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AonDsr-Husgads. 6uer ^agedlall und Anzeiger für das Lrrgsdirgs. Ausgegeben am 28. Juli 1914, abend, '/.IO Uhr Der östmeichiD-sttbische Weg. Deutschland lehmi Hede Einmischung ab. Lerlt«, 28. L«i. D^s pirsch schs Telegr. Bureau wir» amtlich zu de» SrMrung ermächtigt, daß Deutschlwd di« englische,, Vorschläge abchlchnt hat. Deutschland wird sich an d«r von England vorgeschlagenea Botschaft« rkonferenz nicht beteiligen, da die deuqche Diplomatie es vorzieht, die» Ereignissen ihre» Lauf zu lassen. Berlin, 28. Juli. Ans di» Antwort ider deutschen Siegt««»» daß sie sich auf di« Vorschläge Sir Edward Sveys nicht «inlassen dann», sprach heute der -»Mche Votschaste, im hiesige« aumoärttge« Aaste vor. Berlin, 28. Juli. Di« ddntfch« Anwortnot« ans die englischen Vorschläge ist hn «inet» sehr verbindlichen Ton abgefatzt. Sid betont ober sehr energisch, das» Deutsch land auf leine» Mall Oesterreich daran hindern «erd«, dis, fenigen Schritte gegen Serbien M unternehmens die « im Jnterefl« de, Ansehen, der Monarchie für nötig hält. An» dererseiw will Deutschland «rn mitwtickeh, um eine Ann« dehnuug d«, österreichisch-serbische» Konflikte, auf und» teiligt» Mächte zu vermeide». Erregte Sttmnurug in der Neichchauptstadt. Berlin, 28. Juli. Die Stimmung in den Straßen wird immer erregter. Die Kaufläden unter den Linden, in denen Bilder Kaiser Fra-n» Jossspchs ausgestellt sind, -werden von dichten Menschen massen unausgesetzt belagert. Bezeichnend für die Stimmung ist es auch, daß Photographien von SchlvichtenVilderin von den Menschen umdrängt werden. Die offizielle Kriegserklärung, Wien, 28. Juki. Die Krisgserklärung Oesterreich« Ungarns an Serbientft soeben erfoßgt. Kämpfe am DAU» wie»» L8. Juli. Die Kämpf« am DÄ» habe» be» gönne«. Serbische Freiwillig« bombardiere» au mehreren Punkten den Fluß. Die österreichische» Brenstruppe» er widern da, F«ter. Die Serben haben irrtümlich eine» ihre, eigene« Transportdampfer bstschofsen. St« haben viel Tote und verwundet«. Die Mobilisierung der serbischen Arme« schretttt rasch vorwärt». Sie vollzieht sich überall glatt. Der Aufmarsch wird in wenigen Tag«« vollendet sein. Im serbische» Teil des Sandschak Naoibazar finde, Truppenbewegungen statt. Die serbischen Truppen werde« in hstiboi am Linfluß bei de, Landesgvenze Serbien, an Bosnien vorgeschoben, die mit den montenegrinischen Trup, pea Sei Pleweg« Fühlung nehmen. König Nikita übersiedelt heute mit der montenegrinischen Regierung nach Padgo« ritza. Der Zar fern von Petewburg, Paris, 28. Juli. Nach eine» Petersburger Meldung hat Aar Nikolaus sich nach Finnland begebe». Er erteilte der Negierung die Ermächtigung zunächst l!i Armeejkorp, und im Falle de, Mobilisierung des deutsche» Heer«, hi« gesamt« Wehrkraft auf Kriegsfuß zu setzen. Der Krieg greisst um sich. wie«, 28. Juli« Für Henk« Mittag war dir allge meine Mobilisierung vorgesehen, fall, nicht ein« täwerklärung Nußlands erlasse« ist, worauf nicht mehr zu rechne« ist. Der Uebergang über die Donau von Siwe steht bevor. Jede weiter« Miichtevermittlung Mr die Lokalisier rong des Kriege, ist ausgeschlossen. Oesterreich Mt sich auf nicht, mehr et». Der serbische Gesandt« verlieh gestern wie». Langsam« TelegrttmmbefSrderuug. Berlin, 28. Juli. Telegramme nach LWerreiHÄn» garn, den BaAanstaatsn und Rußland erleiden wogen star ken Andranges erhebliche Verzögerung. Ein Telegramm kann mehrere Tage laufen. IWM Meldungen. Die engliisch« Flotte unter Dampfs London, 28. Atli. Au, Porthmouth wird gemeldet, datz bitt Unterseeboot-Flottill^ «s de« Hafen ausgefahren ist. Dir ganz« Nacht hindmch wurde« Man«,, fchafteu au» de» Marinekaserne» an vord gekracht und Koh. le» von Schleppdampfern eingenommen. Die Torpedo» booti-I«vftör»r»FlottklIie steht »Nter Dampf zu« Anrlaust» au» dem Hafen btwttt. Di« erste Schlacht, flotte hat bet Portland Ackstr geworfen und ist ebenfalls zu» Auslaufen bereit. Sie hat sich die Nächst über mit Koh le, versehe». Heuch t» Lachst, Tatzm t^en Sodderziig« «it Peeoiont nn» Denenpmt «t» Dst» Proniant ««d, f», Wt g> Bmb »bmnmnon«^ Sammlung dtr ttzalt «nische« Flotte. London, 28. Juli. Drei italienische Krststchhiffe mit Offizierea und Seekadetten an Bord», di« in den eng lischen Gewässern kreuzten, erhtälte» Befehl, sofort »ach Italien zurückz« kehre«, Besetznng der russische« Wrenz«. ' Eydtkuhnen,28. Juli. Längs der russischen Grenz« hat der Srvnzverkeh, ans die lrtzsstn Nachrichten hi« ein, grwattig« Stockung 'erlitte«. Ditz beunruhigende» N-chAch, te« verfehle« nicht ihre Wirkung. Namentlich erregt «» »v, ^tz-ich. seitdem bekannt gaomde» ist, daß --« de« «reng. garnhone» park« Infanterickrbteikungem 1«»k« ch« Ma» schlnengemehrabteilung »ach Mirballe» abgega»ge« sind. Für di« Redaktion verantwortlich: Fritz A-richold. Druck: Auer Druck- und Berllrgsgefellschaft m. b. H., Au« i. Erzgeb.