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W aufen. strabe 34. Mül bevorzug!) zsr viel auf oder später ht. l.T.611» an itt erbeten. mmer nuelen. ktr. 28, ptr. n Kamera!» i«er Ische Sl-ub«. serdurch zu- b«rg«r^ relgen rfolg Im eblati. IS. Jahrgang. Nr. 2LS. jrli druck» «. Verla» i Ku„ »«ich, u. Verla,,,»fellschafl m.». H. Nu». «elearamm » H»e,If„ «„,»>«» f»u»,r„«»>e,,. ;,rnf»r»ch » flnftblu» Ne.« Muer Tageblatt »,,ua,»».I»i »ar« unser, Solen frei In, »au, monatll« Mark. S»l »er O.s»-U.N.U. ,»,.»°It monalUch I Nn»e>,»npe,Is«i dl. st,d»«„sp-!«»n. P,tIl?»II« ,»er».e,n ^umMrNn,«>,»n-u-Nu, un» »,m0,,I«k«ch-,^ »4» Mark, «el »er P»N ».pellt o„r!.I,«»rU» ,».»» Mark, monaltt» ».»» Mark, «esch.lxl l«,I>» >n »en NollunNi-,.. >» ouowärUg. Nnz.,„n ,o Pt,.. M»el. de! -r»,,r,n N,U»,n Mit Nu.nahm, ,ou «oun. un» en. Unser« Z.Nuns.ou.le»,.' un» „ue,ad.P.U.n, s»°». °U. fln,n,.nonn°!,m. di. spL!.si.ne O>/,Uke ooem. ,llr;.»I.r>mS°»'°nn ««-^ p,st°n„,U.n un» »kl-,tr,«.r n.llm.n 0eN,llun,.n .ni,e,en. I »,' s,n».i,e tue» Zerns».,»er «esol,t »ter »a, Manuskeipi ni», Zreltag, Sen 23. September 1Y21. Das Wichtigste vom Tage. Als künftiger Reichskanzler bet der neuen Koalition der Mitte Wird der jetzt ae Refchs- tagsprästvent Loebe genannt. » In der gestrigen Sitzung des Reichs- a b i n e t 1 s erstattete Tr. Rat'henau Bericht Über den Entwurf des Wiesbadener Abkommens mit Loucheur. Dio Beratungen über diesen Gegenstand werden fortgesetzt werden. * Tatst) Exprest meldet aus Brüssel, daß auch die italienische Negierung dem belgischen Vcrmitt- lungsVorschlag zur beschleunigten Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Deut schla nd zu gesttmmt hat. * Wie ein Funkspruch Nus 'Rom meldet, ist das Ulti matum der Ententemächte bei der ungari schen Regierung etngetrofsen. Die A u ist ä n- d i s ch en in Ungarn sollen beschlossen haben, das Land bis zum Aeußersten zu verteidigen. Die Aernfrage. W. W. So wichtig die Beschaffung der Golddevisen ür die Wiederherstellung ist .'sie ist dennoch nicht die erste, .sondern die zweite, Frage. Tie erste Frage ist und bleibt unabänderlich die Steigerung der Er zeugung Wir haben alle Ursache, uns mehr als je ^ä um 'u kümmern, weil unsere Wirtschaft mit ihr ste'ht b er sä lt. Immer noch bilden die monatlichen Aus- mei'e über die K o'hl e n för d e.r u n g den Gradmesser, an dem wiv die Entwicklnna unserer wirtschaftlichen Energien ab'ule'en vermögen. Leider sind diese Aus- welle nach wie vor unerfreulich. Im Ruhrkoblenacbiet "lud im August 1921 an 27 Arbeitstagen rund 8 Mil lionen Tonnen gefördert worden. Das ergibt einen. Ta gesdurchschnitt von etwa 299 000 Tonnen, während er im Februar 1921 noch 340 000 Tonnen betrug, (gegen 368 000 Tonnen i'm August 1913). Dabei ist zu beachten, hast die Belegschaft zahlenmäßig 'von Monat zu Monat steigt. Ta- bedeutet, daß die Förderungskosten der Koh len auch.um das Mehr an Löhnen steigen, weil jede Tonne Kohle zu ihrer Förderung heute mehr Arbeits kräfte «ernutzt als vor 12 Monaten oder aar vor dem Kriege Besonders auffällig ist her scharfe Förderungs- rü>ckaang seit Februar 1921. Er ! beträgt nunmehr 10 000 Tonnen ?ür den Tag, Watz bei 300 Arbeitstagen in Jahr rund 12 Millionen Tonnen Kohle ausmacht. Die'er Rückgang erklärt sich daher, daß im März das Verfahren von Ueberschichten eingestellt wurde. Die Behauptung, daß die Kohlenförderung trvkdem nicht ftnken würde, hat sich als nicht stichhaltig erwiesen. Es ist nicht gelungen, den Ausfall der Ueberschichten wie der hereinzubringen, weder durch Verbesserung per Ar beitsmethoden, noch durch die zahlenmäßige Steigerung der Belegschaft. Auf den Zechen des Nuhrbeckens wa ren Ende August 1921 rund 550 000 Arbeiter beschäf tigt. Tie Belegschaft hat Monat für Monat um einige Tausend zugenommen und ist.ganz unverhältnismäßig höher, als in der Vorkriegszeit. Unter diesen Umstän den ist mit einem Sinken der Kohlenpreise selbst dann nicht zu rechnen, wenn es gelingen sollte, den Geldwert wieder zu festigen. Die Förderung der Kohle ist» reist wirtschaftlich gefthen, viel 'zu teuer geworden. Tas wiilkt sewsttäftg auf den gesamten Wirtschaftsprozeß zu rück. Es muß immer wieder darauf hingewieseu wer den, daß, die Industrie ohne Rücksicht auf.die Kosten däzri, übergegangen ist, englische Kohle, zu verbrau chen, weil sie ihren Bedarf in Deutschland nicht mehr zu, decken vermag. Das eröffnet für unsere Wirtschaft und für unsere Finanzpolitik sehr trübe Aussichten. Wir kommen nur durch, fofern «s gelingt, bei einem Mindestmast von Kosten die Erzeugung zu steigern. Einstweilen ist unsere Ausfuhr nur unter dein Schutz dep entwerteten Währung! möglich. Fe. mehr sich die Inlandspreise den Auslandspreisen nähern, he mehr fällt dieser Schutz fort. Dann -Mer sitzen wir glatt auf der Erzeugung fest, da wir ja ohnedies mangels einer eigenen Handelsflotte mit höheren Kosten bet der Ein- und Ausfuhr zu rechnen haben, gänz abgesehen davon, daß wir alle Käufe im Ausland für absehbare Zett nur durch Waren ausgleichen können. Stresemann über äie Aoalitwn mit üer S.P. D. vrundsStzllch« vereitwilligkit. Tr. Stresemann hielt Mittwoch abend im Pforzhei mer Ortsverein der Deutschen Vol-spartet eine Rede, in der er sich sehr eingehend mit der Reichspvlitik be- ghäftigte und das Vorgehen des Reichskanzlers in der Streitfrage mit Bahern mißbilligte. Tann erklärte er, aast seine Partei auf dem Boden der Weimarer Verfassung stehe. Wenn wir uns einmal auf den Boden stellen, daß wir mit dieser Verfassung auskommen müssen, müs sen wir nach innen und außen eine breite ReaierungS- Last- bilden, die in der Lage ist, konstante Verhält nisse in Deutschland zu schaffen. Wenn an mich die Frage gerichtet wird', ob ick» zu einem Zusammenar beiten mit der sozialdemokratischen Partei bereit bin. dann beantworte ich sie mi't einem glatten Ja. Staat und Wirtschaft können die Mitarbeit der pro duktiven Kräfte, der Politiker, Beamten Usw., die in den Parteien organisiert sistd, nicht enibehpen. Anstatt zu sagen: Hie Rechtsblock — hie Linksblock, sollte man den Gedanken Propagieren: Volksgemein schaft aller. Wir müssen eine Arbettsgemeiilschast schließen mit der Sozialdemokratie, um zu der such en. daß die Vertreter der Arbeiterschaft und des Unter nehmertums sich doch zusammensetzen und sich fragen: was ist unter den heutigem Verhältnissen möglich?, und daß sie sich fragen, welche Politik müssen wir .gemeinschaftlich treiben, um den Feinden zu sagen: hier steht euch gegenüber nicht die Linke und die Rechte Deutschlands, sondern der größte Teil des deutschen Volkes, der gemeinschaftlich seins Interessen vertritt Ich mache daraus kein Hehl, daß die gr u udsätzlftchc Bereit erklärung, auch mit der Sozialdemokra tie zusammenzuarbeiten, der einzige Weg aus der gegenwärtigen Not ist. Aus diesem Gesichtspunkt her aus mache ich ferner kein Hehl daraus, daß ich mich freue über den Beschluß der Sozialdemokratie auf dem Görlitzer Parteitag. Er öffnet den Weg zu einer Verständigung in Preußen und iw Reiche. Er kann die Sicherung einer Regierung geben, die notwendig ist, wenn wir dem Auslands gegenüber mit Erfolg handeln wollen. Das ist zwar nur eine Arbeitsge meinschaft, aber der Görlitzer Parteitag ha« noch ein weiteres gebracht, was mich freut: die Absage der Mehrheits oftaldemokrarie an die radikale Linke, die U. abhängigen und die Kommunisten. Nach der Ermordung Erz berg er s sah es, so führ Stresemann fort, so aus, als ob nun alles nach hinks ginge. Wenn es nun dahin kommt, daß die Deutschs Vo kepariei in die Regierung eintritt, dann kommt die Verständigung zwischen den Sozialdemokraten und uns. Dann ist die Möglichkeit gegeben, Zu einem Zusammen arbeiten in einer Zeit, in der die Zusammenarbeit von der aller bitt ersten Notwendigkeit ist. Wir erklären uns bereit, uns in den schwebenden Fi nanzsragen und in der inneren und äußeren Politik aus eine breite Basis zu begeben, um dein Reichs zu dienen. Ich sage, wir kommen nicht zu gesunden Ver hältnissen, wenn feder nur an feine Partei denkt, son dern nur dann, wenn die Vernunft siegt, nur wenn wir uns zu gemeinschaftlicher Arbeit zusammensckließen. Und die Reichstagsfraktion, dis in diesen Tagen in Hei delberg beisammen war, hat mir zu dieser Zusammen arbeit ihre Unterstützung zugesagt. — Tie Ausführun gen Stresemanns wurden mit stürmischem Beifall aus genommen. Eine Schei-emann-Re-e kn Görlitz. Ter Reichstagsabgeordnete Scheidemann sprach am Mittwoch in einer öffentlichen Versammlung in der Siadthalle zu Görlitz über dis politische Lage. Er sagte u. a.: An die Spitze alles dessen, was zur Sicherung der Republik geschehen mutz, ist die Forderung zu stel len, daß die sozialistischs und demokratische Arbeiter schaft sich zur geschlossenen Front gegen die Reaktion züsammenschlietzt. Immer wieder muß betonr werden, daß es sich bei einer jeden Koalitionsregierung nicht um eine Gesinnungs-, sondern um eine Arbeitsge meinschaft handelt. Ob dis Deutsche Volks partei für eine Koalition in Frage kommt, must durch ihre Stellung zu den Mindestforderungen erwiesen wer den. Wir müssen wegen des Versailler Diktates phan tastische Summen ausbringen. Keinesfalls aber dürfen wir dem arbeitenden Volke, den Beamten aller Grade, den kleinen Rentnern usw. weitere Steuerlasten auf bürden. wenn nicht zuvor da zugegriffen wird, wo noch wirkliche Werte unangetastet liegen. Vertreter der In dustrie und der Banken erklärten sich aus eigener Ini tiative bereit, fremde Devisen zu beschaffen. Rian sollte diesen Plan nicht von vornherein abweisen, aber ihn, noch mit größerer Vorsicht behandeln. Das Reich mutz den Notleidenden Anteil an den Erträgen der Privat wirtschaft geben und ihr Subsistenz sichern. Luäenäorfs über äenRevanchekneg UN- -ie wirtschaftliche Zukunft Europas. General Ludendorff beantwortete dem Berliner Malinvertreter Sauerwetn drei formulierte Fragen schriftlich und prüfte die UeVersetzung nach, so daß man den Wortlaut als authentisch ansehen kann. Auf -ie Frage, was an den Gerüchten währ sei, daß er den Ne- vanchekrieg durch die Errichtung einer geheimen Armee vorbereite, antwortete Ludendorfs r Jeder militärische Führer muß klar wissen, was möglich oder nicht mög lich .ist, oder er ist kein Führer. Ein Revanchekrieg Deutschlands gegen die Alliierten und besonders gegen Frankreich ist in absehbarer Zeit vom technisch militä rischen Standpunkt vollkommen unmöglich. Frankreich hat eine. Armee, die mit allen, modernen Kampfmitteln auSgestattet und bereit ist, jederzeit zu marschieren, .und die. auch die militärisch-deutschen Or ganisationen, die Frankreich.feindlich gesinnt wären, zer stören und vernichten könnte um so mehr, als durch die Zerstörung der deutschen Kriegsindustrie Deutschland jede Möglichkeit für neue Rüstungen Ver lor Es ist eine ganz phantastt s ch « Vorstellung, datz man eine deutsche Armee, die einen modernen Krieg führen könnte, im geheimen organisieren und marsch bereit machen könnte. Eine solche Armee, di« mit der geringen Aussicht auf Erfolg gegen eine auf da- Mo- dernye ausgerüstete Armee kämpft, müßte sich vor allem aüf eine große deutsche Kriegsindustrie stützen können, wie sie niemals im geheimen geschaffen werden dann. Aber selbst wenn eine dritte Macht Deutschland beivaK- non wollte, ließe sich niemals eine deutsche Arme« schnell marschbereit machen und sie 'könnte auch nicht zettge recht mobilisiert werden, um die französische Armee zu verhindern, einen entscheidenden Erfolg zu erringen. Dio zweite Frage betraf die zukünftigen Beziehungen zwischen England, Frankreich und Deutschland. In der Antwort Ludendorfss 'heißt eS: Die Entwich» lung. die seit Abschluß des Friedens Vertrages ihren Lauf genommen ha't, hat immer klarer gezeigt, daß Pie euro päischen Völker wirtschaftlich voneinander abhängen. Dio große Frägs aber der Zukunft ist die: Werden die. Völker Europas, namentlich England, Frankreich und Deutschland entschlossen fein, die Vergangensteir zu Übvr- windon und sich die Hand zu reichen, um das Wirtschafts leben Europas auf der Grundlage von wirksamen Ab machungen wieder aufzubauen, wobei sie in gleicher Weise den Interessen aller Völker Rechnung 'tragen müß ten? Wenn ein derartiger Wille, wie ich es befürchte/ unmöglich wäre, so glaube ich. daß ein furchtbarer Zu sammenbruch ganz Europas unvermeidlich wäre. Schließlich äußerte' der Generäl seine bekannte: Auf- 'sässung über die bolschewistische Erfahr noch ftn folgender Weise: Ick glaube, wie ich dies be reits des öfteren öffentlich därlegte, daß die bolsche wistische Gefahr viel größer ist,.als man im allgemeinen es in Westeuropa glaubr. Die Gefahr bedroht alle zi vilisierten Völker Europas. Wenn sie sich die, Hand reichen wollten, um diesen 'großen gemeinsamen Zweck zu erreichen, wären die wirtschaftlichen Folgen des Krie ges in Deutschland schnell überwunden und eine neue glückliche Aera der Geschichte würde anbrechen Die größte Industrie- Katastrophe öer Welt. Die Darstellung der Werksdirektion. Die Direktion dex Basischen Anilin- und Soda- fabrlk teilt mit: Leider müssen wiv die Wahrnehmung machen, daß die Explosionskatastrophs, von der unser Oppauer Werk hpimgssucht wurde, und die ohnehin schwer genug ist, in der Presse vie'lfa ch st ar'k über trieben wird. Um der schon so stark in Mirlsiden- schaft gezogenen Bevölkerung unnötige und weitere Aufregungen zu ersparen, richten wir an die Presse die dringende Bitte, nur verbürgte Tatsachen mitzuteilen und von der Wiedergabe der zahlreichen im Umlauf.be findlichen unkontrollierbaren Gerüchte Lbzujehen. Wie am Mittwoch, so werden wir auch weiter jeweils Nach richten geben, sobald Entstehung und Wirkungen der Explosionen tatsächlich festgestellt sind, was bei der Größe und dem Umfang der Katastrophe noch einig« Zeit in Anspruch nimmt. Nach den uns bis Mi'tchioch abend zugegangenen Nachrichten sind bis i-tzt insgesamt 241 Tot« zU beklagen. Mit einer weiter e st Erhö h ung.der Zahl der Toten und Verwundeten ist zu rechnen, zu mal etwa 7 0 Leute vermißt werden. Die Mttei- lung, däß die ganze Fabrik Oppau zerstört fei, ist un richtig. Tie eigentlichen Fab r ika t io nSein- richlungen sind verhältnismäßig wenig beschä digt. Wir hoffen daher, daß die Herstellung des Am moniakwassers schon in einigen Monaten wie der ausgenommen werden kann. In den Werken in Ludwigshafen laufen die Betriebe ungestört. Selbstentzündung, nicht Fahrlässigkeit! Nach den bisherigen Ermittell'ungen der Staatsanwaltschaft an Ort und Stelle soll keine Fahrlässigkeit, sondern nur Selbstentzündung.als Ur sache in Betracht kommen. Hilfe für die Hinterbliebenen. Ter Reichspräsident überwies aus seinem Dis positionsfonds den Betrag von 250 000 Mark an daS Hilfswerk für die Opfer der Katastrophe von Oppau Der.NeichsavbeitSminister Tr. Brauns begab sich nach dem Schauplatz der Katastrophe von Oppau, um mit den bahrischen Stellen über ein« sofort eiuzuleitende HtllfS- Mion sich zu verständigen. Das ReichSkabtnett be schäftigte sich gestern mit der Katastrophe, wahrschein lich wird eine größere Summe für die Hinterbliebenen der Opfer zur Verfügung gestellt werden. Di« Teilnahme der sächsischen Sieg «ran-, Da!s Gesamtmisttstertum des Freistaates Sachsen hat in einer Sondersitzung beschlossen, der badischen und bayrischen Regierung die Teilnahme des sächsischen Vol kes an dem schweren ExplostonSunglück in Oppau tele graphisch übermitteln zu lassen. Gleichzeitig hat der i Ministerpräsident für die bedauernswerten Opfer de»