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Amts- und Anzeigeblatt für den i, der Lesirk des Amtsgerichts Eibenstock dlichsl und dessen Umgebung 18S4 m Wgl. Die öffentlichen Prüfungen der I. und II. Bürgerschule in Eibenstock sollen Ostern 1894 in folgender Ordnung abgehalten werden: 8 Uhr 45 Min. II. »g 15 von ihn. 8 Uhr — Min. Herren Lang u. Kempf. 8 Uhr — Min. 2 45 >rf. nn. 45 30 9 10 II. II. I. I. I. I. en hr 45 30 45 30 30 des ! an 8 9 10 2 30 30 45 30 30 15 45 30 15 30 7 a. 7 5. 7 c. be. 6 a. en ilten ann. bote machen, denn der Weltmarktpreis ist augenblick- lick sehr niedrig. Ja, wären die Staffeltarife nicht aufgehoben, dann könnte ich Ihr Getreide nach dem Innern Deutschlands versenden, wo augenblicklich starke Nachfrage herrscht, aber infolge der jetzt gelten den Frachtsätze können wir dort mit dem überseeischen Weizen nicht mehr konkurriren. Wenn der deutsche Landwirth die Geschäftsräume seines Handelsfreundes verläßt, so ist eS ihm vollkommen klar, daß russischer Handelsvertrag, Aushebung des Identitätsnachweises und Aushebung der Staffeltarife nur verschiedene Glieder an einer Kette sind, welche den Zweck hat, die Inlandspreise im Osten zu drücken. Der Händler hat nur das eine Interesse, dort, wo er einkauft, die Preise zu drücken, dort, wo er verkauft, die Preise zu erhöhen, denn in der Differenz dieser Preise liegt sein Verdienst. Das BerzehrungSgebiet für Getreide liegt im Westen Deutschland«. Der Händler am Rhein hat den Wunsch, möglichst niedrig auf dem Weltmarkt einzukaufen und möglichst allen Wettbewerb von Osten abzuhaltcn. ErstercS geschieht durch die Aushebung de« Identitätsnachweise», welcher den Weltmarktpreis für Weizen drücken wird, sobald wieder deutscher Weizen an der Londoner Börse gehandelt wird. Da« Zweite geschieht durch die Aufhebung der Staffeltarife, welche die Konkurrenz de« Osten» auf sehr enge Grenzen zurückführt. Der Landwirth im Westen er hält den Preis für sein Getreide, welcher sich ergiebt au« dem durch die Aufhebung de« Identitätsnach weise« niedriger werkenden Weltmarktpreis und ari dem durch Aufhebung der Staffeltarife höher wer- II 2 2 3 4 4 denden Inlandspreis, d. h. auf deutsch: die im Westen Deutschlands verschieden wirkenden östlichen Maß nahmen heben sich dort in der Art gegenseitig auf, daß dem Händler sein Gewinn erhöht wird, der Landwirth aber, soweit er im Westen wohnt, leer ausgeht, während der Landwirth des Osten« durch beide Maßnahmen geschädigt wird. Die Aufhebung des Identitätsnachweises muß im Osten dem Land- wirth niedrige Getreidepreise bringen, die Aufhebung der Staffeltarife beschränkt sein natürliches Absatz gebiet und führt so dieselbe Wirkung herbei. Die Aufhebung von Identitätsnachweis und Staffel tarif geschieht nur im Interesse de« Handels und schädigt entweder die Land wirth schäft oder bringt ihr keinen Nutzen. Kompensationen dem russischen Handelsvertrag gegenüber find beide Theile auf keinen Fall. Der Handel hat e« ver standen, vertrauensselige Landwirthe für diese Fragen zu interessiren und eS ist ihm gelungen, im Osten und Westen, freilich mit ganz verschiedenen Gründen, Freunde zu gewinnen, die für die Sache eintreten. Diese Vertrauensseligkeit hat auch die Regierungskreise bi« zu ihren höchsten Vertretern ergriffen, und wir können un« darüber nicht wundern, denn seit ge raumer Zeit sind wir gewohnt, daß Alle«, wa« von der Börse stammt, als Evangelium betrachtet wird. E» wird davor gewarnt, die Henne, welche die gol denen Eier legt, zu schlachten, aber dabei vergessen, daß diese goldenen Eier nicht der Henne der Börse entstammen, sondern au» den Nestern, in welche sie von der ganzen Bevölkerung gelegt wurden, genommen 1894. Herren Find eisen und n. m m n- 8 Uhr — Min. 8 9 10 II 2 2 3 Der deutsch-russische Handelsvertrag findet in Bezug seiner Einwirkung auf die Getreide preise in der „Tgl. Rundsch." vom 8. d. nachstehende Beleuchtung. Da« genannte Blatt schreibt: Die Aufhebung de« Identitätsnachweise« und der Staffeltarife beschäftigte gestern bereit« den Reichstag. Die Aufhebung des Identitätsnach weises soll die Möglichkeit bieten, deutsche« Getreide wieder in da« Ausland auSzusühren. Diese Mög lichkeit tritt ein, wenn der Inlandspreis deutschen Getreide» nach Abzug des Zolle« um die Fracht und den nothwendigcn Gewinn de« Zwischenhändlers niedriger ist, als der Weltmarktpreis an dem Ort, wohin dieses Getreide auSgesühri werden soll. Also die Voraussetzung für diese Möglichkeit sind niedrige Inlandspreise und zwar bedeutend niedrigere, al« der Weltmarktpreis. Während e« für die Einfuhr genügt, daß der Inlandspreis gleich ist dem Weltmarktpreis zuzüglich des Zolle-, muß bei der Ausfuhr der In landspreis abzüglich deS Zolles niedriger sein, al ber Weltmarktpreis. Diese« wird erreicht im Osten Deutschland« durch den Abschluß de« russischen Han delsvertrages und die Aufhebung der Staffeltarife. Der russische Handelsvertrag füllt rechtzeitig und mit leichter Mühe dem deutschen Händler seine Läger mit russischem Korn, so daß er mit Achselzucken dem deutschen Landwirth sagen kann: Ich gebrauche Ihr Korn nicht, meine Läger sind »all, indessen zur Aus fuhr könnte ich Ihren schönen Weizen verwenden, aber zu dem Zweck müssen Sie mir billigere Angc- 8 Uhr — Min. II. 5 6. 8 " 9 10 II 2 2 3 Abonnement viertelj. I M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. 45 30 30 15 36. 3e. 2 a. 2 6. Mittwoch, den 14. März 1894. II. M. la. Bibl. Gesch., Naturkunde Herr Tautenhahn. Ab. 3,35 -.53 7,81 7,50 ;,27 1,33 1,40 >,oo >,09 >,14 1,22 »,35 »,49 >,ir >H8 ,08 ,45 1»« >m< ,28 Hü ,4« ,52 ,18 Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSprei«: die kleinsp. Zeile 10 Pf. II. 4 a. II. 46. II. 6 c. II. 3 a. II. II. II. II. Montag, den 12. März 1894. Bibl. Gesch., Heimatskunde. Herr Riebel. Naturkunde, Rechnen. Herr Göbel. Bibl. Gesch., Lesen u. Rechnen. Herr Stern köpf. Anschauung, Lesen u. Rechnen. Herr Rausch. Bibl. Gesch., Lesen u. Rechnen. Herr Ficker. Natu, künde. Rechnen. Herr Riebel. Bibl. Gesch., Lesen u. Rechnen. Herr Kieß. Anschauung, Lesen, Rechnen. Herr Voigt. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 41. Aa-rg-ng. — Sonnabend, den 10. März M. 16. Katechismus, Naturkunde. Herren Herklotz und Ficker. Kn. la. Geschichte u. Rechnen. Herr Leistner. Kn. 16. Katechismus u. Formenl. Herren Sternkopf und Rausch. 7. Anschauung, Rechnen u. Lesen. Herr Herklotz. 6 a. Bibl. Gesch., Rechnen, Lesen. Herr Kani. Viertel. 66. Anschauung u. Rechnen. Herr Tautenhahn. 5a. Rechnen u. HeimatSk. Herren Kempf u. Herklotz. e u t e l. II. 5 a. II. II. II. II. II. II. 66. Dienstag, den 13. März 1894. Naturkunde, Rechnen. Herr Neumerkel. Bibl. Gesch., Rechnen. Herren Schmidt u. Lang. Anschauung, Rechnen, Lesen. Herr Leistner. Geschichte, Rechnen. Herr Göbel. Bibl. Gesch., Vaterlandskunde. Herr Schmidt. Naturkunde, Geschichte. Herren Kieß u. Rausch. Katechismus, Naturkunde. Herren Voigt u. Ficker. Erdkunde, Rechnen. Herr Rausch. Ab. 7,38 8,34 8,17 9,28 9HK 9,54 0,09 0,18 9,23 0,33 0,4» 0,51 0,59 1,05 Richard Hlichter in Crandorf, Louis Meyer in Bernsbach, Paul Klächa in Lauter, Wilhelm Heinrich Aochmann in Schneeberg, Carl Eduard Loos in Obers chlema, Ernst Julius Kahn in Eibenstock, Carl August Meter in Aue und Friedrich Sieber des Crandorfer Staatsforstreviers sind in Anerkennung ersprießlicher Thätigkeit bei Beaufsichtigung und Unterhaltung von CommunicationSwegen Gratifikationen aus Bezirksmitteln zugebilligt worden. „9.. gliche AmtWWIMMnschast. Frhr. v. Wirsing Den communlichen Wegewärtern Carl Heinrich Armer in Zschorlau, Albrecht Aofekep in Mittweida, Ludwig Müller in Schön Heide, Carl Hieichek in Linvenau, Chr. Friedrich Hünther in Lößnitz, Ernst Heinrich Wichter in Grünhain, Friedrich Loui« Müller in RitterSgrün, 2. Bibl. Gesch. und Geschichte. Ober!. Beutel. 3. Erdkunde und Naturkunde. 4. Geschichte und Rechnen. Herr Opitz. 5 6. Bibl. Gesch., Naturkunde. Herr Findeisen. Pf. 1. Katechismus, Erdkunde. Herren Kant. Viertel und Lang. I. Kn. 1. Deutsch und Rechnen. Herr Opitz. Die Prüfungen finden in dem Kombinattonszimmer der Schule statt. Zeichnungen und Nadelarbeiten der Kinder sind während der PrüsungSzeit im Zimmer Nr. 12 ausgestellt. Die Entlastung der aus der Schule scheidenden Schüler und Schülerinnen erfolgt Sonnabend, den 17. März, Vormittag 10 Uhr in der Turnhalle. Zur geneigten Teilnahme an den Prüfungen und an der Entlassungsfeier wird hierdurch ergebens! eingeladen. Schule in Eibenstock, den 6. März 1894. Id 4 II II II 44 I« <11. d I» i». I. I. I. I. Französisch, 2. Jahrgang, s ' Latein., I. Jahrgang. I Dberl. B Donnerstag, den 15. März I.