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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeid, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. ttmtrdlatt. Fernsprecher Nr 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. —— > - - — SS. Jahrgang. - - - >»— > > - ' ----- LSL. Smlltag, dm 2. Ium ISIS. >444444444444444444444444444444444444»44»< Vquarprei5 virrtchLhrIH.50 einschließl. der ,Jllustr.UnterhaItungsblatts- und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" sn der ; Expedition,bei unseren Voten sowie bei allen Reichrpostanstalten. »444444444444444444444444444444444444444 Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Kiyeigenpreis: die »einspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtliche« Teile diegespaltene Seil« 30 Pfennige. Das im Grundbuche für Schönheide Blatt 1033 auf den Namen Urmat Gustav L.Liri«r eingetragene, an der unteren Bahnhofstraße zu Gchöah^de gelegene Grundstück Nr. 302 n des Brandkatasters soll am 19. Juli 1912, vormittags 10 Ahr — an Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« — Hektar 5.« Ar groß, und auf 28 2S8 M. geschätzt. Es besteht aus Wohngebäude, Hofraum und Wiese. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Recht« auf Befriedigung aus dem Grundstücke sink, soweit sie zur Zeit der Eintragung de» am 5. Januar 1912 verlautbarten versteigerungSvermerkeS aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, wid rigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Lersteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegen stände« tritt. Eibenstock, den 29. Mai 1912. Königliches Amtsgericht. Im Güterrechtsregister ist heute auf Blatt 34 eingetragen worden, daß zwischen dem Platzmeister k^rleckrleli ^Idvrt 8elil»8l«r und seiner Ehefrau lkertl»» geb. ^«1, früher in Leipzig, jetzt in Eibenstock, durch Vertrag vom 26. Fe bruar 1904 Gütertrennung vereinbart worden ist. Eibenstock, den 29. Mai 1912. Königliches Amtsgericht. Im Musterregister ist eingetragen worden: Nr. 471 (Firma O. in Schönheide,) zwei versiegelte Pakete, enthaltend 100 Stück Muster von gestickten Besätzen, Serie XXXXlX, Fabriknummern 3086—3102, 3103'/,, 3104'/,, 3105, 3106, 3107'/,, 3108-3135; Serie XXXXX, Fabriknummern 3136—3164, 3166' ,, 3167—3186, Flächener zeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 11. Mai 1912, mittags ",1 Uhr. Eibenstock, den 30. Mai 1912. Königliches Amtsgericht. Im Genossenschaftsregister ist heute auf Blatt 5, betreffend die Firma Gemein nütziger Wirtschaft-Verein, (Einkaufs- und Verkaufsverein) zu Schönheide und Um gegend, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Schönheide eingetragen worden, daß der Former klmti Livknrck HVnnckerlicI» in Schönheide nicht mehr Mitglied des Vorstands ist. Eibenstock, den 31. Mai 1912. Königliches Amtsgericht. 5. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Dienstag, den 4. Juni 1912, aöends 8 Ahr im Sttzungssaaie de- Rathauses. Eibenstock, den 1. Juni 1912. Der StMverordnetenvorsteher. Hatzsurther. 1) Verteilung des Sparkassenreingewinncs vom Jahre 1911. 2) Ueberlassung einer Landfläche vom Stadtgut an den Naturheilverein zur Anlage eines Luft- und Sonnenbades. 3) Einführung des Handfertigkeitsunterrichts in der Hilfsschule. 4) Begründung einer 7. Fortbildungsschulklasse. 5) Erhöhung des ForrbildunaSschulgeldeS. 6) Einrichtung einiger Ueberstunden an den Bürgerschulen. 7) Bestimmung der Mittel, au» denen die Baulichkeiten im Rathaushotel bestritten werden sollen. 8) Vortrag der Biersteuerrechnung vom Jahre 1911. 9) Beschlußfassung wegen Richtigsprechung städtischer Rechnungen. Hieraus geheime Sitzung. Der Londoner Streik. Die Streikbewegung; ist augenblicklich stationär. Man weiß nicht, wird der Streik ein nationaler oder internationaler werden, oder wird er sich auf London beschränken. Es ist zwecklos, heute über diesen Punkt Borhersaguugen zu machen. Das eine ist sicher, dis Streiter scheinen nach und nach die Sympathie des Publikums gewonnen zu haben. Dieser Umschwung der Meinung ist dem Umstand zuzuschceiben, baß gewisse Arbeiterführer an Herrn Jochade, den Präsidenten oes internationalen Syndikats der Transportarbeiter in Berlin das Ersuchen gerichtet haben, für den Fall der Erklärung eines nationalen oder internationalen Streiks die britischen Produkte auf dem ganzen Konti nent zu boykottieren. Herr Jochade hat über diese Fra ge noch keine Entscheidung getroffen, aber der Eindruck, der in dem Publikum ourch diese Nachricht hervorgeru fen ist, ist ein sehr verschiedenartiger. Zeitungen, die sich bisher gänzlich neutral gestellt hatten, so wie die Westminster Gazette drucken heute in fetten Buchstaben die Nachricht aus Berlin über die Möglichkeit einer Boy kottierung britischer Produkte ab, und vermuten in den Urhebern dieses Vorschlages die Arbeiterführer Ben- tilett und Gosling. Doch ein Unglück kommt niemals allein, so werden die Führer der Bewegung jetzt von vec schiedenen ihrer Kollegen auf den Syndikaten ange griffen, die sich weigern, ihnen zu folgen und erklären, ihren Verbindlichkeiten nachzukommen und die Unter schriften, welche sie den Arbeitgebern gegeben haben, zu respektieren. Außerdem hat das Exekutivkomitee des nationalen Syndikates der Seeleute und Heizer, das in mehr als 60 Hafenorten Großbritanniens Sektio nen unterhält, an die Mitglieder ein Zirkular gesandt, das betagt, der Aufforderung, der Arbeiterfüh rer Bentilett und Gosling vom Generalkomitee der Transportarbeiter, den nationalen Streik zu verwirk lichen, nicht zu folgen. Die Seeleute sollen in allen Häfen die Arbeit nicht eher niedcrlege», bis sie von ihrem zuständigen Komitee hierzu aufgefordert wer den und der formelle Befehl des Zentralkomitees er gangen ist Inzwischen wcrd damit fortgefahren, aus dem Hafen diejenigen Waren, die leicht dem Verderben ausgesetzt sind, durch Arbeitswillige unter polizeilicher Es korte in die Stadt schaffen zu lassen. Die Arbeiter ha ben sich in zwei Lager geteilt, die einen wollen die Arbeit wieder aufnehmen, die anderen sind fest ent schlossen, den Streik bis zu Ende zu führen. Es ist aber möglich, daß die energische Haltung derjenigen Führer, die ihren Verpflichtungen Nachkommen wollen, einen großen Einfluß auf die Streikenden ausüben wird. Das Exekutivkomitee des Transportarbeiterverbandes hat zu Sonntag morgen ein Meeting einberufen, in dem die Frage eines nationalen oder internationalen Streikes zur Sprache kommt. Man glaubt vielfach nicht an die Möglichkeit eines solchen Ausstandes. Die Führer der Lokalsyndikäte legen eine große Reserve über diese Fra ge an den Tag^ Tagesgeschichte. S-«tsAl»»V. - Die Nordlandreise des Kaisers. Wie der „Inf." mitgeteilt wird, wird sich die Norotandreise des Kaisers nach den bisherigen Bestimmungen an die Kieler Woche anschließen, die für den Kaiser voraussicht lich am 28. Juni ihr Ende erreicht. Zur Begleitung des Kaiserschiffes „Hohenzollern" sind „Breslau" ' und „Sleipner" in Aussicht genommen. Auch bei der dies jährigen Nordlandreise werden sich mehrere Gelehrte und Künstler im Gefolge des Kaisers befinden. Die Rück kehr dürfte voraussichtlich Ende Juli erfolgen. — PrinzMaxvonBadenundPrinzErnst August von Cumberland begaben sich Freitag nachmittag vom „Hotel Continental" in Berlin in ei ner königlichen Equipage zum Potsdamer Bahnhof und trafen auf Station Wildpark gegen 6 Uhr ein Um 6 Uhr wurden sie vom Kaiser empfangen und nahmen später den Tee bei der Kaiserin. — Vereinfachung in der Staatshaus Haltung. In der Abgeordnetenkammer zu Stuttgart kam am Freitag anläßlich der Beratung der Denk- scyrist über die Vereinfachung in der Stacushaushal- tung di? Frage der Aufhebung der Gesandt schaften in Berlin und in München zur Erörterung. Abg. Teil (Soz.) beantragte, die Negierung zu ersuchen, mit den in Betracht kommenden Bundesstaaten Ver handlungen über die Frage der gleichzeitigen und ge meinsamen Aufhebung der Gesandtschaften anzabahnen. Aus Antrag des Abg. Haußmann (Volksp.) wurde der Antrag an den Finanzausschuß verwiesen. Schwei-. Die deutsch-französische Kongo Ka- merun-Kvmmission. In einer offiziösen Mittei lung wird erklärt: Die am 15. Juni in Bern zusam mentretende deutsch-französische Kongo Käme run-Kom Mission wird auch die Aufgabe haben, die Formalitäten der Gebietsübergabe im Geiste gegenseitiger Versöhn lichkeil vorzubereiten, um etwaige Reibungen hintan- znbalten Die Tatsache, daß an der Spitze der deut ichen und französischen Vertretung in dieser Kommission zwei so erprobte Diplomaten wie Freiherr von der Lancken und Ministerialdirektor Conty stehen, bietet in dieser Hinsicht eine Bürgschaft. Die Uebergabe dec Gebiete dürfte in gemeinschaftlichem Einvernehmen van den betreffenden Kolonialbehörden vorgenvmmen wer den, damit diese Vorgänge durch keinerlei unliebsame Kundgebnngen gestört werden. Italien. Ein italienisches M i l i r ä r l u f t s ch l a ch t- schiff. Auf dem Militärflugplatz von Racciano haben die Versuche mit dem fertig gestellten Militärluftschrfs , Ll. 1" begonnen. Das Luftschiff wird eigens als Lukt- ichlachtschiff bezeichnet. Es hat zwei Maschinengeweh re und zwei Torpedo Ausstoßrohre an Bord, deren Funktionieren sehr günstige Ergebnisse geliefert hat. In drei Wochen wird das Luftschiff vollständig montiert nnd zur Verwendung im Archipel bereit sein. Frankreich. Seemannsstreik in Dünkirchen. In Dünkirchen ist ein Streik der Seeleute ausgebrochrn, und zwar infolge eines Beschlusses der dortigen Reeder, den Hafenarbeitern fortan 150 Franks Monatseinkom men zu zahlen, sowie selber eine Gruppierung der Ar beiter durchzuführen. In der vom Syndikat der Dok- ker einberufenen Versammlung wurden die Entschlie ßungen der Arbeitgeber verworfen und die Arbeiter erklärten sich bereit, in den Generalstreik zu treten, wenn die Arbeitgeber auf ihren Beschlüssen beharren. Griechenland. - Griechenland und die kretischen Ab geordneten. Da die kretischen Abgeordneten das Ersuchen der griechischen Regierung, sich zu gedulden und ihre Versuche, in die griechische Kammer einzu dringen, aufzWeben, zurückgcwiesen haben, hat die Re giermzg beschlossen, dieses mit Gewalt zu verhindern. Sämtliche Eingänge in das Parlament werden von Mi litär und Polizei bewacht werben. Die Justizbehörden sind angewiesen worden, sich zum Eingreifen bereit zu halten. Man sieht den kommenden Ereignissen mit gro ßer Beunruhigung entgegen. Marokko. - Der heilige Krieg. Die allgcm«.ine Lage in Fez ist sehr ernst und beweist, daß in sämtlichen Stäm men der heilige Krieg, gepredigt wird Das Ergeb nis dieser Tätigkeit der Priester ist, daß auch die bis jetzt noch den Franzosen treu gebliebenen Stämme der Scherarda, Scheraga, llled el Hadsch und Uled Schama sich gleich-