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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmW 25. Jahrgang. ^WWMWWWWWMMWW^WWMM» Nummer 3^ Sonntag, den 2^. März 1Y26 s Popscheck-Konto Leipzig Nr. 2S148. »»«»»»«»»»»»»rrnr«»«» Gemeinde-GiroN» M > M ÄWW «nttichert DrLanntmachungm M OttmdochvLrilla. MU den Beils«« .Neue Illustriert«', ,Mod« »yd Hei«' «d xjb« Kodold' Gchristleiümg, Druck und verürg Hermann Kühle, OttenLvrf-OKriüa. üiiterhMW- Diese Zeitung veröffentlicht die der Gemetnderater - vk ,Ott»«d»rs« A«stu«o' «sch«i»t vt«»» - t««, v»««»tag »nd S»»»Lt«!d. »Ue «U j«d« titamü -«g-drv. « 8* N»I« höh»»»» (ökrieg od. sm^i. L «. «^low.ich« Stönm,« »« B«rrt«»« d« H Amtlicher Teil. FuhrenvergeSmtg» Die Bespannung de« Wasserwagens anläßlich der Aus- siihrung von Beschotterungrarbeiten auf der Lomnitzer-, Auen- und Radeburgerstraße soll an den Mindestforderuden vergeben werden. Angebote find bi« 22. dss. Mt«. im Rathause (Kasse) abzugeben. Httendorf-Hkrilka, am 20. März 1926. Der Bürgermeister. Oertliches und Sächsisches. Ditendorf-Gkrilla, den 20. Märzs9es. — Die Leipziger Frühjahrsmesse hat wieder einmal nachdrücklich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands erwiesen, was hoffentlich nicht ohne Wirkung auf die Be- Hebung der Krise sein wird. — Die illustrierte Zeitung "I- 8 ", Stuttgart, unterstreicht in ihrer neuesten Nummer die Bedeutung der Messe für den Weltmarkt und gibt durch interessante Bilder einen instruktiven Einblick in das Leben und Treiben dieser großen, deutschen „Wirtschaftsparade". — In das regfame süddeutsche Geistesleben leuchtet eine Kunst beilage, die im schönsten Kupfertiefdruck einige Perlen der Stuttgarter Gemäldegalerie wiedergtbt. — Mit Freude «erden die Damen von einem Aufsatz Kenntnis nehmen, der die extremen Modelaunen der Gegenwart in humorvollem Plauderton unter die Lupe nimmt. — Auch sonst bringt das Blatt, das sich einer rapid ansteigenden Beliebtheit er freut, noch eine Fülle von unterhaltendem und vielseitig anregendem Stoff. (Verlag Rtngier Lc Co., G. m. b. H., Stuttgart, Preis 20 Pfg.) Grünberg. I« der Nacht zum 17. März wurde bei der hiesigen Rittergutsverwaltung »in Einbruch verübt. Den Tätern fielen Raffehühner von hohen Wert in die Hände. Der Polizeihund „Anni" verfolgte die Spur bi» i« den Wald kurz vor Langebrück. Bon hier aus find die Diebe auf Fahrrädern weiter gefahren, sodaß eine Verfolgung durch den Hund nicht möglich war. Dresden. Zwei rheinländische Globetrotter, die Boxer Heinrich und Bernhard Fridgen aus Homburg am Niederrhein, find mit einem 13 Zentner schweren Fasse am Nittwochnacht in Dresden eingetroffen, das sie aus Grund einer mit zwei Sportoerbändrn abgeschlossenen Wette 7600 Kilometer weit in zwei Jahren mit eigener Kraft rollen «üssen. Die Sportler begannen ihre Reise am 8. März 1925 in Homburg. Das Riesenfaß dient ihnen zugleich al» Nachtquartier. Als einzigen Begleiter dürfen fie nur «inen Hund mitführen. Von jeder Behörde lassen sie sich dir Durchreise bescheinigen, um einen Beleg über die zurück- öklegte Strecke zu besitzen Bi» jetzt haben die beiden bereits über di» Hälfte de» Weges hinter sich. Eine amerikanische Filmgesellschaft soll die Jünger des Diogenes als Sport- turiosa gefilmt haben. — Durch ein gewiß seltenes Ereignis wurden am Frei- iag nachmittag gegen 3 Uhr die Passanten des Ringes wischen Marien- und Serstraße in Schrecken versetzt. Man hörte einen außergewöhnlich lauten Knall, so daß die meisten zunächst an einen Gerüstrinsturz dachten. Im selben Augen blick aber sahen fie über einem Wagen, der gegen- über der Staatsbank in der Nähe des Pachtmaunschen Umbaues stand, eine starke Nebelentwicklung, .ms der sich ein große« Projektil erhob. In schrägml Bogm flog das beschoß, an seiner höchsten Stelle etwa 4 Meter Höhe er lichend, die Ringstraße entlang und schlug etwa 120 Meter Leiter westlich mindestens am Ende de» Gebäudes der Deutschen Bank aus den Boden. Zwei junge Mädchen wuuten sich dem Setroffenwrrden durch rasches Bücken ent ziehen. Ein dritter wurde leicht verletzt, ihm fuhr da» Ge- Mb zwischin den Beinen hindurch. ES war eine Sauer- ^Wasche, die auf dem Wagen transportiert wurd», au» ^bekannten Gründen geplatzt- Sie wurde durch den ent weichenden Sauerstoff so energisch iu die Luft getrieben, daß die immerhin 70 bis 80 Psuud schwere Röhre einen so Stoßen Weg zurücklegen konnte. Der Kutscher de« Wagen« wurde vom ersten Anstoß umgeworfeu und am Gesicht nicht ^erheblich verletzt, so daß er stark blutete. Als besonderer GIück«umstand ist »« anzusehen, jdaß sich da« Geschoß in ben verkehrsarmen Teil der Ringstraße und nicht unter den Wrrichen Passanten de« Seestraßen-Uebergauge« bewegte. — An der Kreuzung Elias- und Dürrrstraße stießen am Mittwochnachmittag ein Personenkraftwagen und eine Kraftdroschke zusammen, wobei beide Fahrzeuge stark be schädigt wurden. Glücklicherweise kamen dir Insassen mit dem Schrecken davon. Löbau. Eine Maflenerkrankung an Typhus ist in der Familie de» Forstbeamten Boden in Eibau zu verzeichnen. Von der zehnköpfigen Familie mußten sechs Mitglieder in folge Typhurerkrankung in da« Bautzner Stadtkrankenhaus eingeliefert werden, und zwar die Ehefrau und fünf Kinder im Alter von 5 bi« 17 Jahren. Das Befinden einiger der Erkrankten gibt zu Besorgnissen Anlaß. Zittau. Infolge der starken Regengüsse und der Schueeschmelze iu den letzten Tagen find die Iser und ihre Zuflüsse au« den Ufern getreten. Da« ganze Jsergebiet gleicht einem weiten, großen Ser. Mehrere Gemeinden find erheblich geschädigt. Besonders betroffen wurden die Gemeinden Turnau und Neudorf bei Bakov, ferner München- grätz und Eisenbrod. Die Gablonz-Grünwalder Talsperre ist am Sonnabend zum Usberlaufen durch die Karkaden ge- kommen. Seit Jahren war ein derartig starker Wasserzu lauf iu die Talsperre nicht zu verzeichnen. Starke Nieder schläge werden auch aus dem Jeschkrngrbiet gemeldet. Die Neisse stieg in kurzer Zeit um einen Meter. Der einge- tretene Witterungsumschlag, der im Gebirge Frost und Schneefall bracht», ließ die Flut rasch zurückgehen. Leipzig. In der Nacht zum Mittwoch überschlug fich auf der Tauchaer Landstraße in der Nähe dr» Garhofe» „Heiterer Blick" ein mit fech« Personen besetzte« Auto in folge »ine« Reifendefrkte». Die Insassen wurden unter dem Auto begraben. Der 25 Jahre alt» Führer war sofort tot. Drei Frauen erlitten so erhebliche Verletzungen, daß fie in« Krankenhaus gebracht werden mußten. Zwei weiter« In sassen kamen mit geringeren Verletzungen davon. Pfaff enhaiu. Der hiesige Bürgermeister Kurt Teuchert ist seit dem S. März verschwunden. Er ist an diesem Tage mit dem Zuge nach Chemnitz gefahren, hat aber, wie ermittelt wurde, bereits auf der Station Altchemnitz den Wagen verlassen. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Den Grund seiner Flucht sucht man in Unregelmäßigkeiten iu der Gemeindrkaffe. Schönseld i. E. Am Haltepunkt Schönfeld- Zschopauthal wurd: ein von Annaberg kommendes Chem nitzer Automobil, das noch kurz vor einem herankommendeu Zuge den Bahnkörper überqueren wollte, von der Lokomative am Kühler erfatzt und etwa zwanzig Meter weit geschleift. Da der Führer die Geistesgegenwart besaß, sein Steuer noch im letzten Augenblick herumzuwerfen, kam der Wagen nicht unter dis Räder, sondern wurde nur von den Schienen gegen das Stalionshaur geschleudert. Zu Glücke befanden sich in diesem Augenblick all» auf den Zug wartenden Personen in der Wartehalle, so daß niemand zu Schaden kam, auch der Chauffeur als einziger Insasse des verun glückten Wagens kam mit dem Schrecken davon. Die Warte halle und da» Auto wurden erheblich beschädigt, doch ver mochte das Auto noch seine Fahr nach Chemnitz fortzu setzen. Treuen. In Altmannsgrün find Scheune und Stall- grbäude des Mühlrngutes von Max Badstübner vollständig niederzebrannt. Reiche Erntevorräte und wertvolle Maschineen fielen den Flammen zum Opfer, ebenso ein Pferd und ver schiedenes Kleinvieh. Es wird böswillige Brandstiftung ver mutet. Chemnitz. Am Dienstag nahm ein 60 Jahre alter Einwohner in der Oflvorstadt an einer Hochzeittfeier teil. Als er den Abort aufsuchen wollte, stürzte er eine halbe Treppe hinunter und blieb besinnungslos liegen. In einer Autodroschke bracht» man ihn in seine Wohnung, wo er in der daraus folgenden Nacht infolge einer Gehirnerschütterung verstorben ist. Mrchenuachrichte«. Sonntag, den 21. März. Vorm. 9 Uhr Konfirmandenprüsung. Zum Besuch der Prüfung wird die Gemeind», besonder« Eltern, Vormünder, Paten und Geschwister tingeladen. Vorm. Vs 11 Uhr Kindirgottttdienst. Kathol. Gottisdienst vorm. 101/, Uhr im Ring. Hierzu eine Beilage. Der ZuÄer im Welthandel» In den Handelsbilanzen einer sehr großen Anzahl Länder unseres Erdballes spielt der Zucker, sowohl was die Produktion desselben als auch den Konsum anbetrifst, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Zuckererzeugung der Welt geht in der Statistik hoch in die Millionen Ton» nenzahl hinein und hat nach der Errechnung der letztjäh rigen Ernte ein Ergebnis von nicht weniger als in. ge samt 2-1242 000 To. erreicht. Hiervon fallen an Roh zucker auf Asien 5 740 000 To., auf Kuba (Mittelamerika) 5 150 000 To., U. S. A. 3 760 000 To., Afrika 603 000 To., Italien 555 000 To. und Europa (Spanien) 9000 To. An Rübenzucker produzierte im letzten Jahre Europa 7 65 000 To., ll. S. A. 790 000 To und Kanada 30 000 To. Die deutsche Zuckererzeugung, die sich nach Abtrennung un- k!! ÄÄN-ckemttllMng SÄ -sändm trzsbM IstuMrizsn kalt« (in My: 74.9L.P U U U u u. 1» « «'M llsvonenMen «uk! kl. ssodiMkss: Mir M H AiülMW 0» tllNW. 9 Spanien) ssWenruckep! E 7N A Issums H , serer ehemaligen kolonialen Gebiete naturgemäß nur auf Rübenzucker beschränkt, hat sich zwar in den letzten Jahren wieder gehoben, zeigt aber, im Verbrauch gemessen, einen Rückschritt gegenüber dem Konsum vom Auslände einge- führten Verbrauchszuckers. Im Rechnungsjahr, das für die Zeit vom September 1924 bis 31. Januar 1925 sta tistisch erfaßt ist, stellen sich dis Ergebnisse für verarbeitete Rübenmengen auf etwa 98 Millionen Doppelzentner, für gewonnenen Zucker an Nohzuckerwert auf etwa 15)4 Mill. Doppelzei^ner. Demgegenüber ist in der Zeit vom Septem ber 1925 bis 31. Januar 1926 eine Steigerung der Rüb^n- menge in Höhe von etwa 102^4 Millionen Doppelzentner und vom Rohzuckerwert eine solche von 15rt Doppelzentner festzustellen. Vom 1. September 1925 bis 31. Januar 1926 wurden aus 534 177 Doppelzentner Zuckerrüben 106 642 Doppelzentner Nübensaft hergestellt, während in der gleichen Zeit des Vorjahres aus 299 197 Doppelwntnsr rohen Rüben 56 203 Doppelzentner Rübensast gewonnen wurden. An Verbrauchszucker wurden im Jahre 1926 2,1 Proz. weniger versteuert als im gleichen Monat des Jahres 1925. Vom September 1925 bis Januar 1926 er gibt sich nach den entsprechenden Berichten des statistischen Reichsamtes ein Mehr an versteuertem Verbrauchszucker von 1,8 Proz. gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vor jahres. Besonders wichtig im Hinblick auf unsere nach wie vor sehr passive Handelsbilanz in dre Tatsache, daß an ausländischem Verbrauchszucker vom September 1925 bis zum Januar 1926 nicht weniger als 19,6 Proz. mehr versteuert wurden als im gleichen Zeitraum 1924/25. Hier aus geht hervor, daß wir trotz aller ausklärenden Bemü hungen und der in Frage kommenden Stellen in Deutsch land selbst mit diesem für den deutschen Boden besonders geeigneten wichtigen Nahrungsmittel, als den wir Zucker unbedingt ansehen müssen, nicht zu hohen Ergebnissen ge langen, daß wir von der Einfuhr verhältnismäßig teurer ausländischer Produkte frei werden Dagegen ist festzu stellen, daß der Zuckerverdrauch in Deutschland von Jahr zu Jahr im Steigen begriffen ist. was auch gewisse Be denken erregen kann, wenn man berücksichtigt, daß ein großer Teil des Zuckers zur Likörbereitung Verwendung findet und diese indirekt wieder dadurch unsere schon au sich notleidende Bilanz verschlechtern hilft. 8 por 1. Sonntag, d»n 21. März 1926, (Fußball.) Tv. Krippen — Tv. „Jahn", Ottendorf-Okrilla. Da« letzte Pflichtspiel aus sremden Platze in dieser S«i» findet mittag« 1 Uhr iu Krippen statt.