Volltext Seite (XML)
Inserate »erden bis spätestens Mittags deö vorhergehenden TageS des Erscheinens erbeten und die CorpuSspaltenzeile mit in Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. - für Zwönitz und Umgegend. Orga u für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Nedaeteur: Bernhard Ott in Zwönitz. S». Sonnabend, den 25. Augnst 1883 Bekanntmachung nnd Bitte. Künftigen Sonntag Nachmittag soll in hiesiger Kirche das Jahresfest des Zweigvereins der Ephorie Stollberg für innere Mission gefeiert werden. Um 1 Uhr und Vs2 Uhr wird vorgeläutet werden, der Gottesdienst selbst beginnt um 2 Uhr. Die Predigt hält Herr?. vr. Kober aus Harthau. Die Einwohner hiesiger Parochie werden gebeten, an dieser Feier recht zahlreich sich zu betheiligen und womöglich die Kirche mit Kränzen und Guirlanden, welche zwischen Vor- und Nachmittagsgvttesdienst in der Kirche angenommen und angebracht werden sollen, zu schmücken. Am Schlüsse des Gottesdienstes soll eine Collecte für die Zwecke der inneren Mission gesammelt werden. Eine halbe Stunde nach Beendigung des Festgottesdienstes soll im Saale des blauen Engel eine Besprechung über Angelegen - heilest der inneren Mission gehalten werden und hat hierbei Herr k. Dillner von Hoheneck den Bericht übernommen. Es werden zu dieser Besprechung nicht blos die Männer, sondern auch die Frauen hierdurch ausdrücklich eingeladen. Zwönitz, am 24. August 1883. Der Kirchen vorstand. I». Clautz. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). AbonnementsprciS beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pj. pnssnumvranllt,. 8. Jahrs. Sächsische Aachrichten. — Das Gesetz, betreffend die Bezeichnung des Naumgehaltes der Schankgefäße, vom 20. Juli 1881 besagt in § I, daß nur Schankgefäße, deren Sollinhalt einem Liter oder einer Maaßgröße entspricht, welche vom Liter auswärts durch Stufen von >/s Liter, vom Liter abwärts durch Stufen von Zehntheilen des Liters gebildet wird. Durch diese Bestimmung ist die Meinung geweckt worden, daß an Stelle der jetzt üblichen und auch ferner zulässigen ^Liter-Schank gefäße dergleichen von jeder beliebigen Maaßgröße, wenn diese nur der Zehntheiluüg des Liters entspricht, geführt werden können und es sind bereits derartige, die Mißstimmung des Publikums arg heraus fordernde Schankgefäße, wenn vielleicht auch noch nicht in den Verkehr, so döch zur Bestellung gebracht werden. In diesem Falle dürften jedoch die Interessenten in eine arge Collision mit dem Gesetze kommen, denn § 4 des Gesetzes vom 20. Juli 1881 besagt ausdrücklich, daß Gast- und Schankwirthe gehörig gestempelte FlüssigkeitSmaaße von einem zur Prüfung ihrer Schankgefäße geeigneten Einzel- oder Ge- sammtinhalt bereit zu halten haben. Nach der deutschen Aich-Ordnung sind jedoch als FlüssigkeitSmaaße der Größe nach vom Liter abwärts nur zulässig Maaße von Vs, Vi, Vs, Vw, Vus, 0,2, 0,„ 0,g5, 0,g2 Liter. Es müssen sonach die Maaßgrößen der Schankgefäße auch den zulässigen Maaßgrößen der FlüssigkeitSmaaße entsprechen und es wird daher jeder Wirth wohlthuen, bei einer etwaigen Bestellung von Schankgefäßen sich in der angeregten Richtung vorerst gehörig zu informirem — Die 3. Classe der 104. König!. Sächsischen Landes-Lotterie wird den 3. und 4. September 1883 gezogen. Die Erneuerung der Loose ist nach 8 5 der dem Plane zu dieser Lotterie angesügten all gemeinen Bestimmungen spätestens vor Ablauf des 25. Äugust 1883 bei dem Collecteur, dessen Name und Wohnort auf dem Loose auf gestempelt ist, zu bewirken. — Der officielle Anfang der diesjährigen Leipziger Michaelis- messe fält auf den 24. September und cs endigt dieselbe am 13. October, der Großhandel kann jedoch vom 17. September ab be trieben werden. — Dkr Sächsischen Schulzeitung entnehmen wir, daß unter den 8162 sächsischen Rekruten, welche im Ersatzjahre 1882/83 beim 12. (k. s.) Artneecorps eingestellt wurden, sich nur 6 befanden, welche des Lesens und Schreibens oder doch dieser letzteren Fertigkeit un kundig waren. Dieses Verhältniß erscheint als ein höchst befriedigendes, wie sich des Näheren aus folgender Zusammenstellung ergiebt. Die Zahl der sächsischen Rekruten mit ungenügender Schulbildung betrug nämlich: im Ersatzjahre 1868/69 ungefähr 6,Zg, 1873/74 ungefähr 5,72, 1877/78 ungefähr 3,4g, 1881/82 ungefähr 2,45 und 1882/83 nur noch 0,7400/^. Wesentlich höher gestalten sich diese Zahlen in Preußen. Nach einer Uebersicht über die Zahl der bei dem Landheere und bet der Marine in dem Ersatzjahre 1881/82 eingestellten preu ßischen Mannschaften mit Bezug auf ihre Schulbildung betrug die Gesammtzahl der bei dem Landheere eingestellten Mannschaften 88484; davon hatten 2067 keine Schulbildung, 80837 Schulbildung in der deutschen Spräche und 5580 Schulbildung nur in der nicht deutschen Muttersprache. Die Gesammtzahl der bei der Marine eingestellten Äaitflschäftött böttUg 2749, dävoü 102 ohne Schulbildung. Es hatten also von sämmtlichen Eingestellten in der Monarchie 2,^ 0/0 keine Schulbildung. — Je schwieriger es ist, greuliche Beweise für die Fortschritte des Schulwesens zu bieten, um so willkommener dürfte die vorstehende Notiz sein, denn sie constatirt eine stetig zunehmende Hebung der elementaren Volksbildung in unserm Lande und berechtigt insbesondere auch zu dem Schlüsse, daß unsere obligatorischen Fort bildungsschulen auf dieselbe bereits einen recht günstigen Einfluß ausgeübt haben. — Die Wetterfahnen zeigen, daß wir nun endlich den verhaßten Westwind losgeworden sind. Seit Sonnabend ist denn das erhoffte Erntewetter eingetreten und überall in Korn-, Hafer- und Weizen feldern regt es sich, um deren Ertrag, der unter den Händen der Schnitter fällt, einzuernten. Hoffentlich kommt die alte Bauern- Ernteregel zur Geltung: „Kimmt dös Heu gut in de Schei, Bräng' nier a 's Getrad gut rei." Die Heuernte geschah unter dem herrlichsten Wetter und nur wenige Fuder bekamen ein unwillkommenes Naß von oben. Das Vieh kann sich demnach Heuer auf die Wintermahlzeit freuen; mehr als in den letzten Jahren. Die Getreideernte verspricht >ine gute Mittelernte zu werden. Für die Kartoffeln ist es besonders an der Zeit, daß besseres Wetter eintritt. Sie, die doch die Hauptnahrung für die Gebirgler sind, sind zwar mitunter sehr groß, doch immer noch wässerig. Die Blüthen kamen Heuer zur vollen Entfaltung; die Knollen sind außerordentlich groß. — Annaberg, 22. August. Dresdner Blätter von heute ent halten die Mittheilang, daß der vermißte Lehrer Kästner von hier krank in einem Orte Italiens darniederliegen soll; eine weitere Be stätigung dieser Nachricht liegt noch nicht vor. — Der „Pirn. Anz." bemerkt in dieser Sache: Aus zuverlässiger Quelle geht uns die Nachricht zu, daß der aus Ruppendorf bei Dippoldiswalde gebürtige, in Annaberg angestellte Lehrer Kästner noch nicht ermittelt ist, von seinen, über das Verschwinden ihres Sohnes tiefbetrübten Eltern vielmehr immer noch gesucht wird. Die aufgetauchte Mittheilung, nach welcher Kästner in Italien krank liegen soll, bestätigt sich daher nicht. Auch über den verschwundenen Lehrer Stcm aus Dippoldis walde ist Etwas noch nicht ermittelt worden und gehen die Muth- maßungen dabei sehr auseinander. — x Auerbach. Ein Hofopernsängerpaar, Herr Francius und Fräulein Fötsch, concertirten hier mit großartigem Erfolge. Sie sind auf einer Kunstreise durch das Gebirge begriffen und werden auf ihrer Tour auch Zwönitz besuchen, wo sie sich in dem kunst freundlichen Publikum gewiß zahlreiche Freunde gewinnen werden. Soeben gastirt hier die Truppe vom Zwickauer Stadttheater unter persönlicher Leitung ihres Directors, des Herrn Dorn-Wunderlich. Obwohl die Ernte im vollen Gange ist und so manche Müden vom Besuche des Theaters abhält, erfreut sich die Truppe dennoch meist eines vollen Hauses. Es kann bei der guten Auswahl der Stücke und bei der vortrefflichen Besetzung der Nollen wohl kaum anders erwartet werden. — Netzschkau. Die bereits signalisirte Broschüre unsrer zwei Lustschiffer ist erschienen. Nach derselben wird der Weg nach Amerika nunmehr in 16—18 Stunden zurückgelegt werden. Glückliche Reise! — Den 90. Geburtstag beging dieser Tage ein Einwohner voti