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oll« p»stanstalt«a UN» vkleftr»»«« n«hm«n »<fl«Uun,«a «nt,«g«a. ... knn» «»»«Hk nicht n«l»l/nt «»»»«», «<on »I, Mnfnnd» »«» 2»/»e«t»« tukch 1«rn sprech er «rfolat ,t»r »an Manuskript nicht »eulUch l«»»n» Ist. Mer Tageblatt UW /Iar-I»» für das «rM-bl-,- HKZr»K.WR mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r Muer Sonntagsblatt. lÄ!«?«n» nn«t>»b»?«u»»,"s!»i» Sprechstmtö* -»» Xr-aktion mitMoinahm» -»r S»«mtag» nachmittag» 4—S Uhr. — ck»l«gramm-st-r»ss»r Lagrblatt /turrrzgrbirg». Zrrvsprrchrr SS. Zür navrrlaagt »iagrfaa-t» Manuskript» kann SrmShr nicht gelüstet «er-e«. LLLÄÄÄL'ÄAL »Zü" «an» Nr. 120. Mittwoch» 2S. Mai ISIS. S. Jahrgang. Diese Nummer «mfaßt 8 Seiten. Das Wichtigste vom Tage. Am Dienstag vormittag fand in Potsdam die Früh, jahrsparade statt» wobei der Kaiser dem KV. ntg von England da- Regiment Gardes du Corps vorführte. Der Reichstag trat am gestrigen Dienstag zu seiner ersten Sitzung nach den Pfingst. ferien zusammen.*) , Auf dem Flugplatz in Johannisthal stürzte am Dienstag früh der Flieger Adolf Michaeli» ' mit einem Eindecker ab, wobei er lebensgefähr liche Verletzungen dadontrug. Die griechisch« Regierung protestiert« in So- fia gegen die Beschießung griechischer Kriegsschiff« durch bulgarische Truppen. « Zum Schutze italienischer Interessen wurden vier Kreu-er nach der südlichen Aegüi» gesandt. wie verlautet, soll Saloniki in handelspoliti scher Hinsicht «in^greihafen werden. In Belgrad wurden den schon beurlaubten Re servisten de» zweiten Aufgebots Einberuf ungsbefehle übermittelt. Zahlreiche Trup pen sind nach der Grenze abgegangen. Ja verschiedenen französischen Garni- son-orten sind neue Soldatendemonstra- tionen gegen die dreijährige Dienstzeit vorgekommen. -I Näher«» steh« in anäerer GUI«. Mutmaßliche Witterung am 29. Mak: Slidweft. wind, wechselnde Bewölkung, geringe Tempevaturänderung, zeitweise Niederschlag. Die äeulsche Rheinmünäung. Seit der Gedanke an die künstliche Schaffung einer neuen Rheinmündung auf deutschem Boden ausgetaucht ist, will er trotz aller Widersprüche dagegen nicht -wieder au» der Diskussion verschwinden. Ist es doch auch einer von den Gedanken, ->ie an das Ei de» Tolumbus erinnern. Man geht wohl in der Annahme nicht fehl, daß tatsächlich seine Aus führung nur noch eine Frage der Zeit Mn kann. Technische Schwierigkeiten stehen ihm überhaupt nicht im Wege. Ast doch heute schon von Duisburg an Münster vorbei zur Em» hin ein Schiffahrtsroeg geschaffen. Die Höhenunter schiede im Gelände find unbedeutend, die Ems zeichnet aus «ine große Strecke hin den Weg selbst vor. Allerdings ,mütz. te der jetzige Kanal zu einer Groß-Echisfa-rtslinte erweitert werden, /Vas eben ist die Aufgabe, um der neuen Wasserstraße erst den ganzen volkswirtschaftlichen Wett zu geben, der in ihrer Richtung liegt. Es -wäre nicht» ^als ein eorrtger la kortuvtz, aber diesmal ein durchaus ehrliches, wenn so di« deutschem Rheinhandelspllitz« wieder in die na tional unmittelbare Verbindung mit der See gebracht wür den^ wie sie eine solche früher jahrhundert«lang besaßen. E» gilt da» unglückliche politische Spiel früherer Zeiten wieder gut zu machen. Denn in der Politik liegen die eigentlichen Berge, di« den Kanaldurchstich erschweren. E» ist.unser Ver- hältnis zu Holland, und indirekt auch da» zu England, da» bei der Rheinkanalfrag« in Betracht kommt. Im Grunde genommen war e» der unselige Streit der Konfessionen, der uns Deutsche um den Besitz der «natürlichen Rheinmündung betrog. So wettläuftg der Zusammenhang zwischen Religion, Geographie und Polk,wirtschaft auch zu sein scheint, so kräftig kann er sich doch zu Setten Ickrtertell fühlbar machen. Gin deutscher Kaiser^ der sich in den Zei. len Luther» tatkräftig auf di, Sette der ungeheuren Mehr, hett der Nation zu stellen gewagt hätte, würde auch die Nie derländer mi Leichtigkeit hinter sich behalten haben. Es hat nicht sollen sein. T» ist nicht zu verkennen, daß di« ganze Angelegenheit neuerdings wieder in «in akutere» Stadium getreten ist, seit für Deutschland di« Schtffahrtsab- gaben auch auf d«n natürlichen Wasserstraßen in Aussicht stehen. Al» der Widerspruch Holland» dagegen her. vottrat, da» kein« Beeinträchtigung der Rhetnschiffahtt wünscht, zeigte sich wieder «einmal deutlich, daß eben noch «in Interessengegensatz zwischen den verschiedenen Staaten be- steht. Hätt« doch auch Holland von den geplanten /Abgaben nur di« Schattenseiten zu fühlen, während die, freilich auch noch (umstrittenen .volkswirtschaftlichen Gewinn« lediglich der Kasse des deutschen Reichs zugute kommen. Man kann es aber dem deutschen Volke nicht verdenken, wenn sich von den holländischen Interessen unabhängig zu machen sucht, einerlei, wi« man Ach speziell zu der Frage der Schiffahrt»- abgaben sonst stellen mag. Seit nun der Verein zur Mr- d«rung de» Baues ein«» Großschiffahrtsweges -vom Rhein zur deutschen Nordseeküst« unter dem Vorsitz des früheren Unterstaatssekrttär» Fritsch sein« Tätigkeit eröffnet Hat, wird da» national« deutsche Interesse wohl mehr al» bisher auf I diesen .Punkt gelenkt werden, -lud das ist gut so. Denn daß vdm deutschen Standpunkte aus die deutsche Rheimnün- ' düng ein großer Gewinn wäre, läßt sich garntcht bestreiten. Was an politischen Bedenken dagegen geltend gemacht wird, sind doch.eben nur ausländische Konkurrenzinteressen. Be« fruchtend wie das Wasser des Stromes selbst, wirkt ja auch der Verkehr auf ihm. /Di« holländischen Handelsplätze ziehen einen bedeutenden Teil ihrer Einkünfte vom deutschen Durch gangsverkehr, die auf dem Wege «ine» Rhein-Nordseekanal» ebensogut der deutschen Volkswirtschaft zufliehen könnten. Weshalb sollen wir so edel sein, di«se» Stück unsere» Na tionalvermögen» dauernd zu verschenken, wodurch wir nur den Fehler, den unsere geschichtliche Entwicklung tm IS. und 17. Jahrhundert gemacht hat, vergrößern und verewigen uürden? Wozu noch da» militärische Interesse im Falle kriegerischer Entwicklung kämel /Ein« deutsche Rheinmündung stände uns da evtl, auch für Militär- und Kttegsttansporte zur Verfügung, wo zrn» die holländisch« heute »erschlossen wäre. Kein« Nation aber ist verpflichtet, ja nicht einmal berechtigt, derartig wichtig« Interessen frem» den Staaten zuliebe einfach aufzugeben, umso weniger, al» im vorliegenden Falle auch ganz abgesehen von dm inter nationalen Gegensätzen die neue Rheinmündung eine allge- meine Verkehrs«rleichttrung Ledmtete. Die Straßen von Köln nach Hen skandinavischen und Ostseehäfen würden ein« so erhebliche Kürzung erfahren, daß der Kanal auch dl» ein« Vervollkommnung des internationalen Verkehr» gelten kann. Wir können darum nur hoffen, daß da» schön« nationale Werk nicht länger als unbedingt nötig -auf sich warten läßt. Deutscher Reichstag. -k Nach einer fast vierwöchigen Pause trat am gestrigen Tag« der Reichstag wieder zusammen, um in der außer gewöhnlichen Gommertagung die Wehr- und Dek- kungSvorlagen durchzuberaten. Di« Budgetkom- Mission d«S deutschen Reich-Parlament» hatte ja be reit» in der PlenumSserientzett reichliche Vorarbeit ge leistet, aber schon in ihrem, nur für Abgeordnete zu gänglichen Kreis ergaben sich doch schon so manch« Schwierigkeiten, die sicherlich sich in noch verstärktem Maß« im Plenum bemerkbar machen werden. Gestern be faßte man sich im wesentlichen nur mit der Erfüllung einer ganzen Reihe von Formalitäten, mit einer be langlosen kleinen Anfrage und mit tzum Teil noch un wichtigeren Petitionen. Präsident Kämpf eröffnet« di« Sitzung mit den üblichen Begrüßung-Worten, wünschte der Sommertagung einen gedeihlichen Verlauf und bankt« der Budgetkommisston für ihre eifrige Vor arbeit zur Plenarberatung der Wehrvorlage. Er ver sprach, mit dem Sentorenkonvent zusammen zu erwä- Role Rosen. Skizze von Mfvev Mamr». «Nachdruck oirdoirv) Kurt von Waldstedt zog fein junge» Weib zärtlich an sich und streichelt« b«ruhtgend dessen bleiche Wan. gen. Ein Pilot sollte nicht verheiratet sein, sagte Leut nant Preutz, der seit einiger Zett der Gefährte de» be- rühmten Fliegerhauptmann» war. Du kannst gut re- den, Walter, erwiderte Kurt, dich trifft'» nicht, du bist unbeweibt. Aber du hast nicht unrecht. Freilich, die Sache ist mir mächtig an» Herz gewachsen, und dann hoffte ich im füllen, Eva würde sich daran gewöhnen. Sie war erst viel ruhiger. — Und du wunderst dich wirk- lich, Kurt, daß die ewig wtederkehrend« Angst sie end- ltch doch nervös macht? — Ach nein. Ich hab« ja auch schon um mein« Rückversetzung zur Trupp« gebeten, und der heutige Flug wird mein letzter sein, wie Ihr Wißt. Dieser hier kann ich jede» Opfer bringen. Aber ein Opfer ist'». Preutz zuckte di« Achseln, Hör' mal, Wal ter, fuhr Kurt fort, ich hab« «» längst herau», datz du meine Begeisterung für da» Flugwesen nicht im Entfern- testen teilst, warum hast du dich eigentlich gemeldet? — Du lteber Gott, man hat Ambitionen. Autz«rd«m bin ich arm, wie du weitzt, und al» Flieger hat man schließ- ltch noch di« meist« Aussicht, etwa» schneller au» der Misere herau«z»kommen. Warum sollt« ich Nicht? Zu- dem bin ich unbeweibt, wie du sagst und darf mir da» Risiko leisten. Eva, di« vis dahin geschwiegen hatt«, klammert« sich jetzt fest an ihren Mann. Sie müssen nicht so r«d«n, Preutz, da« ist schrecklich, sagt« sie gequält. Walter führte ritterlich di« Hand der jungen Frau an die Lippen, Gl« sollen mit Ihrem alten Spielkame raden zufrieden sein, Frau Eva. UL« nun Mut, die» «ine, letzt« Mal geht auch vorüber, dann kenn« ich den Apparat und kann ihn selbständig Mren. Ja, freilich, dann können Sie ihn selbständig führe« — und — die» ist da» letztemal — sprach ft« tonlo» und halb unbe wußt vor sich hin. Kurt Acht« Eva fröhlich auf di« 'Stirn, Nun leb' Wohl, Schatz, e» ist Zett jetzt. — Nein, nein, ich komme mit, Kurt! Plötzlich warf sie betd« Arm« um den Hal» ihre» Mannes. Geht nicht, g«ht nicht, stammelt« sie, di« Angst erstickte ihr« Stimme, st« war sehr bleich. Att ihr Mann sie umschlingen Wollt«, entzog sie sich ihm und wandte sich zu Walter r Sie auch Nicht, Preutz. Sie sollen auch nicht. D«r Leut nant sah zu Boden. Er antwortete nicht». Kind, Kind, es geht doch nicht, wa» du wünschest, brach der Haupt- maNn da» sekundenlange Schweigen, du weißt, wir sind kommandiert heute. Ich zweifle, ob e» richtig ist; aber komm nur mit, vielleicht beruhigt «S dich, wenn du weißt, daß du mich nicht au» den Augen verlierst; wir bleiben dann in Sichtweite. Ja, ja, klang e» mechanisch von ihren Lippen. Unterwegs im Auto hielt Kurt von Waldstedt die eiskalt« Hand Eva» in seinen warmen Händen. Er war Innerlich ruhig, w-t« stet» vor d«m Ausstieg«, aber die Angst seines Weibe» quält« ihn. Um sie aufzuhettern, erzählt« er Schnurren au» der Gesellschaft und wußte nicht, od«r «S war ihm einerlei, datz er ganz alt« Sa- ch«n vortrug. Walter Preutz war sehr zerstreut, und Eva versucht« gar nicht, sich den Anschein zu geben, al» ob sie zuhör«. Hilflos sah st« von ttnem der Männer zum anderen. Auf dem Flugplatz« angelangt, verab schiedet« sich Preutz mit «tn«m kurzen Händedruck von der jungen Frau, Sie zittern. Ach ja, wt, dumm, nicht? entgegnet« st« und läch«lt« gezwungen. S» wa- ren auf dem Platz noch mehrer« Damen von Waldstedt» Bekanntschaft, zu denen Kurt Eva führte. Hellern Sie Eva mir «in bißchen auf, mein« verehrten Damen, bat der Hauptmann, st« ist etwa» nervö« heut«, mein« klein, Frau, obwohl ich h«ut« zum letzten Mal« fliege, -der vielleicht gerad« deswegen, der Himmel mag e» wts- s«n. Eigrntlich «sollten St« mich trösten, fuhr er in traurigem Sinn« fort, der komisch sein sollte, e» aber nicht Warr Na, laß nur, Eva, ich tu'» dir gern zu Li«b«. Noch «in Händedruck und ein Örtlich« Blick, dann ging Kurt von Waldstedt zum Slugschuppen. Dort sah man ihn lange Zeit mit dem Monteur zusammen- Vehen, der lebhaft aus Kurt einfprach, der alsbald in den Schuppen ging, wie eS schien, um den Apparat zu besehen. Bald kam der Hauptmann Wieder heraus. Er schüttelte sorglos den Kopf, während der Monteur ziemlich erregt wetterfprach. Einmal trug der Wind ein paar Worte zu der Damengruppe hinüber r Wenn St« durchaus wollen, aber um Gotte-Willen den Auf stieg nicht zu stell. — , Gva Hörte die Worte Wohl, aber sie unternahmt nicht». St« hatte da» Gefühl, al» ob hier da» Schick sal spräche, dem man sich nicht widersetzen kann. Wal ter Preutz hörte anscheinend gleichgültig dem Monteur zu. Er rauchte andauernd und sagte nicht». Einmal blickte er zu Eva hinüber, doch nur ganz kurz, dann zündete er sich eine neue Zigarette an. Er merkte e» nicht, datz er die vorige noch nicht halb ausgeraucht hatt«. Nun war'» so weit. Die beiden Flieger be- festigten die Sturmbänder ihrer leichten Mützen unter dem KtnnMnd bestiegen den Apparat, der inzwischen pon Arbeitern au» dem Schuppen gezogen worden war. Der Explosionsmotor pufft« und knallte s der Aeroplan saust« über di« grasbewachsen« Eben« hin, aber er kam zuerst nicht hoch. Mehrere Mal« mutzt« Kurt da» Ge lände durchqueren, bi» sie endlich von dem Erdboden fretkamen. Sie hatten jetzt einen wundervollen Flug in dem leicht böigen wind«. Der Hauptmann zeigt« dem Freund noch einmal alle Griff«, und Walter sa- aufmerksam zu. Da» Publikum freut« sich de» präch tigen Anblick»; niemand hatte «in Gefühl d«r Angst. Auch Gva folgt« mit ruhigem Blick den eleganten Be wegung«« de» Apparate», ab« trotz dieser Ruhe zeug ten ihr« Menen von «in« großen Not d«r Geel«, «in« halb« Gtund« zogen di« Offiziere ihr« Gchleifrn und Bogen, dann landeten st« leicht und sicher. MU geröte ten Wangen und glänzenden Augen «Ute Kurt Wald stedt auf seine geliebte Frau zur Ach, da» war schön, mein Lt«b. Gl« nickt« ihm freundlich zu, war im üb rigen aber unverändert, «r hatte unbändig« Freud» erwartet und wunderte sich «in wenig. Dann ab« kam ihm der Egoismus der Gpvrtlust und de» Täte»