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Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn D-u Z-Uunn erschein- täglich mt> Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrag, bet Abholung wöchentlich 45 Rps., bei Lieferung frei HauS « "v' Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle Höherer Gewalt ober sonstiger Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder ^Eung des Bezugspreises - Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr 3 - Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErschetnungStagen Ns norm. 10 llhr auszugeben - Verlag: Mohr 5 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz: Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsmy. Verantwortlich nn den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz: für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. VII.: 2250. Geschäftsstellen: Albertst, aße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amllichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthalt Bekanntmachungen des Amts- Nr. 183 88. Jahrgang gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Freitag, den 7. August 1936 vsr 6. Iss cker OIvmpIrcksn Lvlsls Tag der «Rekorde Deutschland errang olympische Ehren im Fünfkampf,Pistolenfchietzen,Speerwerfen Endlich lachte am sechsten Tag der Leichtathletikwettbewerbe die Sonne un unterbrochen. Da außerdem die Temperatur bei größerer Windstille anstieg, waren alle Vorbereitungen zu neuen Bestleistungen gegeben. Auch am Don nerstag wohnte der Schirmherr der XI. Olympischen Spiele, der Führer und Reichskanzler, einem großen Teil der wahrhaft Olympischen Wett kämpfe bei. Am Vormittag errang Oberleutnant Handrick im Fünfkampf olympische Ehren und holte für Deutschland die Goldmedaille. Am frühen Nachmittag fiel die Entscheidung im Pistolenschießen. Olympiasieger wurde van Oyen (Deutschland), der in allen Serien die höchst erreichbare Trefferzahl erzielte. Zu der goldenen Medaille gesellte sich die silberne, die Oberleutnant Hax für Deutschland erzielte. Deutschlands Olympia-Kämpfer, angefeuert von den humorvollen Schlacht- gefangen der Besucher, schlugen sich auch im Olympia-Stadion ausgezeich net. Mit Gerhard Stöcks glänzendem Sieg im Speerwerfen fiel wieder eine Goldmedaille an Deutschland. Im 80-m-Hür den laufen der Frauen sicherte die Duisburgerin Anni Steuer uns eine Silbermedaille. Gang durch den 8. Tag Neichssportfeld, 6. August. Nun hat der Himmel doch ein Einsehen gehabt. Die Sonne ist d u r ch g e b r o ch e n, als die Nachmittags- kämpfe beginnen. Man kommt gerade recht, um einen neuen Weltrekord zu erleben: Der Amerikaner Towns unterbietet die alte Bestleistung seines Lands mannes Beard von 14,2 Sekunden um eine zehntel Se kunde. Wunderbar elegant glitt der schlanke Mann aus USA. über die Stahlhürde. Die Bahn ist wieder fabel haft hergerichtet. Lange zieht sich der Speerwurf hin. Weimann kommt nicht über die 60-Meter-Grenze, ebenso wie Gerdes und Stöck, der Wohl 67 Meter wirst, jedoch ist der Wurf ungültig. Auffordernd kkingt der Sprech chor von den Steinwällen: „Stöck und Weimann, strengt euch mal ein bißchen an!" Aha, Stöck hat verstanden und wirft beim nächsten Versuch auch 68 Meter. Ausmunternd tönt der Ruf: „Stöck, Stock — schmeiß ihn noch weiter weg!" Eben ist Ministerpräsident Generaloberst Göring erschienen, und schon haben findige Berliner einen neuen Vers erfunden: „Wird es denn nicht besser gehen, wenn wir unsern Hermann sehen?" Das Stadion lacht, und der Ministerpräsident grüßt winkend nach allen Seiten. Ueberhaupt sind die Witzemacher heute „groß in Form". Ein Block versucht den andern zu übertrumpfen, der „Flachs blüht", und so kommt man am besten über die langwierigen Ausscheidungen. Järvinen, Finnlands Weltrckordler, kommt ebenfalls auf nur 68 Meter. Dann schleudert Atterwall (Schweden) den Speer 69 Meter unter dem Jubel der zahlreich erschienenen Schweden, bis schließlich Järvinens Landsmann Nikkanen als Erster die ?O-Meter-Grenze überschreitet. Der Speerwurf ist noch immer die Domäne der Nordländer. Noch eine kleine Unterbrechung: Der Führer er scheint in Begleitung von Dr. Goebbels. Dann gehen die 1500-Meter-Läufer an den Start. Ein Feld der Meister: 12 Mann schickt Miller, der Wett bester Starter, auf die Reise. In der letzten Runde geht Lovelock (Neuseeland) an die Spitze, um sie unange fochten bis ins Ziel zu behaupten. Das Ergebnis dieses großartigen Laufes ist ein neuer Weltrekord: 3:47,8. Auch der Zweite, Cunningham, bleibt noch unter der alten Bestleistung (3:48,8) vor dem Italiener Beccali. Langsam beenden die Speerwerfer ihre Versuche. Fast ist das Interesse schon erlahmt und gehört den Wunder- springern aus Japan, die drüben an der Dreisprung- Grube springen. Unsere letzte Hoffnung Gerhard Stöck ist noch im Wettbewerb. Etwas zaghaft klingt der Sprech chor: „Stöck, Stöck —, wirf den Speer über 70 weg!" und das nie mehr Erwartete, hier wird's Ereignis: Der deutsche Zehnkämpfer wirft im vorletzten Durchgang den Speer in einem wundervoll angelegten Wurf über 71 Meter. Jubelnd braust der Beifall auf, während Stöck oom Rasenfeld aus den Führer ehrerbietig grüßt. Ueber- mütig tönt ein neuer Sprechchor: „Stöck, behalte nun die Nerven, du mußt noch bis hierher werfen!" Das wären immerhin 120 Meter gewesen. Die 71,84 genügten zur Goldmedaille. Die Nordländer stehen nun doch nicht mehr auf einsamer Höhe. Unser Gerhard Stöck hat den An- Muß hergestellt. Atemlose Stille herrscht, als Matti Jär- einen und Nikkanen ihren letzten Versuch unternehmen. Aber nein, sie können den Sieg nicht mehr gefährden. Die Berlin, 7. August. Wie der Auslandsorganisation der NSDAP, jetzt endgültig bestätigt wird, wurden am 24. Juli in Spanien vier deutsche Volksgenossen Opfer des roten Terrors. Bei dem Versuch, mit einem Kraft wagen von Barcelona aus die französische Grenze zu erreichen, wurden die drei Parteigenossen und Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront, Wilhelm Gaetje, Hellmuth Hofmeister, Günter SwalmiuS-Dato, sowie der Volksge nosse Treitz erschossen. Wenige Kilometer von Barcelona entfernt, in dem Vorort San Martin, wurde die ruchlose Tat verübt. Die vier Deutschen wurden von den Kommunisten angehal- ten und nach einem kurzen Verhör vor einem sogenann ten marxistischen Revolutionstribunal ermordet, obwohl sie sich im Besitze von gültigen Passierscheinen befanden. Zwei von den jungen Deutschen, die ihr blühendes Men- Riesenüberraschung des Donnerstag ist da. Das war vielleicht unserschön st erErfolg in der Leicht athletik, weil er ganz unerwartet kam. Deutschland nu Speerwerfen voran. Tilli Fleischer und Gerhard Stöck haben unseren jungen Ruhm in dieser Disziplin begründet. Dann kamen mit ihrem einzigen heutigen Wettbewerb die Frauen zu Wort. Zwei deutsche Mädel, Steuer und Eckert, erscheinen am Start der 80-Meter-Hür- d e n. Vom Start weg liegt das Feld dicht beisammen. Wie knapp das Ergebnis war, zeigt die Zeitnahme, die für die drei ersten 11,7 Sekunden maß: Die beiden Ita lienerinnen Valla und Testoni und unser Fräulein Steuer endeten in Linien in gleicher Zeit. Die Ziel- aufnahmc muß helfen. Anny Steuer ist Zweit« geworden. Damit haben unsere tapferen Frauen ein« neue silberne Medaille erkämpft. Dann gehen die Männe, über die Hürdcnstrecke, die eine Beute des neuen Welt rekordlers Towns wird, der seine neue Weltbestleistung aus ^>em Zwischenlauf fast wieder erregt. Schon geht die Sonne zur Rüste, als die drei Springer noch immer um die Entscheidung kämpfen. Prachtvoll diese Sprünge, die eine ungeheure Konzentration und Willens energie erfordern. Im Vorkampf hatte Harada- Japan 15,39 vorgelegt, den als einziger der Deutsche Woellner annähernd erreichte mit einem kraftvollen Sprung von 15,27. Dann aber schnellte der andere Mann aus Nippon, Tajima, dreimo^ durch die Luft und landet bei 16 Meter in der Sandgrube. Neuer Weltrelord! Diese großartig« Leistung wird von niemandem Überboten, auch nicht von dem Weltrekordmann, dem Australier Metcalfe, der aber immerhin auf 15,50 Meter gekommen war. In der Reihen folge Tajima, Metcalfe, Harada, Woellner und Oshima kämpfen sie um die Medaillen, drei Leute aus dem Fernen Osten, der Australier und der Deutsche. Tajima vlieb es Vorbehalten, Pen ersten Sieg für Japan auf diesen Wettspielen zu erkämpfen. Mit der Wettrekordleistung von genau 16 Metern blieb der wun dervolle Springer unerreichbar. Auch die silberne Me daille fiel durch Harada an Japan, während der seitherige Wettrekordmann Metcalfe (Australien) sich mit der bron zenen Medaille Hufrieden geben mußte. Wie schnell es auch auf diesem, in Deutschland bisher stark vernachlässig ten Gebiet vorwärtsgeht, bewies die»Glanzleistung Wöllners, der mit einer deutschen Rekord darstellenden Leistung von 15,27 Metern einen überaus ehrenvollen, unerwartet kommenden 4. Platz belegen konnte. schenkeben opfern mußten, befanden sich gerade im Be griff, nach Hamburg zum Weltkongreß für Freizeit und Erholung zu fahren. Erschüttert steht die Auslandsorganisation der NSDAP, und das ganze deutsche Volk an der Bahre dieser jungen Deutschen, die ihr Leben gegeben haben. Auch sie gehören zu den Toten, die als Opfer des Kom munismus für Deutschland sterben mußten. * Die spanischen Vorgänge haben aufgehört, eine rein innerpolitifche Angelegenheit zu sein, um die sich das Aus land nicht zu kümmern hat. Es steht fest, daß Sowjet agenten die Triebfeder des Blutterrors gegen die politi schen Gegner sind, es steht fest, daß in einigen Gebieten Spaniens, die zum Machtbereich der angeblich rechtmäßi gen Negierung gehören, kommunale Sowjetverwaltungen Bier Deutsche ermordet Opfer des roten Terrors in Spanien