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2ö. Jahrgang lerein ist« rin: W Neufestsetzung deS Zinssatzes für Banksparkonten Berlin, 14. Sept. Me wir hören, Hai di« Giern- pelvereinigung den Zinssatz für Banksparkonten mit Wir kung vom 15. September 1931 auf 6 Prozent pro anno neu festgesetzt. Die beiden seltsamen Gestalten, Gandhi mit seinem Lendentuch, «inen Schal eng um seinen hageren Kvr- per gewickelt, Miß Slade in lockerer indischer Kleidung, wanderten durch den Osten London-, und da- Klappern ihrer Sandalen kontrastierte seltsam mit den schweren Schritten der sie begleitenden Polizisten. MS sie zu- rückkehrten, Pochte Gandhi leise an die Tür. Gin „Guten Morgen" erschallte, da» jedoch wieder nur von Miß Slade erwidert wurde. Entgegen seiner sonstigen Bereitwilligkeit lehnte Gandhi e» heute auch ab, di« Vertreter der Presse p» empfangen, «ein Sohn b* Beratungen des Reichrlabinettr Berlin, 14. Sept- Da- ReichSkabinett hat heute nachmittag die Beratung de- großen Herbstprogramm begonnen, und zwar standen heute die Fragen auf der Tagesordnung, die mit den Banken, dem Bankauf- sichtSamt usw. zusammenWngen. Ta» Kabinett wird diese Verhandlungen voraussichtlich erst am Mittwoch fortsetzen und dann in Dauersitzungen möglichst bis Gnde der Woche zu einem Abschluß zu kommen suchen, damit die Veröffentlichung in der ersten Hülste der nächsten Woche erfolgen kann. Für den morgigen Dienstag sind Besprechungen zwischen dem Reichskanz ler und dem ReichSfinanzminister und den Finanz ministern einer Reihe von Ländern vorgesehen, näm lich! von Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden und Hessen. GS liegt auf der Hand, daß dabei die Finanz sorgen der Länder zur Sprache kommen sollen und daß man überlegen will, wie auch! die mittleren Länder einen Ausweg au- den gegenwärtigen Schwierigkeiten finden können. Berlüngerring der Steueramrrestiefrist Berlin, 14. Sept. IM Anschluß an die gestrige Mitteilung gibt da» ReichSftnan-ministertum bekannt, daß die Steueramnesttefrist auf jeden Fall bi» zum 15. Oktober allgemein verlängert wird. Die-gilt auch für die Abgabe der Bermögen-erklärung 19S1sowie für die Anzeige von ausländischen Aamilirnsttftungen und Beteiligungen. Neuwahl der nichtstLndlgen Rats» Mitglieder in Genf Genf, 14. Sept. Tie Völkerbund-Versammlung hat heute nachmittag die Wahl der nichtständigen Rat-- Mitglieder vorgenommen. Nachdem Guatemala dieser Tage die Niederlegung seine- Rat-mandate- zurück genommen hatte, waren nur die drei turnusmäßig auSscheidenden Länder Spanien, Persien und Venezuela zu ersetzen. Spanien, da- vor drei Jahren für wieder wählbar erklärt worden war, erhielt heute 43 von 48 abgegebenen Stimmen. Ferner wurden gewählt China mit sämtlichen 48 und Panama mit 45 Stim men. Die zersplitterten Stimmen fielen auf Ungarn, Mexiko und Portugal (je 2) und Belgien und Bulga rien (je 1 Stimme). Die Völkerbund-Versammlung hat außerdem auf Grund eine- Antrages ihrer Budget kommission beschlossen, da- Arbeit-Programm de» Völ kerbundes für da- nächste Jahr zur Erzielung von Ersparnissen zu. prüfen und gegebenenfalls auf da- Unumgängliche einzuschränken. An die einzelnen Aus schüsse wurde der Bescheid weitergeleitet, sich gller Beschlüsse zu enthalten, die neue Ausgaben nach sich ziehen. ehend ge- uhrunden- bi« zum rr zweite n sich ge< ritz Lange n Tennte- m BSHme m Böhme gen Käst« aar Frau »:», l:s, rppel fiel « wider- wch noch in affe«, 4. Dame ite Herr iraf. Das ! sich mit „«Doppel >rn 7:k, graf mit Damen- ässe im te wett- gelangen. miSsport rrsprietz- Gandhi in London Die Rundtifchkonferenz den schwedi. eit kräftigen ine« Flanke ltttelftürmer r deutschen Ende der . während »kg blieben, 0 erhöhen I trotz -in, t« Aalbzeit esterreicher. «r bekann. prachtvoller en Treffer, di« Oester- «griffe der >ne Erfolg fiden aber hatte abe> Ansrui zur Winterhilfe Berlin, 14. September. Der Reichspräsident, die Reichs- regierung und die WoZlsahrtsverbäNd« erlassen folgenden Aufruf für die Winterhilfe: Dir Not ist da. Sie ist in allen Berufen und Ständen. Sie ist auch tm.Hause de» Fleißigen und Sparsamen, wenn er keine Arbeit findet. Undf Millionen in Deutschland, die arbeiten möchten, finden heut« -eine Arbeit. Der Zusammenbruch droht heute nicht mehr einzelnen, sondern dem «an^n Potte. — Der Streit um die Schuld an der Not Hilst un, nicht Wetter. Er macht keinen Hungrigen satt. Wir wollen nicht streiten, wir, wollen helfen I — Vie Liebe zum Nächsten und di« Sorge um di« Zukunft unseres Volkes und damit auch um die eigene Zukunft müßen zu« sammenwirken, das Letzte, was jeder hergeben Hann, herauizu. holen, und es ehrzusetzen im Kampf« gegen die Not. — Veld, Lebensmittel, Kleider, Wäsche, Hplz und Kohlen - alle« kann Herfen, Not zu lindern, wenn es tzn rechten Sinne und am rich ten Ort gegeben witd. Keiner darf sagen: Ich kann nicht geben, mir geht «s selber schlecht genug. Menn Du nicht mithilfe« willst, der Not zu wehren, wird es Dir bald noch schlechter gehen. Etwas zu geben hat jeder. --Wer sonst garntcht» hat, hat noch seine Zeit und seine Hände, um mttzuhelfen, daß von dem, was andere geben können^ nichts umkommt und alle« an Ort und Stelle gebracht wird. — An allen Orten im deutschen Vaterland, in allen Bezirken, Provinzen und Ländern uxrden Sammelstellen eingerichtet. Dorthin gebt Eure Haben, dort meldet Euch zum Helfekdienst. Hilf« ist überall nötig. Auch dafür wird gesorgt, daß jeder für die Kreise eintreten kann, deren Not ihm besondere am Herzen liegt. Nur Hebt auch wittlichl Hebt, «soviel Ihr ent- Lehren könntet Führt mit Uns den Kampf gegen die Noti — wir wollen helfeni — Deutsche Liga der steten Wohlfahrtspflege. Zentralausschub für die innere Mission der deutschen Evange lischen Kirch«. Deutscher TarttasVerband. Zentralwohlfahrtsftell« der deutschen Jugend. Deutsche« Rote» Kreuz. Wohlfahrtsver- band Christlich« Arbeiterhilf«. — Di« außerordentliche wirt schaftliche Notlage, die gegenwärtig die ganze.Welt heimsucht, hat unser Vaterland besonders hart getroffen. Wir werden diese Nöte überwinden, wenn das Volk in Hilfsbereitschaft und Opfer sinn zusammensteht. Reichspräsident und Reichsregierung richten daher an alle, die helfen können, die dringende Bitt«, dem Auf ruf zur Winterhilfe bereitwilligst Folge zu leisten. Ts geschieht dies auch in der Hoffnung, dah solche Liebestätigkett zur inneren Versöhnung unseres Volkes beitragen möchte. Di« Hilfe soll di« große Not lindern, aber sie soll auch neue» menschliche« vertrauen schaffen unter den deutschen Volksgenossen selbst und für da» deutsche Volk in der Welt. Der Reichspräsident: v. Hindenburg. Für die Reichsregierung: Dr. Brüninig, Reichskanzler. Gandhis »Schweigetag" London, 14. Sept. Gandhi erhob sich! heute früh um 4.30 Uhr zu 24stündigem Schweigen, denn Montag jst sein Schweigetag. G» war noch dunkel, als er mit seinen Freunden zusammentraf, und die Mor- gendämmerung brach gerade an, al» er In Begleitung seiner englischen Schülerin Miß Slade da» Hau» ver- ließ. King-leh Hall ist in diesen Lagen streng bewacht. Sech» Polizisten boten Gandhi «inen Guten Morgen- Gruß, d«r jedoch nur von Miß Slade erwidert wurde. Auslösung der Heimwehr in Literreich? Nach dem »Sonntagsputsch" Der 24stündtge Wahnsinn-Putsch stkiat Dr. Pfriemer gilt als !?- Erscheinen der Polizei, des Bundesheeres und der Gendarmerie hat Überall beruhigend gewirkt, ohne daß ?? ä"., ernsterem Blutvergießen gekommen wäre. Latsäch. beiden bei Zusammenstößen mit den Hei- matschutzlern umS Leben gekommenen zwei soztaldemokratt- ^-^bettttn ke n weiteres Todesopfer zu «beklagen. Meh- rere hundert Personen wurden verhaftet und werden sich wegen Aufruhrs zu verantworten haben. Gegen Pfriemer und den Helmwehrführer Rauter sind Haftbefehle erlassen worden. Das Blatt .Der Morgen" berichtet, daß die Gene- rale im Ruhestand, Puchmayer und Englisch-Poparitsch, auf Anordnung der Staatsanwaltschaft verhaften worden seien. Eine offizielle Bestätigung liegt aber ebensowenig vor wie die einer wetteren Meldung des genannten Blattes, daß gegen den Heimwehrführer Starhemberg ein Haftbefehl erlassen und sein Schloß in Eferding von Gendarmerie be setzt werden soll. Im Laufe des gestrigen Abends erschienen auch die Wiener Bankendertreter beim Bundeskanzler. ES ergab sich bei dieser Aussprache, daß kein Anlaß zu irgend- welchen Maßnahmen'gegeben ist. Die Börse wird heute in normaler Weise eröffnet werden. In dem Aufruf der So- zialdemokvatischen Partei wird der steierische Landeshaupt- mann Dr. Rintelen beschuldigt, daß er die Abwehr des Putschversuches viele Stunden lang sabotiert habe. Das christlich-soziale „MontagSblatt" erfährt dagegen von maß- gebender Sette, daß die Haltung Dr. Rintelens vollkommen korrekt war. Das Manifest der Regierung, das heute in den Straßen angeschlagen wurde, findet lebhafte Zustim mung. In den späten Abendstunden versuchten, wie die MontagSblätter melden, mehrere Kommunisten in Wien zu demonstrieren. Die Polizei nahm einige Verhaftungen vor und stellte die Ruhe wieder her. In der „Wiener Sonn- und MontagSzeitung" kündigt Innenminister Winkler an, daß gegen die Schuldigen mit aller Strenge vorgegangen werden würde. Die Politik der Gewissenlosigkeit dürfe keine österreichische Einrichtung werden. Vergebliche Suche nach Pfriemer Wien, 14. Sept. Der steierische Heimwehrführer Pfriemer wird von den Behörden gesucht. Bisher konnte er nicht auSgeforscht werden. Zwei Todesopfer Wien, 14. Sept. In ganz Oesterreich ist die Ruhe völlig wiederhergestellt. Im Laufe deS TageS wurden zahl- reiche Verhaftungen von Unterführern der gestrigen Putsch- bewegung durch die österreichischen Behörden vorgenommen. ES wurde eine erhebliche Menge von Waffen beschlagnahmt. Dr. Pfriemer ist heute nacht nach der Staatsgrenze zu ge flüchtet. Ob er diese überschritten hat, konnte noch nicht festgestellt werden. Die Familie Dr. PfriomerS ist von ihrem Wohnort Judenburg abgereist. Die Gendarmerie hat in Bruck, Toerl, Kindberg, Trie- ben und Rottenmann Waffen beschlagnahmt. In Bruck wollten die Kommunisten nachmittags eine Versammlung abhalten, die jedoch verboten wurde. Ansammlungen von Kommunisten wurden von der Gendarmerie zerstreut. Der am Sonntag in Kapfenberg schwer verletzte Franz Geisler ist heute im Brücker Spital gestorben. Der gestern in Pernegg durch einen Schuß schwer verletzte Heimat- schützler Alois Münzer ist dort ebenfalls gestorben. Ein weiterer Schwerverletzter liegt hoffnungslos darnieder. Auflösung der Heimrvehren Wien, 14. Sept. Wie. die „Neue Freie Presse" er- fährt, ist die Regierung fest entschlossen, aus den gestrigen Ereignissen die Konsequenzen zu ziehen und die Heim- wehren aufzulösen und zu entwaffnen. Fürst Starhemberg und Rauter verhaftet Wien, 14. Sept. Die Ruhe ist in ganz Oesterreich an keiner einzigen Stelle mehr gestört worden. Wie aus Linz gemeldet wird, sind der Bundesführer deS Heimat- schutzes, Starhemberg, und Gutsbesitzer Coreth verhaftet und dem Gericht eingeliefert worden. Die Verhaftung der Genevaäle Puchmayer und Englisch-Poparic wird bestätigt. Aus Graz wird berichtet, daß Stabsleiter Rauter dort in seiner Wohnung verhaftet und dem Landesgericht ringelte- fett worden ist. Ueber den eigentlichen Grund des Heimwehrputsches herrscht auch in den beteiligten Krei sen keine Klarheit. In Judenburg und in Leoben wurde behauptet, daß die erhöhte Tätigkeit der Kommunisten, der die behördlichen Stellen nach Meinung der Heimwehr passiv gegenüberständen, die Heimwehr zum Selbstetnschretten ver anlaßt hätten. In Obersteiermark jedoch glaubte man, daß eS sich um einen mißglückten Versuch Dr. PfriemerS han delt, die gesunkene Schlagkraft der Heimwehr zu heben. Tatsache ist, daß die Beteiligung der Heimwehrmänner an dem Unternehmen sehr schwach war und jedenfalls weit hinter den Erwartungen der Veranstalter zurückgeblieben ist. Wenn es trotzdem möglich war, daß ganz Obersteier- mark bis in die Nachmittagsstunden deS gestrigen Sonntags unter dem Zeichen des Heimwehrputsches stand, so liegt die Erklärung hierfür darin, daß einerseits die Heimwehr- bewegung in diesem Gebiete den stärksten Anhang hat, ande rerseits darin, daß die verantwortlichen Persönlichkeiten der örtlichm Polizeiverwaltungen bis zum Eintreffen der von ihnen angeforderten Verstärkungen nicht die nötigen Machtmittel hatten, um den Aufrührern entgegenzutreten und sich zunächst darauf «inlafsen mußten, mit den Führern der Bewegung zu verhandeln, um größere Gefährdungen an Leib und Eigentum zu verhindern. Die Anleihe für das Saargebiel vor dem Bölkerbundsrat Genf, 14. Sept. Der Völkerbundsrat befaßte sich heute mit dem Anträge der RegterungSkommission des Saargebietes auf Aufnahme einer langfristigen Anleihe in Höhe von 150 Millionen französischer Franken. Nachdem auf Vorschlag des Präsidenten diese bisher nicht auf der Tagesordnung stehende Frage in die Tagesordnung auf- genommen worden war, wurde auf Vorschlag des Bericht- erstattet:», des Vertreters Italiens, daS Ftnanzkomitee ge boten, das Projekt zu prüfen und dem Rat einen Bericht vorzulegen. ifchanm N > »end erfreu rutfchland oo, d auf Wien« att» man doch «in« -«»iss och selbst dies da» E«g«bnil ch « um dH >utsch« Mann 2«d« Einheit der deutsch«' icherheiten i, r«ß tm Tor ganz auf den , von Kraus, nur lanasan seinen Man« unk« wenige, Lwehr beste ast ist. Sim h». Leinber könnens. Er war tm Zu- Knöpft« wo, uer einer der Angriffsreihe g, taten aber Masten. Die > durchsichtig, d di« routi- g «ingreifeil tungen. Aus r in Länder. vermag. en. Auf de, bester. Aber ze Male seh. Eine rühm- ra, der wie. sein« Neben, «ulen wenig >s Lehrspiel, reibungslose rinzugreifen. rr der Lag« überragend, d« von d«m vortrefflich /luer Tageblatt ED Anzeiger für -as Erzgebirge Nr. 216 Mittwoch» cien 16. September 1931