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MiM H, MW Trschei«! wffcheirtlich Lreima! mch zwar Dic»4?sxL, DomrerStagS und SovugheudS, BezvgSprrt, viertrlWrNS in Wilsdruff 1,30 Mk., durch die Pop bezogen i,h4 Mi. S»Msp»ch«c Rr. S. — TelegMM^Mriffr: AmtSbiatt Ail-dn-ff. W«ö AMS-KLWh. AMtsblKtt Jnserait werde» Moulay», Mitwochs und Freitag» bi? spätestens 12 Uhr angenommen. Insertion?Preis 15 Psg. pro viergespaltvir KorpusMs. Außerhalb des Amtsgerichtsb^iriS Wilsdruff M Pjq. Zeikanbender uud tabellarffchrr Satz mit Sg NnffHag. Mr die Kgl. KmtshauMrnannschKkl Meißen, Mr das Kgl Amtsgericht und den SLndtrst ru sowie für das Kgl. ForSrrntaml ;u TtzsesvM. L-kalhlatt für Wtksdruff, 8lttan«ebcrß, Birkexhaw, Blankensret«, BraunSdorf. BurthardtSwalde, Groitzsch, Grünbach, Gruul- Lei Rohor«, HelbixSdsrf, yerzvß«»Lr-r mu »««»serg, v«»«««'. Äsvfdach, KrffrlSdorf, Kleissch5»Lerg, Klipphausen, LsAperSdsrf, Limbach, Lotzr«- Mohsru, MUtitz-NoitzsHe«, Ruuzi«, NeukirÄex, Nntimuuöer«, Nieserwartha, Od«tzm«»»»rs Pvhrsdsrs, RohrIdsrs bei Wilsrrs«, Av!ysH, NoLhschösbrLg All Perm, Sach8»Lrf, SchuüÄLä>»l»<, Tora, Wiriavach »er Kesselbdorf, Steisbach bei Mahmm, Seeligstadi, Spechtshause«, Tauberrhrtm. Uskersdsrs, Wristropp, WUdberz Mit -er Wöchentlichen Leitage „Welt im Vild" uud der monatlichen Beilage „Anlere Heimat". Dmck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff- No. 16 VS. Jahrg Sonnabend, Sen 5. Februar 1S1S Nenes «us allee Welt. Der Kaiser hat der französischen Regierung seine Teilnahme we-ien dcr Ucberschwrmmung auSbrücken lassen und 20000 Mk für die Uederfchwemmtcn gespendet. Wie verlautet, sind im Bundesrat nur 12 Summen gegen die Schlffahllsabgaden aufgebracht worden statt der zur Ablehnung erforderlichen 14 Stimmen. Ern definitiver Beschluß ist trotzdem noch nicht gefaßt worden, sondern es sotten in den nächsten Wochen wittere Aus- gletchsvethrridtungen erfolgen. Lew Reichstag ist ein Gesetzentwurf über die Regelung der Hanvelsdeziehungea za dea Vereinigten Staaten zu- g-gavg-n. Die Kieler Werft schreibt den Verkauf von Altmaterial zu verschärften Bedingungen aus. Oesterreich zieht von neuem starke Truppenmeugen an der türkischen Grenze zusammen. Die englischen Wahlen verursachten Vie b s jetzt noch nicht erreichte Höhe von mmoestens 40 Millionen Mark Kosten. Für dir U'be'schwemmtm Frankreichs gingen aus Amerika bis jetzt 600 000, aus England 900000 Franken ein. Peary beaostchtigt im Hervst eme Süvpolexpe0ttioa auszurüstcu. » In Las Esperanzas (Mex-ko) wurden durch eine Grubemxplosion 68 Bergleute gecöret uud 50 verletzt. politische Rund-cha«. Wilsdruff, den 4 Februar. Deutsches Neta». Mit der Beförderung des Prinzen Eitel Friedrich zum Major verteilen sich die militämchea Dienstgrade auf die preu ßischen Fürstlichkeiten,, soweit ste dem Heere bezw der Flotte angehören, wie folgt: Der Käfer trügt die Ab zeichen eines GmeralfclMalschalls, Prinz Heinrich ist Großadmiral bezw. Generaloberst, Prinz Friedrich Leopold (Vater) General der Kavallerie. Vrinz Friedrich Wilhelm, der Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich sind Majore, Prinz Adalbert ist Kapitänleutnant bezw. Hauptmann. Es bekleiden ven Ning eines Oberleutnants: die Prinzen August Wilhelm und Oskar, den eines Leutnan.s: die Prinzen Waldemar, Joachim, Friedrich Siegismund Friedrich Kail, Friedrich Leopold (Lohn) und Siegismund. Die Prinzen Waldemar und Siegismund find in der Flotte Leutnant zur See. Was kostet das gesprochene Wort im Reichstage? Natürlich kann sich diese Fiage, so plaudert ein Mit arbeiter der „N. G. C.", nur auf die mehr oder minder «ewichtigen Worte beziehen, die von der Tribüne des Reichstags aus im Sitzungssaal! gesprochen werden. 3hre finanziellen Wirkungen auf die verbündeten Re, Vierungen bei Erfüllung von geäußerten Wünschen sollen hier aueb nicht berechnet Weeden, sondern nur die Kosten, die es erfordert, die wetsheitsschweren Aeußerungen unserer Reichsboten für die Nachwelt festzuhallen. In diesem Falle bedeutet das Neven Gold, d. h. es sind gewaltige Summen nötig. Ein ganzer Stab von Stenographen mit Hilfskräften aller Art ist bereit, die Reden der Abgeordneten AorAtreu den kommenden Geschlechtern zu übermitteln. Angebot kostet mit allen technischen Bedürfnissen U 600000 Mk Im Jahre finden nun nach Nannen etwa 150 bis 175 Plevar- Hede Sitzung erfordert mithin ungefähr 2 von 3500 Mk. In der Regel dauert für cine N-t-ü^ sechs Stunden, sodaß man als Kosten für eine Reichstagsstunde etwa 600 Mk. veranschlagen un«"mitbin*»e?n'^ 'm Reichshause kostet in der Minute im Mittel 200 Sttben aesp"^ man AD Ar Reicki"^ Wort zu zwei Silben, so kostet jedes von dtt RelchStagstribüne gesprochene Wort bare zehn Pfennig. Die langen Reden mancher Abgeordneten, die allzusehr mitteilsam sind, zwingen also das Reich einen recht hübschen Batzen auszugeben. Die Schulden der europäischen Staaten. Die wachsenden Ausaben für Kulturzwecke haben allmählich alle modernen Staaten in eine immer größer werdende Schuldenlast gestürzt. Zu Ende des 18. Jahr hunderts betrug die G-iamlsumme der Staatsschulden erst 40 Milliarden Mk , wovon auf Europa 9 6 Milliarden entfielen uud hiervon wieSer auf England allein 5 6 und ausHollinv2 Milliarden; 1847 waren die Gesamtichulden aus 34, 1870 bereits auf 78 Milliarden Mk angewachsen, woran Europa mit 59. Amerika mit 15, Asien mit 4 Milliarden Mk beteiligt war. Bis zum Jahre 1906 waren die Gesamlschulden dcr Staaten auf die kolossale Summe von 177 Milliarden Mk. gestiegen. Davon ent fielen 122 Milliarden (etwa au^ Europa, 21 Milliarden auf Amerika, 5 aus Afrika, 12 auf Asirn und 6 Milliarden auf Australien. Die wichtigsten europäischen Staaten waren in folgender Weise an der Gesamtschuld beteiligt: Schulden auf den Kops der viaai in Millionen Beväkcrung Maik Marl Deutsches Reich . . 16158,1 266 Großbritannien . . . 15779,8 376 Frau!>.eich .... . 248Ü88 633 Italien . 11188,9 329 Oesterreich-Ungarn . . 12777,2 266 Rußland .... . 18759,4 134 Spanien .... . 7677,3 394 Rumänien .... . 11693 192 Belgien . 26»8,9 372 Dänemark .... 260 6 96 Norwegen .... 385,2 163 Scdweoen . '. . . 431,9 80 Niederlande . . . . 1925,7 344 Portugal .... . 3587,0 631 Schweiz 42,,8 114 Serbien 369,4 136 Die höchsten absoluten Schulden wie auch auf den Kops der Bevölkerung hat demnach Frankreich. 'kH u s k « «r s . Der Streit um das Erbe Leopolds n Wie die „Neue Freie Presse" meldet, besteht zurzeit eia scharfer Gegensatz zwischen der Auffassung der drei Töchter des verstorbenen Königs Leopold eiacrseits und der belgischen Regierung und dm Testamentsvollstreckern des Königs andererseits. Dieser Geamsatz in der Auf fassung könnte zur Folge haben, daß di« drei Prinzessinnen einen Prozeß gegen die Regierung und die Testaments vollstrecker anstrengm werden Die belgische Regierung stehr auf dem allerdings etwas merkwürbigen Standpunkt, daß di« vorgefundenen 80 Millionen nicht Leopold II gehörten, sondern „Fonds" entstammen, über die der König kein Verfügungsrecht hatte, was der Anschauung der Prinzessinnen entschieden widerspricht. Prinzessin Luise und ihr Schwiegersohn. Die Prinzessin Luise von Koburg hat sich darüber beklagt, bag ihr Schwiegersohn Herzog Ernst Günther v. Schleswig-Holstein sie unter Aussicht eines Rechts betstandes stellen wolle, der sie gegen die Forderungen etwaiger Gläubiger schützen soll. Die Prinzessin erklärt, daß sie keine Schulden mehr habe, von einigen gering- fügigen Arrangements abgesehen, uns daß der Herzog Ernst Günther nicht gerade der Mann fei, über Schulden und Gläubiger za sprechen, als ob er selbst nie etwas von Gläubigern gewußt hätte. Wean der Herzog sie zum Sprechen zwinge, so werde die Welt bald erfahren, wer unter S quester gestillt werden müsse! Dieser im „Matin" veröffentlichte Herzenserguß deutet mit der drohenden Schlußwendung wieder auf die bekannten Ratgeber der Prinzessin hin. Von einer Persönlichkeit, die mit der Angelegenheit vertraut ist, wird darüber dem Vertreter des „B. T." in Paris gesagt: „Ich habe keine besondere Sympathie für den Herzog Ernst Günther, aber ich glaube, daß die Prinzessin ihm unrecht tut. Nicht gegen ihre Gläubiger, sondern gegen ihre Ratgeber möchte er sie schützen. Er will es wohl verhindern, daß von dem ihr ausgezahlten Gelde größere Summen die gleichen Wege nehmen wie andere Kapitalien in früherer Zeit." Russische Schlamperei. Ja einer russischen Festung sollte eine neue Batterie ausgestellt werden, und aus Petersburg wurden zu diesem Zwecke weittragende Geschütze neuesten Masters abgeferligt. Er vergingen darauf sechs Monate, doch von dec neuen Batterie war noch nichts zu scheu Mau halte sie völlig vergessen, vergaß auch die aus Peteisourg emgetroffenen GMütze. Eims schönen Tages berichtete ein Gendarmerie» O fizier stimm Vorgesetzten, daß sein Wachtmeister am Ufcr des Flusses, der die Festung umspielt, geheimnisvolle, haldverwehre Geschützrohre entdeckt hätte. Man leitete nun die übliche Untersuchung ein, Papiere flogen hin und her, und nachd.m viele Kanzleien und ihre Chefs ihren ganzen Scharfsinn aufg'boten hatten, konnte festgestcllt werden, daß vie geheimnisvollen Geschützrohre nichts anderes sind als die schweren, einen Wert von Hnnderttausenden repräsentierenden Kanonen, die aus Petersburg vor Jahr und Tag eingctroffen waren. — Das ist keine Anekoote. Ein anderes Stückchen: Nach dem Kriege mit Japan blieben im fernen Osten viele Belagerungsgeschütze von eriormcn Wert zurück Man brachte diese Geschütze, an denen in Rußland wahrlich kein Ueberfluß herrscht, nach Charbarowsk, wo die Lafetten in einen Schuppen getan, vie Rohre aber vor der Eisenbahnstation j-vem Wetter preisgegeben liegen gelassen wurden und völlig verdarben. Das neue norwegische Ministerium setzt sich wie folgt zusammen: MlMerpläsioeni: Präsident des StorthingS Konow: Minister des Aeußern: Nor wegischer Gesandter in London Jrgens; Finanzminifter: Amtmann Berge; Handclsmimster: Erster Bürgermeister von Christiapa Aictander; Arb-itsmiuister: Fabrikbesitzer Brünner; Kultusmintstec: Rektor am Semmarium in Tromiö Kvtgstad; Jasttzminister: Assessor am Obersten Gerichtshöfe Scheel; VetteidigungSmtmster: Oberstleutnant Bull. Zum Lanbwirtschastsminister wird der Land« wirtschaftsschuld-reftor Hollsmark ernannt werden, wenn das Storthing dir Mittel hierzu bewilligt bat. Melilla. Nach einer amtlichen Meldung wurden bei Sidi- Amaran ein Unteroffizier und einige Soldaten beim Wafferholen von Eingeborenen überfallen; der Unteroffizier wurde geiötet und ein Manu verwundet. Voraussage einer Wirtschastskrists i« Amerika. Der Volksw rtschaitslehrer Professor Carner von der Harvard-Uaivirsilät, dcr die Panik von 1907 voraussagte, erklärt, daß die hohen Preise für Nahrungsmittel und der Fleischboykott die Vorläufer einer großen finanziellen Pa»ik seien, die in einem oder zwei Jahren etntreten müsse. „Ich will meinen Ras als Volkswirt dafür aufs Spiel setzen", soll Carner angeblich geäußert haben, „daß Amerika im Jahre 1912 oder 1913 eine der schlimmste« Paniken in seiner Geschichte erleben wird. Der Vorrat an Nahrungsmitteln wird stufenweise, aber anhaltend immer geringer als die Nachfrage, und in wenigen Jahren werden die Vereinigten Staaten gezwungen sein, große Teile ihres Bedarfs an Fleisch und anderen Nahrungs mitteln zu importieren." Die Gäruug iu Indien. Aus Kalkutta wud gemeldet: Der jugendliche B'ngale, der währe ib der Prozeßverhandluug gegen die Verschwörer von Alipore am 24. Januar den Poltzeiinspektor Shams ul Alum erschossen hatte, ist zum Tode verurteilt worden. Er hatte jeden Rrchtsbeistand adgelehnt. An» Kravt rrnd Land. MMeUuugm anS dem Lejerkreffe für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 4. Februar. — Umschau. Man merkts an allen Ecken und Kanten, daß wir im Zeichen des Karnevals stehen und in wenig Tagen Fastnacht haben. Da ist zunächst das Wetter, das uns foppt und zum Narren hält und die armen Wetterberichterstatter zur gelinden Verzweiflung bringt. Seine Unbeständigkeit in diesem Winter ist ge radezu beispiellos. Kaum daß ein tüchtiger Schneefall und etwas Frost die Wünsche der Menschheit zufriedenstem