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MMMAMM Tageblatt' erscheint werNag» nachm. 4 Uhr Dezuglxr. monatt 2 NM frei Hau«, bet Poflbeslellung IM RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer ist Rvj. Alle Postanstalten, PcNbolen, unler« NuitrLger u G-schästsstelle Sa^^rerGmattad« Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend ästiger" -en besteht kein Anspruch ———, Laserung der Zei ¬ tung oder Kürzung de- Bezugspreises. Rücksendung eingesandier Schriftstücke ersoigt nur. wenn Rückporto beiftegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Anzetgrnpr«tse laut mrsNegender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpfg. — Borgrschrt«- bene Erschetnungriage und P atzwünsch« werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzetgen-Annahm« durch tz-rnru« Übermil. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 letten Anzeigen" überne» men wir leine Gewähr —— — Bet Konkurs nn» Zwangtbergleich erlischt jeder Anspruch «es Rachlast. amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten Nr. 251 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 26. Oktober 1938 Und wir haben doch gesiegt! Von Gauleiter Dipl.-Ing. In der Nacht vom 14. auf den 15. September 1935 ver ließ ich als Flüchtling meine Heimatstadt Troppau, den Sitz eines sechsjährigen, von Erfolg begleiteten Wirkens. Denn von hier aus hatte ich unsere Idee in ganz Mähren und dem ehemaligen Oesterreich-Schlesien ausgebreitet, von hier aus gelang es auch, den Osten des Altreichs zu befruchten. Hier erschien mein noch in der Sprachinsel Iglau, meiner früheren Wirkungsstätte, verfaßtes Buch „Der nationale Sozialismus". Hier erschien unsere wissenschaftliche Monatsschrift „Volk und Gemeinde", hierher war auch der Sitz unserer Jugendorgani sation verlegt worden, da die Schulung unserer Parteigenossen und besonders der Heranwachsenden Kämpfer für unsere Idee seit dem gründenden Parteitag von Dux (November 1919) eine meiner vornehmsten Aufgaben bildete. Auch dann noch bildete, als ich nach dem Rücktritt meines Freundes Hans Knirsch von der Parteiführung diese auf seinen Wunsch hin in die Hand nehmen mußte. Von Beruf Eisenbahn-Ingenieur, war ich durch den Umsturz beruslos geworden, da mich die Tschechen ja sofort hinauswarfen. Sv bin ich damals schon Er zieher geworden und es ist denn auch kein Zufall, daß ich es heute beruflich hin. Don Troppau aus knüpften wir aber auch schon 1920 die Fäden zur Bewegung im Reiche. Ihr Entstehen hatten wir auf das freudigste begrüßt. Denn was wollte eine national sozialistische, d. i. großdeutsche Idee erreichen, wenn sie ledig lich auf den Kleinstaat Oesterreich und das in einen Frcmb- staat eingezwängte Sudetendeutschtum beschränkt blieb? Wo her sollte dann unserem Volke die Rettung kommen? Was lag schon an unserem Grenzland, wenn das Reich selbst eine armselige Kolonie blieb, dem Zugriff fremder Ausbeuter und Unterdrücker ausgesetzt! Wir Deutschen Altösterreichs hatten schon früher am eigenen Leibe erfahren, wie jede nationale Frage zugleich eine soziale ist. Der Staat der Habsburger be günstigte die Slawen und der Deutsche war das Aschenbrödel. Nun erfuhren auch die Volksgenossen im Reiche etwas ähn liches, wenn auch der Druck von außen kam. Was uns Su detendeutschen der Tscheche war, das wurde den Reichsdeut schen der westliche Nachbar, den sie im Ruhrkampfe nochmals eindringlich kennen lernten. Aber schon vorher war ein Sohn unseres Volkes aufge standen, der gegen den Gewaltfrieden von Versailles Sturm lief. Auch er stammte aus dem Deutschtum Altösterreichs. Mit einer bisher unbekannten Offenheit und Rücksichtslosig keit zeigte er den deutschen Menschen die Ursachen ihres Un glücks. Freilich die Bürgerlichen, von des Gedankens Bläste Angekränkelten, fanden ihn und sein Vorgehen nicht fein genug. Sie meinten, daß man es diplomatischer sagen müsse und daß schließlich durch das Einsehen der Feinde von selbst eine Aen- derung eintreten würde. Man sehe doch schon „Sikberstreiken am Horizont". Die Sozialdemokraten sahen vom Gipfel ihrer alttestamentarischen, von Marx und Kautsky gesegneten Gei stigkeit auf den Mann mit dem geringfügigen Anhang hinab. Bei ihnen standen ja damals die Massen! Wir National sozialisten aber ahnten — es war 1920 — in ihm den künfti gen Retter unseres Volkes. Im Vorwort zur ersten Auflage meines Buches „Der nationale Sozialismus" hatte ich im Herbst 1919 geschrieben: „Unser Volk ist heute tief unglücklich, durch eigene Schuld. Warum folgte es denn auch den Lockun gen jüdischer Rattenfänger und bestochener Knechte des west lichen Mammonismus? Doch es wird wieder Hinaufkommen, wenn es sich selbst besinnt. Dann wird ihm auch neuerlich ein Bismarck entstehen, der es aus Schmach und Schande wieder zur Größe führt!" Und die dritte Auflage dieses Werkes, im Deutschen Volksverlag, München im Juli 1923 erschienen, war «Adolf Hitler und den Seinen" gewidmet. So habe ich, so haben wir sudetendeutschen Nationalsozi alisten den Führer zu einer Zeit begriffen und verehrt, als noch ein großer Teil unseres Volkes ihn nicht verstand. Und so ist es auch begreiflich, daß uns das Mißlingen des Er- hebungsversuches vom 9. November 1933 furchtbar traf. Um so schwerer traf, als einige Monate zuvor die Bewegung in Deutschösterreich in eine schwere Krise geraten war. Eine Zeit lang waren wir die einzigen organisierten Vertreter des Na tionalsozialismus. Die Folgen konnten unabsehbar sein, denn Zweifel schlich sich in die eigenen Reihen! Aus diesem Grande sowohl, wie auch um eine selbstverständliche Freundespflicht zu erfüllen, schrieb ich meinen Aufsatz „Adolf Hitler". Er er schien in der Folge 91 unseres Parteiblattes „Neue Zeit" vom 21. November 1923. Sein Inhalt kann in meinem Buche „Die Tschechen — Tausend Jahre deutsch-tschechischer Kampf" nach gelesen werden. Am 12. November 1923 fand im Dreihahucn- saal zu Troppau eine Versammlung der Partei statt. Redner war unser verewigter, unvergessener Pg. Hans Knirsch. Seine Worte „Wir stehen fest zu Hitler und Ludendorff" bil deten auch den Titel des in der „Neuen Zeit" erschienenen Dersammlungsberichtes. Wenn ich von Knirsch spreche, so sei ein prophetisches Dort von ihm wiedergegeben, daß die Tschecho-Slowalei be° Rudolf Jung, MdR. traf. Es war zur Zeit der ersten Prager Mustermesse. Als Abgeordnete hatten wir Karten erhalten. Irgendwo mußten wir durch ein enges Türlein hindurch. Knirsch sagte zu mir: „Die werden auch noch einmal durch so ein Türl aus unserem Gebiet verschwinden!" Er hat recht behalten, wenn er es auch nicht erlebte. So haben wir fest an die Zukunft geglaubt! Freilich, zunächst mußte etwas geschehen. Wir konnten nicht die Menschen allein auf eine bessere Zukunft vertrösten. Wir mußten ihnen ein näheres Kampfziel zeigen, eines, dos durch eigene Kraft erreichbar schien. Denn das Reich war da mals ein armselig Ding. Außenpolitisch und wirtschaftlich eine Kolonie der Fremdmächte, innerlich zerrissen. Auf Hilfe des Reiches hinzuweisen, wäre blutiger Hohn gewesen. Erst wenn es nationalsozialistisch geworden war, erst wenn Adolf Hitler es führte, konnte es die Hoffnung darstellen! Sv haben wir sudetenländischen Nationalsozialisten, aus deren Reihen die erste Kundgebung für den Anschluß der deutschen Gebiete des ehemaligen Oesterreich an das Reich hervorgegangen war, —> es war die staatsrechtliche Erklärung vom 21. Oktober 1918, abgegeben in der Provisorischen Nationalversammlung Deutsch österreichs durch Hans Knirsch — den Gedanken der nationa len Autonomie verkündet und verfochten. Es war an sich auch ein großdeutscher und europäischer Gedanke. Denn wir wollten erstens den autonomistischen Gedanken in allen Völkern Euro pas, die sich in ähnlicher Lage befanden, wachrufen und zwei tens im Gegensatz zur irrigen Geschichtsauffassung der Tsche chen, die ihnen ein Franz Palacky beigebracht hatte, den alten Zustand zwischen Böhmen und dem Reiche wieder hergestellt wissen. Das erfordert unser geschichtliches Denken. Wir starr ten keineswegs gebannt auf einige böhmische Dörfer und Klein städte, wie unsere Gegner glaubten und behaupteten, sondern dachten sehr großzügig. Die Neuordnung des durch die Frie densdiktate von Versailles und St. Germain in Unordnung In Wien empfing Reichspressechef Dr Dietrich die führenden Journalisten aus allen Gauen der Ostmark und entwickelte vor ihnen den politischen Aufgabenkreis der deutschen Presse, wobei er auch Gelegenheit nahm, in anerkennenden Worten von dem in der Ostmarkpresse bin nen kürzester Frist vollzogenen geistigen Anschluß an das Reick zu sprechen. In einer vom NS.-Lehrerbund veranstalteten Kund gebung behandelte Dr. Dietrich anschließend die Grund lagen des nationalsozialistischen Weltbildes. Dem individualistischen Denken, das vom Einzel- meuschen ausgeht, kielt Dr. Dietrich die Lehre des Natio nalsozialismus entgegen, die aus der Gemeinschaft be gründet ist und damit auch einen neuen Wert der Per sönlichkeit erschließt. Das gilt auch für den Begriff der Freiheit, dem Dr. Dietrich aus der nationalsozialistischen Fdee heraus eine Lösung gab, wie sie richtiger und frucht barer nicht gedacht werden kann. Es gibt keine absolute individeulle Freiheit, es gibt nur eine Freiheit der Völker, an denen die Individuen Anteil haben, weil sie ihre Glieder find. Reichsleiter Dr. Ditrich leitete seine Stellungnahme zu den großen geisteswissenschaftlichen Fragen unserer Zeit mit dem Hinweis ans die Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes in das Reich ein. ein Erleben, bei dem die Stimme der Gemeinschaft zum Ausdruck komme. Aus all diesen Wandlungen, aus dem Zusammenbruch des Alten und Vergangenen steige immer mächtiger und sieg hafter ein neues Weltbild auf. Ueberzengend widerlegte Dr. Dietrich die Argumente, die aus den Kreisen der liberalistischen Geisteswelt immer wieder der Auffassung des Nationalsozialismus entge gengehalten werden, Persönlichkeit sei nur vom Gesichts kreis der Gemeinschaft aus erkennbar und begreiflich und für sie sei entscheidend, daß sie aus innerer Notwen digkeit im Sinne der Gemeinschaft wirke. Nur in der Ge meinschaft habe die Persönlichkeit ihren Lebensraum. Dem falschen Freiheitsbegrisf des Individualismus, der die Befreiung des einzelnen von seinen Pflichten gegenüber der Gemeinschaft wolle, stellte den schöpferischen Begriff der Freiheit gegenüber, der Freiheit für die Gemeinschaft, die allein die wahre Freiheit sei und diesen Namen ver diene. Diesen echten Begriff der Freiheit habe die natio nalsozialistische Revolution klar in unser Bewußtsein tre ten und lebendig werden lassen. Was der Individualismus Freiheit nenne, sei nicht Freiheit, sondern Verantwortungslosigkeit. Wahre Frei- schöpferische Freiheit, und wer positiv und schöpferisch am heutigen Leben der Nation mitarbeite, der besitze diese Freiheit und empfindcksie ebenso glückhaft wie die Nationalsozialisten, weil er in der Arbeit für die geratenen Europa war unser Ziel! Der Anstoß freilich mußte vom Reiche aus erfolgen. Wir konnten lediglich Schützenhilfe leisten, indem wir die Autonomiefrage aufrollten. Denn mit ihr warfen wir auch den tschechischen Nationalstaatsgedanken über den Haufen, wenn das sogenannte zweite Staatsvolk, die Slowaken, in die gleiche Linie einschwenkten. Die Forderung nach dem Selbstbestimmungsrecht blieb davon unberührt. Nicht alle Sudetendeutschen haben diesen Gcdankengang begriffen, und man konnte es° auch nicht allen auf die Nase bin den. So schien es eine Zeitlang, als ob wir nicht genügend „radikal" wären. Aber die Masse hat ein feineres Gefühl als die von des Gedankens Blässe angekränkelten Intellektuellen. Es hat ihnen allen, ob bürgerlich, ob marxistisch, nichts ge nützt, daß sie uns verdächtigten. Zwar mußten wir sehr schwer ringen, aber wir haben uns durchgerungen. Wir wurden die stärkste Partei des Sudetendeutschtums und wurden cs aus eigener Kraft. Denn bis zum Untergang der NSDAP, konnte niemand ihr Hilfe bringen. Freilich: im engsten Kreise unter uns, wollten wir ja gar nicht eine ,ffudetendeutsche" Partei sein. Wir waren es nur gezwungenermaßen. Denn unsere Weltanschauung war die nationalsozialistische und es gab nur einen Nationalsozialismus, wie es auch nur ein deutsches Volk gibt! Das haben auch nicht alle Landsleute begriffen. Denn als ich am 10. Januar 1933 im Haushaltsausschuß des Prager Abgeordnetenhauses eine Rede hielt, die ich als meine beste ansehe, sind etliche bürgerlichnationale Kvmmersredner und ihnen gleichgeartete Schriftleiter (zum Teil Abschriftleiter) über mich hergefallen. „Nach Canossa gehen wir nicht!" so schrie ben und so redeten sie. Aber gerade sie gingen als erste nach Canossa, als die tschechische Staatsgewalt gegen uns mit aller Schärfe vorging. Das sind vergangene Dinge und man lächelt darüber mit dem grimmigen Humor des Erfahrenen. Aber er wähnt müßen sie werden. Der Staat der Masaryk und Benesch ist gewesen! Von allen denjenigen, die ihn einst in Paris und auf dem Wen zelplatz in Prag aus der Taufe hoben, sind lediglich Benesch (Fortsetzung auf der 2. Seite.) Nation feinem eigenen Wesen, feiner eigenen Art gemiltz frei handle und wirke. An der Wiege des Dritten Reiches habe die Macht der Persönlichkeit neben der Kraft der Gemeinschaft ge standen. Als Unbekannter und Namenloser sei der Führer aus dem Schoße des Volkes an die Spitze der Nation emporgestiegen. Ans der Einheit von Volk und Führer, aus der Uebercinstimmung dieses Denkens und Fühlens, aus dem Gleichklang ihrer Herzen sei jene Harmonie der KraUe erwachsen, die heute das unmöglich scheinende möglich mache. Aus dieser inneren Einheit und Verbnndenheit mit dem Volke schöpfe der Führer die Kraft zu seinen Ent schlüssen und das Volk den gläubigen Mut, sich wie ein Mann hinter ihn zu stellen. Neichsleiter Dr. Dietrick zitierte das Wort des Füh rers, daß der Nationalsozialismus ja letzten Endes Nickls anderes als ein genial durchdachtes Svstem der Pcrsön- lickkeitsauslese sei. Im Fundament der Nationalsoziali stischen Partei liege der Garant für dte gesickerte Zukunft der Nation, denn der Führer habe seine Partei als die Partei des deutschen Volkes so aufaebant. daß sie auch die Kräfte zu ihrer Weiterführung in sich selbst trage und aus sich selbst entwickle In der organischen Entwicklung aus der Gemein« schäft sei, so führte er weiter aus, auch die Lösung des sozialen Problems cingcschlossen. Die Schöpfung des klassenlosen Staates, in dem das gleiche Leistungsprinzip für alle gilt, habe zum erstenmal dem Wort Sozialismus einen praktischen lcbensstarken Inhalt und der sozial!« stischen Sehnsucht von Jahrhunderten Erfüllung gegeben. Die Verwirklichung dieser großen Idee, die der Füh rer dem deutschen Polke geschenkt habe, so stellte Dr. Dietrich am Ende seiner programmatischen Ausführungen fest, hänge davon ab, inwieweit sie in ihrer gestaltenden Kraft, ihrer Größe und ihrer Bedeutung erkannt und s» durchgeführt werde, wie es dem Willen ihres Schöpfers entspreche. Es sei der Schritt über die Schwelle eines neuen Zeitalters, den wir tun, und die Aufgaben des Geistes, die für uns daraus erwachsen, seien zu keiner Zeit der deutschen Geschichte größer und gewaltiger als heute gewesen. Nalienreile Ribbentrop; Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribben trop, trifft am Donnerstagabend zu einem kurzen Aufent halt in Rom ein. Gemeinschaft u. Persönlichkeit Reichspresseches Dr. Dietrich sprach in Wien