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rser Zeitung S 25. Jahrgang Nummer b Mittwoch, den ^0. Februar ^926 vt« ^U»»d»rf«r Akttrmg* rrschrUü Dir»»- t»z, D-me-r^-g «id S»»>»at««d. D« «Kd »U D«,k» >«d»x dtta-iU g-x-vr,. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 2S14L. llottthMmgr- Diese Zeitung veröffentlicht die des Demeinderate» MU de« Deila-«» .Neue Zllsstriert»^ .Mode ,»d Helm" v«d »Der Kobold". Schrift! eitung, Druck und Verlag Herman« Rühle, Ottendorf-Okrilla. amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. L »t» t-t-tMErlld«, 8 »«ch«-» Gemeind» - Giro- Kral» Nk UL 2« FiUl« hvhr«r vr»«lt (Kr!«g »d. s»«p. H s N,«»d»«lchrr StLnm,«» d.» Bekir»« d« S L 8-Uu»-, » Ltrf-kaA«« »d.» w-fSrd,«»«- L Z eracht-»,«) -«« bn vqi«»« «- - » sprich «f Stcf<?«ing »d« klschN^mmg »« x « Siw», »d. «Liiqahkmg d. Bqug,pr«is«. L Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und UmgegM Amtlicher Lei!. Fuhrenvsrgebung. Die Absuhr von 100 cbm PaSlagerßeine vom Bahn» böse Oitendorf-Okrilla (Moritzdors) nach der Radeburgrrfiraßr (neue Straße nach dem Staattbeamtenwohnhaufe ist an die Mindestforderudeu zu vergeben. Preisangebote für die Ab fuhr von 10000 kg sind bis 10 bfs. M:s. im Rathausr — Kasse — abzugeben. Lie Abfuhr hat sosori zu be ginnen. Httendorf-HLrilla, am 8. Februar 1926. Der Bürgermeister. OertlicheS und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, den s- Februar zyrs. — Am kommenden Donnnrwa begeht Herr Gemeinde- ältester Aug. Pietzsch und Gemahlnr das Fest der silbernen Hochzeit. — Der Rosenkavalier im Film. Weit über Deutsch land» Grenzen hinan« hat die Verfilmung des Rosenkavaliers von Richard Straub Interesse erweckt. Es ist daher sehr zu begrüßen, daß die illustrierte Zeitung J.-Z., Stuttgart, in ihrer neuesten Nummer auf dieses bedeutsamste und eigen artige künstlerische Ereignis im Titel und in einem schön illustrierten Artikel htnwetst. — Wer Freude an dem bunten fröhlichen Faschingtreiben hat und vielleicht auch Zerstreuung von dem Ernst der heutigen Zeit sucht, der wird in dieser »J.-Z.* textlich wie bildlich auf seine Kosten kommen. An Aktualitäten bietet sich auch sonst noch eine Fülle von belang reichem und wissenswertem Stoff dem Leser dar. — Pracht voll und instruktiv ist eine ethnograhische Beilage von Brnezuela und Barneo. — Ganz besonders spannend schreitet die große Romanhandlung fort. — Auch in anderer Hinsicht zeigt sich das Blatt des schönen und plastischen Kupfertiefdruck« in einer anregenden Vielseitigkeit. (Verlag Rtngier öc Co., G. m. b. H., Stuttgart. Preis 20 Pfg.) — Weiche« Wasser für die Wäsche. Jede« Wasser ent hält Kalk, in einigen Gegenden viel, in anderen weniger. Waffer mit hohem Kalkgehalt nennt man hart. Dieser Kalk- gehalt hat die unangenehme Eigenschaft, da« zum Waschen benutzte Waschmittel in seiner Wirkung empfindlich zu be- hindern. Der Kalkgehalt verbindet sich mit einem Teil des Seifengehalte» de« Waschmittel« und macht diesen unwirk sam. So kann allein 1 Gramm Kalk etwa 15 Gramm Mittelguter Seife für den Waschprozeß ausschridenl Man Muß stch einmal vorßellen, welche Mengen teurer Seife auf dies« Weiss beim Waschen vergeudet werden! — Da« Problem, harte« Waffer weich und so zum Waschen geeignet zu machen, hat schon seit längerer Zeit unsere Wissenschaftler beschäftigt. Das idealste Rittel stellt ohne Zweifel eine br- söndere EnthärtungSanlage dar, wie sie auch in der Industrie Verwendung findet. Allerdings ist eine solche Anlage für häusliche Verhältnisse etwas kostspielig, was wohl ihrer all gemeinen Einführung hinderlich sein dürste. Zum Glück gibt re aber noch andere Mittel, die sich -um Weichmacher: de« Wassers gut eignen, und ist au erster Stells die Bleich, soda zu neunen, die di: Hausfrau ja auch zum Einweichen der Wäsche gebraucht. Nur einige Handvoll Bleichsoda ge- Nügrn, einen großen Kassel voll Waffer in wenigen M'nntrn LU enthärten. Man gibt zu diesem Zweck die Bleichsoda Einige Zeit vor Be-estung der Lauge ins kalte Waffer und löst sie durch Umrühren gut ous. Bleichsoda hat die Fähig keit, den übermäßig hohen Kaltgehalt zu binden und nieder- zuschlagen. Der Vorteil de« dadurch erzielten weichen Wassers liegt in ungleich besserer Auswertung des Waschmittel«, er- höhter-Schaumwirkung und damit, wie unschwer einzuschen >st, wesentlich sparsamerem WaschenI Bautzen. In der Taucherktrche, die gegenwärtig er- Neuert wird, öffnete man eine unter einem Altar liegende ausgemauerte Gruft, in der man die Gebeine von Mil- Sliedern der Familie Prucer fand, darunter zwei Schwieger söhne Relanchthon«. Außerdem fand man auch drei Fleder- ^äus«, die noch am Leben waren. Da der Altar 150 Jahre steht und die letzte Erneuerung der Tauchnktrchc 66 3ahrr zurücklicgt, so müssen die Fledermäuse mindestens "6 Jahre etngemaurrt gewesen sein. Roßwein. Aus Liebeskummer in den Tod zu gehen Ersuchten der 21 Jahr« alte Kaufmann Alfred Klein und die 19 Jahre all« Kontoristin Wclla Raacke von hier. Da die Eltern dem Verhältnis andauernd Widerstand entgegen setzten, machte das Paar einen schon angedrohten Entschluß war und fuhr nach Annaberg, um dort nachts in der Wohnung der Großmutter den Grthahn aufzudrehen. Mit dem Tode ringend, wurde sie ins Aunaberger Krankenhaus gebracht. Markneukirchen. Seit Anfang November v. I. wurde das elfjährige Schulmädchen Johanna Meinel au« Schönbach in Böhmen, das sich bei seinen Großeltern, dem Oberbürgermeister Meinel, im benachbarten Dorfe Eubabrunn aufhielt, vermißt. Am Sonnabend nachmittag ist die Kleine als Leiche, eingenäht in Säcke, die noch mst Steinen be schwert warm, in einem Teiche bei Eubabrunn aufgefundru worden. Ob ein Sittlichkeitsvrrbrecheu an dem Kinde ver übt worden ist, wird die Sektion ergeben. Von dem ruch losen Mörder fehlt jede Spur. Rüdenau. Am Sonnabend wurde der Gutsbesitzer Buschbeck von vier Einbrechern erschossen. Das Gut liegt etwas abseits vom Ortsteile Natzschung, unweit der tschecho slowakischen Grenze. Dir alten Leute Buschbeck hatten ihre Enkelin bei sich, die früh in ihrer Kammer die Einbrecher sah, schnell hinaureilte und ihre Großeltern weckte. Der Großvater, aus der Tür heraurtretend, erhielt sofort einen Schub in den Kopf, dem noch drei weitere Schüsse folgten, woraus er zusammenbrach. Die vier Einbrecher flüchteten. Da die Haustür noch verschlossen mar, ist anzunehmen, daß sie sich bereits abend« zuvor eingeschlichen und vielleicht in der Kammrr der Enkelin versteckt hatten. Die Geldkaffe des Gutsbesitzers fand sich einigt hundert Meter vom Hause leer aus. Vermutlich sind Landstreicher, die in letzter Zeit in den Grenzd örfern immer zahlreicher auftauchen, die Täter. Buschbeck ist am Sonnabend seinen schweren Verletzungen erlegen. Meerane. Ein erschütterndes Familiendrama, da« drei Menschenleben forderte, hat sich im Hause Aeußere Crimmitschauer Straße 55 abgespielt. Der dort wohnende 33 jährige Polizei-Oberwachtmeister Haaser hat sich am Donnerstagnachmittag, jedenfalls in einem Augenblick geistiger Umnachtung, durch Erhängen das Leben genommen. In der Nacht zum Sonnabend hat au« Gram seine 30 Jahre alte Gattin sich und ihr einzige« fünfjährige« Söhnchen durch Ga« vergiftet. Plauen. In der Silvesternacht 1924/25 ver schwanden hier die beiden Inhaber der Textilsirma Korn blum und Patt zum Leidwesen zahlreicher Gläubiger. Bald wurde auch noch die Fluch! eine« Schwagers Kornblum«, di« Jankel Sapir, bekannt. Kornblum wandte sich über Eng land nach Jaffa, während Patt in Al-xandria (Palästina) landete. Srpir verduftete auf dem Wege über Triest. Kornblum und Patt hatten in Plauen große Posten Ware an sich gebracht, die an ihr« Adresse nach Holland gingen und von dort nach Jaffa versandt wurden. Der Kriminal polizei gelang es durch Funkspruch, diese Ware auf dem Meere zu beschlagnahmen. Versehentlich wurde sie aber bei der L ndung in Jaffa an die Flüchtigen ausgeliefrrt, und sie. mußte dann von diesen erst im Pwz«ßwcge erfüllten werden Die Waren, die Sapir verschleppt, kennten nicht wieder erlangt werden. In Jaffa wmdm die drei Nur reißer auf Antrag der deutschen Untersuchungsbehörde durch Vermittlung Englands als Mandat-mocht über das dem Vö kerbun-e unterstellte Gebiet Palästina verhafte! und ous- gelicsert. Seit September vorigen Jahres saßen sie im Ge fängnis zu Jaffa, und am 30. Dezember wurden sic nach Dsrtschlard abtrnnSportiert. Am Donnerstag sind sie über Hamburg hier eingetroffen und in die Gefangenanstalt eilige- liefert worden. Die von der Firma Kornblum und Patt, über die Konkurs eröffnet worden ist, in den letzten Monaten ihre» Hiersein« gemachten Schulden belaufen sich auf über 100 000 Goldmark. Eine SkakWk der Reinlichkeit. Daß Reinlichkeit r einer der wichtigsten hygienischen Forderungen gehört, isr eine längst bekannte Binsenwahr heit. Auch jeder Laie weiß, daß die Reinhaltung des Kör pers und aller Dinge, mit denen der Mensch täglich um geht, nicht nur mit den einfachsten Begriffen der Zivili sation zusammenhängt, sondern auch, daß die Reinlichkeit notwendig ist, um den menschlichen Körper vor dem An griff seiner gefährlichsten Feinde, nämlich der Bakterien, W schützen, Die Reinlichkeit ist das beste Mittel zur Verhütung von Ansteckungen, wobei natürlich nicht nur die äußere körperliche Reinigung mitspricht, sondern auch der »innere Mensch" mnaebaltg" werden mutz, da die her ZelfMMMk öek Mionen. ßvzlgnö—,84 ffoüslnj 7X4 ÜÄKrf^ief Äitt «ö» llsr Vöchesmk vssLlüstk Älk pW stspk unch kleinsten und allerkleinsten Lebewesen der Bakterien ge rade durch die Atmungsorgane und durch die Speiseröhre Eingang in den menschlichen Körper am leichtesten finden können. Unsere während des Krieges in Rußland kämp fenden braven Soldaten haben die Wohltat der Reinlich keit am eigenen Körper zu spüren bekommen. Auch die jenigen, die am Orientkrieg teilnahmen, werden bei den südlichen Völkern nicht gerade in sehr hohem Ansehen stehende Reinlichkeit recht vermißt haben. Es ist nun sehr beachtenswert, wie die Statistik über diese Fragen Aus kunft zu geben weiß. Als das reinlichste Land der Erde wird danach England zu bezeichnen sein, soweit man nach dem durch die Statistik zu erfassenden Sencnverbravch der Völker gehen kann. Der Seifenverbrauch ist in England pro Kops und Jahr auf 8 Pfund berechnet. Wir wissen, daß die Engländer außerordentlich viel auf körperliche Reinlichkeit halten und durch tägliches Baden diese nicht nur ihrem Körper zukommen lassen, sondern gleichzeitig auch diesen zu sportlichen Zwecken dabei stärken. Cs folgt Holland mit 7^4 Pfund Ceisenverbrauch pro Kopf und Jahr, danach Skandinavien mit 7 Pfund, und was uns immerhin bei dieser Statistik in Erstaunen ietzen dürste, erst dann Deutschland mit 6V2 Pfund. Der nächste aus der nun allmählich absteigenden Leiter der Neinlichkeits- statistik ist Japan mit 6 Pfund, woraus Nordamerika mit 5ZL Pfund folgt, was ebenfalls manchen in Erstaunen setzen dürste, da man den Onkel Sam als Mitglied der angelsächsischen Familie eigentlich für etwas peinlicher in der Pslege seines Körpers gehalten haben würde^ Sehr interessant ist es nun, daß Frankreich, das berühmteste Produktionsland der Seifen, soweit wenigstens Luxus seifen und parfümierte Seifen in Frage kommen, mit 5 Pfund erst an siebenter Stelle auftritt. Der stolze Spa nier begnügt stch mit 4 Pfund und Italien, das Land der Lazzaröni, glaubt schon mit 3^ Pfund Seife feinen Kör per genügend rein halten zu können. Nun kommen diejeni gen Völker, denen die Reinlichkeit nicht so in Fletsch und Blut übergegangen ist wie den bisher genannten. Hierz» gehört der Tschechoslowake, der immerhin noch 2 Pfund Seife für seinen „alten Adam" benötigt, während der Pol« 1 Pfund Seife mit dem ihm eigenen Temperament pro Kopf auf das Jahr zu verteilen weiß, Rußland, das typi sche Land der kleinen Schmarotzer, die unsere Rußland- kämpser ja genügend kennengelernt haben, braucht — soweit wenigstens ziffernmäßig zu erfassen war — doch noch Vr Pfund pro Kopf und Jahr, wobei man allerdings annehmen muß, daß hier die sonst unbestechliche Statistik wenigstens etwas geschmeichelt bat. ... Dresdner Schlachtviehmarkt. 8. Februar 1926. Auftrieb: 166 Ochsen, 247 Bullen, 241 Kalbe« und Kühe, 721 Kälber, 947 Schafe, 1943 Schweine. Goldmarkpreis« für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochse« 30-49, Bullen 34-50, Kalben und Kühe 20-4S, Kälber 50—70, Schafe 30—55, Schweine 60—83. Produktenbörse. 8. Februar 1926. Weizru 24—24,5, Roggen inländischer 14,9—15,4. Somm«rgerfie 19—20. Hafer 16,2—17,7. Mai» 20— 20,5. Rap« 33—34, Erbsen 27—28. Cinquantin 22— 24. Trockenschnitzel 10—10,25. Kartoffelstöcken 17—17,5. Weizenkleie 10,2—11,3. Roggenkleie 9,9—11,1. Wetze«, m«hl 37—38,5. Roggenmehl 25—26. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark.