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r. 10. Nlgt. und gefaßt, aber es wird mit der Möglichkeit zu rechnen sein, der der und «pfithlt krE WitteilMgtn des iedensmitttlamtes. Zur Verteilung kommen 50 gr Butter. 1919. 'st. ksküchc ich flosmen daß besonders in Großftäoien die Herbstserien völlig aus fallen. rur Verfügung stehen, hat die Landesfleischstelle angeordnet, daß die zu Hausschlachtungen gestimmten Schweine und Schafe dem Kommunalverband anzumelden sind. Zur Aus führung dieser Verordnung hat die Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt heute eine Bekanntmachung erlassen. Danach hat jeder, der Schweine und Schafe zur späteren Hausschiachtung hält, die Tiere bis zum 18. September bei der für seinen Wohnort zuständigen Gemeindebehörde anzu melden. Wer nach dem 15. September zur Selbstversorgung bestimmte Schweine und Schafe einstellt, hat die Anmeldung sofort nach dem Einsteüen, spätestens aber 3 Monate vor der beabsichtigten Hausschlachtung zu bewirken. Es liegt im Interesse jedes Selbstversorgers, die vorgeschriebenen An meldungen rechtzeitig zu erstatten, da die rdreimonatige Haltefrisi frühestens vom Tage der Anmeldung an zu rechnen ist. UeberdieS darf für Schweine und Schafe, die nicht rechtzeitig angemeldet worden sind, die Genehmigung zur Hausschlachtung nicht erteilt werden. Die Anmeldung befreit nicht von der Verpflichtung, vor der Schlachtung der Tiere bei der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt durch Vermittelung der Gemeinden unter Verwendung des bei diesen erhältlichen Vordruckes um die Genehmigung zur Hausschlachtung nachzusuchen. Dresden. Wie die unabhängige „Volkszeitung" mitteilt, wurde das Blatt vom MilitärbesehlShaber str Sachsen bis auf weiteres verboten. In den Gründen für diese Maßregel wurde beh uptet, daß besonders durch zwei Artikel und eine kurze Notiz der unabhängigen „Volks zeitung" die Reichsregierung verleumdet und die sächsische Negierung beleidigt worden sei. Verlag und Redaktion der unabhängigen „Volkszeitung" haben sofort Beschwerde gegen das Verbot bei der sächsischen Regierung eingelegt. — Jene Verbrecher, die vergangener Woche den Wächter des Gesangenentransportwagens auf der Strecke Dresden— Radeberg überfielen, in eine Zelle sperrten und dann in Arnsdorf aus dem Zuge flüchteten, sind wieder ergriffen worden. Pirna. I» der Nacht zum Montag wurde Unteroffizier der Sicherheitskompanie Schulz auf Rottweindorfer Straße von zwei Zivilisten überfallen durch einen Revolrerschuß schwer verletzt. Bautzen. Im Walde zwischen Ringenhain Tautewalde wurde am Sonnabend nachmittag unter Laub versteckt von einem Schulknaben der Leichnam eines neu geborenen Mädchens aufgefunden. Nach dem Befund ist das Kind am gleichen Platz geboren und durch einen Schlag aus dem Kopf getötet worden. Wie verlautet, richtet sich der Verdacht auf eine Sommerfrischlerin au» Dresden. Borna. Im hiesigen Braunkohlenrevier kriselt er wieder. Die Belegschaft des Braunkohlenwerkes „Belohnung" steht seit mehr als einer Woche im Ausstand, weil der Be- triebssührer einige Arbeiter wegen wiederholter unent- schuldigter Versäumnis verschiedener Arbeitstage in geringe Geldstrafen genommen hatte. Der Betriebsrat vertrat mit einigen wenigen Arbeitern den Standpunkt der Unzulässigkeit dieser Bestrafung, weil die Arbeitsordnung nach seiner Meinung durch die Revolution beseitigt sei. Die Führer der anerkannten Gewerkschaften versagen dem Streik die Be rechtigung. Das um Vermittlung angerufene Bergamt hat bereits über die sofortige Wiederaufnahme der Arbeit Ver abredung getroffen. Die Arbeit wurde aber nicht wieder begonnen, weil der ohne Anerkennung im Revier arbeitende Bezirksbergarbeiterrat die Einigung mit terroristischen Mitteln hintertrieb. Er will den Streik auf das gesamte Revier ausdehnen, sofern das Werk nicht klein beigiebt. Bei dem bestehenden Gegensatz der Gewerkschaften und den Streikenden der Firma Thyssen gehörigen Schraubeniabrik Ars und die Stahlwerke Thyssen in Hagedingen. — Aus Posen wird gemeldet: Hier spricht man von nichts anderem als von dem großen Schlage, den Polen gegen Deutschland zu führen gedenkt. Man hält Deutsch land für derartig schwach und zum Untergange reif, daß man im Vertrauen auf seine alliierten Freunde und Gläubiger alles zu wagen gedenkt. Es wird fieberhaft zum Kriege gerüstet. Nach der Demarkationslinie gehen Truppen und schwere Geschütze in Stellung. In Ober schlesien wird das Eingreifen Hallers erwartet, angeblich soll eine Division Hallers unter Führung eines amerikanischen Offiziers Oberschlesien besetzen. Die gesamte Oeffentlichkeit verlangt, von Agitatoren aufgepeitscht, die Kriegserklärung -egen das Ohnmächtige Deutschland. Auch gegen die Rest teile Posens, Westprcußens und Ostpreußens wird sich der Kampf richten, daher überall dort die Vorbereitungen. Im Oktober soll der Schlag geführt werden, wobei Polen auf die Bindung Deutschlands durch innere Unruhen hofft. Oertliches rmd Sächsisches. Dttendorf-Gkrilla, den 9. September Wy. — Von den für die Amtshauptmannschafr Dresden- Neustadt einschl. der Stadt Radeberg auf die Zeit vom 31. August bis 27. September 1919 ausgegebenen Nähr- mittelkarten werden beliefert: Abschnitt 19 der gelben Karte A mit 250 gr Kekse oder Zwieback, Abschnitt 19 der roten Karie B mit 250 gr Teigwaren, Abschnitt 19 der grünen Karte C nnt 125 gr Hülsenfrüchle, Abschnitt 19 der blauen Karte D mit 125 gr Kekse oder Zwieback. Die Anmeldung sür diese Belieferung hat seitens der Verbrauche: bis zum 12. September in einem Kleinhandelsgeschäft zu erfolgen. — Nach dem sächsischen Uebergangsschulgesetz muß der Schulvorstand (in Landgemeinden und in Städten ohne Revidierte Städteordnung) und der Schulausschuß) in Städten mit Revidierter Städteordnung) bis spätestens zum 25. Oktober neugewählt sein. Der Schulvorstand besteht aus dem Gemeindevorstand oder Bürge-meister und zur einen Hälfte aus Gemeindeveclretern, zur anderen Hälfte aus dem Schulleiter, Lehrer und Eltern. Gemeindevertreter und Eltern werden von der Gemeindevertretung gewählt. Der Schulvorstand wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden. Die Sitzungen sind in der Regel öffentlich. Die Zusammen setzung des Schulausfchusses ist in der Hauptsache ebenso. Vorsitzender ist hier ohne weiteres der Gemeindevorstand oder ein vom Gemeinderat ernanntes Gemeinderatsmitglied. Außerdem kann ein von einer Eltcrnversammlung gewählter Elternrat gebildet werden zur Pflege eines guten Einver nehmens zwischen Schule und Haus. Das Gesetz bringt noch manche andere bedeutsame Neuerung. — Keine Herbstferien? Zurzeit schweben Erwägungen darüber, ob es in Anbetracht der Schwierigkeiten, die jedenfalls im kommenden Winter infolge der Kohlennot eine geregelte Durchführung des Schulunterrichts unmöglich machen werden, nicht angebracht wäre, die Herbstferten dies mal ausfallen zu lasten. Es ist also ziemlich sicher anzu nehmen, daß in der kalten Jahreszeit bei dem Mangel an Kohlen die Schulanstalten gezwungen sein werden, den Schulunterricht ganz einzustellen oder im erheblichen Maße zu kürzen. So trägt man sich im Kultusministerium mit dem Gedanken, in den von der großen Kohlennot Haupt- fächlichfl betroffenen Si üblen die Herbflferien ausfallen zu lasten. Man hat endgültige Entschlüsse zwar noch nicht „Landerzeitung" erfährt aus Metz, daß die . sequestrierten Werke der lothringischen Eisen- begonnen haben. Es kommen zunächst die be- lothringischen Eisenwerksiätten in Diedenhofen, h?' lährlich 10000 Tonnen produzierten, zum Verkauf; I°tgen die lothringischen Walzengießereien, hierauf die Reueftss vom Tage — Unsere regierenden Mehrbeitssozialisten sind nun allmählich bei der Erkenntnis jener tiefsinnigen Weis el angelangt, die ein süddeutscher Landmann in dem be- ^'lmsweiten Satze sonnnlierte: Wenn es noch lange so ^ter geht, geht es nicht mehr lange so weiter. Es geht Illich nicht mebr weiter. Man kann nicht ewig von der Md in den Mund leben, nicht ewig Schulden machen, '^l ewig reden und die Dinge weiter lausen lassen, nicht ^>8 auf die bessere Zukunst vertrösten. An irgendeinem Wochentage muß schließlich die Zeche bezahlt werden und irgendeinem Tage eine Politik offen zusammenbrechen, ? schon seit dem November 1918 nichts anderes war al? Msnsien eines schlecht verhüllten Bankrotts. Der Winter und mit ihm die Kohlenno!, d e Arbeitslosigkeit, das hocken der Volksernährung, die weitere Gefährdung der ^bgewütschaflcten Valuta/ das S-illegen großer Betriebe, Streiks, die Ausstände, die dritte Revolution, die von '" Unabhängigen unter den Augen der sozialdemokratlsch- ^'ikalen Regierung vorbereitet wird. Wer bringt Rettung? heutige Regierung kann es nicht schaffen. Das sieht selbst in den denkenden Kreisen der Sozlaldemck-atie und es ehrt diese Männer, daß sie wenigstens Ver- ^Mungsgefühl zeigen, während das mitverantwortliche Mrum unentwegt weiter Parteitaktik treibt und nur daraus auch bei einem Wandel der Dinge wieder so zu lieo.en 7 kommen, daß es seine Parteiinteressen wahren kann. In ^ Sozialdemokratie aber haben sich mutige Stimmen er die die Wiedereinführung der im November so ver- Akkordarbeit, also den Weg zum Arbeitszwang ^ln und die neuerdings nach einer „Diktatur der Mitte" z— nach einer Diktatur im zehnten Monat der Freiheit n souveränen Volkes, nach dem Sturze der alten ver- ^Mmäßigen Gewalten, nach nicht einem Monat seit ^Nahuie der Reichsverfaffung der „demokratischsten Demo- "'e der Welt". s Das Zentralkomitee der deutschen Vereine vom ^'n Kreuz, Abteilung für Flüchllingsfürsorge teilt mit: Erkunoigungen, die die schweizerische Gesandt schaff in beim französischen Ministerium des Aeußem eiugc- hat, sollen die in englischer und amerikanischer Hand Mdlichen Kriegsgefangenen unverzüglich heimgeschafil ."den, dagegen wird die Heimschaffung der in französischer befindlichen Kriegsgefangenen erst nach der Rati- ^"ung des Friedensoertrages zur Ausführung kommen. ZimlirUerrnerten in Frankreich werden sofort freige- Konnte es anders sein? Bei Veröffentlichung des f/Musses der Alliierten, tue deutschen Gefangenen vor der gültigen Ratifizierung des Friedens heimzusenben, hatten ? gleich der Uebeizeugung Ausdruck gegeben, daß Fiank- Ausflüchte suchen und finden würde, um diesen Beschlug A zur Durchführung zu bringen. Frankreich hat sich gar einmal der Mühe unterzogen, nach Gründen zu suchen, j Märt einfach, die Entlassung der Gefangenen erst nach ? Ratifizierung zu gestatten. Wir wissen, daß Frankreich , über die Berechtigung des Ausstandes liegt der Schluß -Freigabe der Ovstkonservenhergellung, es sich hier nicht um ein zweckloses Vorgehen euw Bekanntmachung der Reichs- ^xgeu die Unternehmer, sondern um die Austragung eines geselljchafl für Obstkonserven uird Marmeladen ist die Her-, Kampfes innerhalb der Arbeiterparteien handelt. stellung und der Absatz von Obs-kraut und Dörrobst frei-. Auerbach. Ausgeraubl wurde nachts das an be- gegeben worden. Auch Gelee», uno Obgmus dürfen, soweit! ^er Straße befindliche Schwarzesche Uhren- und Schmuck- Zucker mch verwendet wird, ohne Genehmigung der ReichsDer noch unbekannte Täter hat eine große mit einem Steine zertrümmert und dann stellung von Pflaumenmus bleibt m dem bisherigen Umfang. Unzahl wertvoller Brillantschmucksachen, Uhren, Arm- v^doten. s bänder, Ringe und dergleichen geraubt. Die Höhe des ent- — Anmeldung von Hausschlachtungsschweinen und - standenen Schadens läßt sich zunächst nicht feststellen, da der Schafen. Um einen Ueberblick über die für Selbstvcr-Beraubte verreist ist. sorgungszwecke bestimmten Tiere zu erhalten und danach einen Anhalt zu gewinnen, wieviel der bei den Vieh? jählungen festgestellten Tiere für die öffentliche Versorgung v' grausam und unerbittlich ist, wir wissen, daß es ^lschland haßt bis in den Tod, und daß es die wehr- Gefangenen als Opfer seiner sadistischen Politik benutzt ist aber, daß Frankreich schon das Bewußtsein für die Menschlichkeit abgeht, die in seinem Verhalten liegt, und ? es gar nicht den geringsten Versuch unternimmt, dieses frechen zu bemänteln. Schämt es sich nicht vor Eng- U"d Amerika, die jetzt ihre Gefangenen heimsenden? man in Paris nicht die schwere moralische Anklage, der Tatsache liegt, daß die anderen Alliierten, enl- - fM allen Treibereien Clemenceaus, doch darauf bestanden E", daß die Heimsendung der Gefangenen schon vor der ^.Wsierung stattfinden soll? Haß macht blind! Möge tlf Erkenntnis diejenigen unter den Deutschen sehend ^'n, die bisher aus Schwärmerei und Idealismus blind -x 'N gegen den wahren Charakter unserer Feinde. Mögen -bü' daß ihre blinde Vertrauensseligkeit die Haupt- ? Hz? trägt an unserer heutigen Ohnmacht. Und auch die ^Mschuld mit daran, daß unsere Brüder in Frankreich °ie wehrlosen Opfer der feindlichen Haßpolitik fein »Spl. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend trau. ^„sprech.Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 3f j)ostscheck-Aonto: Leipzig Nr. 29fH8 Kummer ^06 Mittwoch, den 10. September sM9 s8. Jahrgang. Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Groß-GkrWa Anz-ißen-Pr^«: Di- tl-i»4espaU-« oder deren Raum wird mV 25 Pf-., der ersten Seve mV SV Pfg. berechn»«. Anzeigen weiden an den ErscheimuW^aa« bis spätestens »ormivag» 1« Uhr in »k GeschästesteLe erbet«. Jeder Anspruch aus Nachlaß erlischt, »mm Ser »u»et««i-Bet«s durch Klag, chüß^ae» muß es» »eu« dm Wchruh,«»« tu Keudewe . Die .Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- -l tag, Donnerstag und Sonnabend. N Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, ff ! "ei Zustellung durch die Boten 2,— Mark. I 2« Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. irgendwelcher Störungen des Betriebes der u äeitung, der Lieferanten o). d. Beförderungs- st rkrichiungenj hat der Bezieher keinen An- ll Mach auf Lieferung oder Nachlieferung der I äeitung od.aufRSckzahlungd. Bezugspreises, ff