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Erjcheint wöchentlich 2 Mal Dienstag und Freitag). Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag) AbonncmentSprcis vierteljährlich 1 Mark Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden fiir die König!. Amtshauptmannschaft zu Meißen, das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Witsdruff. Neununddreitzigster Wahrgang. Nr. 65. Dienstag, den 19. August 1879. Bekanntmachung, Durchschnittspreise für Marschfourage betr. Von der Königlichen Kreishauptmannschaft Dresden sind die Durchschnittspreise der Marschfourage des Hauptmarktortes Meißen für den Monat Auli dieses Jahres wie nachstehend angegeben, festgestellt worden: 7 Mark — Pfg. für 50 Kilo Hafer, 3 - 98 - - 50 - Heu, 1 - 99 - - 50 - Stroh. Königliche AmtShanptmmmschast Meißen, m, is. is?s. von Bosse. MOZA - Im sollen ans Spcchtshäuscr Forstrevier. den 2s und 27. Angriff 1879 -MG 2 — 8 87 Rm. 659 Rin. weiche Neste, 2,g Whdrt. hartes und 72 10 131 harte und weiche Brennknüppel, harte und weiche Brennscheite, weiches Brennreisig und weiche - - 11—44 - eichne und buchne Klötzer von 14—35 Ctm. Oberstärke, weiche Klötzer von 16—66 Ctm. Oberstärke, weiche Derbstangen von 11—13 Ctm. Unterstärke, Montag, 8 647 27 49 40 3130 1 7,« Nachstehende auf Spechtshäuser Forstrevier in den Abtheilungen 1—5 , 7—13, 14, 15—27, 28, 30, 31, 39, 41, 43, 44, 46—49 ausbereiteten Hölzer und zwar: den 25. August 1879, von früh 9 Uhr nn, Stück buchne Stämme von 13—28 Ctm. Mittcnstärke, 173 - harte Neste, 239 Rm. weiche Stöcke einzeln und partieenwcise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meist bietenden versteigert werden. Die betreffenden Hölzer können vorher in Augenschein genommen werden und ertheilt die mitunterzeichnete Revierverwaltung auf Ver engen weitere Auskunft. Königliches IorAreniaml Warand und Aevierverwaliung Spechtshausen, am 6. August 1879. In Stellvertretung: P. Dittrich. R. Heinicke. - - Reisstangen Rm. buchne Nutzscheite und Mittwoch, den 27. August 1879, von früh 9 Ubr an, Tagesgeschichte. Kaiser Wilhelm ist aus Gastein über Salzburg, wo er das erste Nachtlager, und über Eger, wo er das zweite Nachtlager genommen, Nach Babelsberg zurückgekehrt und stärkt sich zu den Corpsmanövern, die er im September in Königsberg, Stettin und Straßburg abhält. Die Salzburger berichten naiv, im „Hotel Europe" habe der Kaiser die Prachtzimmer bewohnt. Wirklich naiv! Wenn der Wirth sie dem deutschen Kaiser nicht aufschließt, für wen Hebt er sie denn auf? Berlin, 16. August. Wie die „Kreuz-Ztg." vernimmt, wäre der Konteradmiral Batsch, welcher seine sechsmonatliche Haft in Magdeburg abbüße, begnadigt wordeu, seine Ernennung zum Direktor der Ädinira- lität an Stelle des Vizeadmirals Henk wäre demnächst zu erwarten. Im Reichsgesundhcitsamte haben die Vorarbeiten für den Ent wurf eines Gesetzes zur Bekämpfung des Geheimmittelschwindcls dun wirklich begonnen. Der Geheunmittelschwindel hat in der letzten Zeit in einem Maße zugenommen, daß es geradezu unbegreiflich er scheint, wie man dieses auf die Leichtgläubigkeit der großen Menge be- Mnete Ansbeutesystem so lange ruhig hat gewähren lassen können. Polizeiliche Machtmittel reichen nicht aus, den Verbreitern und Spe kulanten der s. g. Geheimmittel ernstlich zu Leibe zu gehen. Auch ist ss schwer, die Leichtgläubigkeit der großen Menge zu brechen, hier kann Klüglich durch Gesetz Abhilfe geschafft werden. In einer wutherfüllten Betrachtung über den Städtetag versteigt ach die „Nordd. Allg. Ztg." schließlich zu der unverblümten Leistung, Herrn v. Forckenbeck als Revolutionär zu denunziren. Forckenbeck, der- Mann, unter dessen Präsidium und selbstloser Mitwirkung in Preußen der Ausgleich zwischen Abgeordnetenhaus und Regierung sich bvllzog, unter dessen Präsidium und selbstloser Mitwirkung im Reichs tage das Militärgesetz, die Justizgesetze, das Sozialistengesetz zu Stande gebracht wurden, der Mann, dessen patriotische Gesinnung noch neulich bei seinem Scheiden aus dem Reichstagspräsidium von Sr. Majestät dein Kaiser rühmend anerkannt wurde — Forckenbeck ein Revolu- uonär, ja das Haupt der revolutionären Propaganda in Deutschland! Cs genügt, dies Pamphlet des gouvernementalen Blattes etwas niedriger zu hängen. Allen, die sehen können, wird es ein lehrreiches Streiflicht auf unsere heutigen Zustände sein. „Zurück auf die Schanzen!" Dieses Wort, daß Herr von Forckenbeck vor Jahresfrist den Liberalen zurief, erhebt die „Nat. Lib. Korr." heute so zu sagen zum Programm der nationalliberalen Partei für die bevorstehenden Wahlen zum Landtag in Preußen. Zurück auf die Schanzen, nicht zu dem Zwecke einer principiell feind seligen Bekämpfung der Grundlagen des Staates, wie die freiwillig gouvernementale Hetzpresse unterschieben möchte, sondern zur Verthei- digung der freisinnigen Grundsätze, welche unter barten Mühen und Kämpfen in unserer Gesetzgebung Gestalt gewonnen haben. Die national- liberale Partei fordere, was sie stets gefordert habe: Vollendung der Vcrwaltungsreform in dem Geiste, in welchem sie begonnen worden; sie fordere, daß die Verheißung des Artikel 26 der Verfassung, nach welchem das Unterrichtsweseu durch ein besonderes Gesetz geregelt wer den soll, endlich zur Wahrheit werde, sie fordere, daß man in der Finanzwirthschaft, in der Bemessung der Ausgaben zu einer nüchterneren Berücksichtigung der wirklichen Leistungsfähigkeit des Volkes zurückkehre. Ein anderes Programm aufzustellen, dazu liege kein Bedürfniß vor. Die Stellung der Partei sei dieselbe, wie immer, verändert habe sich nur die Stellung der Regierung, und dieser Veränderung gegenüber sei ein neues Programm unnöthig. Die Partei könne nur erklären, daß sie den neuen Weg, den die Regierung eingeschlagen, nicht gehen werde, und in diesem Sinne ein rein negatives Programm aufzustellen sei, zudem nicht einmal räthlich. — Man sieht, es ist dies nichts An deres, als das Verharren in der einmal begonnenen Haltung. Die jenigen, welche diese Auslassungen des nationalliberalen Parteiorgans instnrirt haben, wollen schlechterdings nicht anerkennen, daß der Boden, auf dem sie sich befinden, nicht mehr derselbe ist wie der, auf dem sie noch vor Jahresfrist operirt haben. Sie schieben alle Schuld an den veränderten Verhältnissen auf die Regierung. Es ist richtig, daß diese zu der Partei eine andere Stellung einnimmt, als früher, aber eben deswegen ist die Stellung der Partei zur Regierung ebenfalls eine an dere geworden, und mit dem bisherigen Fraktionsschematismus läßt sich nicht mehr auskommen. Dies aber wird noch immer von den