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»rzelle« kommt tgs 9 Uhr 9 Uhr »itzleiter Wiesen, m. 'oslls. und ».LIL, Kiöenstock. Amts- Illld Aizckedtlltt Abonnement oiertelj. i M. 20 Pf. einschliehl. deS .Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für den GM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Lrirgr.-ZiLresse: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Ur. LIO. SL ———- 52. Jahrgang. Dienstag, den 20. Juni gs 2 Uhr Konkursmasse n. Schlitte» de zur Ver- hemangelsabrik KhkmitzZ Hartmannstr. II. r-Verein : der nächsten 'rommer'schen :n IllllUllg n freundlichst 12 Uhr vom Ehren- und zulegen. e Borftand. ischer emlNlia". :g mittag um isthof in Sos« mlung zu recht zahl geladen. 2 Uhr bei Forststraß e. Ihr mittags, nnsabzeichen lorftaud. khor. und«. Be- sängerfestes zähliges Er- aus. achm. 4 Uhr «st», -en. achm. 4 Uhr reustk. ichm. 4 Uhr VSl»»«»- nmer. chm. 4 Uhr n«stk, lrüner. Sonnabend effell isjtiie. chm. 4 Uhr «st». Wegen Reinigung bleiben die Geschäftsräume am 23. und 24. Juni 1905 für nicht dringliche Angelegenheiten geschlossen. Eibenstock, am 9. Juni 1905. Königliches Amtsgericht. Sonntag, den Ä3. Juni 1903 finden Neöungen der städtischen Uflichlfeuerweyr statt und zwar früh 6 Uhrr Spritzenmannschaft im Magazingarten, vorm. '(,12 Uhr r Absperr «nd Rettungsmannschaft im Schulgarten. Die Aeuerwehrabzeichen find zur Brrmeidnng von Bestrafung anzulegen. Unentschuldigt« VersSumnisse werde« bestraft. Stadtrat Eibenstock, den 16. Juni 1905. Hesse. M. Wegen Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Stadtgebiet machen sich örtliche Bermestungsarbette« nötig Dieselben erstrecken sich jetzt in erster Linie anf das nördlich«, östliche und südliche Gelände der Stadt. Di« beteiligten Grnndftücksbefitzer werden aufgefordert, den mit de« Bermessungsarbeite« beauftragten Beamte« des städtischen Bauamtes und deren Gehülse« de« jederzeittgen Zutritt z« den von dem neuen Planungen berührten Grundstücken ungehindert z« gestatte«. Die mit Ausführung der Vermessungsarbeiten Beauftragten werden ihre Tätigkeit mit möglichster Schonung des Zustandes der zu betretenden Grundstücke und aller berech tigten Interessen ihrer Eigentümer ausüben. Soweit wider Erwarten dabei in einzelnen Fällen unvermeidliche Schäden entstehen sollten, sind solche bei dem Stadtrate anzumelden, der nach Prüfung des Sachverhaltes für Gewährung angemessener Vergütung sorgen wird. Ausdrücklich ivird noch darauf hingewiesen, daß die gelegentlich der Bermessungs- arbeiten eingrschlagene« Pfähle, sowie die bei künftigen Ltratzenkreuzunge« eingesetzten Eisenrohr« ohne stadträtlich« Genehmigung nicht beseitigt werde« dürfe«. Wer di« Bermestungsarbette« hindert oder eingesetzte Bermeffungszcichen beschädigt, versetzt oder beseitigt, wird mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 8 Tage« bestraft, sofern nicht nach gesetzlichen Bestimmungen eine höhere Bestrafung einzutreten hat. Eibenstock, den 19. Juni 1905. Der Stadtrat. Hesse. Müller. Freitag, den 23. dieses Monats nachmittags 3 Uhr sollen im Gasthof zu Weitersglashütt« folgende daselbst eingestellte Gegenstände, nämlich: 1 Pfeilerspiegel mit Consol, 1 Sofa, 2 Schreibtische, 1 Tisch, 5 Rohr stühle, 1 Lehnstuhl, l Glasschrank, 1 Uhr, 1 Waschtisch, 1 Nachttischche«, 1 Kopierpreffe, 1 Streichritter, 1 Tafelwage mit Gewichten, 30 Stück Bilder (zum großen Teil Glasmalereien) an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Im Anschluß hieran findet die Versteigerung des auf einer Anzahl Wiesen in Weitersglashütte anstehenden Grases statt. Die auf den 20. d. M. angesetzte Versteigerung der obengenannten Gegenstände findet dagegen nicht statt. Eibenstock, am 19. Juni 1905. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Major Kermann von Wißmann -i-. Wie bereit» in letzter Nummer telegraphisch gemeldet, hat der frühere Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Major von Wiß mann durch einen Jagdunfall in der Nähe seiner Besitzung Wcizenbach bei Liezen im 52. Lebensjahre einen plötzlichen Tod gefunden. Hermann von Wißmann wurde am 4. September 1853 in Frankfurt a. O. geboren. Er besuchte die Gymnasien Erfurt, Kiel und Neuruppin und trat, al« der Krieg 1870 aurbrach, au« der Obcrsekunda in da« Kadettenkorps zu Berlin. Ostern 1873 bestand er glänzend sein Fähnrichexamen, worauf er in da« in Rostock garnisonicrende mecklenburgische Füsilier-Regiment Nr. 90 kommandiert wurde. Al« junger Leutnant zog er, nach dem er sich an der Universität und der Seemannsschule in Rostock für seinen neuen Berus vorbereitet hatte, al» Geograph an der Expedition, welche die afrikanische Gesellschaft in Berlin unter vr. Pogge» Leitung zur Erforschung de« dunklen Erdteil« au»- iandte, am 19. November 1880 in sein neue« Arbeit«- und Forschungsgebiet. Die Expedition landete in Loanda. Sein Haupterfolg bei dieser geographischen Expedition war die Ent deckung de« Sankuruflusse« und die Auffindung der kürzesten Verbindung zwischen dem Kassaiflusse oder Luba zum Kongo. Nach diesen Erfolgen erhielt er im Jahre 1883 vom König Leopold II. von Belgien den Auftrag, zu einer neuen großen Expedition in« Kongogebiet. Da« Resultat dieser umfassenden, mit bedeutenden Mitteln unternommenen Forschungsreise war die vollständige Entschleierung de« Laufe« de« Kassai. In der folgenden Zeit machte sich Wißmann insbesondere durch Nieder werfung de« Araberaufstande« in Deutsch-Ostafrika verdient. Wißmann, zum Hauptmann befördert und zum Reichs kommissar ernannt, erhielt nun den Oberbefehl über die Schutz truppe, deren Kämpfe mit Buschiri, dem Führer de« Ausstande«, und Banaheri da« Jahr 1889 ausfüllten. Mitte Mai 1890 war der Aufstand niedergeworfen. Durch Ernennung zum Major und Verleihung de« Adel« gab der Kaiser am 24. Juni jene« Jahre« der Anerkennung Ausdruck, die er Wißmann« Verdiensten zollte. Nachdem Wißmann im April 1891 da» ReichSkommisiariat in die Hände de« Freiherrn v. Soden übergeben und nach Deutschland zurückgekehrt war, übernahm er im Auftrage de« Komitee« der Antisklaverei-Lotterie den Transport de« nach ihm genannten Dampfers nach dem Viktoria-Njansa, ein äußerst schwie rige« Werk, da« er erst im Jahre 1893 zu Ende führen konnte. Dann folgte der glückliche Feldzug gegen die Manila und Wawemba. Am 1. Mai 1895 wurde Major von Wißmann zum Gouverneur von Deutsch-Ostafrika ernannt. Aber seine sonst so widerstand»- fähige Gesundheit war schließlich durch da« Tropenklima sowie die beständigen Anstrengungen und Aufregungen eine« ruhelosen Leben« unter der Aequatorialsonne aufgericbcn worden. Im Dezember 1896 legte er krankheitshalber sein Amt nieder und kehrte nach Deutschland zurück. Wißmann schied seit dieser Zeit au« dem öffentlichen Leben und gab sich ganz seiner Leidenschast, der Jagd hin. In Steiermark lebte er abgeschlossen im Kreise seiner kleinen Familie und einiger Jagdfreundc auf seinem Gute, da« er sich erworben hatte. Er war mit einer Tochter de« Kommerzienrat« Langen in Köln a. Rhein verheiratet und hinter läßt einen Sohn in jugendlichem Alter. Wißmann« Name ist unlösbar verbunden mit der Er innerung an jene Zeit, da de« deutschen Reiche« Flagge in über seeischen Gebieten gehißt wurde und Deutschland zunächst mit bescheidenem Besitz in die Reihe der alten Kolonialmächte ein trat. Dem wagemutigen Helden, der al« erster Deutscher Afrika von West nach Ost durchquerte, ohne von den Giftpfeilen der Neger oder den Tücken de« Tropenklima« dahingerafft zu werden, verdankt Deutschland hauptsächlich den Besitz seiner ostasrikanischen Kolonie. Stet« wird man Wißmann« eingedenk sein, wenn man sich der harten Kämpfe zu erinnern ha«, durch welche die Grund lage für eine gedeihliche Entwicklung Ostafrika» geschaffen worden ist. Die deutsche Wissenschaft hat durch den Tod de» erfolg reichen Afrikasorscher« einen schweren Verlust erlitten. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der englische Ausschuß zum Studium der deutschen städtischen Einrichtungen besuchte al« erste deutsche Stadt Aachen. Die Gäste wurden im Rathause vom Oberbürger meister Veltmann empfangen. Der Führer der englischen Mission gab bei dieser Gelegenheit dem Dankgefühl gegenüber dem deut schen Kaiser Ausdruck. Am Abend sand ein Festmahl statt, bei dem Sir John Gorst in einer Rede der Uebcrzeugung Ausdruck gab, daß der Ausschuß von dem Besuche in Deutschland gewinn reiche Anregungen mit nach Hause nehmen werde. — Berlin, 16. Juni. Ein amtliche« Telegramm au« Windhuk meldet: Der Hererokapitän Andreas wurde am 12. Mai von Etappentruppen und am 27. Mai von Hauptmann Blume geschlagen. Am 7. Juni gingen 3 OsfizierSpatrouillen vor, Leutnant Stübel von Rehoboth, Hauptmann Wunsch von Tsumi« und Oberleutnant Krüger von Kub au«. Am 9. Juni griffen die vereinigten 3 Patrouillen den starken, überlegenen Feind an. Nach dreistündigem Gefecht floh Andrea« in großer Panik. Er verlor 14 Mann, darunter seinen Sohn, sowie 250 Stück Groß- und 800 Stück Kleinvieh. Die-seit« ist Leutnant Versen gefallen. — Berlin, 17. Juni. Da« „Reutersche Bureau" bringt aus Kapstadt die Nachricht, daß die Hottentotten Warm bad eingenommen hätten. — An hiesiger amtlicher Stelle ist über einen solchen Vorgang nichts bekannt. — Der deutsche Generalkonsul in Kapstadt versichert, daß nach den Mitteilungen, welche er erhallen habe, Warmbad und die Straße von Ramanodrift am 15. Juni in Sicherheit gewesen seien. — Rußland. Die innere Krise hat plötzlich, einer Petersburger Laffan - Meldung zufolge, beängstigendere Gestalt angenommen o.l« selbst während der Januar-Unruhen. Die herrschende Panik werde charakterisiert durch die Börsenkurse, die u. a. für RegierungSlottcriebond« 397 Rubel gegen 415 bei Beginn voriger Woche notieren. Die Meldung, General Linewitsch sei von den Japanern überflügelt worden, und die Bemühung zur Herbeiführung de» Frieden» mache keinen Fortschritt, trete in den Hintergrund gegenüber der großen Erhebung der Industriearbeiter in Rußland selbst. Die Arbeiter der Puttlow-Wcrkc sind wieder in den Au»stand getreten, und die Arbeiter anderer großer Fabriken werden sich ihnen während der jetzt beginnenden russi schen Pfingsten anschließen. — England. Die Pariser »Patrie" bringt folgende Auslassung de« englischen Admiral« F. (Fitzgerald?) ihrem Lon doner Berichterstatter gegenüber, der die Unterredung mit der Bemerkung einleitete, England allein könne gegen Deutschland nicht« au»richten und brauche einen Bunde«genossen auf dem Festland«: »LS trifft zu, daß wir ein große« Interesse daran haben, sofort gegen Deutschland Krieg zu führen, da diese« unsere Ueberlegenheit auf dem Meere bedroht und, wie wir genau wissen, sich ein Kolonialreich auf unsere Kosten schaffen will. Die Annahme trifft aber nicht zu, daß da« Mitwirken Frankreich» bei einem solchen Kriege notwendig ist. Die Neu tralität Frankreich« genügt un«. Wir können Deutschland sehr wirksam und mit Erfolg in seinen Kolonien angreifen, wo e» sehr leicht verwundbar ist. Die Deutschen haben be deutende Opfer gebracht, um die Gebiete zu organisieren, die sie in Afrika erworben haben. Aber ihre Bemühungen zielen nur auf die wirtschaftliche und Verwaltungs-Organisation ab, die in der Tat hervorragend ist. Sie haben aber nicht» getan, um ihre Kolonien wirksam zu verteidigen. Westafrika ist anderthalb Mal so groß wie Deutschland, und Ostasrika sogar doppelt so groß; diese« ist infolge seiner Lage quer durch den englischen Weg vom Kap nach Kairo ein sehr ernsthafte« Hindernis für da» Zu sammenhängen der britischen Besitzungen. Wenn wir allein gegen Deutschland sind, werden wir Bremen und Hamburg sowie die Ostseehäfen blockieren, Rotterdam überwachen und un» mühe los der afrikanischen Kolonien Deutschland» bemächtigen. Sie werden dann sehen, daß Deutschland, da« in seinen Handel«- intcressen durch einen au«stcht»loscn Krieg bedroht wird, zuerst um Gnade flehen wird. Da» kann England tun, ohne irgend jemand um Unterstützung zu bitten." Man kann sagen, daß sich hier zwei edle Hctzerseclen zusammengefunden haben. Der eng lische Admiral und der französische Journalist sind einander wert. — Ein neuer Schritt der englischen Regierung zur ge waltsamen Unterdrückung des Burenelement» ist jetzt in bestimmter Form unternommen worden. Al» die Königliche Verordnung zur Herstellung einer Verfassung für Transvaal erlassen wurde, ließ sich darin die verschleierte Be stimmung finden, daß auch an Soldaten da« Stimmrecht ver liehen werden sollte. Auffallenderweise hatte nicht ein einzige» Blatt in Südafrika, wie in England und in Holland zur Zeit diese äußerst unbillige Bestimmung bemerkt, durch welche der ge ringe Einfluß der Bevölkerung noch bedeutend eingeschränkt werden sollte. Auch in dem Ausrufe von »Het Volk" war sie nicht erwähnt. Aufmerksam wurde man erst durch ein Tele gramm von Reuter au» Johannc»burg vom 5. Juni. Darin hieß e»: Da» Wahlrecht soll den Soldaten gewährt werden, welche die Qualifikation besitzen, die in der neuen Konstitution vorgeschrieben ist. Man nimmt an, daß gegenwärtig 1000 Mann da» Wahlrecht auf diese Weise erhalten würden, allein zu Pre toria würden 500 Soldaten wählbar. Die Partei der ,.Outest »tick lissponsible Government" erhebt den entschiedensten Wider spruch und will Protest einlegen mit der Begründung, daß solch eine Verordnung in keinem Teile de« Reiche» bestehe. So Reuter. Die Erregung über die unglaubliche Bestimmung ist um so größer, al» eine große Anzahl von Buren, die jahrelang zu Pretoria ansässig waren, da» Wahlrecht nicht erhalten sollen; um die» zu bemänteln, hat man viele dieser Leute beim Bahn bau nach Rustenburg beschäftigt. England wird durch solche Rücksichtslosigkeiten und Gewalttaten seine Absichten nicht er reichen, sondern die Ausbildung de» Volkstum» der Afrikaner verstärken. Der Gegensatz gegen den Jmperiali»mu» wird größer und die britische Herrschaft unterwühlt. — Vom russisch-japanischen Krieg. Zwischen den Regierungen in Tokio und Petersburg ist ein Meinung». au»tausch im Gange, der über Washington geführt wird und ein Zusammentreffen de« General» Linewitsch und de« Mar schall« Ojama im fernen Osten zum Gegenstand hat. Zweck dieser Zusammenkunft soll der Abschluß eine« Waffenstill stände» sein, der der FriedenSkonserenz in Washington den Weg ebnen soll. Anfänglich dachte man daran, daß ein vor läufige» Protokoll in Washington unterzeichnet werden würde, man glaubt aber jetzt, daß der Abschluß de« Waffenstillstände»