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Tageszeitung der KPD - Sektion der Kommuniftischen Jnternationale X Bezirk Ostiachfen Beilagene Der rote Stern , Der kommunistische Genossenschafter , Wirtschaftliche Rundschau , Kunst und Wissen, Für unsere Frauen , Die Energie Unzelgenpreim Die neunmal gespaltene Nonpareillezeue oder deren Raum USI RIM fllt Familie-us anzeigen 0,2() IML sur dle Reklamezeile anfehlleßend an den dkelfpaulgm Weil einer Textstlte UNDIe Ameisen-Annahme wochentago bis 9 Uhr vormittags in der Ort-edition Dresden-A» sMahnhofs stcaße 2 - Die »Arbeitekftlmme« erscheint täglich außer an Sonn- und Feletta en - In . Ellen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Liefemng der Zeitung oder auf Zukllckzasgiung des Bezugoprelfes Bezugoprew monatr. frei Haus 250 M. Gatbmonath 1,25M.), duerdie Post bezogen monmL Mo M. Ohne Zsme angegebutherlagtOreodnekvetlags eiellichoftm.b.H. when-A -Geichöftsstelle u.Expeojiion: Gmetbahnhosstr. 2 - EIN-they 17250 - Booxheckkontm Dresden Nr. jööoa Dresdnecßerlagsgeiellschaft Gchnffleltung:deen Ølltekbahnkosstr.w ernst-n AmtDresden Rr.17250 - Drahtanschkifn Arbeiter ftimme Dresden - Sprechstundm er Reduktion: Mittwoch- 16-· ts Uhr, Sonnabends 13—14 Uhr 4. Jahrgang Dresden, Freitag den 24. Augqu 1928 Nummer 198 Neue Enthümmgen Die Wahrheit Auf Beschttw des Parieivorfmndes Dresden. 24. August. Unser Zentralorgan, die Rote Fahne, ist in der Lage, das unerhörte verlegene Spiel der SPMFülmy insbesondere der sächsischen Linken, und die kaum geahnte Skrupellostgleit der gesamten sozialdemokratischen Führung auf Grund authentischer Mitteilungen zu enthüllen Die Note Fahne veröffentlicht das folgende Schreiben eines sozialdemokratischen Funktionärs, der genauen Einblick in die internen Vorgänge der Berliner Partei orgawisackion besitzt. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: »Es geht eine große Welle der Empörung durch die sozialdemokratische Parteimitgliedschast Das kam auch gestern in unserer Funktionitrvetsammlung deutlich zum Ausdruck Aber ich und vie-le andere sozialdemokratische Funk tionäre sind darüber erbittert, daß der Genosse Künstler die Sache wieder auf ein solches Geleise schieben konnte, daß vor läufig der Parteivorstand ausatmen kann. Es ist wie bei der Funktioniirversammlung. die vor zwei Jahren gegen die Abstimmung der Landtagssraltion zur Fil rst en entschädigung proiestierte. Auch damals wurde die Ge schichte so gedreht. daß dann alles im Sande verlies. Das mache ich nicht mehr mit. besonders nicht das falsche Spiel der Ge nossen Künstler und Aushiiuscr. Die sozialdemokratischen Funktionäre haben sich mal wieder sein e i nseisen lassen. Im Interesse der Sanderleit in der Arbeiterbewegung und weil ich teinen anderen Weg habe. ma das meinen sozialdemokratischen Parteigenossen zu sagen and iie vor dein Doppellpiel des Ge nossen Künstler zu warnen, möchte ich das Nachfolgende der Ar beiterösfentlichleit mitteilen, was ich ans der nächsten Umgebung von Künstler erfahren habe- Der Parteivorstand der SPD hat var der Kabinettssttznng eine Besprechnng mit den Ministergenossen durchgeführt Dort war man sich llar darüber, daß entsprechend den meathnngen mit der Volkspartei dem Panzerlrenzethan zu gest i m Int werden muß. So gab nur Meinung-verschieden heiten dariidee. welche Talt it mit Silicksicht aus die Partei nnd die Wählermassen dabei inneznhalten sei. Die Mehrheit war der Ansicht, daß der »Durchbrnth« ans der Zeit der Opposition zu einer praltisthen Regierungsvolitit, die lich nicht welentlich von derjenigen der vorigen Regierung unterscheiden kann. aar besten durchgeführt wird. wenn man die Partei nnd die Oeffentlichteit überrasthend vor die Tatsache der Abstimmung stellt. Die Minderheit war der Ansicht, daß man zuerst eine Vordereitnngitampagne dnrih Einbeingnng einiger Geletzanttiige sozialpolitischer Natur führen wiisle. G wnrde aber im Sinne der Mehrheit dann die Linie der Minister-genossen sil- die Kahinettssitznng festgelegt Das Schändliche - und das gibt mir die moralische Berech tigung, mich durch die Rote Fahne an meine Akbeitergenossen zu wenden - besteht aber darin, dass sowohl Künstler wie Uns hiinsee genau im Bilde til-er diesen Beschlus- dee Parteivotstani des waren. Ja. hätte die Parieiniitgliedschast nicht Druck von unten gemacht. dann hiitte Kilnstlet selbst in seiner engsten Umgebung gewiß weiter geschwiegen Genosse Künstler wußte ebenfalls, bevor er in die Funktionäwersammlnng ging, daß inzwischen der Parteivorstand beschlossen hat« nun auch B, T und D zu sagen. Deshalb wurde ja der Antrag von Loebe, der sich dagegen wandte und der die Parteiinstanzen sent schon aus die Ablehnung der Zustimmung zu weiteren Roten sestlegen wollte, dort abgelehnt Breitscheid war wenig-sten- so ehrlich, das in seinem,«Arti—kel ganz offen tut-zuwandern- Da ich schon wähteuddee Krieges und später in der USP ein Feind jeden Militarieinue war, halte ich es stie meine peo letariscbe Pslichk durch diesen »Vettknnensbtuss« vie Berliner Parteiqenosseu ja wunenz damit wie nicht, wie an diesen -12. Augnst 1928, in einer lviel ernstem sitmtion plöslicks wieder einen e. Uns-ist gilt Llebsuk » » . ( « «, . , Jeder. weitere Kommentar- zu diesem Brit-se erscheint un überslüssig. Nur eine: die Dresdnet sozialdemokwiischen Av beiter sollten diesen Bries mitvdem jämmerlichen Doppelspiel der Ausbiiuset und FleißnetZ Sendet ims- Genossen vergleichem die noch immer behaupten, sie unddet Widerstand seien von den Ministern übeemnipeltwoeden - » - Der Parteivorftand hat die Zustimmung in einer Sitzung mit den 4 Ministern befohlen Partei und Oeffentlichkeit sollten überraschend vor die Tatsache der Zustimmung gestellt werden über dem panzerkrmzerbefchmß Leipzig Jokdckc Vvsksccnfcthd Die SPD-Mitgliederversammlung in Leipzig Leipzig, 24. August (Eigene Drahtmeldung.) Eine von etwa 1500 Mitgliedern der SPD Groß-Leipzig be suchte Msitgliederocrsammlnng nahm am LIE. August nachfolgende Enischliefzung an: »Die Mitgliedekoersauimlung des Unterbezirko Groß-Leipzig nimmt mit Entriifiung von dein Beschluß dee Parteiaueichuises und der Neichotaggfraktion Kenntnis. Sie oerurt e i l i , daß beide Kiirperschafien sich damit begn il gt haben, iiber die Zu stimmung der vier sozialdemokratischen Minister zum Panzers kreuzeebau nu r ih r Beda u e e n auszusprechen, itatt diese Haltung aufs schärfste zu mihbilligen und die oier Genossen fofori zum Rücktritt ans der Regierung aufzufor dern. Die verfanitnelien Mitglieder sind der Auffassung, daß die Zustimmung zur militärischen Aufriistung mit den Grund sätzen der Partei und den Beschlüssen des internationalen Ist-Vio listeniongresses in Brüssel nnuereinbar ist. Sie erklären die Stellungnahme der vier Genossen alg par t e iich ii d i g end , um so mehr, als fie ohne jede Fühlungnahme mit der Partei er folgte. Damit haben die sozialdemokratischen Minister das Ver trauen der Massen zur sozialdemokratischen Partei ichwer er ich litte tt und der Sozialistischen Arbeiteranternationale einen schweren Schlag versetzt Die vier sozialdemokratischen Mi nister haben aus diesen Gründen nicht mehr das Ber trauen der Leipziger Parteigenofsenschaft. Die Demokratie in der Partei erfordert sofortige Einberu fung eines außerordentlichen Parteitageg. Die Leipziger Parieimigliedichaft verlangt weiterhin von der Lei tung der Partei. daß sie lich mit allen Kräften filr eine Volteenticheidbewegung gegen die Flot tenaufriisiung einseyt.« Gin sozialdemokratischer Funkionäy der in der gestrigen Mitgliedcrversammlung Groß-Leipzigg im Volks haug anwesend war, übermittelt unserem Leipziger Bruder blatt, der SA3, seine Eindrücke aus dieser Versammlung. Der Arbeiter ist über die Versammlungsregie des »linken« Lieb m a n n und seine-r Getreuen empört. Jed e r An - trag und jede Diskussionsrede, die über den Rahmen der Scheinopposition deg Bezirks-s und Unter bezitlgvorstandeg hinausging, wurde abgewil r g t. Weder in der angenommenen Entschließung noch in den Im Icifcukcabcn Crispien Zum Arbeiterkunden): »Dcicf ich Sie gegen .- den Stri rasieten?«« " · « K ünstle r: »Mit ordentlich einseifem Arthur, immer erst ordentlich einfeif,en, damit es nicht weh tutl« für die kommuniftiiche Volksentfcheidsattion Diskussiongreden kam die wahre Meinung der sozialdemo kratischen Betriebgarbeiter genügend zum Ausdruck. Die Empörung der Mitglieder über die Koalitiongs politik kam in der allgemeinen Stimmung der Versamm lung, in Zwischenraer und Beifallgkundgebungen zum Ausdruck. Das Referat hielt Engels-est Graf Eingange wies er auf die Beschlüsse deg Jnteraationalen Sozialisten-Kongresses in Brüssel hin, der eine Resolution gegen die Krieggriistungen angenommen hat. Als die bür gerlichen Zeitungen die Meldung von der Bewilligung des Panzertrcuzerg brachten, glaubte man zuerst an eine Ten denzmeldung, aber wir wurden bitter enttäuscht, als wir erfuhren, daß unsere Minister tatsächlich der Bewilligung deg Panzerkreuzerg zugestimint hatten. Jch schämte mich, Sozialdemokrat zu sein. Die erste Tat der sozial demokratischen Minister ist zugleich die erste Blamage. Selbst englische Admirale machen sich iiber die Kriegspolitik der deutschen sozialdemokratischen Minister lustig. « Graf gab einer Vermutung Ausdruck, dasz im Zusam menhang mit dem Vanzertreuzcrbau sehr bald eine neue Korruption ausgedeckt werde, an der unsere Minister sicher lich mitbeteiligt sind. Das ist die Politik. die sich sozial demokratisch nennt. Als ich in Berlin auf dem Anhalter Bahnhof ankam und die Roten Frontkämpfer nach Leipzig kommen sah. schämte ich mich abermals-, Sozialdemokrat zu sein. Die Folgen dieser Politik sind nicht auszudeuten, Wagwiirden wirerlebeu, wennjetztWahlen wären! Stürmische Unterbrechungen und Zuruse: Eine Katastrophe für-die Partei. Es ist tlar,daß die indisserenten Arbeiter jetzt den Weg zu rKPDg e h e n werde n. Wir müssen bedenken, daß Hindenburg Reichgpräsident ist. Hindenburg ist ein alter Großpapa und unsere Minister machen nur die Groß papa-Politit Hindenburgg. Vor den Wahlen, in Bersprechungen gegen Kriegsriistungen einzutreten und jetzt die Zustimmung zum Pauzerlreuzer, das ist ein Stin densall, der nicht wieder gutzumachen ist. Unsere Führer haben die Fühlung mit den Massen verloren. Sie haben nicht mehr die Kraft die Massen zu führen, wohl aber die Massen zu ve rsiih ren. Gras wandte sich dann gegen den Ausschluß der Ge nossen, die nach Russland fahren und fragte, was denn aber mit den sozialdemokratischen Ministern geschehen solle? Zum Voltsentscheidssdlntrag der Kommunisten erklärte Graf, dasz man dieses Vorgehen unterstützen könne. Seine reichlich einftilndigen Ausführungen ichde Graf mit der Forderung nach einem außerordentli enPars teitag. Die Ausführungen wurden« oftmals von stür mifgen Gntrüftunggftürmen Per Mttlgliedfckfaft unter bro en. Die Wogen der Enkporung sch ugen o hoch, daß sich Graf oft kaum noch verständlich machen konnte. Zur Diskussion lagen gleich zwölf Wottmeldungen vor. sAbexj Liebmann geftattete nur bekannten Rednetn zu pre en.· « sum Schlu? der Diskussion oxprach noch Lipinfki, der die ituation a g schwieng bezei nete. Sein Antrag auf Einberufung des Parteitages Fei in Berlin abgelegnt wor den-« JnAnbetracht des Entrüstungssiurmes der eipziger S DiArbeitet paßte sich Liginski nach bekannter Methode Iloort der Situation an un sprach seine Bereitschaft zur nterstützung des Bollgentscheidg-Anirageg aug. Zwei Nesplutionen lagen zur Abstimmung. Die vom Vor en den ein ebrachte fand eineiiberwältigende Mehrheit Sie richtet soich gegen die Politik der Minister und fordert die. Einberufung es Parteitages « . «