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Zwönitz und Umgegend. Drgan für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich t Mark 20 Pj. pr»num«ranäo. Verantwortlicher Nedacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. Tagesbericht. — Am 20. Dezember dieses Jahres wird es 75 Jahre, daß Sachsens Fürsten den Kurfürstenhut mit der Königskrone vertauschten. Infolge des Posener Friedens hat der Kurfürst Friedrich August von Sachsen sich entschlossen, die Königswürde anznnehmen und am 20. Dezember 1806, Nachmittags 3 Uhr, wurde dieser kurfürstliche Be schluß in Dresden öffentlich ausgerufen. Der Hoffourier Kühn, in der mittelalterlichen Tracht eines Heroldes hoch zu Rosse, durchritt die Straßen der Stadt unter Begleitung einer Abtheilung Garde du Corps, sowie gefolgt von einer großen Menschenmenge und hielt zu erst auf dein Schloßplatze, das kurfürstliche Dekret mit weithin ver nehmbarer Stimme verlesend. Alsdann bewegte sich der Zug nach dem Altmarkte, woselbst der dem Herold folgende Trompeter eine Fanfare ertönen ließ und der Zug vor dem Nachhause Ausstellung nahm. Nachdem der Herold auch dort das Dekret ausgerufen, wie derholte sich dieser Akt vor dem Quartier des französischen Comman- danten auf dem Allmarkte, vor dtzm Hause des Gouverneurs im Zeughofe, sowie auf dem Neumarkte, vor dem Neustädter Rachhause und auf dem Palaisplatze in Neustadt. Am darauf folgenden Tage wurde in allen Kirchen Dresdens das Ds Oeum gesungen und unter dem Geläute aller Glocken von den Festwällen eine Salve von hun dert Kanonenschüssen und dazwischen Gewehrfeuer der Linientruppen abgegeben. Der König Friedrich August und dessen Gemahlin niit sammt dem ganzen Hofstaat durchfuhren zwischen 9 und 11 Uhr Abends die Straßen der Alt- und Neustadt und der Vorstädte und wurden überall vom Volke mit freudigem Jubel begrüßt. — Osficieller Veröffentlichung zufolge haben die königl. sächsischen Staatsforsten im Jahre 1880 folgenden Ertrag geliefert: Es ge langten 787191 Festmeter Derbholz zum Einschlag und, einschließlich LEM. Sonnabend, den 3. September 1881. 6. Jahrg. Bekanntmachung, die Feier des Konstitutionsfestes betreffend. Am 4. September c. werden es 50 Jahre, daß sich unser engeres Vaterland der Segnungen einer constitutionellen Verfassung erfreut. Die unterzeichneten Behörden haben hiervon Veranlassung genommen, eine Feier des Konstitutionsfestes zu veranstalten und richten unter Veröffentlichung des nachstehenden Festprogramms an die Bewohner der hiesigen Stadt das Ersuchen, dieses Fest durch Schmückung der Häuser mit Fahnen und Flaggen auszeichnen zu wollen. Zwönitz, am 2. September 1881. DerStadtgemeinderath. DerKirchenvorstand. Schönherr, Bürgermstr. Neidhardt, Pf. Festprogramm. 5—6 Uhr Lauten in Pulsen mit allen Glocken. Festgottesdienst. 11—12 Uhr Aufführung einiger Musikstücke vom Nathhause. Bekanntmachung. Das dem Weber Friedrich August Günther vormals in Kühnhaide, jetzt in Glauchau gehörige Hans mit Garten Nr. 62L des Brandcatasters, Nr. 115ä des Flurbuchs, Fol. 141 des Grund- und Hypothekenbuchs für Kühnhaide, welcher Grundbesitz ein Areal von — Hktr. 1,8 Ar umfassend, mit 21,42 Steuereinheiten belegt, am 22. Auglist 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1800 Mark —- gerichtlich gemürdert worden ist, soll auf Antrag des Besitzers den 21. September 1881 Mittags 12 Uhr von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte an Ort nud Stelle öffentlich und unter den in« Termine bekannt zu machenden Beding ungen an den Meistbietenden versteigert werden, was hierdurch unter Bezugnahme auf die im hiesigen Amtsgebäude, soivie im Meischner'- schen Gasthofe, sowie „zur Teichschänke" in Kühnhaide aushängendcn Anschläge, denen specielle Grundstücksbeschreibung beigefügt ist, be kannt gemacht wird. Stollberg, am 24. August 1881. König!. Amtsgericht. Zumpe. ...... . T_. » vom Vorjahre übernommener Vorrüthe, 787599 Festmeter, darunter 75 pCt. Nutzholz, zum Verkauf. Außerdem wurden 195155 Fest meter Reißig und 187827 vom Stückholz abgesetzt. Die Gesammt- einnahme stellt sich auf 10113069 M.; davon kommen 9775353 M. auf die Holznutzung (12,4, M. pr. Festmeter Derbholz) und 337716 Ai. auf die Forstnebennutzungen, als: Gras-, Stein-, Jagdnntzung rc., sowie die Beiträge von Gemeinde- und Privatmaldbesitzern zu dem Aufwande der Forsteinrichtungsanstalt. Die GesammtauSgabe beziffert sich auf 3474645 M., somit bleibt ein Nettoertrag von 6638424 M. — Das forstfiscalische Areal gewann im Jahre 1880 an Zuwachs 920 sta. Aufgeforstet wurden 78 Im. Das dazu erforderlich ge wesene Pflanzmaterial wurde fast ausschließlich von den Staatsforst revieren entnommen. — An Private wurden iin vorigen Jahre für 11082 M. Holzpflanzen abgesetzt. — Der niedrigst gelegene Punkt in Sachsen ist die Elbsohle an der Eisenbahnbrücke in Riesa mit 87,952 Meter über dem Spiegel der Ostsee, der höchste Punkt, die Gradmefsungsstation auf dem Fich telberge mit 1213,224 Mtr. über dem Spiegel der Ostsee. Der Elb- nullpunkt in Dresden liegt 105,502 Bieter, die Höhenmarke am Böhmischen Bahnhofe in Dresden 116,769 Meter über dem Spiegel der Ostsee. Die niedrigste Eisenbahnverkehrsstelle in Langenberg mit 100,336 Meter, die höchstgelegene Reitzenhain mit 777,110 Bieter über dem Spiegel der Ostsee. — In denk Proccß eines Kaufmannes, dessen Fabrikmaschinell und Waaren durch ein Feuer erheblich geschädigt worden, gegen die Versicherungsgesellschaft, bei welcher er gegen Brandschaden versichert war, auf Schadenersatz hat das Reichsgericht durch llrtheil vom 8. Juli 1881 folgenden Nechtssatz ausgesprochen: Die in Versicher ungsbeträgen enthaltene Bestimmung, daß Ansprüche, die nicht binnen 6 Monaten nach dem Brande anerkannt oder mittelst Klage geltend