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Freitag, 7. August 1S14. S. Zuhrgaug Nr. tsi Wilhelm. w«o ou uufsad« o« siutratt» alcht »ÄuEl—darA! «ahme S« Ssmttage nachmittag« 4—S UH». — L»l»gramm.A0r<ss,, ckog»LlaaAa«rMbtrg«. -«nstnch«, sr. Ille «mverlaagt «tugrsauöt» Manastript» »arm S«wSH» «richt g»tttst»t wer-««. Sekanntmachung. Vas-«tret»« -er Sahnanlagea, sowl» -a» verwekleu auf uu- «ater Sahnbrücken an» Straßenbrücken, insbesondere solche«, -ie über Sahnanlagen führen,wir- Unbefugten unter sagt. Auwiüerhan-lungeo gegen -lese» verbot werben mit Grt-strafe bl» zu IS- Mark o-er Hast bl» zu 14 Tagen bestraft. Schwarzeuberg, -eu -.August 1-14. dl» KönlgUche Amtshauptmannschaft. zäsan» die dieselbe Wbficht Hatten, zuvorzukommen. Wer wie wir, !saot-r der Kantzler, um das Höchste kämpft, darf nur daran denken, wie er sich durchihaut. Die deutsch.französische Grenze ist van den Franzosen mit einem so engmaschigen Netze van Sperrforts ausgerüstet, daß Wochen, vielleicht Monate auf deren Nie« derrtnguug verwandt werden müßten; ein Verzug, den uns die Rücksichten auf unseren zweiten Kriegsschauplatz nicht gestatten. Man mag sich bei dieser Gelegenheit daran er innern, daß im Jahre 1870 der einzige deutMvanzöflsche Krieg gewesen ist, bet dem der Stoß gegen Paris über Metz geführt wurdet In der Regel erfolgte der HauptangrW von den Niederlanden her. Das mar früher freilich auch politisch dadurch erleichtert, dich deren südlicher Teil, also das heutige Belgien, sich bis 1718 .unter spanischer, von da bis 1792 unter österreichischer Herrschaft befand, also im Besitze der gegen Frankreich kriegführenden Mächte mar. 1818 war freilich auch ein Angriff vom Rheine her vorberei tet, der aber nicht mehr in Wirksamkeit -u treten brauchte, weil das um Brüssel zulsammengezogene englisch-preußische Nordheer unter Wellington und Blücher bereits durch seine vollständige Zerschmetterung Napoleons auf dem Schlacht felds von Waterloo die Entscheidung gebracht hatte. Und nun ist dieses Belgien der Anlaß zu dem schweren Kampfe, den das mit Deutschland vor hundert Jahren gegen Frank reich verbündete England dem neuen Deutschen Reiche zu gunsten seines jetzigen französischen Freundes mrfzwtngt. Vorgeschichte äes äeutschen Einmarsches in Belgien. * Schon vor fünf Jahren, während der bosnischen Krisis, verlangte Frankreich von Belgien, dah es seine Grenzfestungon noch Deutschland hin- in gebührenden Verteidigungszustand setze. Diesem Begehren hat Belgien damals entsprochen. Auf Anfragen, die deshalb van Berlin aus nach Brüssel gerichtet wurden^ gab die belgische Regie rung zue Antwort, daß sie nicht nur ihre Grengfestungen nach Deutschland -in, sondern auch ihre GrenMtungen .nach Frankreich hin in Verteidigungszustand bringe, um im Falle eines Kriege» ihre Neutralität nach beiden Rich, t u nge n hin wahren zu Wimen. Mit dieser Auskunft hat man sich damals in Berlin einstweilen zufrieden erklärt, obgleich es den Anschein hatte, dah Belgien seine Festungen an der deutschen Grenze eifriger allo die an der französischen Grenz« instandsetzte. Jedenfalls aber hat man in Berlin schon damal« erführen, dah Frankreich für den Fall eines Krieg es mit Deutschland einen Durch- marfch durch belgische« Gebiet plant«. Das französische Verlangen, dah Belgien seine Grenzfestungen verstärke, war darauf gerichtet, «inen deutschen Einmarsch in Belgien unmöglich zu machen, französischen Truppen da gegen das Etnrücken in Belgien zu erleichtern. Einen Gin- fall der Franzosen in belgisches Gebiet, der doch ebenfalls eine Verletzung der Neutralität dargestellt hätte, würde England mit wohlwollender Nachsicht geduldet haben, wo- gegen es den Vorstoß deutscher Gruppen, durch den wir den Franzosen zuvorkamem zum Vorwande seiner Kriegserklä rung an Deutschland genommen hat. Dabei ist zu betonen, dah unsere Regierung nicht etwa Belgien überrumpelt -al. Am letzten Freitag abends 7 Uhr hat sie durch ihren Ge sandten in Brüssel di« Auslage gestellt, ob Belgien bereit sei, die Operationen der deutschen Heeresleitung zu erleich tern' erst als der Ministerrat eine ablehnende Antwort er teilt hatte, erging der Befehl -um Etnrücken unserer Trup, peu tu belgische« Gebiet, lediglich zu dem Zwecke, den Fran. veuiscdlanüz fiampf gegen ürei fronten. Nachdem sich nun Deutschland bereit, sechs Lage mit Rußland im Kriegszustände befindet, ist fetzt Oesterreich- Ungarn an seine Sette getreten. Man darf hoffen, doch unser Verbündeter mit der Mdbiktsterung so wette Fort schritte gemacht hat, dah in Kürze ein Schlag nach dem ando- ren auf den Rücken des russischen Bären fällen kaum. Di« russische Kavallerie hat schon von dem Schneid unserer Trup pen durch die teilweise Vernichtung von Brigaden «inen kleinen Vorgeschmack bekommen. Sehr beruhigend wird in der deutschen Bevölkerung auch di« von amtlicher Stelle er. gqngene Versicherung wirken, dah unsere deutschen Luftschiff« und Flugzeuge ebenso enevgtsch ihre Pflicht tun, wie die, unter dem Bruch de» Völkerrecht» von französischen Fliegern geschehen sei. Im übrigen find heute nur wenig: Nachrichten ei «gegangen, hie wir hier folge« lasten' Russisch« Geserteuee. Nach Meldungen ostpreuhtßher Blätter ist die Zahl der russischen Deserteure sehr groß. Allein an der Gvqngs «in». Aufruf! Unter -en im Lan-e bestn-lichea Ao»läa-ern, be- foa-ers Rusten, -estn-et sich »in» große Zahl Leute, von -enen Spionage un- Störung unserer Mobilmachung za besorgen ist. währen- man -le rulftschrn Laa-arbelter ihre Arbeit ungestört verrichten lasten soll, ist e» not- w»n-ig, beson-er» -le lm Lau-e stu-leren-ro un- -le seßhaften unmhigea Elemente scharf zu beobachen. Ich for-ere -k« Bevölkerung aus, nch an -er lieber- wachung -erselben zu beteiligen un- oei -rtngea-em verpachte filr Festnahme un- Ablieferung aa -l» Atvll- behör-en zu sorgen. Der Schutz unserer Eisenbahnen, Telegraphen un» Sahnhöfe verlangt filr -ke nächst» Feit -i« größte Auf merksamkeit. Leipzig, 4. August 1414. Der komman-keren-e General sgez.) ». Lästert. Errichtung eines Nachweisebureaus» Am heutigen Tage ist al» selbstän-ige Abteilung -»» Krieg-Ministerium» etu Nachwel se-Sur»au aebil-et wor-ea. Geschäftsräume r dres-ea-K., Köaig- straßelS. Geschäftszeit: für mün-liche Auskunsterteilung wochentags von ftÜH » bk» nachmittags S Uhr, Sona- an- Feiertags von vormittag» 11 bi» mittags 1 Uhr. Vas Soreau veröffentlicht -ieverloftlisteu un erteilt Auskunft über -en verbleid vou Personen, -le -em Deutschen, eine« verdüa-eten o-er -em feta-Uchea Heere angehören, soweit hierüber Angaben zu erlange« stn-. Aufschrift für aa -a» Bureau zu richteu-e Post- seu-uugeu: Aa -as Königlich Sächflsche Krteg»miuisteriu«, Nachwetse-Sureau vres-en-U., Köatgstraß» IS. Vie postsen-ungrn ftn- fiel za mache«, insofern st, nicht von Gehör-»n --er Persone« ausgehea, -ie nach -em Gesetze lu MlUtäraugelegeaheitea portofteihrit genießen. Gei -en Postanstalten wer-en Postkarten formulare smit Rückantwort) zu Aaftagea aa -a» Kach- weise-Gureau vorrätig gehalten. Preis -er voppelkart» 1 Pfennig. Vie Postkarten wer-ea portofrei -urch -l» Reichspost beför-rrt. Vr»«-rn, -en 4. Aogvst 1-14. M-as deutsche Volk. Seit -er Reich-grüa-uag ist « -«ch 43 -ah« amia ua- meiner Vorfahren heißes Gemüheu gewesen, -er wett -en Frte-en zu erhalten un- km Frle-ea unsere kraftvolle Entwicklung zu fvr-eru. Aber unser« Gegner nei-en un» -en Erfolg unserer Arbeit. Alle osteukuu-kge an- heimllche Zelu-schast von Gst «a- West m»- vou seaseit -er See habe« wir bisher ertragen lm Sewußtseia unserer Verantwortung un- Kraft. Nun aber will man «as -emütigen. Maa verlaagt, -aß wir mit verschränkten Arme« Zusehen, wie unsere Zeln-e ftch zu tückischem Ueberfall rüsten. Maa will nicht -ul-ra, -aß wir mit entschlossener Treue za unserem Saa-esgeaosten stehea, -er um sein Ansehen als Großmacht kämpft un- mit -essen Eraie-rigmrg auch unsere Macht un- Ehre verloren sta-. So muß -eaa -as Schwert entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns -er Zein-. Varma auf zu -eu Waffen l Ae-es Schwanken, se-es Zögern wäre Verrat am Vaterland 1 Um Sein o-er Nichtsein unseres Reiches han-elt es sich, -as unser» Väter sich neu grüu-eteu, um Sein o-er Nichtsein -eutscher Macht oa- ürutschen Wesens. wir wer-ea aas wehren bi» zu« letzte« Hauch voa Maa« an- Roß, ua- wir wer-«« -iese» Kampf bestehen auch gegen eine Welt von Zein-en. «och nie war- Veutschlaa- überwua-ea, wenn es einig war. vorwärts mit Goll, -er «alt mm sei» wir-, wie er mit «ufere» väteru wart S erliu, August 1-14. /kn -ie deutschen Frauen. dem Ruft selue» Kaiser» folge«», rüstet sich uafm Volk zu eine« Kampf» ohaegleichea, -ea es nicht heraufbeschworea hat ua» -ea es aur za seiaer ver- tei-igung führt. wer -le Waste« zu trage» vermag, wir- fteu-ig zu -ea Fahnen eile«, um mit seinem Glat einzustehe« für »as Vaterlaa». Ver Kampf aber wir» ein ungeheure», «u» -l» w«a»ea wer-ea unzählig sein, -ie za schließ»« sta». darum rufe ich euch, deutsche Frauen an- Jungfrauen un- alle, -enen es nicht vergöaat ist, für -l» geliebte Heimat zu kämpfen, zur Hilfe aus. E» trage s»-»r nach seinen Kräften -azu bei, unseren Gatten, Söhnen un- Srü-era -ea Kampf leichte» za machen. Ich weiß, -aß la allen Kreise« unsere» Volke» ausnahmslos -er Wille besteht, »lese hoh« Pflicht zu erfüllen. Gott -er Her» aber stärke uns zu -em heilige« Liebeswerke, »as auch ua» Frauen beruft, unsere ganze Kraft »em vaterlau-e la seinem Eat- sthei-uagskampf» zu weihe«. wegen »er Sammlvng freiwillige» Hilfskräfte uu- Gab« aller Art sta» weitere Sekaantmachuugeu vou »eujeuigeu Srgaaisatlonea bereit» ergangen, -enru -iese Aufgabe in erster Liale odllegt ua» -erea Unterstützung vor alle« vouuöteu ist. Auguste Viktoria. Tageblatt UW für «rzg-dlr,- WtZWLAWs mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt.