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Mts- und Anzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vlerteljöhrltch Mk. 1.80 einschUeßl. d«S .Illustrierten UntrrhaltungSblattS* in der Geschäftsstelle, bei unseren Boten sowie bet allen Reichspostanstalten. Erscheint täglich abend« mit Ausnahme der Bonn» und Feiertage sür den folgenden Lag. Fel-Adr.: Amtsblatt. Eibenstock, Larkfelb, Hundshübel, Neuheide, Gberftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterftützengrün, wildenthal usw. Verantwort!. Redakteur. Trucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Anzeigenpreis: die llemspalttge geile 12 Pfg-, für auswärtige 1b Pfg. Im Reklameteil di« Zeil« 40 Pfg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeil« 40 Pfg. Annahme der Anzeigen bi» spätesten» »ormittag« 10 Uhr, sür größere Lag« vorher. Aentsprecher Ar. 110 ^7 LS . . 64. Jahrgang. -- Sonntag, den 21. Januar 1917 Einkanfsbüchcr und Bestandsaufnahme der Schneider, Schneiderinnen und Wandcrgclocrbetreibcndcn. Auf Grund von 8 4 der Bekanntmachung des Reichskanzlers über Bezugsscheine vom 31. Oktober 1916 wird folgendes bekannt gemacht: 1) An Schneider, Schneiderinnen und Wandergewerbetreibende (Hausierer, Markt reisende, Kleinhandelsreisende) dürfen Web-, Wirk- und Strickwaren, die sie für sich im eigenen Namen erwerben, um sie verarbeitet oder unverarbeitet weiter zu veräußern, ohne Bezugsschein geliefert werden, jedoch nur gegen Vorlegung eines vorschriftsmäßig eingerichteten und abgestempelten Eiukaufsbuchs. 2) Die Schneider, Schneiderinnen und Wandergewerbetreibenden haben ein Ein kaufsbuch einzurichten, sorgsam aufzubewahren und während ihres Gewerbe betriebes ständig bei sich zu führen, in das der Verkäufer die an sie abzugeben den bezugsscheinpflichtigen Waren unter Angabe von Stückzahl, Maß, Preis und Verkaufstag einzutragen hat. 3) Dem Verkäufer ist verboten, vor Eintragung in das Einkaufsbuch die Ware an die Schneider, Schneiderinnen oder Wandergewerbetreibenden auszuhändigen. 4) Die Schneider, Schneiderinnen und Wandergewerbetreibenden dürfen bezugs scheinpflichtige Waren nur gegen behördlich adgestempelten Bezugsschein an ihre Kunden veräußern. Dies gilt insbesondere auch von Futter zu Kleidungsstücken, deren Oberstoff die Kunden den Schneidern usw. selbst zur Bearbeitung über geben. Sie haben die vereinnahmten Bezugsscheine mit Tinte, Tintenstift oder durch Stempel ungültig zu machen und gut verpackt und abgezählt am 1. jedes Monats im Geschäftszimmer der allgemeinen Ortskrankenkasse einzureichen. 5) Die näheren Bestimmungen über die Einrichtung der Einkaufsbücher (Bekannt machung der Reichsbekleidungsstelle vom 8. Dezember 1916) können im Ge schäftszimmer der allgemeinen Ortskrankenkasse eingesehen werden. 6) Schneider, Schneiderinnen und Wandergewerbetreibende, die außer von hiesigen auch von auswärtigen Lieferanten Waren beziehen, kann die Führung mehrerer Einkaufsbücher gestattet werden. 7) Alle hiesigen Schneider, Schneiderinnen und Wandergewerbetreibenden haben, soweit dies noch nicht geschehen ist, nunmehr unverzüglich und zwar spätestens bis zum 25. Januar 1917 eine genaue Bestandsaufnahme sämtlicher in ihrem Besitze befindlichen bezugsscheinpflichtigen Web-, Wirk- und Strickwaren und der aus ihnen gefertigten Erzeugnisse vorzunehmen. Die näheren Bestimmungen hierüber können an Ratsstelle eingesehen werden. 8) Zuwiderhandlungen gegen die vorersichtlichen Vorschriften werden nach 8 20 Ziffer 1 der Bekanntmachung des Reichskanzlers über die Regelung des Ver kehrs mit Web-, Wirk-, Strick- und Schuhwaren vom 10. Juni 1916 und 23. Dezember 1916 mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 15 000 M. bestraft. Außerdem haben die Zuwiderhandelnden die Schließung ihres Betriebes zu gewärtigen. Eibenstock, den 20. Januar 1917. Ser Slaötral. Wehrpflichtige, die noch nicht gemustert (also alle im Jahre 1899 und ein geringer Teil der im Jahre 1900 geborenen jungen Männer), „ die wegen körperlicher Untauglichkeit auf Zeit zurückgestellt, „ die dauernd unbrauchbar sind, Mannschaften, die vom Dienste im Heere und in der Marine ausgeschlossen sind oder unter Wirkung des Ehrverlustes stehen und entlassene Kriegsbeschädigte werden hiermit aufgefordert, sich Montag, dm 22. dieses Monats, Vormittag in der NatSkanzlei zu melden und hierbei die Militärpapiere vorzultgen, soweit solche vorhanden. Die Meldung kann bei Behinderung der betr. Person von erwachsenen Angehö rigen erstattet werden. Die Aufnahme bezweckt die Beschaffung einer Uebersicht über die etwa für den vaterländischen Hilfsdienst inbetracht kommenden Personen und zwar zunächst nur de rer, die im wehrpflichtigen Alter stehen. Eibenstock, den 19. Januar 1917. Zier StaHtrat. Butterverkauf. Montag, den 22. dss. Mts., vorm. Nrn. 1—350, nachm. Nr. 351—700, Dienstag, „ 23. „ „ „ „ 701—1050, „ „ 1051—1400, Mittwoch, „ 24. „ „ ,, „ 1401-1750 1751 u. höh. Nrn. Auf die Marke entfallen 60 A Butter zum Preise von 38 Pfg. Eibenstock, den 19. Januar 1917. Ser Slaötrctt. Dom Wettkrieg. Ser Kampf um Hatatz. Kintertistiger Angriff auf ein V-Woot. Tic kriegerischen Handlungen ruf dem italieni schen Kriegsschauplatz beschränken sich zur Zeit auf Artillerie- oder Patrouillentätigkeit. Dsc gestrige österreichisch-ungarische Heeresbericht macht Mitteilung von gelungenen Un ternehmungen letzterer Art: Wien, 19. Januar. Amtlich wird verlaut bart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Ter Feind richtete gestern nachmittag heftige ' Angriffe gegen unsere Stellungen zwischen dem Schuschita - und K a s ch in ut a l, die in unserem Feuer restlos scheiterten. In Wolhynien hat die Gefechtstätigleit wieder abgenommen. Italienischer Kriegsschauplatz. Im nördlichen Abschnitt der Karstfront brachten unsere Truppen von gelungenen Unter nehmungen gegen die feindlichen Vorstellungen 4 Offiziere, 120 Mann als Gefangene und ein Ma schinengewehr ein. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang. Ter Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Am Sereth haben die Russen eine Gegenoffensive ßur Rettung von Galatz unternommen, lieber die Kämpfe in Rumänien und um die gefährdete Festung liegen heute folgende Meldungen vor: Sofia, 18. Januar. Mrcedonische Front: Schwaches Geschützfeuer auf der gan »en Front. Südlich von Serres versucht: eine feindliche Kompagnie, vorzudringen, wurde aber hurch Geschützfeuer vertrieben. Im Wardartal und «l der Struma Fliegertätigkeit von semdlichsr Seite. Rumänische Front: Feindlich* Ar tillerie hat die Städte Jsaktscha und Tultscha be schossen, die unsrige erwiderte. In Tultscha sind o Frauen, 1 Greis und 4 Kinder getötet worden. Sofia, 19. Januar. Von militärischer Seite neiden dem Korrespondenten der „Telegraphen- Union" über die jüngsten Kämpfe in Rumä nien noch folgende Mitteilungen gemacht: Die Russen konzentrieren ihre gesamten Streitkräfte sür die Verteidigung des linken Flügels. Unser: Artil lerie beschießt mit großem Erfolg dre von Galatz sich abzweigenden Eisenbahnlinien. Auch die, Fe stungsanlagen und Schanzwerke von Galatz zwischen dem Sereth und dem Brates-See liegen ebenfalls unter Geschützfeuer. Stockholm, 19. Januar. Ter amtliche „Rußki Invalid" schreibt: Gegen die Serethmünouug hat die mit allen Mitteln vorbereitete Offensive begonnen, welche als eine Entlastung des schwer bedrohten Galatz gedacht ist. Das russisch: Heer ist, nachdem es endgültig die, rumänischen Truppen hinter seinen Rücken genommen hat, fest entschlossen, hier zu siegen oder sich vernicht.'n zu lassen Tie russische Heeresleitung glaubt für diese lauge vorbereitete Offensive kein Opfer scheuen za wollen, da der Verlust von Galatz die ernstesten strategischen Folgen hätte. Bom Balkan wird weiter über die Lage in Griechenland berichtet: London, 19. Januar. Tas Reurersche Bu reau meldet aus Athen vom 18.: Die Lage bessert sich von Tag zu Tag. Gestern haben die Verhand lungen der Regierung mit der Entente übc.r Vie Durchführung der in dem Ultimatum enthtltenen Forderungen begonnen. Die Venize listen wur den gestern abend freigelassen uno der Chef der Polizei versicherte, daß sie nicht belästigt werden würden, wie verschiedene Blätter gedroht hatten. Tie Schadenvergütung sür die Venizelisteu wird in einer gemischten Kommission festgesetzt wer den. Die Offiziere der gemischten Misttärkontrolle sind heute in Athen angekommen. Tie unruhigen Elemente haben die neue Lage ohne Widerstand hin- aenommen und sich der Entscheidung gefügt. „Daily Mail' zufolge sind im ganzen etwa 100 Brnizelistou in Freiheit gesetzt worden. Tas Publikum hat sich ruhig verhalten. Das gestern veröffentlichte neue Seemannsstück- chen hat im ganzen deutschen Volke Helle Freude geweckt. Nachstehend teilen wir noch einiges über den Führer des in Swinemünde eingebrachten Pra- sendampsers mit: Berlin, 19. Januar. Offizier-Stelloertcetea Badewitz, der den Dampfer „Aarrowdale" in Swinemünde einbrachte, war, als er den Dampfer in Swinemünde einbrachte, noch Obermatrose uno in dieser Stellung zum Offizier-Stellvertreter er- naunt worden. Bereits am 6. Januar wurde er zum Bvolsmannsmaat befördert, am nächsten Tag: zum Oberbootsmannsmaat und am 8. Januar zum Steuermann der Reserve. Nunmehr ist Badewitz zum Leutnant zur See der Reserve ernannt worden. Badewitz hat übrigens auch an der bekannten Fahrt der „Möwe" teilgenommen und wurde dann in Spanien interniert. Es gelang ihm aber seinerzeit, zu entkommen und seine He'.mät wis- der zu erreichen. Von unseren Ll-Booten ist kürzlich wiederum eins in schamloser Welse von englischen Seeleuten unter fremder Flagge ang-- griffen worden. Weiter wird der Nam: des Führers jenes D-Bootes bekannt gegeben, Las im Mittel meer das britische Schlachtschiff „Cornwallis" ver- senkte. Auch eine Anzahl neuer Versenkungen wird gemeldet: Berlin, 19. Januar. Am 12 Januar 1917 sichtete eines unserer Unterjeeboot? im ?nglr- schen Kanal einen Dampfer und forderte ihn durch Signal auf, zu stoppen und ein Boot zu entsenden. Es wurden deutlich die dänischen Neutra litätsubzei- chcn, die dänische Flagge und die. in großen weißen Buchstaben aufgemalten Worrü „Kai", Dan- mark erkannt. Nach geraumer Zeit wurde am Bug des Tampfers ein Ruderboot sichtbar. Der Unter- seebovtskommandant glaubte nunm:hr einen Harm losen dänischen Dampfer vor sich zu haben und nä herte sich ihm. Plötzlich ließ der nur noch einige hundert Meter entfernte Dampfer seine Maskierung fallen. Tie Planken am Achterruderhrus fielen herab und es wurde ein Geschütz von lO bis 1» Zentimeter Kaliber sichtbar, über welchem die dä nische Flagge wehen blieb. Gleichzeitig fielen au» mehreren bis dahin unsichtbar geblieb<men, an d?» Breitseite oder vorn aufgestellten Geschützen meh rere Schüsse, welche in unmittelbarer Nähe des Uw-