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der ikrei > an Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mn Moritzdorf und Umgegend. eren Lür die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Druck und Mittwoch, den 28. Januar 1903. 2. Jahrgang. Nr. 12. eten ZUM Geburtstage des Kaisers Eduard Jürgensen. als sonst begangen werden; aber das ist sicher, „Treue i euer, 0 bis i scher 177, 0 140 ischec pro schle- und 140/ zlter, cher, ello, rnig, 151; such- ücher >0k8 i bis pro 265, plam pro aps- unde 7,— ohne Annahme von Inseraten bis vormittag w Uhr. Inserate werden mit w Pf. für die Spaltzeile berechnet. Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. !geN, iber, inen 50 r.k., und ichl- oicht Vit-, icht- ncht bis Nk., lldeutschland grüßt Dich, Majestät, An Deinem Ehrentage! Rings Jubel durch die Lande geht, Verstummt ist jede Ulage. All' deutsche Herzen stehen Dir, Du deutscher Aaiser, offen Und es erfüllt sie alle schier Ein wünschen nur, ein Hoffen. Sie wünschen Dir, daß allzeit treu Und gut Du sei'st beraten, Daß Schmeichelei und Heuchelei Nie mind're Deine Taten. Sie wünschen, daß, wen Du erwählt Zum Rat, nie möge kranken Am Lremdenkult; daß er beseelt Allein vom Deutschgedanken. Sertliches und Sächsisches. Gttendors-Dkrilla, 2?. Januar 1903. — Der 2 7. Januar ist und bleibt dem deutschen Kaiser gewidmet, der heute, Dienstag, sein 44. Lebensjahr vollendet. Mit Rücksicht ans die Ungunst der Zeit dürfte das kaiserliche Gebuitstagsfest wohl etwas weniger rauschend Sie wünschen Dir ein stark Geschlecht, Das blühe und gedeihe, Damit dereinst Dein Herz so recht Mit Stolz sich* dran erfreue. Sie hoffen, daß es lang besteht Dem Reich zu Ruhm und Ehre, So weit das deutsche Banner weht Machtvoll von Meer zu Meere. Vie „Vttendorser Zeitung" erscheint Dienstag. Donncis- tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich t Mark. Durch die Poft bezogen 1.20 Mark. fehlenden Betrag der Einzahlungen der Aktionäre zu garantieren, beziehentlich die neuen Aktien des Sachsenwerkes zu übernehmen. — Ein schrecklicher Vorgang, der seine vollständige Aufklärung erst durch die gericht liche Untersuchung finden wird, hat sich auf dem Martimschen Rcktergate in Mittel- Sohland am Rothstein abgespielt. Zwischen zwei dort bediensteten Mägden kain es zu einem Streit, in dessen Verlauf die eine Magd ein Messer ergriff, mit welchem sie ihre Gegnerin so schwer verletzte, daß die Unglückliche nach kurzer Zeit starb. Die Untersuchung ist eingeleitet. Sebnitz. Hier fand eine aussergewöhn liche ErbschaftSverteilung in dem Vorsaale des als Verteilungsort gewählten Gasthofes „Stadt Prag" statt. Gegen 50 Personen hatten sich hierzu aus Sachsen und anderen deutschen Staaten eingefunden, um den Erlös von 90000 Mark aus der Hinterlassenschaft des vor drei Jahren im Sebnitzbach ertrunkenen früheren Tuchhändlers, späteren Privatmannes Wilhelm Kröner, in Empfang zu nehmen. Auch nach Amerika und Australien kommen Teile dieser Hinterlassenschaft, während Ver wandte seiner vorher verstorbenen Frau und Tochter in Sebnitz, denen Kröner etwas mündlich versprochen, aber nicht schriftlich dokumentiert hat, infolge des eigenartigen Todesfalles leer ausgehen. Leipzig, 25. Januar. Der Lustmörder Grabich ist bereits in der psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Leipzig auf seinen Geisteszustand beobachtet und von dort vor einigen Wochen wieder entlasten und dem Unter suchungsgefängnis von neuem zugeführt worden. Wie verlautet, soll das nervenärztliche Gut achten dahin sich aussprechen, daß Grabich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und keineswegs anormal sei. Neuerdings ist nun Grabich, wie bereits mitgeteilt, noch einer Nervenheilanstalt in Pirna überwiesen worden. Es scheint, als ob die Staatsanwaltschaft beziehentlich sder Unter suchungsrichter, um ganz sicher zu gehen, noch ein zweites Sachverständigengutachten einholen wollen. Zwickau, 25. Junuar. Unter dem Verdachte des versuchten Mordes am Sonn abend wurde in dem nahen Mosel ein junger Mensch namens Fritzsche, der Fabrikarbeiter ist, in Haft genommen und an die Behörde in Zwickau abgeliefert- Ee handelt sich am eine Liebesaffaire. Fritzsche versuchte seine Geliebte, eine Fabrikarbeiterin aus Niedermülsen, zu töten, indem er auf sie vor einiger Zeit im sogenannten Schebigwalds bei Glauchau aus einem Revolver mehrere Schüsse abgab. Das Mädchen soll schwer krank darniederliegen. Nach vollbrachter Tat soll sich der junge Mann selbst in den Kopf geschossen, dabei aber nur leicht verletzt haben. Sie wünschen, daß Dich lange Zeit Der Herr erhalt' am Leben, Dem Leben, das dem Reich geweiht In ernstem deutschen Streben. Sie hoffen, daß mit kräft'ger Hand Du stets die Zügel führest Und unentwegt das deutsche Land In deutschem Sinn regierest. folgung eingeleitet. Wie wir berichteten, sind im Laufe der letzten Wochen an verschiedenen Orten derartige Falsifikate zum Vorschein ge kommen. Denjenigen Personen, welche sie in Zahlung genommen haben, waren dadurch nicht unerhebliche Verluste entstanden. Die Haupt verwaltung der Staatsschulden, welche für falsche Zinsscheine in keinem Falle Ersatz ge währt, macht nunmehr, um das Publikum vor Verlusten der erwähnten Art zu schützen, in einer öffentlichen Bekanntmachung darauf auf merksam, daß es die Annahme von Zinsscheinen im Privatverkehr überhaupt ablehnen soll, da diese Papiere nicht dazu bestimmt seien, als Zahlungsmittel zu dienen. Die Zinsscheine haben ledignch den Zweck, von den dazu be stimmten Kassen eingelöst zu werden. R a d e b e r g , 26. Januar. Eine Schrckens- nacht hatte uwere Stadt vom Sonnabend zum Sonniag. Um 8 Uhr abends versuchten Buben ein Eisenbahn-Unglück herbeizuführen. Sie hatten eine schwere Schwelle zwischen die Schienen gerammt, die der 8^/« Uhr fällige Personenzug passieren mußte. Der Zug rannte sack- igen- ),60- titel sich >eren !alz, leg. Ulo) He" 33. Alldeutschland wünscht Dir's, Majestät, Am heut'gen Ehrentagei Und, wenn es in Erfüllung geht, Verstummt jedwede Alage. Dann steh'n all' deutsche Herzen Dir Zu allen Zeiten offen, Denn es erfüllt sie alle schier Dies Wünschen nur, dies Hoffen. um Treue", dieser deutsche Spruch bewahrheitet sich am schönsten und herrlichsten in deutschen Landen, wo Fürst und Volk von ihm in gleicher Weise durchdrungen sind. Auch an dieser Stelle sei den Gefühlen der Dankbarkeil, Liebe und Verehrung für Kaiser Wilhelm 11. Aus druck gegeben und ihm Glück und Heil ge wünscht am seiner fernen» Lebensbahn! — Gegen die Hersteller falscher Zins scheine von Schuldverschreibungen der preu ßischen konsolidierten 3^/zpro- z e n t i g e n S l a a t s a n l e i h e n von 1885 und 1900 ist laut „Tag" die gerichtliche Ver- m voller Fahrt auf das Hindernis, schleifte es etwa 100 Meter weit mit fort und schleu derte es dann gegen ein Stellereigebäude. Glücklicherweise ivar nur der Verlust des Räumers an der Lokomotive, sonst aber kein Schaden zu verzeichnen. Um 11 Uhr meldeten sodann Signale Feuer auf der Stolpener Straße 25. Es war ein Effenbrand ausgekommen, dem auch der Dachstuhl des Vordergebäudes zum Opfer fiel. Um ^«2 Uhr nachts ging wieder ein Feuer auf, das die Simangsche Scheune einäscherte. Dresden, 27. Januar. Aus Anlaß des Geburtstages Kaiser Wilhelms fand heute Mittag */,1 Uhr große militärische Parole- Ausgabe durch den Kronprinzen Friedrich August auf dem Theaterplatze statt. Vor dem Finanz ministerium in Dresden-Neustadt wurden 101 Kanonenschüsse abgegeben. — Die „Dresdner Nachrichten" schreiben: In einem Teile der Bevölke ung behauptet sich hartnäckig die Austastung, daß der Gang der Dinge eine Wendung nehmen könnte, bei der die Kronprinzessin sich mit ihrer hiesigen Familie wieder vereinige. Diese Auffassung ist geradezu absurd. Bei aller Schmerzlichkeit der mit dem Verhalten und der Trennung der Kronprinzessin verbundenen Konsequenzen ist der Gedanke einer Rückkehr der Prinzessin ganz unvereinbar mit den strengen und tiefernsten Anschauungen, die hierfür bei allen Mitgliedern des Königshauses, insonderheit aber an aller höchster Stelle, Geltung haben. Eine in dem erwähnten Sinne auftauchende Frage ist aber auch aus dem Grunde nicht diskutabel, weil, wie wir mitzuteilcn in der Lage sind, unge achtet der bevorstehenden ehegerichtlichen Ent scheidung, die nach Lage der Verhältnisse nicht zweifelhaft sein kann, bereits jetzt Garantien in feierlicher Form geschaffen sind, welche die Wirkung einer Wandlung in den Intentionen der Frau Kronprinzessin unter allen Umständen ausschließt. Dresden. Das Senat der königlichen Technischen Hochschule hat den im Herbst vor igen Jahres als Studierenden der allgemeinen Abteilung immatrikulierten Mr. Andro Giron, früheren Sprachlehrers der Söhne Seiner königlichen Hoheit des Kronprinzen, wegen Nichterfüllung seiner Zahlungsverbindlichkeiten aus der Liste der Studierenden gestrichen. Der Senat hat jetzt den Beschluß am schwarzen Brett der Hochschule angeschlagen. — Das Reorganisationskomitee der vor mals Kummerschen Werke, gezeichnet Rechtsanwalt Dr. Böhme, teilt dem „Dresdner Anzeiger" folgendes mit: Die Reorganisation der Kummer-Werke ist um einen bedeutsamen Schritt näher gerückt, indem ein Banken- kousortium sich bereit erklärt hat, den noch Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". daß an diesem Tage die Herzen des deutschen Volkes dem geliebte» Herrscher ebenso treu em- gegenschlagen, wie in den Vorjahren. Bekanntmachung, die Anmeldung zur Militärstammrolle bete. Die hier dauernd aufhältlichen Militärpflichtigen, und zwar: a) diejenigen, welche im Laufe dieses Kalenderjahres das 20. Lebensjahr voll enden, und b) die älteren Jahrgängen angehörigen Mannschaften, über welche eine endgültige Entscheidung bezüglich ihres Militärverhältnisses durch die Ersatzbehörden noch nicht erfolgt ist, werden in Gemäßheit von § 56 r der Wehr-(Ersatz-) Ordnung hiermit aufgefordert, sich in cler Leit 15. KI« I. Februar dieses «R»Irres an unterzeichneter Stelle rur K.ekrutirunggstammrolle anzumeläen. Auswärts Geborene haben Geburtsschein, die älteren Mannschaften dagegen ihre Loosungsscheine bei der Anmeldung abzugeben. Auch haben gleichzeitig die Militärpflichtigen der älteren Jahrgänge seit ihrer früheren Anmeldung etwa eingetretene Veränderungen in Betreff ihres Wohnsitzes, Gewerbes oder Standes anzuzeigen. Von dem hiesigen Orte zeitig abwesende Militärpflichtige (auf der Reise begriffene Handlungsdiener, auf See befindliche Seeleute, in Straf- oder sonstigen Anstalten Unter gebrachte u. s. w.) sind von deren Eltern, Vormündern, Lehr- oder Arbeitsherren inner- bslb cler gesetzten Unmelckungssrist zur Stammrolle anzumelcken. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nacb einem anderen Ius- bebungsberirk oder fVIusterungsberirk verlegen, haben dieses beim Abgänge der Behörde, welche sie in die Stammrolle ausgenommen hat, als auch nach der Ankunft an dem neuen Ort der die Stammrolle führenden Behörde daselbst spätestens innerkalb dreier Hage zu melden. Die 'Richtbefolgung der in Vorstehendem enthaltenen Vorschriften wird mit Geld strafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Ottsnäork-SlvrULÄvrL, am 8. Januar 1903. Der Gemeindevorstand. Lincke.