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Kometolo § Lsche Unterhaltungen, von Fr. Wf. ( Fortsctz li n g. ) Ä)^an hat bei mehrcrn Kometen, wie bei dem dieß- jährigen und bei den von 1577-, 1744- und 1307., ei nen weiten Spalt in der Mitte des Schweifs bemerkt- Der Kometenbart/ sagt man, erscheint zwcispitzig. Diese Erscheinung lässt sich ohne besondere Berücksichtigung der Kometenmasse auf keine Weise befriediacnd erklären; so wie gegenseitig eben die besonder» Eigenheiten eines sol chen Schweifes, in Verbindung mit einer möglichst ge nauen Beobachtung der dichter» Atmosphäre zunächst bei dem Kometen, Lie sichersten Mittel sind, die Beschaf fenheit der Kometenmasscn selbst genauer zu erforschen. Wir bemerkten vorhin, dass nach den zuverlässigsten Be obachtungen die eigentliche, den Kometen zunächst um gebende, Atmosphäre aus einem chaotischen Gemisch sehr verschiedenartiger, mehr oder weniger organischer, theils lockerer, flüchtiger und hellerer, theils dichterer, feste rer und dunkler, aus elektrischem und ätherischem Stoss bestehender, Theile, Massen und Schichten bestehe, die ohne einen regelmäßigen Zusammenhang, theilweise hier Mehr, dorr weniger verbunden, gelagert und über einan der geschichtet wären. Hieraus ergiebl sich, daß die Aus strömung der flüchtigen atmosphärischen Materie nicht an allen Theilen des Kometen und seiner ihn zunächst um gebenden Atmosphäre gleich, sondern nach dem verschie denen Grade der Lockerheit und der Verdichtung dort stärker, hier schwacher seyn müsse. Die obere Atmo sphäre, welche blvs die ganz flüchtigen und feinen, noch durch kein Gesetz der Schwere gefundenen, sondern bloS durch das lockere Band der Attraetionskrast zusammen- gehaltcnen, Theilchcn der Komctenmatcrie enthält, die wir in dem Kometenschweife wahrnchmen, wird also an dem Theile des Kometen, wo sich die verdichteten Mas sen und Schichten angehäuft haben, in ihrer Höhe und Ausdehnung beschränkt; da im Gegentheil an dem an dern Theile, wo die Kometenmasse weniger verdichtet und lockerer ist, die Ausströmung und Verflüchtigung freier und häufiger erfolgt, und sonach eine größere Höhe und Ausdehnung der obern Atmosphäre bewirkt. Wir werden daher auch hei einem Kometen mit ge teiltem Schwufe die eigentliche und wahre Höhe seiner obern Atmosphäre im Allgemeinen nicht sowohl nach den Seilenlängen deS Schweifs, als vielmehr nach der Aus dehnung, welche er m der Mitte des Kometen zeigt, be stimmen dürfen. Denn wenn wir auch den Umstand noch nicht in Anschlag bringen wollen, daß die äußer sten Umgebungen des Kometen und seiner untern Atmo sphäre nach den Gesetzen der Schwerkraft auS einer weit lockerern, folglich zur Ausströmung der flüchtigen Theile Mehr geeigneten Materie bestehen müssen, da hingegen die dichter» und feftprn, folglich auch schwerer» Theile mehr nach dem Centrum des KomctenkörpcrS sich senken werden; so wird die atmosphärische Materie an den unS sichtbaren Seiten des Schweifs schon durch die andrin genden Stralen der Sonne in eine stärkere Dibratton ge setzt und dichter zusammcngcvreßt, dadurch aber auch ge eignet, theils in emcr länger» Ausdehnung, theils in einem Hellern Lichte sichtbar zu werden, als die übrigen in der Mitte des Schweifs befindlichen Theile derselben,