Volltext Seite (XML)
Allgememer Merger. Der «llfle»el« «»zrißer erscheint wöchnniich zweiMat: Mittwoch und Sonnabend. »donnewentkpreiS: viertel, iährlich ab Schalter 1,15 ML de, freier Zusendung durch Boten ins Hans 1 Mark Sk» Pfennige, durch die Post 1,1b Mark aukschl. Bestellgeld. Ba- ßellungrn nehmen auch unser« Zeimngsboten gern e»tge,rn. NrnLsbtcrtt für die OrtsSeZörde und den Hemcinderat zu Mretnig. Inserate, die 4gefpal. trn« Korpuszeile 1b Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt. lichen Teile 2b Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle «uchsämtlicheAnnoncen-Expe. ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträge» und Wiederholungen Rabatt. Loksl-Nnreiger wr Sie yrlfSMen grell«!«, 6ro-rSdrr<lstt, stEwaläe, ?r«lie»ld»I mis U»gese»<!. I»serat« bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis DienStax vormtttags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftlertung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 15. Mittwoch, den 20. Februar 1S18. 28. Anmeldung zur Schulaufnahme. Die schulpflichtigen Kinder in Bretnig find Donnerstag, den 28. Februar, nachmittags ,4 Uhr in Zimmer 8 der Oberschule anzumelden. Schulpflichtig find alle Kinder, die bis Ostern d. I., dagegen aufnahme- berechtigt auch die Kinder, die spätestens bis zum 30. Juni d. I. das 6. Lebens jahr erreichen. Für alle Kinder ist der Impfschein, für nicht in Bretnig Geborene jedoch auch die standesamtliche Geburtsurkunde und die psarramtliche Taufbescheinigung (die der Kostenersparnis halber der Geburtsurkunde beigefügt sein kann) vorzulegen. Zur Vermeidung unnötigen Wartens sei hier bemerkt, daß die Entgegen nahme der Anmeldung «usw ävts geborener Kinder voraussichtlich erst gegen V,5 Uhr wird erfolgen können. Bretnig, den 16. Februar 1918.Der Ortsschulinspektor. Die Ukraine an das deutsche Volk. Die ukrainische Delegation in Bresi-Litowsk hat der deutschen Reichsregieruug folgende Er klärung an das deutsche Volk übermittelt: An das deutsche Volk! Am S. Februar d. I. haben wir in dem tiefen und heißen Wunsche, mit unseren Nachbarvölkern in Friede und Freund schaft zu leben, einen Friedelisvertrag mit den Staaten des Vierbundes unterschrieben, um dem nutzlosen Bruderkrieg ein Ende zu machen und all unsere Kraft auf das eine Ziel zu vereinigen, uns die Form für ein eigenes, selbständiges staatliches Leben zu schaffen. Aber die freudige Nachricht vom 9. Februar, nach der sich die arbeitenden Massen unseres Volkes so sehr ge sehnt hatten, hat uns keinen Frieden in unser Land gebracht. Der Feind unserer Freiheit ist in unsere Heimat einzebrochen, um noch einmal, wie schon vor 254 Jahren, mit Feuer und Schwert das ukrainische Volk zu unterjochen. Die russischen Maximalisten, die vor einem Mo nat die fast nur aus Sozialisten bestehende all russische verfassunggebende Versammlung in Pe- trogard auseinandergejagt haben, haben jetzt, wie sie sagen, den heiligen Krieg gegen die Sozia listen der Ukraine unternommen. Von Norden fallen die gedungenen Banden der Roten Gar disten über unser Land herein. Sie vereinigen sich mit den von der Front entlaufenen russi schen Soldaten und mit befreiten Sträflingen. Unter dem erfahrenen Befehl gewesener Poli zisten und Gendarmen dringen sie in unsere Städte ein, lassen die Vertrauensleute und Füh rer der öffentlichen Meinung erschießen und lrei- ben von den Bewohnern Kontributionen ein. Aus der vernichteten und brennenden Stadt ziehen sie weiter auf der Suche nach neuer Beute. Diese barbarische Invasion unserer nörd lichen Nachbarn hat sich noch einmal zum Ziele gesetzt, wie schon früher in unsrer Geschichte, unter scheinheiligen Vorwänden die Selbständig keit unseres Staates zu vernichten. Ihre wah ren und letzten Gründe lieg'-n in den unedlen Absichten und Machenschaften derer, die ein Interesse daran haben, die Anarchie in der Ukraine zu sehen, wie ebenso derer, die die Rück kehr der alten Gewaltherrschaft erstreben. Vor der ganzen Welt erklären wir, daß die Peters burger Kommissare lügen, wenn sie von einem Aufstand des Volkes in der Ukraine sprechen, daß sie lügen, wenn sie die Zentralrada, das Parlament der ukrainischen Volksrepublik, das aus ukrainischen Sozialisten besteht und weit gehende soziale und demokratische Reformen ins Leben gerufen hat, eine Rada von Bourgeois nennen. Die Petersburger Kommissare, die mit ihren Worten nur hartnäckig das Wohl dec Ukraine, Polens, Kurlands und anderer Völker verteidigt haben, haben in Bcest-Litowsk sich der schönen Pose bedient, die Reste des russi schen Heeres von der Front zurückzuru'en, um sie heimlich gegen die Ukraine zu werfen, mit der Absicht, uns zu berauben, die Getreidevor räte nach Norden zu schaffen und das Land zu unterjochen. Jetzt, »o nach vier Jahren die starre Wand gefallen ist, die uns von unseren westlichen Nachbarn getrennt hat, erheben wir unsere Stimme, um das Unglück unseres Volkes zu verkünden. Wir sehen die Früchte unserer jungen Revolution in Gefahr und müßen für unsere kaum errungene Freiheit fürchten. Blu tige Zusammenstöße mit den russischen Banden finden täglich statt. In Wolhynien und an anderen Punkten sammeln wir neue Kräfte, um uns den immer neu von Norden eindringenden Haufen entgegenzustellen. In diesem harten Kampf um unser- Existenz sehen wir uns nach Beistand um. Wir sind tief überzeugt davon, daß das fried- und ordnungsliebende deutsche Volk nicht gleichgültig bleiben wird, wenn es von unserer Not erfährt. Das deutsche Heer, das in der Flanke unseres nördlichen Feindes steht, besitzt die Macht, uns zu helfen und durch sein Eingreifen unsere nördlichen Grenzen vor dem weiteren Eindringen des Feindes zu schützen. Dies ist, was wir in schwerer Stunde zu sagen hatten, und wir wissen, daß unsere Stimme ge hört werden wird. (,N. A. Z.") Herbe Kritik an der englischen Regierung. Bei der klnterhausdebatte zur Thronrede am 10. Februar führte Lord Samuel aus: Dies sei der angemessene Zeitpunkt, die Ereignisse unter dem Kriegskabinett zu erwägen. Der Redner bezeichnete die Verhältnisse in jeder Hin sicht als ungenügend. Hinsichtlich des Mann schaftsersatzes sei heute England praktisch in derselben Lage wie '1916. Die Lebensmittel verteilung sei höchst unbefriedigend, und hin sichtlich des Schiffsbaues 1917 blieben die Er eignisse weit hinter den Versprechungen Lloyd Georges zurück. Bonar Law erwiderte, daß die Rede Samuels eine Verurteilung nicht nur des gegenwärtigen Systems, sondern der der zeitigen Regierung sei. In diesem Falle habe das Haus die Pflicht, eine Regierung einzu setzen, zu der es Verrrauen hat. (Hört! Hört!) Bis die Zeit kommt, wo man dies tun zu können glaubt, möge man sich der Kritik ent halten. Bonar Law erklärte nach einer Wider legung der Samuelschen Vorwürfe, er habe kein größeres Interesse an dem gegenwärtigen Pre mierminister als an dem vorigen und wünsche Gerechtigkeit für beide. Dec Arbeiterführer Adamson sagte, er stehe einem Regierungswech sel nicht im Wege. Die Alliierten sollten die Friedensmöglichkeiten erörtern und über die Friedensziele zu einer Verständigung gelangen. Der Redner appellierte an oie Regierung, die Tür für Verhandlungen offen zu lassen. Holt schlug einen Abänderunzsantrag zur Antwort auf die Thronrede vor. Er wurde unterstützt von Lord Henry Bencinck mit dem Hinweise, daß derZeitpunkt gekommen sei, daß dieDiplomatie den Krieg zu beenden suchen sollte. Major Herbert erklärte namens dec im Militärdienst stehenden Unterhausmitglieder, sie wünschten zu wissen, wofür sie kämpften. Er spielte auf ge-! wisse Acußerungen der Northcliffe-Presse an undi betonte, für derartige Ideen vergösse er sein Blut nicht. Whyte führte aus, die Sache bcss Friedens würde am besten dadurch gefördert «erden, wenn die Entente-Regierungen aus drücklich erklärten, daß sie die in Wilson« Kongreßbotschaft niedergelegte» Grundsätze an nehmen und bereit seien, ste auf der Friedens konferenz durchzuführen. Auf seine Bemerkung, daß er den Versuch, Oesterreich von Deutsch land zu trenne», »bweisen müßte, erwiderte Bal four, er sehe nicht ein, warum man es nicht versuchen sollte. Niemand würde sich mehr freuen als er, wenn es gelänge, die feindliche Koalition zu sprengen. Die Versailler Konfe renz habe es durchaus abgelehnt, in den gleich zeitigen Erklärungen Hertlings und Czernins etwas wie eine tatsächliche Annäherung an den Standpunkt der Ententemächte zu erblicken. Obwohl Czernin die Botschaft Wilsons vor sich gehabt habe, habe er nur auf den Präsidenten, nicht auf dessen Friedensbedingungen Bezug genommen. Somit sei er offenbar nicht bereit, dieselben anzunchmen. Es sei nutzlos, die Re gierung zu tadeln, daß sie nicht diplomatische Methoden anwende, die ja doch nur richtig einem zu einer Verständigung bereiten Volke gegenüber anwendbar seien. Die Mittelmächte beabsichtigen gar nicht, zu einer Verständigung zu gelangen. Deutschland kenne oie Beving ungen Englands. Der Erwerb neuer Gebiete und wirtschaftliche Ausdehnung über große Länderstrecken seien die deutsche Politik drei Jahre hindurch gewesen. Es sei die Politik des Kaisers und Hertlings noch jetzt. Alle Welt wisse, was ein deutscher Friede sei. Es sei ein Friede, der jede Nation zu Hörigen und Sklaven Deutschlands mache. (Beifall.) Snow den sagte, das Land sei zu der Ueberzeugung gekommen, daß die erste und dringlichste Pflicht sei, die Regierung aus dem Amte zu jagen. Vor dem Landeskongreß der fran zösischen Sozialisten. Der sozialistische Seine-Verband, eine der wichtigsten Organisationen des französischen Sozi alismus, hielt eine Sitzung ab, die sich mit ver Vorbereitung des am kommenden Sonntag statt findenden Landeskongresses beschäftigte. Die Beratungen, die durchaus ruhig verliefen, ende ten mit dem Sieg der Friedensfreunde der Min- derhcitsrichtung. Der Seme-Verband hat sich übrigens schon seit zwei Jahren in seiner Mehr heit dem äußersten Flügel der Partei angeschlos sen. Die neue Tatsache, die aus der Beratung vom Sonntag hervorgeht, ist der Anschluß der sogenannten Minoritäre an die Kienthaler in der Frage der Verweigerung der Kriegskredite. Der Abstimmung lagen eine ganze Reihe Resoluti onen vor. Die erste von der sogenannten Min derheit ausgehende Resolution erhielt 4730 Stimmen. Sie verlangt den raschen Fciedens- schlnß auf der Grunolage des Selbstbestimmungs rechtes der Völker, die Verweigerung der Kriegs- kredire und die Lösung der elsässisch-lothringischen Frage durch das Referendum. Die zweite von der regierungstreuen Mehrheitsrichtuug aufge stellte Resolution erhielt 1407 Stimmen. Eine dritte von den Minoritäten allein zur Abstim mung gestellte Entschließung, die in der Frie densfrage noch radikaler ist als die Resolution l, erzielte 1380 Stimmen. Die Versammlung beschloß weiter einen Protest gegen drei sozia listische Deputierte, die als Regierungskommissi- onäre ins Ministerium eintrecen wollen. Eine weitere Resolution tadelt das Verfahren gegen die Verhaftung dec übrigen pazifi tischen Agita toren. Schließlich nahm die Versammlung eine Sympathieavresss für den verhafteten italienischen Sozialisten Lazzari an. Der Seine-Verband wird «uf dem Landeskongreß durch dreizehn De- i legierte der Minderheitsrichtung und drei Mino- i ritäre vertreten sein. Italien sehnt sich nach Frieden. Die Turiner „Stampa* schreibt zu der Kammereröffnung, im Interesse des ganzen Landes müsse man wünschen, daß die Bestre bungen, den Sieg nicht nur durch militärische Entscheidung, sondern auch im Wege von Ver handlungen mit dem Feinde zu suchen, diesmal in der Kammer eine größere Gefolgschaft fänden. Italien sehne sich nach Frieden, und in der Hand der Deputierten liege es, die Regierung zu Besprechungen mit dem Feinde zu veran lassen. OerkW« UM SLAMer. Grotzr-Hrsdorf. (Von der Landgrndar- mcrie.) Gendarmerie-Wachtmeister Mersiowsky in Großröhrsdorf und Gendarmerie-Wachtmeister Zehrfeld in Oßling wurden mit der Friedrich- August-Medaille in Silber mit Spange ausge zeichnet. Königsbrück. (Verunglückte Hamsterfahrt.) Trotz der strengen Strafen treiben sich immer noch Personen auf den Dörfern umher, am zu Hamstern. In Reichenau wurden von der Land gendarmerie zwei Fräuleins aus Dresden betroffen, wie sie 141/2 Stück Butter, Eier, Speck, Quark und Milch unerlaubt aufgekauft hatten. Die Waren wurden beschlagnahmt und die Aufkäufer sehen ihrer Bestrafung entgegen. Baittze«. Beim Baumfällen schwer verun glückt ist Frau Materny im nahen Oberuhna. Beim AuSroden der letzten Wurzel nahm der Baum eine andere Wendung und zerschmetterte der bedauernswerten Frau, die sich nicht mehr in Sicherheit bringen konnte, beide Oberschenkel. Nrsstkdt. Ein Zopfabschncider ist hier aufgetreten und hat einem 12jährigen Mädchen, das zur Schule ging, den Zopf abgeschnitten. Plane« i. V. Zwei Schleichhändler aus Hof wurden in der Nacht zum Mittwoch hier abgefaßt. 75 Pfund Kalbfleisch, das sie zu Wucherpreisen verkaufen wollten, wurden ihnen abgenommen und zum Schlachthof gebracht. Köln. In der gegenwärtigen Zeit dürfte es kaum ein Produkt geben, dessen Mangel von unseren Hausfrauen, wenigstens in der Küche, unangenehmer empfunden wird, als der Fleisch- extrakt. Mit diesem war früher das Kochen ein wahres Vergnügen. Im Nu war eine vor treffliche Suppe frisch zubereitet oder eine dünne und wässerige in eine kräftige und wohlschmeckende verwandelt. Die Herstellung eine: schmackhaften Sauce war eine Kleinigkeit, und ebenso leicht war es, Gemüse in tadelloser Weise herzurichten. Die Entbehrung dieses vortrefflichen Hülfsmit- tels für die K . > trifft unsere Hausfrauen ge genwärtig umso härter, als die für einen ordent lichen Mittagstisch nötigen Grundelemente ohne hin sehr stark fehlen, und umso bedeutender muß daher für ste ein Produkt sein, das berufen er scheint, auch für die Friedenszeit einen wertvol len Ersatz für den Fleischextcakt zu bilden. Die ses Produkt ist nämlich die Suppenwürze der bekannten Firma H. W. Appel in Hannover 25, ein laut amtlicher Analyse nur aus tierischem Eiweiß durch Abbau hergestelltes hochwertiges und nahrhaftes Erzeugnis. Ihre sämtlichen Be standteile sind durchaus unschädlich, und Bei mischungen von Extrakten aus Kräutern, Wur zeln rc. sind in keiner Weise vorhanden. Ihren demjenigen des Rindfietschö vergleichbaren Wohl geschmack und ihren angenehmen, an Speisepilze erinnernden Geruch verdankr sie allein ihren inne ren Aufbau, und uiiter diesen Umständen darf dieselbe denn auch mit vollem Rechte als em geradezu ideales Ersatzmittel für den so schwer s entbehrlichen Fleischextrakt angesehen werden.