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Amts- uiiS Anzeigeblatt ElIvneremettl ckertelj. 1 M. 2b Pf. einschließl. de» «Jllustr. Unterhaltung»bl.' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Trlrgr.-Adrrfle. Amtsblatt. für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redaktmr, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. <S r s ch - i«t wöchentlich drei Mal und zwar DienStag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 21«. . — —-77^—------- 55. Jahrgang. Donnerstag, de» 27. Februar Als Beiträge der Besitzer von Pferden u«d Rindern zur Deckung der im Jahre 1907 bestrittenen Verläge ») an Biehsenchenentschädigungen (Verordnung vom 4. März 1881, Ges.- u. V.-Bl. S. 13 fg.) d) an Entschädigungen für nichtgewerbliche Schlachtungen (Gesetz vom und Ausführungsverordnung vom 2. November 1906, Ges.- u. V.-Bl. S. 74 bez. 364 fg.) sind nach Maßgabe der Viehaufzeichnung vom 2. Dezember 1907 zu leisten für jedes im Privatbesitz befindliche Pferd - zu a) 3 M. 26 Pf., Rind unter 3 Monaten einschl. der Kälber unter 6 Wochen zu a) — M. 23 Pf., Rind von drei Monaten und darüber zu a) — M. 23 Pf., zu d) I M. 26 Pf., zus. 1 M. 49 Pf., sowie für jedes im Reichs- oder Staatsbesitz befindliche Rind von drei Monaten und darüber zu b) 1 M. 26 Pf. Die zur Einhebung dieser Beiträge berufenen Polizeibehörden (Stadträte, Bürgermeister, Gemeindevorstände) werden angewiesen, auf Grund der von den Kreis- oder Amtshaupt mannschaften an sie zurückgelangten Verzeichnisse die oben ausgeschriebenen Beiträge von den Viehbesttzern unverzüglich einzuheben und bis spätestens den 1. April 1908 unter Beschluß der Verzeichnisse an die Kreis- und Amtshauptmannschaften abzuliefern. Die Kreis- und Amtshauptmannschaften haben die vereinnahmten Beiträge für das Viehseuchenentschädigungs-Konto in der gewöhnlichen Weise der Ministerialkasse zuzurechnen, die Beiträge für die Schlachtviehversicherung jedoch bis Ende April dss. Js. an die Kaffe der Anstalt für staatliche Schlachwiehversicherung abzuliefern. Dresden, am 22. Februar 1908. Ministerium des Innern. HolMsteigcnmg aus Sosacr Staatssorstrcvier. Im Gasthaus „zum Muldenthal" in Aue Dienstag, ben 3. März ISO 8, von vormittags 'ztt Uhr an 2562 fichtene Stämme 11—22 om Mittenstärke, . 4161 . Müer 7-15 . Oberstärke,, z^nd 4 m lang. 2977 . /6-50 „ , 1 s 31 u. II 7,r rm fichtene Mutzknuppel, >44 (Schnee- jowie im Gasthof „zur Sonne" in Sofa i bruchhölzer». Mittwoch, den 4. März 1SV8, von mittags /,1 Nhr ans 320 rm verschiedene fichtene Brennhölzer, ' Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von dem unterzeichneten Forstrentamte abgegeben. Sosa und Eibenstock, am 25. Februar 1908. König!. Forstreviervcrwaltnng. König!. Forstrentamt. Belgien. Schon mehrfach hat in der letzten Zeit Belgien die Blicke auf sich gelenkt, zumeist freilich aus recht unliebsamen Gründen, die nicht zuletzt in der Persönlichkeit König Leopolds lagen. Es gibt wohl kaum einen Monarchen, der so unpopulär ist, wie dieser Herrscher, der sich derart verhält, als hätte er es darauf abgesehen, den Widerspruch seines Volkes immer wie der zu reizen. Zunächst ist es bekanntlich sein Privatleben, welches in allen Schichten der Bevölkerung lebhaftesten Un willen hervorruft und nur geeignet ist, die Gegner der Mo narchie, deren Zahl ohnehin schon in Belgien nicht gering ist, noch weiter zu vermehren. Wenig Sympathie konnte auch sein Verhalten gegenüber seinen Töchtern wecken, die er in Grund und Boden verdammte, während er selbst doch in gewisser Beziehung kaum als einwandsfrei gelten konnte. Die mit seinen privaren Beziehungen in Zusammenhang stehende häufige und lange Abwesenheit von Brüssel tut gleichfalls das ihrige, die Entfremdung zwischen König und Volk zu vergrößern. Es ist wegen dieser Dinge schon mehr fach zu schweren Differenzen zwischen König und Ministerium gekommen, ja man sprach sogar schon von der Einsetzung einer Regentschaft, die dem Thronerben, dem Prinzen Albert übertragen werden sollte, in dem man den König für schwach sinnig erklären wollte. Zu diesen persönlichen Angelegen heiten tritt noch die Kongofrage, über die noch immer keine Einigung erzielt werden konnte und die, wie der Draht meldete, in diesen Tagen sogar zu einer Verschärfung der Situation geführt hat. Die Schaffung des Kongostaates betrachtet König Leopold als sein ureigenstes Werk und an und für sich war es auch eine Kulturtat. Leider haben aber die Dinge selbst eine Entwicklung genommen, welche vielfach lebhaftes Befremden hervorrief und es auch England schon mehrmals nahegelegt haben, in irgend einer Weise einzu schreiten. Die mit belgischen Beamten besetzte Verwaltung hat gründlich abgewirtschaftet, entsetzliche Greuel, die den Abscheu der gesamten Kulturwelt erregten, sind vorßekommen, und auf die Motive des Königs warf es ein eigenartiges Licht, daß große Gebiete dieses Landes und zwar nicht die schlechtesten, zu Kronendomänen erklärt wurden, die dem Könige ein Riesenoermögen einbrachten. König Leopold scheint aber selbst der Ansicht zu sein, daß die Herrlichkeit im Kongo staat eines Tages doch leicht zu Ende sein könnte und so ist in den letzten Jahren sein ganzes Streben darauf gerichtet, den Kongostaat Belgien anzugliedern; freilich war man in Belgien hiervon nicht sehr entzückt, weil man nicht mit Un recht befürchtete, daß dieser Kolonialbesitz große Lasten für Belgien mit sich bringen würde. Ueberdies waren manche Klauseln vorgesehen, welche es dem Könige ermöglichten, nach wie vor aus der Kolonie große Summen zu schöpfen, ohne dafür irgendwelche Verpflichtungen auf sich zu nehmen. So ist eS erklärlich, daß über die Lösung der Kongofrage, obwohl sie schon seit vielen Monaten auf der Tagesordnung steht, keine Verständigung erzielt werden konnte, obwohl Ansätze genug gemacht wurden. Kürzlich hieß es, daß die zwischen dem Könige und dem Ministerpräsidenten Schollaert einge leiteten Verhandlungen zu einem Ergebnisse geführt hätten, und nun wird mit einem Male mit Bestimmtheit versichert, daß hinsichtlich der Höhe deS zum Ersatz der Krönendomänen in Aussicht genommenen Leopoldfonds als auch bezgl. der mit diesem Fond» auszuführenden Projekte des Königs un überbrückbare Gegensätze sich herausgestellt haben, so daß, wenn der König nicht einlenkt, die Demission des gesamten Kabinetts erfolgt. Da nun im Mai die Kammerwahlen an stehen, so liegt der Ernst der Situation auf der Hand und ein beträchtliches Anwachsen der Opposition stände zu er ¬ warten. König Leopold hätte aber gerade allen Grund, durch maßvolles Verhalten einer derartigen Wendung vorzubeugen, die für ihn wie für das Königtum in Belgien leicht unab sehbare Folgen haben könnte. Tagesgeschichte. — Deutschland. Von unterrichteter Seite wird den .B. N. N.' geschrieben: Ueber die angeblichen Kolonial bahnpläne der Regierung sind in die Presse Mitteilungen gelangt, die nicht geringe Unrichtigkeiten enthalten. Da die entsprechenden Vorlagen noch in den Bundesratsausschüffen beraten werden, sind vor der Hand zuverlässige Angaben nicht zu erwarten. — Berlin, 24. Febr. Die bisher durch die Presse gegangene Nachricht über die nächste Dernburgreise ist insofern verfrüht, als sich der Termin vor der Beendig ung der Reichstagssession gar nicht angeben läßt. Fest steht bisher nur die Absicht des Staatssekretärs, in diesem Sommer Südwestafrika zu besuchen. Die Ausreise kann aber erst einige Wochen nach Beginn der Parlamentsferien erfolgen, da zunächst das durch die Bewilligungen des Reichskanzlers geschaffene Material aufgearbeitet und dann auch noch der nächstjährige Etat vorbereitet werden muß. Die Dauer der Reise Dernburgs ist auf etwa drei Monate veranschlagt. Ueber die offiziellen Teilnehmer ist, wie gegenüber anders lautenden Meldungen festgestellt sei, noch nichts bestimmt. — Berlin, 24. Februar. Der Erlaß des Gouverneurs von Südwestafrika betreffend Aufhebung der Kriegsgefangen schaft der Herero, dessen Inkraftsetzung für Kaisers Ge burtstag geplant war, ist nicht in Kraft getreten, da in letzter Zeit zu viele Herero entlaufen sind. — Oesterreich-Ungarn. Die deutsche Reichsregierung hat der österreichischen Regierung die Mitteilung zugehen lassen, daß Oesterreich-Ungarn auf die Unterstützung seiner Pläne bezüglich der Sandschakbahn von feiten Deutschlands zählen könne. Zu der bis jetzt weder in Form noch Inhalt bekannten, aus Berlin nach Wien gerichteten Mitteilung über die Haltung Deutschlands in der Frage der Sandschakbahn wird aus Wien geschrieben: .DaS Bedürfnis nach einer sol chen Kundgebung ist gewiß nicht vorhanden, weil auch nicht der geringste Zweifel an der Bundestreue des Deutschen Reiches in Wien bestanden hätte. Aber die russische Regie rung hat stärkste Beweise der Sympathien sowohl in der französischen wie in der englischen Presse bekommen. Gleich zeitig ist wiederholt der Versuch gemacht worden, einerseits die Aktion Oesterreich-Ungarns zur Förderung seiner wirt schaftlichen Interessen im Sandschak als Frucht deutscher Einflüsterungen hinzustellen, anderseits wieder ist gegen Deutschland der Vorwurf erhoben worden, daß es die von Oesterreich-Ungarn gewünschte Reformation nur lau unter stütze. Gleichzeitig hat sich auch das Verhältnis zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland, wenn auch nicht formell, so doch politisch geändert. Diese Tatsachen sind wichtig ge nug, um eS nützlich erscheinen zu lassen, jeden Zweifel an der politischen Solidarität zwischen Deutschland und Oester reich-Ungarn vor ganz Europa durch eine klare, positive Kundgebung auSzuschließen. Deutschland will sich in der jetzigen politischen Bewegung wegen der Orientbahn öffent lich an die Seite Oesterreich-Ungarns stellen.' — Frankreich. Die französische Deputiertenkammer hat der Regierung hinsichtlich ihres Vorgehens in Ma rokko ihr Vertrauen ausgesprochen. — England. DaS englische Heeresbudget weist eine Abnahme um 301000 Lstrl. auf bei einer Verringerung deS Mannschaftsbestandes um 5000 Mann. — Amerika. Bei einem Festesten der Handelskammer in Tampa (Florida) aus Anlaß des Geburtstages Washing tons sprach der deutsche Botschafter Freiherr Speck v. Stern burg in längerer Rede über Deutschlands wirt schaftliche Kraft. Der Botschafter wies darauf hin, daß, während bis zu den sechziger Jahren des vorigen Jahr hunderts Deutschlands wirtschaftliche Kraft als schwach ge golten habe, die Welt jetzt eines Besseren belehrt worden sei. Die wirtschaftliche Lage eines Landes, das trotz der Verteuerung des Lebensunterhaltes imstande sei, 62 Millionen Menschen zu ernähren, könne nicht als eine schwache gelten. Es müsse im Gegenteil ein wohlhabendes Land sein, und seine Prosperität müsse auf einer so gesunden Basis stehen, daß sogar eine wachsende Produktivität gesichert sei. Deutschlands Ausfuhr handel habe den Nordamerikas, Belgiens und Frankreichs bei weitem überstiegen. — Eine Drahtnachricht der .Daily News" aus Wa shington besagt folgendes: Nach amtlichen Mitteilungen ist alles bereit, um binnen drei Wochen mit dem Bau der Befestigungs werke von Manila zu beginnen. Die VorbereitungSarbeiten sind während der legten sechs Monate von Land- und Seeoffizieren ausgeführt worden. Die Ver treter des Marineamtes hatten zuerst die Absicht, die Subig- Bai zu dem Hauptstützpunkte der großen Flotte zu machen, die Nordamerika in Zukunft in den ostasiatischen Gewässern zu unterhalten gedenkt, aber dann beschlossen, Manila selbst zu befestigen, da die Verteidigung der Subig-Bai von der Landseite eine Armee von mindestens 100000 Mann bean spruchen würde. Die Hauptstadt der Philippinen soll zu einer der stärksten Festungen im fernen Osten gemacht, und in den nächsten zwölf Monaten sollen für die Befestigungs arbeiten 6' z Millionen Dollar aufgewendet werden. Zum Kommandanten in Manila ist Konteradmiral Sperry, Kom mandant der vierten Division der Schlachtflotte auSersehen, die sich jetzt auf der Fahrt nach San Francisco befindet. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Ueber die Person des Herrn vr, Neige!, Köln, der am kommenden Freitag im Kauf männischen Verein über den Humor in der Musik sprechen wird, schreibt man uns noch ferner: N. konzertierte schon als 7jähriger Knabe mit seiner Schwester und erregte frühzeitig die Aufmerksamkeit Greils, TaubertS u a„ er besuchte die Berliner Universität und war gleichzei- zeitig Schüler Kullaks (Klaoierspiel) Würsts (Komposition). Im Sommer 1873 und 1875 weilte er bei Liszt in Weimar, er war später Leiter des Straßburger Musikoereins, Musik direktor des Straßburger Stadltheaters, Professor des Kaiser!. Konservatoriums in Moskau und Lehrer am Konservatorium Köln und ist jetzt als Muflkreferent der Köln. Zeitung tätig. Seit 1890 unternimmt er ausgedehnte Konzertreisen. Dur Presse sagt über I)r. Neitzel: N.'s Vorträge sind von hohem Wert, weil sie geschickt, sachgemäß und unterhaltend in das Wesen der Kunst einführen. (Posener Zeitung.) Ein wah res Raketenfeuer launiger Apercus und geistvoller, fein em pfundener musikalischer Interpretationen sprühte der in Rede und Kunst so frisch wie nur je wirkende Künstler über das Publikum. (Rheinisch-Westphälische Zeitung.) Einen hoch interessanten und äußerst anregenden Vortrag, vollendetes Spiel, amüsante Erklärungen. (Badische Landeszeitung.) Und so noch viele andere. — Carlsfeld. Am Abend des 23. Februar hielt der vor einigen Monaten hier neugegründete Zweigverein des Evangelischen Bundes seinen ersten Familien abe n d ab unter Leitung seines Vorsitzenden, Herrn Post verwalter Koch. Auch von auswärts waren Gaste erschie-