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IMk 4000 »««-, MmM und Anzeiger für das Erzgebirge .W mit der wSchenÄchen Unterhaltungsbeilage: Äuer Sonntagsblatt. viel« Ni»er u»l«ß» » §M» - - -, Mn Brand in Albany (Ver. Staat) richteie tu» Kapitol lStaatsgebäude) S ch a d en von o i e len Milltonen an. (S. N. a. a. Welt) Zur Unterdrückung de» Alb au es e n a »fst a n d e» ist Kri,'„«Minister Schesket Torgut Pascha an der Sv Ye größererTruvp «massen nach Albanien aufgebrochen. sS. pol. Tgdsch. u. Tel.) Speechßnnd, d«e Redaktion mit Nummlpn, der Sonntag, nachmittag» von 4—» Uh» — Teligramm-Ldreff» Tageblatt AnmqgMeg» — Fwaftiech« »» Für um>«langt »ingesandt» tNannskript» kann Gewähr nicht geleistet w«d«n. Verantwortlicher Redakteur seit, Rrnkolrl. sür di« Inserat» verantwortlich! Walter Uran». Beide in Aue t. Lrzgeb. Graf Zeppelin behandelt in einem demnächst erscheinenden W>rt: Mil Z-vpeltn nach Spitzbergen dir Frag« der L«H wendbarkeit seine« Luftschiffe» für arktische Forderungen. Die Zrhl >er Tschechisch sprechenden Personen in Wien beträgt laut amtlicher Feststellung zurzeit S 8 0 0 0, das find 4000 weniger al« vor zehn Jahren. nonatlich so pfg. Lei der Geschäftsstelle abgebolt monatlich «o pfg. 2nsertion»prei,: Vie tiebengehx , . selbst abgeholt vierteljährlich i.so Mk., monatlich 10 pfg. — Durch Rmtohauptmannschaft Schwarzenberg io pfg., sonst >s pfg. lk.^monatlich «0 pfg. — Einzeln» Rumm« io Pfg. — Deutsch« ßtrechend« Rabatt. Annahme von Anzeigen bi» späteste i von Sonn-und Feiertagen. Arqeigrn an bestimmten Stellen kann 1 " Politische Tagesschau. «ne 80 März. LtimnulN»»bilL au» de« Reichstag. A Draußen di« lieblichst« Frühlingssom», und al, Pendant dazu innen im Haus« di« angenehm« Ankündigung de, Präsiden, ten, daß unter allen Umständen die gestrige Tagesordnung er ledig- werden mühte, und wenn es noch so spät würde. Even tuell mühte eine Abendsitzung stattfinden. Ruse de» Entsetzen ertönten, aber da, hinderte die Herren nachher nicht, stch selbst bei kleinen unwesentlichen Dingen in schier uferlosen Debatten zu Krisis in Oesterreich. >0? Nachdem in den letzten Wochen die Situation im öfter- reichischen Parlamente mehr und mehr unhaltbar geworden ist, und nachdem die verschiedenen Versuche, zwischen der Regierung und den Mehrheitsparteien eine Verständigung zu erzielen und die Parlamentsnmschine wieder in Gang zu bringen, al, miß- lungen zu gelten haben, zieht man nunmehr di« Konsequenzen. Zunächst hat auf Grund einer kaiserlichen Entschließung eine Vertagung de» Re ich» rate, stattgefunden, di« dm Vor läufer der kommenden Auflösung bildet. Dah e» dahin ge kommen ist, wird tn einem offiziösen Regterungskommuniquä in der Hauptsache der Opposition in dis Echthe geschoben, weil diese sich entschlossen zeigte, die rechtzeitige Erledigung de» Budgetprovisorium» zu verhindern. Die Majorität und die Re- gierung wollte man dadurch unbedingt in einen ex iex-Zustand drängen. Da infolgedessen auf eine gedeihliche Arbeit de» Par- lamentes nicht zu rechnen war, andererseits ober befürchtet wer den muhte, dah durch Versuche, den Widerstand zu beseitigen, nur laltrne Rorpuizeil« oder deren Raum für Inserate au» Au« und den >erg ,o pfg., sonst pfa. Reklamepetitzeilr r» pfg. Bei arästeren " . . ' !en» ->/, Uhr vormittag». Für Aumahn i nur dann gebürgt werden, wenn st« am Tage vorher bei u» Das Wichtigste vom Tage Bet der L^ndlageersatzwahl im fünften ländlichen Wahl, k-etse, BautzenLand, wurde dtt konservativ,Kan- bivat Barth gewählt. sS. Kzr. Sachs) «ine Verschärfung der Gegensätze hervorgerufen werden könnte, hab« man von weiteren Verhandlungen absehen zu müs- sen geglaubt. Man verschweigt allerding, dabet, dah auch -rot. scheu der Regierung und den Mehrhettsparttien nicht alle, im richten Lote war und nicht zuletzt auch hierauf di« entscheidende Maßnahme de» Ministerium» zurückzuftthren ist. Am 16. Aprtl erfolgt, wie mit Sicherheit srststeht, di« AuflLsun - de» Reichs- rate», und dann tritt wieder der berühmt» 8 " In Funktion. Auf dem verordnung«oeg« wird von der Regierung da, von dem Parlament» verweigerte Budgetprovisorium zum Gesetz erhoben, ebenso di« FllnsundsleL-ig-Mtllionen. Anleihe, welch« die Regierung bei Wiener Banken al, Kon- tokorrent-Anleihe aufnehmen wird. Wie es heißt, wird man di« Neuwahlen nicht sofort vornehmen, voraussichtlich werden sie erst, nachdem man sich mit den Parteiführern verständigt hat, im September ««»geschrieben werden, weil man sich auch bet den Regierungsparteien gegen Wahlen im Hochsommer sträubt. In erster Linie ist diese Wendung der Ding« denTschechen zu danken, die im Budgetausschutz durch Obstruktion den Fort gang der Beratungen hinderten. Die Situation war für da, Kabinett darum mißlich, weil zur Bewilligung de, Budgut, oder auch nur von Teilen desselben, verfassungsmäßig «ine Zwei drittelmehrheit notwendig ist und eine solche in diesem Falle nicht zu erreichen war. Ob di« Krisis auch für da» Kabinett selbst Folgen haben wird, läßt stch vorläufig noch nicht mit Be stimmtheit sagen. Es wird vielleicht der Form halber sein« De mission einreichen, di« pber selbstverständlich vom Kaiser abge. lehnt werden wird. Möglich wär« e» allerding,, daß «in« klein« Rekonstruktion erfolgen wird und einig« mit den dissentierenden Parteien gar zu sehr liierte Minister ««»scheiden. Zur definiti ven Lösung in dieser Hinsicht wird «» ich« vorauAdhtltch «st nach den Neuwahlen kommen, und somit wird da, Kabinett vienerth noch bi» zum Herbstanfang im Amt« verbleiben. Vor. läufig wird also — fortgewurstelt. zu Leteiligrn, Ihren Vorschlag, Miller, im Auge - " lieber Freunl di« Preise selbst ausfüllen." Friman besorgte da, mit größter Genauigkeit, und al» er -um Abschluß kam, rechnet« er stch au», daß «r ein vorzüglich«, Geschäft machen würde, wenn di« vor. sehung ihm ein Feuerchen senden wollte, da» sein Lager auf- Rhrt«. Acht Tag« später nahm er während der Mtttagpauft den klei nen Gasbrenner fort und ersetzt« ihn durch «inen wett größeren. All« neu eingetrosfenen Warmsendungen hatte man in dem ob* ren Raum« untergebracht. „Wenn ich heut« nachmittag fort ¬ ergehen. Nach Erledigung einiger kleinerer Punkt« der Tag« ordnung setzt« man di« Beratung d«s Etat» derR «ich, « is« n - bahnen fort, wobei man im wesentlichen da»s«lb« hört«, «ft vorgestern. Beim Etat d«» R«ich»tag«s verlor man sich dann trotz der vorgeschrittenen Zett in di« weitschweifigsten De batten über herzlich unbsdeutrnd» Ding«, wie Leispi,lHwöis, Aus merzung der Fremdwörter au» dem Parlamentagcbrauch, wobei », recht vergnügt zugtng, wenn eine, der Sprachveiniger doch di« geläufigen Fremdwörter gebraucht«, und noch langer debattiert» man über den verlaus ein« dem Reichstag« benachbarten Grund stück». ALg. Ledebour kam auch auf di« fwndenlangen Sitzungen zu sprechen, die jetzt gang und gäbe find und betonte, daß Lei ei ner solchen Methode auch di« Presse ihrer Ausgabe nicht mehr gerecht werden könne, durch welchen Umstand di« Interessen des Volke» und de» ganzen Parlamentarismus geschädigt würden. ALg. Freiherr v. Gamp richtet« an sein« Kollegen da, dringend« Ersuchen, nach Kräften zur Hebung de» Ansehens de» Reichstages beizutvagen und sich nach Möglichkeit in den Reden zu beschrän ken: dasselbe tat in längeren Ausführungen der Zenttum«abgo- ordnete Erzberger. Einen Ordnungsruf erhielt wieder ein mal der Abg. Ledebour, der dem Abg. Erzberger Rohheit voeg* warfen hatte. Nachdem der Präswmtt Graf Schwerin noch di« Erklärung abgegeben hatte, doch er alle au, dem Haus« kommen den Anregungen sorgfältig prüfen werde, war der Etat de» Reichs tag» erledigt. Der Antrag Wagner ÜberHie Fremdwvrtrr wurde angenommen. Im Anschluß hieran wurde auch der Etat für den Rechnungshof, ebenso wie der Etat für den allgemei nen Pension,fand» ohne Erörterung «rledigt. Alüdanu vertagt, sich da. Hau», von einer ALendschung wurd« zur all gemeinen Zufriedenheit Abstand genomm«n. Heute, Donnerstag, wird derEtatd«»Reich»Ian,l«rs«ndde» Auswärtigen Amte» zur Beratung stehen. Bezog,prei»; Durch unsere Boten frei in» Hao» monatlich und wöchentlich io pfg. — Bei der Post bestellt und s " 7 . den Briefträger frei in» Hau» vierteljährlich ».-r Mk„ monatlich «4 pfa. — Einzelne . , pofizeitungrkatalog. — Erscheint täglich in den Mittagsstunden, mit Ausnahme van Sonn- und men wollte, ich werde e« selbst in di« Hand nehmen, und zwar mit aller Sorgfalt." Er ging auf fein Kontor zurück und schrieb mit lächelndem Gesicht «inen Scheck für di« Verficherungrgesell- schäft, di« er vor einer Stunde al» Schwindler-bezeichnet hatte. Am anderen Morgen war Friman trotz der schlechten Ge. schäft« sehr guter Laune. „Ich werd« die Liste selbst au»füllen, Miller. Lasten Ei« di« Mädchen nur di« Waren aSstäuben — St« rufen di« Stückzahl au»." Bald Maren sie alle in voller Arbeit. „Ein und ein halbe» Gro» imitierte Leder-Handtaschen für Da- m«n, mit Nickelverschluhl" ,Schön, Mn." Herrn Friman» Feder schrieb auf. Sorgfältig wurde da» ganze Warenlager aus genommen, di« Anzahl der Gegenstände aber immer um 40 Pro- zent höher angegeben. „Sehen Ei«, Miller," erklärte Friman nach Abschluß der Angelegenheit, „ich denk« daran, da» Geschäft in «in« Gesellschaft mit beschränkter Haftung umzuwandeln, um den Kunden Gelegenheit zu geben, Aktien zu kaufen." „Wenn Sie da» Vorhaben, dann hätten wir da» Lag« nicht so genau auf. nehmen sollen. Ich hatte keine Ahnung, daß St« mit dem Ge danken umgingen. Ein« M«ng« Partiawaren, die wir bei Ban strottmr Lillig übernahmen, hält« man -um Vollen Wert an. geben können." „Rein," «rwtdert« Friman mit strengem Blick. „An Geschäftssachen muß man vor allem peinlich ehrenhaft sein, wie kann ich meinen Kunden zmnuten, stch an einem Unternehmen gen, da» überta-tert ist? Ach Lin sehr erstaunt über chlag, Miller." „Ach hatte durchau» ntchft Unreell«« „Man kann im Geschäft nicht gewissenhaft genug sein, nd. Ich werd« die Liste mit nach Hanse nöhm«n und selbst ausfüllen." Friman besorgte da, mit größter Unter ehrlichen Leuten. Humoreske nach d«m Englischen d«s Au»»«». (Nachdruck o«r»-t«^> Friman durchflog düsteren Blicke» di« Briefe, die mit der Nachmittagspost gekommen waren. E» war die stillste Zeit im Geschäft, die Bestellungen waren spärlich, und Geld ging gar nicht ein. Die Falte aus seiner Stirn wurde immer sorgenvoller, je weiter er las, und al» er an den letztem Bries kam, ein« Mahnung seiner Feuerversicherungsgesellschaft, daß die jährlich, Prämie fällig war, schlug er ärgerlich mit der Faust artf sein Pult. „Alles Schwindel!" ries er au». ,Mer Jahre hab« ich denen Unsummen bezahlt «nd nicht» davon gehabt. E, ist di« rein« Prellerei!" Er legt« den Brief beiseite und ri«f seinen Geschäftsführer. „Miller, «» ist so flau mit der Arbeit, wir wollen morgen da, Warenlager aufnthmrn. Die Leut« müssen doch etwa» tun für ihren Lohn. Ich bezahl« kein« Tagediebe." „Beileibe nicht, Herr Friman," stimmt« der ander« ein. Trübsinnig durchwandert« der Besitzer da. Lokal Li« zur Feierstunde. Dann überwacht, er da» Schließ,» jede, «tn-<ln,n Raum«». In dem großen Warenlager blieb er stehen und sah stch um. Di« Gaslaterne am Fenster leychtet« so hell, daß di« Polizei von außen den Raum überseh«» konnte, während Fri. man noch dastand, löste sich «in klein«, Stückchen tstaÜ von der Decke über der Gailaterne und fiel -u Boden. Er holte sich di« Leiter, stieg hinauf und Levührte di« Deck» mit der Hand. St« war ganz warm. Da« ist gefährlich," dachte er. ,,E» find nur ge tünchte Latten." Dann kam ihm wis eine Erleuchtung «ine groß, artig« Idee. Di« Poliztt konnte durch da» Guckloch nur da» Ma- renlager, aber nicht di« Decke üLerfthen. ,/kin größere« Gas- brenner," überlegte der Ehrenmann, „viel Holzspan« und Pack material auf dem oberen Stock —> ich könnte di« angekommenen Waren abend» vorher da hinaufschckffen —' die Geschichte würde abbrennen, eh« einer Zett zum Pfeifen hätte. E» ist ein« Füg- una der Vorsehung, daß ich gerade morgen die Waren auineb Donnerstag, SV. März 1»11 Mik ckvoo rttlntt i-mmtiü Ar. 74 Sechster Jahrgang. 5luer Tageblatt " ve» Retchskan^e, übe, di« kübeüfkMWSfoag«. D«r Reich» kanzler v. Bethmann Hollweg wird bet der heut« im Reichstage beginnenden Beratung de» Etats Le» Auswärtig«» Amt» eine längere Red« halten und sich besonder, über di« «brüstung»frage Süßem. " Deutschland und di« Frag« dm internationale, Echiedch. gericht». In der Sitzung der Budgetkommtsfion de» Reichstag» vom Montag teilte auf Anfrage do» Abg. Eickhoff «in Vertreter de» Au»wärtigen Amte» mit, doch Deutschland geneigt lei, die Londoner Deklaration zu ratifizieren, aber dem Vorschlag« da» amerikanischen Staatssekretär» Knox, dem Oberprisengertchtshof di« Funktionen «ine» allgemein«» ständig«» Echiedrgertcht^hofw zu übertragen, die Zustimmung nicht geben werd«. nicht» bemerken, was hier vorgeht. Da, ist sehr gut." Al, sein Geschäftrführer nach dem Esten -urückka«, teilt« sein Prinzipal ihm mit: «Nu» di« dringendsten Sachen erledigt find, will ich nach Brighton fahren, um zu sehe», was stch machen läßt. 8ch Lin e» leid, aus die Reisenden zu warten, die nur in Hotü» fitzen und kein« Aufträge schicken, sonder» nur groß« Rechnung«^" „Natürlich," stimmte Miller zu. ,Si« müssen mich oertteteN. Sorgen Sie vor allem, daß di« Muster gut geschlossen find, sacht kommen uns noch Einbrecher aus den Hal»." „Werde alle« pünkt lich besorgen, Herr Friman." ,^lnd vergessen Ei« nicht, das Gas brennen -u lasten, damit di, Polizei un» in der Nacht be wachen kann." „Jawohl, Herr Friman." .Sollt« brieflich et- wa, von Wichtigkeit kommen, so telegraphieren Sie mir nchh Brighton, Hotel Albert, aber Mtt-fen St« da, Geld nicht unnütz fort. Heute abend werde ich Ihnen schon einig» Aufträge A- kommen lasten, ich vergeude mein Geld nicht in teuren -otewei- nen. Geschäft, will ich machen und werd« ich machen. Auf Witz- dersehen, Miller." Gut« Reis«, Her, Friman." In Brighton ang,kommen, besucht* er zwei oder dmt Kun den. Er machte ihnen mäßig« Preis«, schrieb sein« Aufträge ans und sandt« st« nach London. Am nächsten Morgen Legab ,r sich früh an di« Arbeit, lehrt« aber um 11 Uhr noch einmal tift Hotel-urück. Er nickt« der Wirtin vergnügt -u. „Hier ist ein Telegramm für St«, Herr Friman," sagt« Lieft. »Herrgott I--- T« wird doch meiner Frau nicht» -»gestoßen sein?" Mt Leben- den Fingern riß «, den Umschlag auf. „Allmächtiger! Mein Warenlager abgebrannt — alles vernichtet — mein, schönen Vorräte!" verpoeiftlt sank er auf da, Sofa, und di« Mitleid Wirtin goß ihm hastig ein Glas Porttvttn ein. „wt, schrttklich sagt, sie. „Alles verloren?" „Lesen Sie doch was mein tret«, schreibt: Warenhaus gestern abend vollständig nieder»- Lrannt, nichts grrttttt. Milk,." „Ruhen Eie etwas, Ur Zug geht erst in einer halb«» Stunde, vielleicht ist e, nicht so schltmiir, al» St« denchis." „Ach bin ruiniert!" stöhnt« der BÜlag-nmoert, ei» mit dem tröstlich«» Bewußtsein,