergestellt. Um den höchsten Ansprüchen zu genügen. ". doß die Strecke eine sehr lat. lieber Bad Schandau, Träger bleiben würden. Niemals laste sich in Schulen erlernen, was nur das Leben selbst lehren könne. Der Stabsleiter der Neichspropagandaleitung, Reichshaupt- amtsleiter Hugo Fischer, schloß dl« Arbeitstagung mit einem Sieg-Heil auf den Führer. Dr. Goebbels in Lochum Reichsminister Dr. Goebbels, der Schirmherr der deutschen Hebbel-Woche rn Bochum, stattete Mittwoch abend der Stadt Bochum einen kurzen Besuch ab. Dr. Goebbels wohnte abends in Stadttheater einer Festausführung von , Eyges und sein Ring" bei. In seiner Begleitung befanden sich der Reichsdrama turg Ministerialdirigent Dr. Rainer Schlösser und der Leiter der Reichsschrifttumsabteilung im Reichsministerum für Volks aufklärung uno Propaganda, Alfred Ingemar Berndt. Garar-Markowitstz bei Göring Zweistündige Unterredung über aktuelle Fragen Ministerpräsident Eeneralfeldmarschall Göring empfing am Mittwochnachmittag de« jugoslawischen Außenminister Dr. Cin- car-Markowitsch. Die beiden Staatsmänner unterhielten sich in mehr als zweistündiger Unterredung über die aktuellen Frage« der deutsch-jugoslawischen Zusammenarbeit. Eine unerwartete Auswirkung Syrien und Palästina bitten Roosevelt um Schutz vor de« Demokratien Nach dem Obersten Ausschuß der Palästina-Araber habe« jetzt auch der Vollzugsausschuß des syrisch-palästinensischen Kon gresses Herrn Roosevelt beim Wort genommen und gebeten, Syrien und Palästina - für die der amerikanische Staatspräsident bekanntlich ebenfalls Nichtangriffsverpslichtungen von den auto ritären Staaten forderte, vor England und Frankreich zu schüt zen. In dem Telegramm, das Herrn Roosevelt sicher nicht sehr gelegen kommt, heißt es: Greifen Sie, Herr Roosevelt, bitte ein, um Syrien und Palästina vor diesen Angriffen zu schützen und ihnen das Selbstbestimmungsrecht zu verschaffen, das ihnen entsprechend dem Naturrecht und den mehrfachen Zusicherungen Frankreichs, Englands und Wilsons zustrht. „Ritzt im Friedenrzultand" Was Chamberlain sagt — Er soll Churchill Platz machen In der Unterhausaussprache über die Erklärung Chamber» lains stellte der Leiter der Opposition. Attlee, fest, daß di« Regierung mit dieser Entscheidung das feierlich gegebene, erst noch vor vier Wochen bestätigte Versprechen gebrochen habe, wo nach England in Friedenszetten kerne allgemeinde Wehrpflicht Anfuhren würde. Chamberlain erwiderte, er sei überzeugt, daß di« gegen wärtigen Umstände „nicht al» Friedenszustand bezeichnet «er de« könnten." Der Oppositionsliberale Sinclair beklagte sich darüber, daß die Opposition nicht vorher unterrichtet worden sei. Als ein unabhängiger Abgeordneter fragte, ob die Regierung eine Volks abstimmung oder Neuwahlen abhalten wolle, schüttelte Cham berlain den Kopf. Auf mehrfaches Drängen, daß die Aussprache über Don nerstag hinaus ausgedehnt werden solle, erklärte der Minister präsident, daß pirsch andere wichtige Dinge" zu regeln seien. Die kurze Aussprache schloß mit der Feststellung eine» radi kalen Abgeordneten, der unterstrick daß der Ministerpräsident, nachdem er Stück kur Stück die Politik Churchills angenommen habe, wenn er anständig wäre, zurücktreten und Churchill Platz machen solle. Die Labour-Partei stimmte* gegen di« Wehrvorlage. So sehr also hat sich Herr Chamberlain selbst in die ent fachte Hetzpsychose hinerngelebt, daß er selbst daran glaubt, daß die gegenwärtigen Umstände „als nicht im Friedenszustand" zu bezeichnen seien Wir bedauern Herrn Chamberlain! Wrr bedauern ihn nämlich deshalb, weil er solche Aeuherungen nötig hat, um seine Maßnahmen zu begründen. Wir entnehmen daraus aber mehr und mehr, daß die gegen Deutschland und gegen die Achse entfachte Hetze ein plumpes Mittel war, oas den Boden vorbereiten sollt« für Maßnahmen, die uns allerdings auf dem für Recht erkannten Weg nicht irr« machen können. Der neue australische Ministerpräsident Menzies betonte im australischen Rundfunk, daß australische Truppen nicht auf fremden Schlachtfeldern kämpfen sollen. Australien hab« sein« Eonderinteressen im Pazifik wahrzunehmen. MinsluMMsiiegtRelordMrMMm Das deutsche Kleinflugzeug „Stürmer" de» Konstrukteur» und Erbauers H. E. Möller sHamburg) flog mit dem Flugzeug führer Max Brandenburg vom Flugplatz Breme« nach Schwef- sin in Pommern und zurück aus der amtlichen 1908-Kilometer- Vermcssungsstrecke einen neuen Rekord in der Zwei-Liter-Klass« mit einem Stundendurchschnitt von 187,78 Stundenkilometer. Das gleiche Flugzeug hatte bereits vor einigen Tage« mit 185 Stundenkilometer über 188 Kilometer einen Rekord ausge stellt. Auch bei diesem Flug wurde der 1,8 Liter ZLndapp-M»to» mit 42 PS Leistung benutzt. z