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Allgemeiner Metzer Der Allgemein«' Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMuI: Mittwoch und Sonnabend. Abonncmentspreiö: viertel- jährlich ab Schalter 1,1b Ml. rei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Marl Sb Pfennige, durch die Post 1,1b Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeilungsboten gern entgegen. Nmtsölcrtt für die OrtsöMröe Md gen Hemeinderat zu Bretnig. rsksl-NlireMr kür Sie OrWMrn Srewig, grsSrSMüsrk. kEMMe, rraiihenihal uns Umgegens. Jnseraic, die 4 gespal- lene Korpuszeile 1b Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt lichen Telle 2b Pf., und im Rellametell 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe» ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Inserate bitten wir für Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags II Ndr, kür die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 52. Sonnabend, den 29. Juni 1918. 28. Jahrgang Holzversteigerung, 10. Juli 1918 vorn. /4II Uhr Gasthof „Jur guten Hoffnung" in Arnsdorf. 2559 w. Stämme 11/30 cm, 3947 w. Klötze 7.45 cm, 13 h. dergl. 14 25 cm, 435 w. Baumpfäbk 5 6 cm, 250 w. Reisslängen 4/6 cm, 50 rm w. Nnvknüppel 2 m lg. Schläge: Abt. 47, 58, 66, 126, Durchs. Abi. 4l. Kgl. Forstrevierverwaltung Fischbach, 26. Juni 1918. Kgl. Forstrentamt Dresden. MN ksTrMen. An den Fronten westlich der Etsch war die Ge fechtstätigkeit in den letzten Tagen lebhafter. Auf dem Zugna-Rücken wurden starke italienische Borstöße abgewiesen. Auf dem Alvlvne und dem Monte Pertiea ver loren die Italiener beträchtliche Abschnitte ihrer Stellungen. Die russisch-ukrainischen Fncdensverhandlnngen in Kiew sind infolge GrenzregulicrungSschwie- rigkeiten ins Stocken geraten. Die Ermordung des ehemaligen russischen Zaren wird jetzt von verschiedenen Seilen als Tat sache gemeldet. Die südafrikanischen Handelskammern, haben sich in einer Entschließung gegen die Rückgabe der deutschen Kolonien ausgesprochen. Der deutsche Reichstag erledigte die Etats des Auswärtigen Amtes und der Reichskanzlei und vertagte sich bis zum 3. Juli. Peter Rosegger ist in Krieglach im Alter von 75 Jahren gestorben. Die Erstürmung von Neuville. Berlin, 25. Juni. Brandenburgische Landwehr stürmten am 24. Juni im Morgen grauen nach kräftiger Artillerie- und Minenwer- fcrvorbcreitunz, von Flammenwerfern und Ange hörigen eines Sturmbalaillons wirksam unter stützt, die feindliche Stellung beiderseits der Straße Bremcuil—Badenvillcr. Gleichzeitig drangen Thüringer m das stark besetzte und zäh von Amerikanern und Franzosen verteidigte bren nende Dorf Neuville ein. Nach kurzem Kampf wurde der Gegner überwältigt. Mehrere stark belegte Unterstände in den Stellungen wurden gesprengt, andere von den Flammenwerfern aus- geräuchert. Der Gegner ließ elf Offiziere und über 60 Gefangene sowie vier Fusil-Mitrailleurs in unserer Hand und erlitt hohe blutige Ver luste, wie die große Zahl von Toten in den ge nommenen Stellungen bewies. Nach gründlicher Zerstörung der seinolichen Gräben kehrten die Truppen befehlsgemäß in die Ausgangsstellungen zurück. Das Ausbleiben neuer portugie sischer Truppen. Gens, 26. Juni. Nach einer Meldung des „Echo de Paris" wurde im Hecresausschuß der Kammer am Montag mitgcicilt, daß seit Anfang März neue portugiesische Truppen auf dem europäischen Kriegsschauplatz nicht niehr eingctrofsen sind. Es sei auch mit neuen portugiesischen Hilfskorps nicht zu rechnen, ob wohl Portugal die Versicherung gegeben habe, sich Politisch auch fernerhin solidarisch mit den Alliierten zu betrachten. Die ernste und furchtbare Lage Englands. Aus der Unterhausrede Asguiths sind noch folgende Sätze hervorzuhebcn: Ich habe das Gefühl, und wer von uns hat es nicht, daß wir uns einer so ernsten und drohenden Lage gegenüber befinden, wie niemals seit Kriegsaus bruch. In einigen Punkten sind wir besser gerüstet als vor Jahresfrist. Ich glaube sagen zu dürfen, baß wir z. B. in vcr Lust eine Stellung der Ueberlegenheit erreicht haben, wie nie zuvor. Obwohl wir nicht wissen, was die Zukunft bringt, halte ich es doch für richtig, zu sagen, daß die Tauchbootgefahr jedenfalls nicht so furchtbar und drohend ist wie vor einem Jahre. Ich möchte jedoch hierauf nicht allzu zuversichtliche Hoffnungen aufbauen. Aber ein Posten von unberechenbarer Wichtigkeit ist den Hilfskräften der Alliierten in dem wach^ " Zuflüsse der amerikanischen Truppen hinzugc- sügt worden. Doch ich komme ru dem zurück, stvas ich vorhin sagte: Die Lage ist äußerst ernst und furchtbar. Lassen wir uns nicht unsere Augen vor dem Ernste der Lage ver schließen. Wir müssen den Geist unberechtigten Selbstvertrauens endlich beiseite lassen. (W. T. B.) Englische Anerkennung deutscher Ueberlegenheit Sehr bemerkenswert gegenüber den jüngsten Reden Balfours und Lloyd Georges ist ein Artikel von Gardiner in den „Dailn News" in der vorigen Sonnabendnummer. Er unterstreicht die von Asquith ausgestellte Forderung, daß dem Volke die volle Wahrheit über die Lage gesagt werden inüsse. Es habe keinen Zweck, noch länger vorzngeben, daß die überlegene Stärke des Feindes an der Westfront zweifelhaft sei. Der Feind sei stets überlegen gewesen, sei es jetzt und werde es für beträchtliche Zeit bleiben. Die über drei Jabre bestehende Beneidigungs- front, die man sich gewöhnt habe als unver wundbar anzusehen, sei durch einen Orkan von Sprenggranatcn und Giftgas zurückgcorängt worden, wobei die große Rolle, welch die Most richgase erzielt hätten, nie genügend erkannt worden sei. Jeder Angriff habe die Alliierten viele Meilen Gelände gekostet. Er sei zwar schließlich zum Stehen gebracht worden, habe aber den Feind an die Schwelle großer strate gischer Möglichkeiten gebracht. Um diesen Strom zu dämmen, brauchten die Alliierten größere Massen. Es sei siaglich, ob sie verfüg bar wären. Nach der Erklärung Bakeis ständen jetzt 700000 Amerikaner in Frankreich, aber das bedeutet keineswegs, daß sie oder ein großer Teil davon an der Front ständen. Man habe sich vielmehr mit der Tatsache abzufinden, daß die Alliierten gegenwärtig möglicherweise noch für einige Zeit in unterlegener Stärke zu kämp fen hätten. Während dergestalt die militärische Lage in der Schwebe sei, sei es von größter Notwendigkeit, daß die öffentliche Meinung Englands zur Ruhe gebracht werde. Dieselbe sei jetzt aufgeregt, irrcgeführt und voller Ver dacht. Man brauche Sturmwind, um die Miasmen von der Seele der Nation zu blasen. Sic müsse aus dem Giftgas heraus und auf den hohen Geisteszustand zurückversetzt wer den, mit dem sic in den Krieg ging, dann werde sie ihn, große Führer vorausgesetzt, triumphierend beenden. Amerikanische Schiffsverluste. Genf, 26. Juni. Nach einem „Hcrald"- Telegramm aus Neuyork wurden am Sonnabend an der Neuyorker Börse die Verluste von drei amerikanischen Schiffen seit dem 15. d. M. bekannt gegeben. Die Spannung zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten hat eine weitere Verschärfung erfahren. Die gesamte Kavallerie der Vereinigten Staaten ist an der mexikanischen Grenze zusammengezogen und wird von starken Infanterie- und Feldhau- bitzenadteilungen unterstützt. In zwei benach barten Häfen der Vereinigten Staaten sollen auch bedeutende Marinekräfte für alle Fälle bcreitgehalten werden. Auf mexikanischer Seite haben sich 5000 Soldaten längs der Grenze eingeqraben. Täglich wird über die Grenze geschossen, (b.) OrnMer um! ZäMÄrr Bretnig. (Flcischvcr sorgung.) In gemeinheit keinen Nachteil bringt, und der nur als Korrektur der zum Teil versagenden behörd lichen Organisation anzusehen wäre, ein Auge Thum i. E. Bei heftigem Sturm brannte am Montag das neue Wohnhaus des Maurers Mar Rudolf nieder, wobei nur einiges Mobiliar gerettet werden konnte. Bei den Aufräumungs- arbeiteu am Dienstag wurde der ziemlich ver- beidc Augen zu. Ungezählte Tausende fahren j von oec Polizei in einer hiesigen Scheune ent- in Bayern allwöchentlich aufs Land; mit leerens deckt. Es wurden zwei Rinder aufgefunden, die Rucksäcken ziehen sie aus und schwer beladens nachts von einem Geschirrführer angeliefert und kehren sie wieder heim. Der Bayer könnte auch von einem Fleischer geschlachtet worden waren, sehr grob werden, wenn man ihm in der eigen-< Dieser wurde festgenomme' zusrücken müßten. Denn vom Schleichhandel, s bohlte Leichnam des in demselben Hause wohn- der bekämpft werden soll, ist diese „Uebertretung" ; haften taubstummen Arbeiters Schmidt gefunden, himmelweit entfernt. So denken die Behörden? Hohenstein-Ernstthal. Vom Zuge beispielsweise in Bayern. Dort schikaniert man! überfahren wurde am Montag ad. 1. , ..r hiesige die mit der Bahn reifenden „Ausländer", b. h. s Handarbeiter Adolf Uhlig. Üfli^ :cr im Alter Nlchtbayern, man öffnet unter Verletzung des Won 40 Jahren stand, war Witwer und hinter- Postgeheimnifscs Pakete und Koffer, aber der läßt zwei Kinder. Ec war fast taub. einheimischen Bevölkerung gegenüber drückt mau! Zwickau. Eine Geheimschlächrcrei wurde mächtigen Lösung seiner Magenfrage hinderlich sein wollte. Aber auch bei uns macht es böses Blut, wenn man die harmlose Bevölkerung schär fer, als es zur Bekämpfung des eigentlichen Schleichhandels notwendig ist, in dem Bestreben, die Ernährung um eine Kleinigkeit aufzubessern, unnötigerweise scharf anfaßt. Das sollte man bedenken' Für die Allgemeinheit springt nichts dabei heraus, aber der einzelne und mit ihm weite Kreise werden unnötigerweise mit Erbitte rung geladen. Und das könnte und müßte ver mieden werden." — Die fabelhaften Papierpreife. Um dem Publikum einen kleinen Einblick in die Papierpreissteigerung zu geben, sei mitge teilt, daß eine Papier-Großhandelsfirma für 12 Kilo schweres Konzeplpapier, das sind die sog. Aklenbogen, für 1000 Bogen 100 Mark for dert. Früher kostete dieses Papier 15 bis 25 Mark. Dre Fensterbriefumschläge werden jetzt nicht unter 75 Mark für 1000 Stück abgegeben. Früher war der Preis 16 Mark. — Von der Jeitungspapiersamm- lung. Mancher und manche hat sich wohl schon durch die Zeitung einen Schatz gesucht, aber daß jemand im Zeitungspapier einen Schatz findet, ist doch wohl noch nicht oft vor gekommen. Einen Fall weist der Bericht des Fundamtes der König!. Polizeidirektion Dresden am 30. April 1918 auf. Da steht zu lesen: Fundsachen betreffend. Gefunden, hier abge geben, bisher aber noch nicht abgeholt wurden im April 1918 folgende Gegenstände: 64 Geld täschchen mit Inhalt, eine Anzahl Kassenscheine, mehrere Barbeträge. 1 Paket Zeitungspapier mit 20 000 Mark m Wertpapieren usw. — Wer etwa sein Zeitungspapier als Gcldschrank- ccsatz benützt, sehe es vor der Abgabe ja genau durch, nehme die wertvolle Einlage schleunigst heraus, bringe sie an eine minder gefährlich« Stelle und hebe dann das Zeitungspapier nicht länger bei sich auf, sondern befördere es zu einer Sammelstelle der Heeresverwaltung — Schulen, von der Gemeindeverwaltung bezeichnete Dienst stellen — oder zeige es zur Abholung an bei dem nächsten Garnisonkommando oder bei der zuständigen Intendantur 12, Dresden-N., Fern sprecher 255 21, 19 Leipzig, Fernsprecher 20595. Der Bedarf ist groß und bleibt noch auf lange Zeit bestehen. Pulsnitz. Anläßlich der Auszeichnung einer Reihe langjähriger Arbeiter stiftete die Firma I. G. Hauffe 40 000 Mk. kür eine Be amten- und Arbeiter-Unterstützungskasse. Kamenz. In den Waldungen bei Jauer wurden vom Gcmeindevorstand Sareng zwei ent wichene russische Kriegsgefangene aufgegriffen und von der Landqendarmerie in das Gefange nenlager eingcliefert. Reichenan. Tödlich verunglückt ist am Sonnabend im Tagebau des Herkulcswerkes in Hirschfclde der hier wohnhafte, 22 jährige Bagger heizer Neumann. Neumann hatte Nachtschicht; in der 5. Morgenstunde lebnte er sich zum Bag- zerfeustcr binaus, wobei er vom ersten Wagen des Abraumzuges erfaßt und ihm der Kopf zwischen Wagen und Bagger zerquetscht wurde. Der Tod trat aut der Stelle ein. der laufenden Woche wird anf Abschnitt ?l. 14 der Fleifchbezugskarte 125 Gramm Fleisch (einschl. Knochen und Wurst) verkauft. Außerdem er hält jeder Fleischoersorgungsberechtigte, der zu gleich Inhaber der Landesfettkarte ist, gegen Ab schnitt 's II der Fettkarte und Vorlegung der Fleischbezugskarte 25 Gramm Speck zum Preise von 16 Pfg. Bretnig. (Butter Versorgung.f Auf Abschnitt 's I der Landesfettkartc werben 40 Gramm Butter abgegeben. — Schleichhandel und Versorgung mit Nahrungsmitteln. Zn diesem jetzt viel erörterten Kapitel schreibt der „Freiberger An;.": „Wie uns berichtet wird, machten sich während der letzten Tage in Orten der Umge gend, an Bahnstationen wie in den Dörfern Uebeimachungsbcamtc bemerkbar, die offenbar die Aufgabe hatten, dem Schleichhandel zu Leibe ;n gehen, die aber auch Ausflügler revidieren und anscheinend auch auf harmlose städtische „Kost gänger" fahnden. Es ist ein offenes Geheimnis, und die Auftraggeber dieser Revistousdeamten wissen es ebensogut wie diese selbst, daß in unse rem in der Ernährung schlechter als alle ande ren Bundesstaaten gestellten Sachsen kein Mensch, wenn er nicht das Glück hat, Schwerstarbeiter zu sein und durch die Fabrikleituugen Sonder zuwendungen zu empfangen, mit dem Wenigen, was ihm durch die behördliche Beschränkung an täglicher Nahrung zukommt, bestehen kann. Wir sind allzumal Sünder und mangeln des Ruh mes, die lausend behördlichen Gebete, Verbote, Preisfestsetzungen usw. samt und sonder- eilige- halten zu haben. Das gilt von den Wohlha benden wie von den Minderbemittelten, und ge rade anch aus den Kreisen der letzteren haben wir wiederholt die Aeußerung gehört: Wenn man nicht hier und da etwas „Ertracs" ergat tern könnte, dann wäre es nicht zum Aushalten. Die Landbevölkerung weiß am besten, wieviel „kleine Leute" unter denen sind, die bei ihr als „Hamster" vorsprechen. Kann mans den Leuten verdenken, wenn sie dort, wo in den Städten die amtliche Organisation versagt, wo die Be völkerung seit sechs Wochen kein Ei zu sehen bekommt, wo Milch, Quark und Käse auSblci- ben, wo das Wochenquantum Butter gerade für einen Tag ausreicht, gelegentlich einmal versu chen, auf eigene Faust etwas aufzutreiben? Man sollte meinen, daß die Behörden diesem barm- Sächsische Goldan- — kausswoche — vom 23.—3t>. Juni 1918. „Nicht durch Gerede werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen " Otto von Bismarck. Schmückt Euch mit Eisen und legt Gold und Juwelen auf den Altar des Vaterlandes! Seid edel und groß wie Eure Vorfahren, die das Reich von 1871 — und Euch — ermöglichten! Die Goldankaufsstcllen befinden sich in Großröhrsdorf im Rathaus; in Bretnig bei Herrn Oberlehrer Ain; in Hauswaldc bei Herrn Kantor Reumuth. losen Akt der Selbsthilfe gegenüber, der der All