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IW ade^ krslr. r?> e ZSirB§ 54 i mn Wb vas ist eine Information von der War Office. Seitdem hat eine maßlose Erbitterung umer den Gefangenen Platz der sächsische Justizministw ist der Dank des Volkes? gestaltet sich nach den E - schwierig. Vor allem ha! egriffen. Hatte dasselbe doch seinen Sohn geschrieben. Das — Die Lage in Budapest eigniffen der letzten Tage recht ersdorl aniker. '»aus. brück. '' 5. . oas Vordringen der rumänischen Truppen eine kritische Lage für die Ernährung der Stadt geschaffen. Die ungarische Regierung hat die rumänische Heeresleitung daher ersucht, im Interesse der Versorgung der Hauptstadt Nahrungsmittel- transporten keine Schwierigkeiten zu bereiten. Aber auch neue politische Wolkenbildung ist zu bemerken. Denn selbst verständlich äußert sich die Empörung gegen die gestürzte Räteregierung in zahlreichen Angriffen auf die Mitglieder oer gewesenen kommunistischen Regierung. Eine andere Gefahr droht von dem beabsichtigten Einzug der Szegediner gegenrevolutinnären Osfiziersregimenter in Budapest. Man befürchtet von den Regimentern einen Pogrom, und die Folgen derartiger Ausschreitungen können unübersehbar sein Die Entente ist daher bestrebt, nach Möglichkeit für Ruhe und Ordnung zu sorgen. — Die Rumänen haben in Budapest die gesamte Staatspolizei übernommen und alle Sicherheitsorgane ent waffnet jedoch keinen Ersatz dafür gestellt. Die Polizei kasernen sind ausgeplündert und aus der Kaffe der Polizei- Haupmannschoft 300000 Kronen entwendet worden. Für drei Millionen Kronen Kleidungsstücke und Ausrüstungs gegenstände wurden auf Lastautomobilen weggeführt Für öen Einzug König Ferdinands sind überall rumänische Flaggen an Stelle der roten und der ungarischen Fahnen gehißt worden. die G.schF SUtl ei- kelb Böhmen. Dazu kann mitgeteilt werden, daß in der Tat seitens der Reichszuckerstelle Verhandlungen über den Ankauf von Zucker aus Böhmen schweben. Es soll versucht werden, im ganzen etwa 600000 Doppelzentner Auslandszucker für Deutschland hereinzubekommen, um der Bevölkerung eine Monatskopfmenge als Einmachzucker erteilen zu können. Die Verhandlungen schweben noch und es ist zur Zeit noch nicht sicher, ob es möglich sein wird, die beabsichtigte Menge zu erhalten. - In der nächsten Zeit beginnen die großen Ent- tassunaen in der Reichswehr. Es handelt sich um rund M'llion Mann, die auf Grund de» Friedeusverlrage« ins Zivilleben zurücktreten müssen. Bei den Reichswehr- qruppenkommandos sind Arbeitsvermittlungsstellen eingerichtet worden. Es ist die Pflicht aller Arbeitgeber, diesen Leuten, die sich in der Zeit der schwersten Not dem Vaterlande zur Verfügung stellten, und dafür teilweise freiwillig ihren Beruf aufgaben, nunmehr wieder zu Arbeitsgelegenheiten zu verhelfen. — Das Sächsische Finanzministerium hat einen unserer hervorragendsten Kenner auf dem Gebiete des Automobil- Verkehrs, den Geheimrat Wernicke, mit der Abfassung einer Denkschrift über die Umwandlung des Kraftwagenverkehr» amilich beauftragt. Diese Denkschrift soll der Volkskammer zu Beginn ihrer nächsten Tagung vorgelegt werden und wirb den Plan eines großzügig angelegten Netzer von Automobil - Linien für Personen- und Güterbeförderung für Sachsen enthalten. Allem Anschein nach soll die Umwand lung für Kraftwagen-Verkehrsämter in Kraftwagen Verkehr». K. m. b. H. erfolgen und die Verstaatlichung de» Kraft wagenverkehrs in die Wege geleitet werden. Dresden. In der Nacht zum Sonntag erschien in zwei hiesigen Hotels am Hauptbahnhose (Continental und Central) ein Unbekannter, der sich den betreffenden Nacht portiers gegenüber als ein Berliner Kriminalbeamter legitimierte und Auskunst verlangte, wer in den letzten Stunden abgestieaen sei. Hierauf stellte sich der Betrüger einer in der Nähe befindlichen SicherheilSwache gleichfalls als Berliner Kriminalbeamter vor, gab an, er wolle im Hotel Continemal einen Direktor wegen Goldschieberei nach dem Auslande festnehmen und bedürfe dazu der Unterstützung zweier Beamter. Daraufhin wurde der Kottbuser Direktor um Mitternacht aus dem Bette geholt. Der Gauner nahm ihm seine Papiere und sein Bargeld ab, worauf der Marsch nach dem Polizeipräsidium erfolgte. Am Hauptbahnhof entließ der falsche Kriminalbeamte die beiden Gendarmen. Er schaffte seinen Häftling aber nicht nach dem Polizei präsidium, sondern nach der Wache in der Portikusstraße, wo ihn der diensthabende Oberwachtmeister in eine Zelle steckte. Nunmehr wurde das zweite Opfer geholt. Diesmal nahm der Betrüger einen auf der Prager Straße posten stehenden Hilfsbeamten mit, ging nach dem Zentralhotel und nahm dort einen Filmreisenden unter der gleichen An schuldigung fest. Ausweispapiere und Geld steckte der Gauner wieder in seine Tasche. Der Reisende wurde durch den Hilfsbeamten gleichfalls nach de: Polizeiwache in der Portikusstraße gebracht, wo die Verhafteten vergeblich ihre Unschuld beteuerten. Am Morgen forschte man schließlich nach dem im Polizeipräsidium angeblich wartenden Berliner Kommissar, und schließlich mußten die Beamten in der Wache Portikus straße die Entdeckung machen, daß sie alle das Opfer eines raffinierten Gaunerstreichs geworden waren. Außer den Ausweispapieren hat der falsche Berliner Kriminalbeamte etwa 1200 Mark bei seinem so dreisten Manöver erlangt. Wie verlautet, lenkt sich der Verdacht diesen Streich verübt zu haben, auf einen gewissen Hofmann, der früher tatsächlich in Berlin als Polizeibeamter tätig war und der vermutlich auswärts ähnliche Streiche bereit» verübte. Chemnitz. Die Lebensmittelkundgebungen wurden hier am Mittwoch fortgesetzt. Eine Abordnung wurde aber mals vom Bürgermeister Dr. Hüppner empfangen, deren Wünsche eine bessere Butter,- Zucker-, Speck- und Kohlerr- versorgung, weitere Verbilligung de» AuSlandSschweine- fleisches sowie Bekämpfung des Schleichhandels mit Reffe- brotmarken in Chemnitz betrafen. Er sagte eine mögliche Erfüllung der geäußerten Wünsche zu. Vom Rai hau» zogen die Demonstranten dann vor die Geschäftsstelle de« Chemnitzer Tageblattes und der Allgemeinen Zeitung, um gegen die in den beiden Blättern veröffentlichte Darstellung der vorgestrigen Demonstrationen Protest zu erheben. Oerttiches unv LächstscheS. Dttendorf-Gkrilla, den?. August Wg. — Bei einem hiesigen Bäckermeister wurde durch einen Einbruch ein größeres Quantum Mehl gestohlen. — Fleischversorgung im Bezirke der Amtshauptmann schaf! Dresden-Neustadt einschüeßtich der Stadt Radeberg. Für die W-che vom 4. bis 10 August 1919 erhallen auf ore Reichsfleffchkarten Reihe „P" Personen über 6 Jahre auf dre Reichsfleffchmarken 1—10 150 gr Fleisch bez. Wurst, Personen bis zu 6 Jahren auf die Reichsfleischmarken 1—5 75 gr Fletsch bez. Wurst. Außerdem kommt auf Abschnitt 7 der Emfuhrzusatzkarte amerikanisches Schweinefleisch zur Verteilung und zwar an Personen über 6 Jahre 120 gr und an Personen bis zu 6 Jahren 60 gr. Bei Belieferung ist der Abschnitt 7 vom Fleischer abzutrennen und auf dem Slammabschnitt das Feld 7 m-.t Tinte oder Tintenstift durchzustretchen. Als Ve.kausSpreiS an die Verbraucher sind festgesetzt sür 120 gr 95 Pfg., für 60 gr 48 Pfg. Wegen Mangel an Kleingeld ist es dringend nötig, den zu zahlenden Betrag abgezählt bereit zu halten. — Sonderzuweisung. Abschnitt 15 der Nährmittel karte H., ö, O und v vom 6. Juli bis 2. August 1919 wird im Bezirke der Amtshauptmannschafl Dresden-Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg außer mit den in der Bekanntmachung vom 31. Juli 1919 aufgeführten Mengen mit 1 Pfund Teigwaren beliefert. — Höchstpreis für Frühkartoffeln. Der Höchstpreis für ein Pfund Frühkartoffeln ber Abgabe an die Verbraucher wird im Bezirke der AmlSpauptmanuschaft Dresden-Neustao« auf 16 Pfg. festgesetzt. Bei zentnerweisem Verkauf beträgt der Höchstpreis 12 Mark für den Zentner. Die Abgabe von Kartoffeln an Verbraucher darf nur gegen Kurtoffelkarte erfolgen. — Eine Sonderausgabe von Schweineschmalz. In den sächsischen Kommunalverbäiden werden demnächst 100 Gramm ausländisches Schweineschmalz aus den Kopf der versorgungsberechtigten Bevölkerung abgegeben werden. Es handelt sich um eine Sonderverteilung von Mengen, die durch die sächsische Regierung im Ausland cingekauft wurden. Die Verbilligung aus Reichsmüleln kann infolge dessen bei dieser Sonderverteilung nicht Platz greifen. Der Preis stellt sich ub holländischer Grenze auf etwa 15,50 Mk sür das Kilo. Es sei dabei noch besonders bemerkt, doß es sich nicht etwa um Kunstspeffesett, sondern um natürliches Schweineschmalz von vorzüglicher Qualität handelt. Die Abgabe darf in den Kommunalverbänden nur gegen Marken erfolgen. — Böhmischer Zucker. In der Presse befinden sich Nachrichten über die bevorstehende Einfuhr von Zucker aus Amtlicher Teil. Schutz der Fluren. Die Felddiebstähle nehmen in erschreckender Weise zu. Moffelstöcke werden in großer Anzahl gezogen, obwohl sich ^er sagen muß, daß sich Knollen noch nicht gebildet haben Men. / Auf diese Weise werden nicht nur die beteiligten Feld- Fitzer, sondern auch vor allem die Allgemeinheit empfindlich schädigt. Alle Einwohner werden daher aufgefordert, sich den Äurschutz angelegen sein zu lassen Für Anreiaen von Wdmebstählen zahlt ber landwirtschaftliche Verein eine Belohnung von 10 Mark. Gegen aufgegriffene Diebe !°trd mit aller Schärfe vorgegangen werden. Die einge- Ven Flurfchützen sind mit Gewehren ausgestattet und be lügt, die Waffe m gebrauchen. Vor dem Betreten der Mren seueus Unbefugter und zur Nachtzeit kann daher nur ^dringlich gewarnt werden. Httendorf-Moritzdorf, am 7. August 1919. Der GemeindevorTand. Wie lange noch? Es ist beschämend für dos deutsche Volk, da« früher so <Wg als Vorbild in der Welt gelten konnte, daß es jetzi M übrigen Völkern nur noch als abschreckendes Bcisrikl ^lit, als Beispiel, wie man es mcht machen soll. Heute Eiselt wir uns am Vorbild anderer Völker aufzurichten Mn, wenn wir nicht völlig untergehen wollen in oer Hochflut von kurzsichtiger und kleinlicher Selbstsucht, vie edleren Regungen und höheren Lebensrdeale zu ver ölen droht- Sollen wir erinnern an die Haltung Der ^Mischen Arbeiter, die zwar mit Worten begeistert sür Weltoerbrüverung werben, denen aber in Wirklichkeit das eigene Vaterland vor der Internationale kommt. wir an die englischen Arbeiter erinnern, die trotz aller Valen Zielbewußtheit doch auch stets soviel Zielsicherheit ^hen, ihre Lohnkämpfe nie so weit zu treiben, dag dadurch .7* Wirtschaftsleben ihres Vaterlandes in Geiahr kommen !^nik, ja, die ihre Streiks bewußt dann abbrechen, wenn Me Gefahr droht? Wann haben deutsche Arbeiter unserer so gehandelt? Sollen wir erinnern an die amcri- ""ischen Eisenbahner, die den Kampf um höhere Lölme irweigern, weil es nicht aus Geld, sondern aus den W rt Geldes ankommt. Und der läßt sich durch andere Maß- ?hmen besser steigern Wo fände man heule bei deutschen Leitern so kluge Ueberlegungen? Nun geben uns auch die Kliener ein Vorbild. Wir erhalten folgende Meldung: Nach einem amtlichen Telegramm aus Rom haben A italienischen Eisenbahnbeamten telegraphisch dem Ministerpräsidenten mitgeteilt, daß sie bereit seien, täglich Eine Stunde länger Dienst zu tun, um zu einer Ver ehrung der nationalen Produktion beizutragen. Nitli Mach den Eisenbahnbediensteten seine wHrmste An- effennung für das patriotische Angebot aus, das volles Verständnis für die Anforderungen der Zett'-zeigt. ,, Kein Volk der Erde hat eS so nötig wie das deutsche, nationale Produktion zu vermehren. Darf man nun Ek der deutschen Arbeiterschaft erwarten, das sie jetzt, nach- sie ihre Arbeitsbedingungen nach ihren Wünschen ge- M hat, freiwillig täglich eine Stunde länger arbeiret, Mnge Deutschland unter der Last des Gewaltfriedens zu ^en hat. Das gesamte sogenannte Bürgertum würde sich Freuden anschließen und für das Wohl des Vaterlandes tägliche Arbeitsstunde leisten. Das würde nicht nur Vermehrung der nationalen Produktion bettragen, Mern — was noch unendlich viel wertvoller ist — die noch künstlich offen gehaltene Kluft zwischen Arbeiter- M und Bürgertum überbrücken und für das ganze deutsche ^lk ein moralisches Erneuerungsbad bedeuten, dessen es so ^Ngend bedarf. Neuestes vom Tuge« —.Die „Deutsche Zeitung" veröffentlicht den Brief Offiziers aus einem englischen Gefangenenlager. In . Schreiben wird darauf hingewiesen, daß die Offiziere ^ Unterzeichnung des Friedensvertrage« eine Abordnung d die englische Bewachung schickren, um zu erfahren, wann nach Hause entlassen würden. Sie erhielten die Antwort: wollen Sie, meine Herren. Ihre eigene Regierung Sie ja gar nicht. Da können w»r nichts sagen." Und iso liunz iss , u rt a : s SS- v X ° ' 0 r«, S D M WK NV WK UU zU 4 Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, <8roß-Okri8a Postscheck-Aonto: Leipzig Nr. 29jH8. 48. Jahrgang Freitag, den 8. August Hernsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 3f. Kummer 92 Anzeig en-Preis: Die kletngespalt«« oder deren Raum wird mit 28 Pfg., «f der ersten Seite mit SO Pfg. berechnet. Anzeigen werden au den L rscheinungi. tagen bis spätestens vormittags 10 Uhr in die Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch ans Nachlaß erlischt, wem» der «nzeigen-Betrag durch Klag« «ing^oa«, wechen muß oder »wm der N»ftrNDg«er in Konst»» geestt. Die .Ottendorfer Zeitung- erscheint Diens- ff tag, Donnerstag und Sonnabend. » Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, ff bei Zustellung durch die Boten 2,— Mark. 2m Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, il stgendwelcher Störungen des Betriebes der ff Zeitung, der Lieferanten od. d. 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