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öonnabenü, äen 19. November 1927 Nr. 2S9 -luer Tageblatt MM- Anzeiger Mr -as erzgebirge MW r«l«sramm.r ras'diaa flo.errg.birg. EathaUen- -le amtliche« Sekanntmachunge« -es Rates -er Sta-t UN- -es Nmtsaerickt« Ä..O « - /"N»vs«ri«yrs Me. poftgh.«-»»«»,. flmt Leipzig Nr. IN» 22. Zahrgsng Fortführung -er Rekchsetatberatungen. Fortführung -er verhan-lungen zwischen dr. Stresemann und Iackowski. Berlin, 18. Nvv. Wie verlautet, hat Reichs^ Minister Tr. Stresemann die gestern begonnenen Ver handlungen mit >dem polnischen Sonderbeauftragten für die Vorbereitung der Handelsvertragsverhandlun- gen heute vormittag fortgesetzt. Die Besprechungen, die längere Zett in Anspruch nehmen, Höhen in den näch- Lckackt über Gilberts Denkschrift. Zn dem neuen Heft der Wochenschrift „T^er deutsche Volkswirt" nimmt Reichsbankpräsident Dr. Schacht Stellung zu dem Memorandum des Reparationöagenteo Parker Gilbert und sagt u. a.r Wer von Bericht zu Bericht die immer deutlicher werdenden Ausstellungen und Mahnungen des Reparationsagenten.verfolgt hat, den muh, es mit ernster Sorge erfüllen, wohin eine Politik des „latssez faire" treibt. Tito erste Gefahr, vor der wir stehen, ist, daß auch jetzt wieder die War nungen des Memorandums im.Sande verlaufen. Die Mette Gefahr ist, daß wir an dis mit dem Bericht des Reparattonsagenten verbundenen Fragen, wie Verwal tungsreform, zentrale Aufsicht der lokalen Finanzen und dergleichen herantreten aus dem Gesichtswinkel großer innerpolitischer, föderalistischer bezw. unttari- scher Gegensätze, und daß, wir uns in grundsätzliche Aus einandersetzungen verlieren. Es ist notwendig und muh möglich sein, .sofort, ohne die großen Fragen des llni- tarismus aufzurollen, praktische Finanzwirtschaft zu treiben, die allein uns einer definitiven Regelung dos Dgwesplanes auf friedlichem Wege näh.erbringen kann, gm Ernst zweifelt kein Mensch an dem guten Willen Deutschlands, nach bestem Können Reparatibnen zu lei sten. Selbstzucht und Selbstkontrolle ist das, was! der Angelsachse von geistigen und wirtschaftlichen Führern verlangt. Zeigen wir, datz wir nicht nur im kaufmän nischen, sondern auch im politischen Leben Verantwor tungsgefühl besitzen, datz wir Selbstzucht und Selbst' kontrolle kennen und zu üben gewillt sind. deutschen Minderheit in Ostoberschlesien künftig Vor sorge treffen würde. DieWertpapierfäischungen vor dem ungarischen Abgeordnetenhaus. Budapest, 18. Nov. In der Angelegenheit der Obligationenfälschungen in Paris interpellierte Abg. Gal (Demokrat), worauf Finanzminister Bud antwor tete Lite ungarische Regierung habe alle auf dto Obli gationen bezüglichen aus dem HrtedenSpertrag und den internationalen Abmachungen entstandenen Ver pflichtungen lückenlos erfüllt. Die Regierung sei über zeugt davon, datz auch die Caisse Commune deren Auf- 1 IV einen L/vivrowor^en 1-rrieyssrer- i willigens als Wahlpräses einsetzte. Da alle Proteste der Polizei und Gendarmerie seine Anordnungen durchsetzte, wurde unter den Deutschen die Parole ausgeaeben, sich der Wahl zu enthalten. Infolgedessen standen die Wahlplätze den -ganzen Tag Über leer, kaum ein Mensch stimmte ab und die WM verlief ungestört — allerdings ohne Wähler. So kam es. das, in dieser rein deutschen Gemeinde auf die Liste der Partei der Deutschen im ganzen nur 17 Stimmen abgegeben ,! wurden. Die Wahl wurde selbstverständlich sofort ange- j fochten. Von besonderem Interesse dürfte auch das Wahlergebnis in der Hauptstadt der Wojwodtna — Neusatz — sein, wo die Partei der Deutschen vier Gemeinderäte durchbrachte, wenn gleich sich unter den 15 auf die magyarische Liste Gewählten eine ganze Reihe deutscher Namensträger befindet. In der Hauptstadt Sloweniens — Efseaa —. wo ebenfalls gewählt wurde, gelang es, einen deutschen Gemeinderat durchzu bringen, doch ist es immerhin bemerkenswLLt, daß sich unter den 40 gewählten Gemeinderäten dieser kroatisierten deut- Schulprüfungen. Kattowttz, 17. Nov. Der Sachverständige der Gemischten Kommission, Schulinspektor Maurer, hat gestern mit den Sprachprüfungen derjenigen deutschen Kinder begonnen, die im Sommer d. I. für die deutsche Minderheitenschule zur Anmeldung gelangt und im Sep ie,aber in die deutsche Schule etngerreten sind. Aus Veranlassung der deutschen Regierung- wird die Tragweite des Ratsbeschlusses zum 12. März. d. I. auf der nächsten Ratssitzung einen Erörterung unter zogen werden. 6emeinäe«sklen in «ter Mojwoctins (Siiäslsvien) 0- November fanden in der Woswodina (Banat, Batschka und Baranya) .zum ersten Male seit dem Bestehen ^sSwates Gemeindewahlen statt. Wenn auch diese Wahlen /eine aroke Welt, und staatspolitische Bedeutung haben, so sind sie doch, insbesondere für die deutschen Ge meinden. der Anbruch einer neuen, verheißungsvollen Zett: denn sie beenden die Periode der kommissarischen Gemeinde- mit allen ihren Härten und unverantwortlichen Mißbräuchen und setzen an die Stelle einer Willkürherrschaft d e Gemeindöselbstverwaltunq. Im großen und ganzen haben die Wahlergebnisse gegenüber den letzten Parlamentswahlen reine besonderen Ueberraschungen gebracht, aber es gelang, in einigen Gemeinden rein deutsche Gemeinberäte, in sehr vielen beträchtliche Mehrheiten in die Gemeinderäte zu wäh- len. Soweit sich bis ietzt die Ergebnisse übersehen lassen, wur- den rein deutsche Gemeinderäte gewählt in Filipova, Nova Gasdobra und Bulkeß in der Batschka. in Setschani und Charleville im Banat und in drei Gemeinden der Baranya. Deutsche Mehrheiten in die Gemeinderäte wurden ge wählt: In der Batschka: Nensiwatz, Gakovo, Ridiica. Kula, Torschau, Vribitschevitschewo, Weprovatz, Neuwerbah. Para butsch, Brestowatz, Karavukovo, Nenschowe, Pasitschevo,, Iarek Neufutok, Batschka-Palanka, Obrowatz, Sekitsch; in der Ba- ranya: Petrovoselo: im Banat: Klek, Lazarfeld, Ernsthausen, Beaa St. Georg. Etschka, Katharinenfeld, Siegnmndsfeld, Dentsch-Elemtr, Nakovo, Pardons, Heufeld, St. Hubert, Seultour, Serbisch-Crnie, Karlsdorf, Brestowatz, Omoliica, Molin und Wetßkirchen. Die Wahlen sind im allgemeinen in völliger Ruhe ver- laufen, nur in Crvenka und Neuschowe in der Batschka und in Groß-Betschkerek im Banat kamen Wahlmißbräuche vor. Ganz besonders kraß und unerhört waren die Verstöße gegen gäbe pünktlich nachgekommen fei. ES handele sich! nm Wahlgesetz in Crvenka, wo sich der serbische Gemeinde- eine Straftat und man müßte die, Durchführung des selbst zum Hauptwahlpräses ernannte und auf die an- Versahrens abwarten. Redner sei davon fest über- Döbvowolzen^ sKriegsfret- zeugt, datz die französischen Behörden mit größter Un- j ",... 7 Parteilichkeit Vorgehen. Schließlich wehrte sich der Mi- " D'lfe^der ntster gegen die Annahme, daß dis ungarisch^ Regie- ° """ """""" rung jn dieser Angelegenheit GMeimnistuerei treibe. Die ungarische Regierung habe nichts zu verbergen. Ungarn erwarte aus der Sachs keinerlei Schäden, dä es in dieser Angelegenheit keinerlei Verantwortung treffe. Oberschlesisches Deutschtum. Eintritt der Deutschen in die kommissarische Stadtverwaltung von Kattowitz. Kattowttz, 17. Nov. Die Vertreter der Deut schen Wahlgemetnschaft verhandelten gestern mit dem Wojewode» GraznhnSkt über die Bedingungen einer Mitarbeit der Deutschen an der kommissarischen Stadt verwaltung tu Kattowttz. Die Vertreter der Deutschen Wahlgemetnschaft verlangten eine Erhöhung der Man datszahl, sowie die Nichtauflösung des Magistrates. Der Wojewode erklärte, den Wünschen nicht ganz ent sprechen zu können, er werde jedoch die von der Deut schen Wahlgemetnschaft benannten Kandidaten des atü- gen. Daraufhin wurde von der Deutschen Wahlgemein- schast erklärt, an der kommissarischen Stadtverwaltung unter Protest Mitarbeiten zu wollen. Bei dieser Ge legenheit versicherte auch der Wojewode, daß. ec für die Sicherheit, sowie für die Versammlungsfreiheit der Berlin, 17. Nov. Dto in Berlin weilenden Mi nister hielten heute abend eine Sitzung ab, in der di» bereits in der vorigen Woche begonnenen Beratungen über den RetchSetat für 1S28 fortgesetzt wurden. Verfahren gegen eine« Geschäftsführer -es Relchslan-bun-es. Neuwied, 18. November. Gegen den Geschäftsfüh rer des Reichslandbundes Scharfenberg wurde wegen Unstim migkeiten in der Verwaltung von Saatgut in Höhe pon 35 000 Mark ein Verfahren etngeleitet. Für die genannte Summe wurden die Darlehnsnehmer erneut in Anspruch genommen. Scharfenberg hat sein Reichstagsmandat niedergeloat. El« preußisches fiuftvertungsgesetz. Der Rechtsausschuß -des preußischen Landtages schloß am DonnevStaanachmtttag die Vorberatungen des Gesetzentwurfs zur Aufwertung von Erbpachtzinsen (Kanon), Grundmieten, Erbleihen und ähnlichen Ansprüchen ab. Das Gesetz beruht aus der Ermächtigung des 8 63 des Reichsaufwertungsgesetzes, nach dem di« Länder AüfwertungSgesehe von Erbvachtzinsen und ähnlichen Ansprüchen usw. erlassen dürfen. Ssamtr, -ir noch keinen Vorschuß auf -le Erhöhung erhielten. Berlin, 17. Nov. Die Sozialdemokraten habe« im preußischen Landtag eine Kleins Anfrage einge- brachlt, in der sie Auskunft verlangen, ov dem Staats ministerium bekannt sei, daß bet der einmaligen Zu wendung für Staatsbeamte im September 1927 und bet den Vorschüssen für die kommende Besoldungs regelung erhebliche Delle gerade der gerinMesokdekep Beamten nicht bedacht woÄen seien. La» Staatsmin^ sterium sott nachttäglich Mittel für den Ausgleich dieser Härten -crettstetten- sten Tagen -weiter. Der polnische Beauftragte wird voraussichtlich noch bis Dienstag nächster Woche in Berlin bleiben. In Berliner politischen Kreisen be urteilt man die Verhandlungen dahin, daß sie bisher durchaus zufriedenstellend verlaufen. Kleine Melüungen. Berlin, 18. Nov. Wtachen Blättern mitgeteM wird, hat der Reichspräsident heute vormittag den Vortrag des Reichsfinanzmtnisters Dr. Köhler gehört. Berlin, 18. Nov. Der Reichskanzler ist nach Berlin zurückgekehrt und wird.heute abend -im Verein der Berliner Presse eine Ansprache Halten. München, 17. Nov. Reichskanzler Dr. Marx trat mit den Herren seiner Begleitung und dem bay rischen Gesandten Dr. von Preger heute abend die Rückreise nach Berlin an. London, 18. Nov. Macdonalds Gesundheitszu stand ist so unbefriedigend, daß! eS äußerst zweifelhas. ist, ob er den Anstrengungen der Parlamentstagungen auf die Dauer gewachsen sein wird, Washington, 18. Nov. Präsident Eoolidge faßte in einer Rede die Ausgaben zusammen, die der amerikanischen Regierung warten, insbesondere Ausbau der Kriegsflotte und Förderung der Luftschiffahrt. Gr wandte sich dann energisch gegen eine Herabsetzung der Schutzzölle. Mexiko, 18. Nov. Bei einer Zugentgleisung in Mexiko wurden neun Soldaten der Zugwache getötet und dreizehn Reisende verletzt. Kairo, 17. Nov. Mustafa! Pstscha Naha» wurde -um PrSfidenttn der Kammer gewählt. Z.erusalem, 13. Nov. Bet Ausgrabungen in Jerusalem wurde die au» dem Men Testament be kannte Stelle Bethel festgestellt. schm Stadt nicht weniger als 18 von deutscher Abstammung befinden. In Werschetz, der größten Stadt des südslawischen Banats, wurden insgesamt 29 Deutsche, daS sind 40 v. L. der 72 Stadtvertreter, gewählt, und zwar 9 auf zwei sozialistisch. Listen, 3 vom Deutschen Bauernbund, 10 vom Demokratischen Block und 7 von der Partei der Deutschen, während in dec Stadt Weißkirchen 21 allein aus der deutschen Liste durch? drangen. Insgesamt'erlangten die Deutschen 401 Mandate: ItalieniNerte Südtiroler Namen der deutschen Teilungen. Dem Deutschen Ausland-Institut wird geschrieben: Uns Deutschitiroler berührt es besonders unangenehm wenn ioir in deutschen Zeitungen bei Berichten aus Deutsch südtirol sehen, daß ohne Zwang und Notwendigkeit für die deutschen Orte die italienischen Namen gebraucht werden. So konnte man vor kurzem in einer weitverbreiteten und be liebten Wiener Zeitung mit Staunen lesen, daß die Fremden- ^rkehrskommMon in „Bolzano" berichtet, der Kraftwagen verkehr von „Bruttico" nach Corvara bleibe weiterhin auf rechterhalten. Sicherlich wußte der verantwortliche Schrift leiter. daß „Brunico" nur die ganz willkürliche Italientsiernng der kerndeutschen Pustertal-Stadt Bruneck und baß Bolzano Bozen ist. Der Fall zeigt daher nur, wie gedankenlos o mals Nachrichten Übernommen «mb nachgvdruckt werden. Daß diese Gedankenlosigkeit leider die Bestrebungen der heutigen Machthaber südlich des Brenners, die dahin gehen, unsere armen Deutschsüdtiroler möglichst rasch zu verwelschen, un terstützt. dss wirb 'bedauerlicherweise viel, zu wenig bedacht. Besonders häufig wurden im letzten Sommer auch von der .-c Äsdeutschen Presse Meldungen über alpine Unfälle tn Südtirol gebracht. Man konnte da lesen, daß die Berunalüa- . .. z :n Rifuato Sasso Nero, Rtfugto Vebrette ataanti. Ntu- «io Lala btanca, zum Basso Bont« di Maeeio jü" nach Lelva di moltnt gebracht wurden, nur deshalb, well man U nickt der Mücke wert fand, auf. einer Draler start» fest»-