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er. ttagS ll» :r- M coßem csncht. hrung seriell mein- e k« chlacht- ntner in ädmark 111 108 98 90 ; 107 102 98 93 89 1-103 111 108 102 90 59 >3 - 10t 134 123 109 100 12S 119 109 3 100 93 93 92 92 81 Schwein Kälber ige mittel. Ichließe« Verkaufs heben sich mit den Beilagen: Lehen im VW, Agrar-Warte, Aatzio-Aettmig, Mußestunde«, Ave alter mÄ never Aett, Moden-Ieitung, Schnittmustefßoge«. Havpi-eschLstsfistle: Wilsdruff ftr Lindig«« Rech! der, A «E^eftrckitzSd.: ÄrMnt ttigM mit Ld-nchm- d*r Kvg». f«! int -au- mrmaillch M. L—> inrrch eingehende Mannstrlxie P Mcktzerre ivü kgn« Garansir. Derlaß, DttödriAer 1 - z Dienstag, den 46. Luni 4925 53 Der Ausschuß lehnt die Getreidezölle ab Starke Majorität gegen die Regierungsvorlage Der Zolltarisausschuß des Rcichswirtschafts- rats hat gestern den Bericht über die Ergeb nisse seiner Beratungen der in der Zolltarif- Novelle vorgesehenen Getreide- und Huttermittelzölle festgestellt. Der Berichterstatter stellt fest, daß er aeaenwärtia den Freihandel sirr landwirtschaftliche Produkte vertrete. Die Notwendigkeit einer leistungsfähigen Landwirtschaft mit intensiven Betrieben, ins besondere auch hinsichtlich des Getreidebaues, werde für die deutsche Gesamtwirtschast aner kannt. Bezüglich der Kreditnvt der Landwirtschaft haben weder die wissenschaftlichen Sachvcrstän- digcnvcrnchmnngen, noch die Erörterungen innerhalb des Ausschusses zu einer einheit lichen Auffassung über die Gesamtlage der deutschen Landwirtschaft geführt. Die Mehrheit des Ausschusses sah zurzeit eine Bedrohung des inländischen Getrcidc- marktcs durch die ansländischcn Konkur renzverhältnisse als nicht gegeben an. Entsprechend einem Vorschläge des Sach- versiändigcn Scring erörterte inan auch die Möglichkeit eines Evcntnalzolles. Ausführ lich besprochen wurde die inländische Wirkung des Getreidczolles. Im Ausschuf; bestand nach dem Bericht darüber Uebcreinstimmnng, das; der Getreidesoll sich nicht zu allen Zeiten und in gleichem Maste auf die Gestaltung des In landspreises auswirkt. Die Wirkung eines beachtliche« zusätzlichen Gctrcidczollcs gebe icdoch bei der gegen wärtig geschwächte» Kaufkraft der Bevölke rung iveit mehr zn Besorgnissen Nnlast als >n früheren Zeiten des Aufstiegs der deut sche» Wirtschaft und der technischen und kapitalistischen Ueber- legcnheit der deutschen Industrie über die Weitbewerbsländcr. Eingehend behandelt wurden die Zollsätze. Tie Beibehaltung des Grundsatzes der Bil dung von Zollsätzen wurde von den landwirt schaftlichen Vertretern als unbedingt notwen dig erklärt. 1 Die Mehrheit des Ausschusses schlaf; sich den Ausführungen der landwirtschaftlichen Vertreter nicht ah. Em Antrag des verstärkten Zolltarifausschnsses, der die Bindung in der gleichen Zolltarifvvr- lage anrcgt, wurde mit 16 gegen 8 Stimmen angenommen. Bei der Besprechung über die Hohe der festzmetzendcu autonomen Zölle spielte nach dem Bericht die grundsätzliche Einstellung der Mitglieder zum Getreidesoll eine wesentliche Rolle. Ein Antrag der laudwirtschastlickwu Ver treter. bei der Bemessung «der autonomen Zölle für Getreide, ebenso wie das bei den industriellen Zöllen geschehen sei, der internationalen Geld entwertung Rechnung zu tragen und dement sprechend eine durchgehende Erhöhung der Gctrcidc- zölle vorznvhmcn, wurde mit 18 gegen 4 Stimmen abgclebnt. Sodann wurde vorgeichlagen, als autonomen Satz in Ucbereinstimmung mit der Regie rungsvorlage den alten Satz von 7 auf 7.50 "lk wieder auflebcn zu lassen. Allgemeine Uebereinstimmung bestand in dem Bericht, das; ein solcher Zoll zu hoch wäre. Die Vertreter der Landwirtschaft bestätigten, das; sie solch einen hohen Satz nicht als Bchebungszofl wünschten. Die vorgeschlagenen Zölle aus Fnttcr und Brotgetreide, insbesondere auch die vorge sehene Hcstseknna von Mindestzöllen vor zunehmen. wurde mit 18 gegen 7 Stimme« abaelchnt. Angenommen wurde folgende Enischliestung: „Zur Erlangung geeigneter Kompen- sationsobjektc bei den Handelsvertragsver- handlungen ist die Einstellung autonomer Keine Kompetenzerweiterung der I.A.M.K.! Zu den bevorstehende« Verhandlungen Die Verhandlungen der Reichsregierung mit der interalliierten Kontrollkommission über die alliierten Entwaffnungsfordcrungen werden in den nächsten Tagen beginnen. Aller dings handelt es sich dabei nicht etwa um poli tische Verhandlungen, sondern nm die rein militärische« Angelegenheiten des alliierten Memorandums, das in verschiedenen Punkten die Ausforderung an die deutsche Regieruug enthält, der inter alliierten Militärkontrottkommission bestimmte Vorschläge zu unterbreiten. Diese Vorschläge beziehen sich auf die Polizcifragen, sowie auf die Durchführung der Gesetze gegen die militärische Ausbil- dnng politischer Verbände. Auch über die Beseitigung von angeblich „n Rnsrnngszmccken geeigneten industriellen An lagen soll mit den alliierten Kontrollorganen verhandelt werden. Besonders peinlich ist für die Reichsregierung die Forderung, der Kom mission eine Reihe von gesetzgeberische^ Maß- ncihmcn zur Genehmigung vorzulcgen. Doch wird es dabei in der Hauptsache sich nur um formelle Dinge handeln. Deutscherseits wird man selbstverständlich bestrebt sein, eine Reihe technischer Forde rungen rückgängig zu machen, indem man deren vollkommene Undurchführbarkeit eingehend darlegen wird. Man ist sich aber in den Negierungskreiscn vollkommen klar darüber, daß eine wirkliche Entspannung nnr ans dem Wege politischer Verhandlungen eintrcten kann, und die jetzi gen Besprechungen mit den Militärorganen lediglich zur Vorbereitung einer solchen Ent spannung in Frage kommen können. Ein Berliner Montagblatt berichtet, die Zölle für Getreide schon in die kleine Zoll tarifnote notwendig." Des weiteren wurde nachstehende Entschlie ßung gefaßt: „Wie der Zolltarifausschils; feststellic, Hai es sich für die Handclsvertragsverhandlungen be reits als ein schwerer Schaden erwiesen, daß die deutschen Unterhändler sich nicht auf einen gesetzlich verabschiedeten, gültigen Zolltarif stützen konnten. Es wird daher kür dringend notwendig gehalten, sür die Handetsvertrags- vcrhandlnngen durch beschleunigte Entschei dung über die Vorlage eine feste Grundlage zn schassen." Der Ausschuß behandelte weiter die Frage der Einfuhrschcinc und hielt es in iloberein- siimmung mit der Regierung für geboten, daß b i der Einführuna von Getreiöezöllen auch der Anssuhrkckcin wieder in Kraft ' tritt. Mit Mehrheit wurde ein Antrag angenom men, die Gültigkeit der Einfnbrscheine auf die Einfuhr von Brotgetreide zu beschränken. Be handelt wurde ferner die Preisspanne zwischen Erzeugung und Verbrauch. Angenommen wurde ein Antrag, wonach die gegenwärtige Zollvorlage mangels ausreichender Soziali sierung keine genügende Grundlage für den Abschluß langfristiger Handelsverträge bildet. Die Reichsregierung solle daher nnt größter Beschleunigung ihre Vorarbeiten für den neuen Zolltarif zum Abschluß bringen. Keine Stillegung der rhein sch-westfälifchen Industriewerke Zu der Meldung über eine gevlanie Still legung sämtlicher Werke des rheinisch-west fälischen Jndustriebezirkes meldet die Deutsche Bergwerkszeikung, daß ein derartiger Plan nicht erwogen werde. Zwar mache, den In dustriellen die durch den Streik um Lohn und Arbeitszeit geschaffene Lage große Sorge. In denen verbiete sich eine Stillegung scr Werke aus den verschiedensten Gründen. Die Ver- Kontrollkommission sei von der Botschafter konferenz beauftragt, mit der deutschen Regie rung über die Auslegungsschwierigkeiten zu verhandeln. Dies ist insofern unrichtig, als solche Differenzen kaum mit militärischen Stel len verhandelt werben können und die Kompetenz der Kontrollkommission kanm auf das Gebiet der politische« Trag weite der interalliierte« Entwaffnungs- forder««gcn ausgedehnt werde« kann. Und weiter wird behauptet, die interalliierte Kontrollkommission berechnet zur Ersüllung der interalliierten Forderungen einen Zeit raum von mindestens sechs Monaten voraus. Dies ist eine vollständig vage Prophe zeiung, zumal keineswegs feststeht, ob die Neichsregierung den ihr gestellten Anforderun gen zustnnmen und sich auf eine solche lange Frist der Uebermachung einlassen wird. Man wird vielmehr deutscherseits darauf bestehe«, daß, im Falle eine Einigung z«- stande kommt, nur eine ganz k«rze Zeit dauer für die Nachkontrolle der deutschen Entwaffnung augesetzt wird. Das Eintreffen der Mitglieder der inte^ alliierten Militärkontrollkommission in Berlin bedeutet keineswegs die Wiederaufnahme der Kontrollhandlungen. Die Kontrolle hat viel»,ehr so lange zn Unterbleibe;;, bis sich die Neichsregierung mit ihrer Wiederaufnahme einverstanden erklärt, was aber nicht ohne starke Vorüehatie ge schehen dürfte. Im übrigen läßt sich absolut nicht voraussagen, welche Aussichten sich aus den Besprechungen mit der interalliierten Mi litärkontrollkommission für eine etwaige Ent spannung ergeben, da dies von dem Umfang der Instruktionen und dem guten Willen ihrer Mitglieder abhängt. ' anwortung für die weitere Entwicklung liege bei den Schlichtern und Seim Neichsarbcits- miuisterium. Der Schiedsspruch über die Ar beitszeit in den Hochöfen und Kokereien dürfe nicht für verbindlich erklärt werden. Der Reichspräsident und die außenpolitischen Entscheidungen In den parlamentarischen Kreisen war be- nauptet worden, daß Reichspräsident von Hin denburg die ReichSregierung dahin verständigt tzabe, daß er den Wunsch hege, auf die außen politischen Entscheidungen einen seiner Stel lung entsprechenden Einfluß ausüben zu kön« neu. Wie wir von maßgebender Seite erfah ren, wird der Reichspräsident tatsächlich an allen entscheidenden Kabinettsitzungen beteiligt sein, ohne aber irgendwie dnrch seine persön liche Stellungnahme die Entschließungsfreiheit der Ncgierungsmitglieder zn berühren. Kritische Lage des Kabinetts painleve Wenn man in Pariser politischen Kreisen von der Kammcrentscheidung über das Caillauxsche Finanzprogramm auch keine Gefährdung des Ka binetts PainlevS erwarlet, so wjro doch die An sicht immer deutlicher ausgesprochen, daß die Ab stimmung über die Wahlrcform, bei der die Oppo sition gegen die Radikalen Siellung nimmt und die Sozialisten gegen die Regierung stimmen iv«r- den, den Sturz der Regierung zur Folge haben müsse. Me Rechtspresse sagt offen den Sturz Painlevss für Ende dieser Woche voraus. Auch die linksgerjchieten Blätter halten die Lage der Regierung für sehr kritisch. Oie Abberufung des deutschen Botschafters in Paris Ter Präsident der französischen Republik, Dou- Mtigue, hat Montag vormittag den oeuischen Ge sandten in Paris, « Eichhoff, empfangen, dec jein Abberufungsschreiben überreichte. , Deutschland und die chinesischen Wirren Uebcr die Unruhen in China werden täglich von der englischen und der französischen Presse tenden ziöse Nachrichten verbreitet, die durch die ganze Welt eilen und ein gänzlich falsches Bild über die wirkliche Lage abgeoen. Die deutsche Regierung sicht der Lage in China in jeder Hinsicht uninter essiert gegenüber und hat daher keinvnteresse daran, die alliierte Propaganda zu fördern, die darauf gerichtet ist, der chinesischen Bewegung b o l s che w tsti j chen Charakter zuzu sprechen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß mit Hilfe oes Nachlichtcnapparates der Westmüchte in der nächsten Zeit Nachrichten vcrbrcj et werden, in denen behauptet wird, daß deutsche Missionäre und Staatsangehörige von den Aufständischen miß handelt oder getötet morden seien. Schon jetzt; machen wir darauf aufmerksam, daß derartige Tendenzberichte mit der denkbar größten Vorsicht anszunehmen sind. Da sich die deutschen Staats angehörigen vollkommen neutral verhalten und im Gegensatz zu den anderen Europäern sich den bewaffneten Kämpfe« fernhalten, ist bis jetzt kein Deutscher von den chinesischen Aufständjscl-en irgend wie velcistigt worden. Um zusammenhängend ein klares Bild über die wirkliche Lage in China zu rrmölichen, muß man vor allen Dingen den rein nationale«! und sozialen Charakter der chinesischen Be wegung berücksichtigen. Ein großer Fehler ist es, di« Behauptung aufzustellen, als sei der Bolsche wismus in China ausgebrochen, um mit Hilf« Rußlands die Großmächte aus China zu verdrän gen. Der eigentliche Anlaß der Bewegung war zunächst ein Streik in den japanischen Spin nereien in Schanghai. Diese japanischen Uo- ternehmungen beruhen auf einem außerordentlich lasfiniertcn Ausbeutungsprinzip, sodaß die Japaner auf chinesischem Boden ungeheure Gewinne ein- heimscn, während die soziale Lage der in ihre» Betrieben beschäftigten Chinesen geradezu entsetz lich ist. Die glänzende Rentabilität der japanischen Unternehmungen in China ermöglichen zum Teil Dividenden in Höhe von 125»/o, was in Japan selbst überhaupt nicht vorkommt. Die 180 000 chinesischen Arbeiter, die in den Spinnereien und in den Hafenanlagen beschäftigt sind, bieten alle» dings einen günstigen Boden für kommunistisä-e Propaganda. Sonstaber gibt es in Chin« den Begriff „Proletariat" überhaupt nicht. Di« ganze chinesische Industrie ist nach wie vor eine Kleinindustrie, die von größeren Fa milien unter patriarchalischer Regie betrieben wird. Auch im Ackerbau, wo über 90°/» der Bevölkerung Chinas ihr Auskommen findet, herrschen absolut patriarchalische Arbejtsverhälinisse. Die 180 00lt verelendeten Chinesen, die für diie japanischen Unternehmer Sklavcndienste leisten müssen, spielen also bei der riesenhaften Millionenbevölkerung Chinas kaum «ine Rolle, sodaß von bolschewistischen Unruhen keine Rede sein kann. Gefährlichen Charakter nahm di« Bewegung erst dann an, als gelegentlich der Arbeitecdemonstrn- tionen in Schanghai von europäischer und japa nischer Seite ganz unnützes Blutvergießen hervor- gerufen wurde. Die sonst so friedlichen chinesische» Demonstrationen, die niemals zu ernsthaften Zwi schenfällen geführt hatten, arteten allerdings ia dem Augenblick ernsthaft aus, nachdem die Frem- Lenschutzpolizei jn die dichtgedrängten Menschen- massen der Demonstranten hineingeschossen und über 70 Chinesen gelötet hat. Diese Grausamkeit rief in ganz China eine ungeheure Erregung her vor, zumal' sich die chinesische Oeffentliächeit Hie Tatsache vor Augen führte, daß auf chinesisäjem Boden chinesische Volksgenossen «on Ausländer» erschossen worden waren/ Nunmehr richtet sich der. ganze Haß gegen die großen Verlragsmächtc, di« auf chinesischem Boden ausgedehnteste Vorrecht« in Anspruch nehmen. Die Lage Chinas erscheint verständlich, wenn man bedenkt, welche Vorrechte die Ausländer genießen, während das chinesische Volk durch fremde Truppen in Schach gehalten wird. Die Forderungen der nationalistischen chine sisch«» Kreise geh n dahin, d e Privilegien der Groß mächte abzusa-affen. Mit Bolschewismus hat also diese Bewegung nicht das mindeste zu tun, obwohl zugcgcben werden muß, daß Rußland nnü China sehr enge freundschaftliche Beziehungen unterhalt«« Bei all diesen Kümpfen zwischen dem nationale« China und den sogenanmen VMragsmäch.en b<»