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Amts- und Anzeigeblatt für den «»scheint . . . ^.e e «b-nn-m-nt ?ZZLL-L i3k)lrk des Amtsgerichts Eibenstock WML sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- »»- >°« und dessen Zlmgeöung. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. SS. Jahrgang. 4«.Dienstag, den 1«. AM 188». Im Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts sind und zwar: 4. für die Stadt 1) auf Fol. 3 die Firma A. Auchs L Sohn, 2) auf Fol. l03 die Firma Bernhard Härtel, 3) auf Fol. 115 die Firma Keymann L Ko. ». für den Landbezirk 1) aus Fol. 21 die Firma Anger L Ko., 2) auf Fol. 37 die Firma I. K. Kofmann, 3) auf Fol. 40 die Firma Kerman« Hroh, 4) auf Fol. 60 die Firma Wilhelm Eduard Arückner, 5) auf Fol. 123 die Firma Louise Groß eingetragen, welche, wie gerichtskundig, erloschen sind. Die Anmeldung dieser Thatsache durch die hierzu Verpflichteten bez. durch die sämmtlicheu Verpflichteten hat in Gemäßheit des Artikels 26 des Allgem. Deutschen Handelsgesetzbuchs nicht hcrbeigeführt werden können, weshalb gemäß § 1 des Reichsgesetzes vom 30. März 1888, das Erlöschen dieser Firmen von Amtswegcn in das Handelsregister eingetragen werden soll. Zuvor jedoch werden die eingetragenen Inhaber bez. Mitinhaber dieser Firmen und zwar: Zu .4. 1 Jacob Jerdiuand Schäfer, zu .1. 2 Hottliek Bernhard Kärtel, zu .V 3 Klemms Iriver und Emil Adolph Keymann, Zu li. 1 Arieoerike Auguste verw. Areuß u. Iriedrich Anger, zu I!. 2 Johann ßyristian Kosma»«, zu L. 3 Kruno Kerman« Groß, zu II. 4 Wilhelm Eduard Arückner, zu 11. 5 Louise Groß, welche unbekannten Aufenthalts, beziehentlich verstorben sind, resp. deren Erben und Rechtsnachfolger hiermit aufgefordert, einen etwaigen Widerspruch gegen die Löschung und Eintragung derselben binnen 3 Monaten, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, schriftlich oder zu Protokoll des Gerichts geltend zu machen. Eibenstock, am 11. April 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr für die öffentk. Sitzung des Stadtverordneten-Gollegiums Dienstag, am 16. April 1889, Abends 7', Uhr. 1) Vorlegung der Rechnungen über a. die d. die e. die ck. die 2) Beschlußfassung wegen der Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs Albert. 3) Desgleichen betreffs der Wettiner Jubelfeier. 4) Rathsbeschluß, die beantragt gewesene Verlegung der Reitschule während der Jahrmärkte betr. 5) Beschlußfassung betreffs a. der Herabsetzung der von Alban Meichsner zu dem Schleußenbau in der Schulstraße zu leistenden Beiträge und i>. der Gewährung einer Entschädigung an den Maurermeister Kieß für die bei diesem Schleußenbau gewonnenen Steine. 6) Desgleichen betreffs der Festsetzung einer veränderten Fluchtlinie für die die Fortsetzung des Windisckwegcs bildende und im Bebauungsplan mit A — ? — ö bezeichnete Straße. 7) Mittheilung über den Verkauf des der Sparkasse gehörenden Zaspel'schen Hausgrundstllcks in Cotta. 8) Hierauf geheime Sitzung. Eibenstock, den 15. April 1889. Der Stadtverordneten-Vorsteher. Carl DSrffel. auf das Jahr 1888. Dienstboten - Krankenkasse, Armenkasse und Schulkasse Hagesgeschichle. — Deutschland. Die viel erörterte Frage, ob der Reichstag die endgiltige Entscheidung über die wichtige Vorlage, betreffend die Alters- und In validenversicherung, bis zum Herbst binausschic- ben oder noch in der laufenden Session treffen soll, ist durch die bestimmte Erklärung des Staatssekretärs von Bötticher noch in der letzten Sitzung vor den Osterferien entschieden worden. Die verbündeten Re gierungen bestehen darauf, noch in dieser Session eine „Quittung" über die wichtige Vorlage zu erhalten, und der Reichstag ist schlechterdings nicht in der Lage, sich diesem Verlangen zu entziehen. Er hat das un bestrittene Recht, die Vorlage anzunehmcn oder abzu lehnen, aber er kann nicht ohne Zustimmung des Bundesrathes die Vertagung der endgiltigen Ent schließung eintreten lassen. Der Gedanke, eine Ver tagung bis zum Herbst vorzuschlagen, ist bei verschie denen Abgeordneten überhaupt erst entstanden, nach dem Fürst Bismarck jn seiner letzten Reichstagsrede mit der ihm eigenen Offenherzigkeit selbst erklärt hatte, daß er eigentlich eine Erledigung dieser überaus um fangreichen und wichtigen Vorlage noch in dieser Session nicht erwartet habe. Von mancher Seite glaubte man in dieser Aeußerung einen „Wink mit dem Zaunpfahl" erblicken zu dürfen, eine indirekte Aufforderung, die Verabschiedung des Entwurfs bis zum Herbst hinauszuschieben. Wie unzutreffend diese Annahme war, hat die sehr entschiedene Erklärung des Staatssekretärs von Bötticher gezeigt. Jn der selben ist zwar vom Fürsten Bismarck persönlich nicht die Rede, aber eS ist unzweifelhaft, daß derselbe den Wunsch des Bundesrathes vollkommen theilt, cS möge über das wichtige Gesetz noch in dieser Session die end giltige Entscheidung fallen. — Deutschland, England und die Ver. Staaten haben sich dahin geeinigt, daß von jedem Staate nur ein Kriegsschiff bei Samoa verbleiben solle, bis die Berliner Konferenz ihre Beschlüsse gefaßt haben wird. DaS Schiff „Alert" wird Nordamerika, die „Sophie" Deutschland und wahrscheinlich die „Kalliope" England vertreten. — DaS „Reuter'schc Bureau" meldet aus Syd ney von Sonnabend, den 13. d.: Aus Samoa vom 2. d. wird durch den Dampfer „Lübeck" die Nachricht überbracht, daß die Kreuzerkorvette „Olga" wieder flott gemacht, auch nur leicht beschädigt ist und nach Sydney absegeln wird. Der „Nipsic" dagegen sei stark beschädigt und es erscheine zweifelhaft, ob derselbe nach Amerika werde zurückkehren können. Im klebrigen herrsche auf Samoa vollständige Ruhe. Nach einem bei der Direktion des „Norddeutschen Lloyd" in Bremen eingegangcnen Telegramm aus Sydney ist die Kreuzerkorvette „Olga" in Begleitung des Norddeutschen Lloyddampfers „Lübeck" Sonnabend Vormittag daselbst eingetroffen. Eine weitere Meldung des „Reuter'schen Bureau's" aus Sydney bestätigt, daß die Kreuzerkorvette „Olga" dortselbst eingetroffen sei, um die erlittene Havarie zu repariren. Der Kommandant, 2 Offiziere und 30 Mann des gestrandeten „Adler" sowie die über lebenden Offiziere des „Eber" sind an Bord des Norddeutschen Lloyddampfers „Lübeck" ebenda ange- kommcn und gehen am 24. April an Bord des Reichs postdampfers „Habsburg" nach Deutschland zurück. — Ein Wachtkommando von 100 Mann ist in Apia zurückgeblieben, um die deutsche» Interessen zu schützen. Die Streitigkeiten unter den Eingeborenen haben zur Zeit aufgehört und hat Mataafa den größten Theil seiner Leute entlassen. — Wie man dem „B. B.-C." mittheilt, ist am Mittwoch Nachmittag in Spandau die Verhaftung des Scharfrichters Krauts erfolgt. Krauts hatte bei einer Schlägerei mit seinem Gehilfen Gum- nich denselben durch einen Fußtritt so schwer verletzt, daß der Unglückliche unter den gräßlichsten Schmerzen verstorben ist. Es ist in Folge dessen gegen den bekannten Scharfrichter, der, wie man weiß, bereits so viele Vcrurtheilte vom Leben zum Tode befördert, die Anklage wegen Körperverletzung mit tödtlichem AuSgange erhoben worden. Am Mittwoch Nachmittag gab die Berliner Staatsanwaltschaft vom Criminal- gerichtsgebaude aus durch das Telephon die Anord nung nach Spandau, den dort wohnenden Krauts zu verhaften. Krauts befindet sich im Moabiter UntersuchungSgefängniß. — Oesterreich-Ungarn. Nach mehrseit igen Berichten soll die Kaiserin von Oesterreich seit der Meierlinger Katastrophe von einem schweren Nervenleiden befallen worden sein, das fick in Melancholi und zeitweisen Wahnvorstellungen äußert. Es habe sich ihrer der Gedanke bemächtigt, dem Kaiser durch eine zweite Heirath einen Sohn und Thronerben gewinnen zu helfen. Loeale und sächstsche Nachrichten. — Eibenstock, 15. April. Der am gestrigen Sonntag im Saale des „Schützenhauses" abgehaltene Familienabend des hiesigen Jünglings-Vereins hatte sich einer sehr zahlreichen Theilnahme zu er freue». Derselbe galt als erstes Stiftungsfest ge nannten Vereins. Hr. Diaconus Fischer begrüßte in einer Ansprache die Erschienenen und gab darin einen Hinweis auf die Zwecke und Ziele des Ver eins. Hierauf folgten gut gewählte deklamatorische und Gesangsvorträge ernster und heiterer Art. Die jugendlichen Mitglieder des Vereins wurden darin von hiesigen Gesangskräften in liebenswürdigster Weise unterstützt, so daß mit Recht gesagt werden kann, der Abend war reich an edlen Genüsse». Der Sache der ev.-luth. Jünglings-Vereine aber wird durch diese Festlichkeit in unserm Orte hoffentlich ein fruchtbarer Boden gewonnen werden, denn Alle, welche dem gestrigen Abend beiwohnten, werden die Ueberzeugung bekommen haben, daß der Verein nicht — wie vielfach angenommen wird — der Frömmelei, wohl aber einer edlen Unterhaltung und Bildung unserer Jugend dienen will. — Eibenstock. Mit Donnerstag dieser Woche schließt das Kaiserpanorama hierselbst-seine Schau stellungen. Herrliche Naturaufnahmen aus den ver schiedensten Ländern brachte es vor das Auge des Beschauers, so daß Diejenigen, welche die vorgeführ ten Stätten mit eigenen Füßen betreten, sich von der Schönheit und Naturtreue der plastisch erscheinenden Bilder so angezogen fühlten, daß sie von neuem sich in die herrlichen Gebirgs- und Städtelandschaften zu rückversetzt glaubten. Die letzte jetzt ausgestellte Serie bringt die bayrischen Königsschlösser zur Ansicht. Freunden der Kunst und luxuriöser Erzeugnisse wer den sie eine reiche Quelle der Beobachtung und de« Studiums sein. Wir glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir annehmen, daß die weltberühmten Bauten des so unglücklich geendeten Bayernkönig« Ludwig H. dem Panorama noch vor Schluß ein zahlreiches Publi kum zuführen Werren. — Eibenstock. Die Zeit der Reisen und Som merfrischen naht und glücklich ist der zu nennen, dem e« vergönnt ist, sich auf einige Zeit dem Gewühle des Alltagslebens zu entrücken, um in ländlicher Stille in Bergen und Tbälern Erholung und Stärk ung zu suchen. Unser herrliches Erzgebirge und Vogtland mit seiner gesunden und würzigen Wald luft, welches sich wie keine andere Gegend zur Auf-