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Sonnabend, Sen 22. Juli ISIS Nr. 1öS 11. Jahrgang I, - »lalS die vollständige Zertrümmerung und Durchbrechung der i ffh-r von deutschen Front. Hierfür spricht der ungeheure Truppen. k vv« »irtnzatz, vor allem aber Nr Bereitstellung von englischer Ka- ' svaüecie, die den geschlagenen Feind verfolgen, den Kamps also wieder in einen Bewegungskrieg überleiten sollte. Als Großes Sa uvtauartker» 22. ^ult vorm. seinerzeit wahrend der großen Champagneoffensive Joffre l-.llsch7ften feindlicher Länder treffen »an- ihm in crfticher tern anfaerafft. offenbar gar kein erbere» Ziel batte Weise auch gegen Staatsangehörige und Gesellschaften der den Alliierten feindlichen Länder eingeräumt werden. Galkau-Krkrgsschauplatz. die tag» Ist unverda-ert. f^S.) Gberste Heeresleitung Orr fongmg der feindlichen Offensive an der Westfront -chwrhr russischer Vorsi-Ke la -er öukorvloa. — Zusammenbruch russischer Angriffe aus -er Höhe vou Eapul uu- fll-llch von velatpe. — Große ltaUenische Verluste -stltch -es ssorcolapasses. Großes Hauptquartier, 22. ^ull vorm. westlicher Kriegsschauplatz. Sm Sommegebiet haben unser« Gegner bei ihrer ver lustreichen Nieüerlage Ser vorhergehenSen Tages, gestern auf Sen einheitlichen Angriff verzichten müssen. Einzelne Teilvorstöste stn- mühelos abgewiesen oSer schon im flnsturm unterürückt worden. Set Ser Säuberung eines Englän-er- «ester am Zoureaux-wziSchen machten wir einig» VutzenS Gefangen» un- erbeuteten neun Maschinengewehre. Vie lebhaften Zrttlleriekämpfe wur-en mit Unterbrechung fortgesetzt. U-r-lich von Mastiges (Ehampagne) blieb heute in Ser Zrühe ein franzöflscher flngriff auf schmaler Krönt ohne Erfolg. Seiderreitr der Man» rteigette »ich die UrtiNerieiittig. lttit reltwrire ru größter sseNigireit. Oertern früh und heute nacht rcheitetttn feindliche Ungrifte Im rronl-Hbrchnitt vou sleurv. tlnrere?atto«ilien nahmen In der franiörirchen Btellung nordöttli» von 5t. VIS t4 Mann gefangen. ver slugdlenrt der Lager und der Nacht mar brlderfeltr lehr tiitlg. Mehrfache feindliche SombenangrlNe Haden nur geringen miiiiRrlkchen Schaden ungerichtet, teilweise »her unter der Sevöllkerung Opfer gefordett, fs in Laon wo eine fr»« schwer verletri und drei »linder getötet wurden. Unsere Oegner verloren sieben flugreuge im lufilrampte und »war südlich von Sapaume und se eine südlich von Nrrar, westlich von eomrler und bei ftove. Leutnant llsintgenr hat seinen io und Leutnant ssöhndort »eine» io. Oegner außer Oe- fecht gerecht. Beine Mal. der ssairer hat reine Anerkennung für die Leirtungen der Oberieuinantr freiherrn von Althaur, der del ftove Birger aber eine» ttanrörirchen voppeidecker dlled. durch Verleihung der Orden» ?our le Meritt Hur- Sruck verilevrn. Gestlkcher Kriegsschauplatz. Seiüsrseitr -er Sttaß« Eckau-stekkau ttotzten SranSen- burgisch» Kegimenter unter »en starken rusflschen stngrlssen, -i» dm Nachmittag wteSer ausgenommen un- bla tief in -ie Nacht fortgeführt wurüen. Sie stn- sämtlich unter -en schwersten Verlusten für -en Zein- zusammengebrochen. von »en übrige« Zeeuien stn» Ereignisse von beson-ere« St-«utung nicht zu berichten. W.U «.ÄL'^r LL R««m stl» stizelgea «uw Ms, mW »em Sezlrk Schwar;»nd»ra ,» Vf, auewSma« N«ret>« w Pf» «m klamevemretl, fNr sio» oo» »« MMiMWLWS st»r»che»»»» Nado«. oahm» blefvüfefteu» V/,U»r »»«» mMOkOe Für LatzlOr Im «a» kmur Sewkr »ich« e»t«ia»t »»röi«, «»an ,ri, .Nohör«,»« »«,«!»» Sarch -en>fvr»«ke »rfolat^er 0« «ms krtpl nicht »eötüch les»«» ist ver erlolglore engttrch-ttanrSrlrGe MatBenangklN. Mit mehr als 17 Divisionen und über 200 000 Mann haben die Engländer und Franzosen einen Hauptanschlag zu führen versucht. Während die Angriffe der letzten Zeit räumlich verhältnismäßig eng begrenzt waren und ganz be stimmte taktische Ziele batten, haben sich Foch, der Oberbe- fehlshaber der französischen Streitkräfte, und Haig dieses- mal zu einem Maffenstoß auf einer Front von 40 Ktlome- Kundgebung für den Krieg mit Deutschland. (Meldung der Agenzta Stefani.) Am Donnerstag abend begab sich in Rom ein gewaltiger Zug unter Führung 'des Deputierten Barzilai zum Kapitol, um dort eine Gedächtnisfeier für Battistt (den wegen Landesverrats verurteilten Trienttner Abgeordneten) zu veranstalten. Vom Balkon des Senatspalastes hielt Bürgermeister Fürst Colonnaan die Menge eine Rede, in welcher er Battistt feierte. Schließlich wurde eine Tagesordnung angenom men, in welcher gefordert wird, daß die nationale Regierung auf die österreichisch-deutsche Herausforderung mit einer Kriegserklärung an Deutschland, der Inter- nterung aller Feinde upd de» Beschlagnahme ihrer Güter antworte, und versichert, daß eS mehr als je der unerschüt terliche Wille Italiens sei, den Krieg bis zum Siege fort- zusetzen. Während die Glocke des großen Kapitols läutete, löste sich der Zug unter den Rufen: Tod Oesterreich, Krieg Deutschland t aus. Neuen ftodd, der «ngeirröme Mig vsn Italien. Unser Mitarbeiter in Lugano schreibt: Seit Wochen herrscht, wie man aus Rom erfährt, in der englischen Bot schaft reges Leben und Treiben. Der englische Botschaft ter Renell Rodd ist nach mehrwöchigem Urlaub, den er in Schottland verlebt hat, nach Rom zurückgekehrt und hat seine Tätigkeit wieder ausgenommen. Kurz nach dem Sturz Salandras war seine Gesundheit so angegriffen, daß eine Erholung von den Strapazen nötig schien. Ohne Zweifel ist Herr Renell Rodd jetzt der e i nf l u ß r e i cn ü e und mächtigste Mann in Italien, so eine Art Vizekm.ig von Aegypten, wobei in dem Vergleich die Stellung drs Königs von Italien ungefähr der des Kehdiven entsprechen würde. Renell Rodd besorgt die Regierungsgeschäfte Ita liens fast souverän, er gibt dem neuen Kabinett Anregungen und Ratschläge, und eS geschieht nichts in Italien, von dem Herr Renell Rodd nicht unterrichtet wäre. Eine seiner schwersten Sorgen war, dahin zu wirken, daß das Kabinett, das man getrost als sein Kabinett bezeichnen kann, eine gutePresse habe, denn ohne gute Presse ist in Italien keine Politik zu machen. Um dies zu erreichen, hat es der Botschafter unternommen, einige große italienische Blätter, wie Corrtere della Sera, SeceloMornale d'Jtalia und dann noch mehrere größere Vrovinzblätter zu einer großen Jnte- ressen-Gemeinschaft zusammenzuschweißen, und diese dann oem großen englischen Zeitungstrust Northcliffs anzuglie dern, sodaß die Times, vte Nowojo Wremja und der Cor ners von nun an die geistige Hauptherberge der englischs russisch- italienischen öffentlichen Meinung vorstellen wür den. Lord Northcltff war persönlich nach Rom ge kommen, wo die Verhandlungen über die Beteiligung Lord Northcliffs am Corrtere mit der Direktion des Mailänder Blattes stattfanden. Lord Northcliff war auch mit dem Plane des Botschafters durchaus einverstanden, es war je doch noch eine sehr große Schwierigkeit zu überwinden. Der Corrtere della Sera war bisher französisch offiziös, und mußte daher, den Plänen Renell RoddS entsprechend, von seinen französischen Verpflichtungen losgeeist werden. Die Verhandlungen scheinen nun so weit vorgeschritten zu sein, daß sie bald zum Abschluß gelangen werden. Mehrere Anzeichen deuten darauf hin, so z. B. schweigt seit einigen Wochen der Corrtere della Sera, der sich vorher noch zu einer Kritik an dem Kohlenwucher Englands verstieg, sich über solche kleinen Mißstände wie die Ausbeutung des italieni schen Volkes durch England, vollständig aus. Auch Se- colo und Giornale d'Jtalia sind still geworden und England wird immer mehr der edle und selbstlose Freund Italiens. Wetter hat diese Tatsache ihren Grund darin, daß die An zeigensetten der italienischen Blätter jetzt fast nur von eng lischen Firmen belegt sind. Auch hier zwischen den Anzeigen läßt sich die Tätigkeit Renell Rodds nachweisen. Im April hatte Renell Rodd eine Gesellschaft englischer Groß kaufleute in seinem Botschaftspalazzo empfangen. Bet die ser Gelegenheit, so berichtet recht offenherzig der Vorsitzende der Handelskammer in Rom, hat der Botschafter den engli schen Kaufleuten den Rat gegeben, sich des italienischen Marktes immer mehr zu versichern, und dabei ausdrücklich betont, daß dies am besten durch eine großzügige Reklame in den führenden Blättern zu erreichen sei. Dieser Wink mit dem Zaunpfahl wurde verstanden und die Engländer inserierten fürs Vaterland. -a Italiens Wirtfchaftsmrchnahmen gegen Deutschland. Das italienische Amtsblatt veröffentlicht einen Erlaß, wonach die Anordnung des Erlasses vom 24. Jutti 1915, wodurch Verkäufe, Zessionen und EinmtumSübertragungen irgend welcher Art an und mit österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen verboten werden, auch auf Staats angehörige und Schutzbefohlene aller feindli ch e n S t a a t e n und der mit den allttertenStaaten feind lichen Länder ausgedehnt wird. Der Erlaß ordnet in glei cher Weise an, daß im Wege der Vergeltung und nach Er messen des Justizministeriums auf alle feindlichen oder den Alliierten feindlichen Staaten die Anordnungen des Er lasses vom 24. Junt 1915 ausgedehnt werden können, wo nach den österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen oder Gesellschaften die Anstrengung und Durchführung gerichtli- cher Verfahren verboten wird. Schließlich ordnet der Er laß an, daß die Befugnisse, wonach der Justizmintster umer Umständen Maßnahmen gegen Staatsangehörige oder Ge- slch zu derselben Maßnahme entschloß, hat man eS auch in England merkwürdig gefunden, wie der französische Ober kommandierende die Kriegslage so sehr verkennen konnte. General Haig hat sich nun denselben Fehler zuschulden kom men lassen. Es scheint überhaupt, daß man sich im Lager unserer Feinde über die Angriffstaktik nicht ganz im klaren ist. Solange an einzelnen Stellen der Front nach reich licher Feuervorbereitung und mit überlegenen Kräften an gegriffen wurde, schien es, als ob unsere Feinde die Art des deutschen Vorgehens im Raume von Verdun nachahmen wollten. Sei es nun, daß den Herren Haig und Foch diese Methode zu schwierig und langwierig erschienen ist, sei eS, daß sie in dem Irrtum befangen waren, sie deutschen Stel lungen seien für einen allgemeinen Massensturm reif, kurz sie sind zu russischen Methoden zurückgekehrt — und haben auch damit Schiffbruch gelitten. Denn was sie erreicht ha ben, die Einbuchtung der deutschen Linie in einer Breite von drei Kilometer und einer Tieft von 800 Meier, das sieht in gar keinem Verhältnis zu dum Einsatz an Truppen Uno zu den Verlusten, und schon gar nicht zu den Erwartungen, die sie gehegt haben dürsten, denn 17 Divisionen und über 200 000 Massn schickt Man nicht ins Feuer, um einen drei Kilometer langen zerschossenen deutschen Graben zu er obern. Der Massensturm ist zu einer schweren Niederlage geworden, die heranwogsnde übermächtige Flut der fAnd- lichen Streiter ist wiederum an dem starken oeutschenDaMm zerschellt. Wiederum haben unsere Truppen das Vertrauen, das die Heimat auf sie setzt, auf das glänzendste gerechtfer tigt und einen neuen Beweis todesmutiger Tapferkeit er bracht. Mit dem Gefühle tiefen Dankes gedenkt die Heimat ihrer Söhne, die nun schon seit drei Wochen im furchtbar sten feindlichen Feuer uuerschüttert ausharren. Noch ist ein Ende der feindlichen Anstrengungen nicht abzufehen, die glänzende Abwehr des feindlichen MassensturmS gibt ans aber das Recht, mit vollster Zuversicht der weiteren Entwick lung der Dinge entgegenzusehen. Die Dauer der feindlichen Seneralossenstve, Die in Lasel eingegangeneuen Mailänder Zeitungen bringen Londoner Telegramme, wonach die Alliierten die Dauer ihrer jetzt begonnenen Generaloffcnsive auf min destens zwei Monate vorgesehen Haden und für diese Zeitdauer hoffen, dm Widerstand der Feinde zu brechen und den siegreichen Frieden zu erfechten. Italiens Schick sal werde das der Verbündeten sein. Völlige Räumung von Reim». Wie die neue Zürcher Ztg. meldet, hat das französische Oberkommando den Befehl gegeben, die Stadt Reims voll ständig zu räumen. Man weiß nicht, ob diese Maßnahme ihren Grund in einer beabsichttgten Wiederaufnahme der Offensive in der Champagne hat, doch hält man diese Möglichkeit für sehr wahrscheinlich. Lord Selborne über die Kriegsdauer. Der jüngst zurückgetretene englische Minister Lord Selborne tagte in einer Versammlung: Man oarf nicht glauben, daß der Krieg irgendwie seinem Ende nahe sei, wett ein kritischer Punkt in ihm erreicht ist. Die Arbeit, die vor uns liegt, dürfte eine Arbeit von Jahxert sein. Wir sind nur am Anfang der Aufgabe, zu der da ganze Reich sich geeinigt hat. Pie Nation muß in allen ihren Teilen sich aufs äußerste anstrengen Sine Mahnung Redmonta. Reuter meldet: Redmond veröffentlichte eine Denk schrift, ots er am Dienstag an ASquith und Lloyd George sandte. Er erklärte darin, daß die Verschiebung der Ein- bringungsssdes HomerulegesetzeS sowie LanSdowneS neuerliche Rede im Oberhaus« eine sehr ernste Lage in Irland geschaffen hätten. Jeder Vorschlag, der von den vereinbarten Bedingungen abweiche, würde die irische Partei zwstigm^dte Vereinbarung für aufgehoben zu er- Verweigerung der Apellation Tasemeat» an das Oberhaus, Nach Blättermeldungen aus London, verweigerte der Generalanwalt seine Zustimmung zu einem ApellationS- g-sv-b "N den N'chsten «.-n.7» Mnzeigm für Sos «rzg-birse mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. fc«^kr°uns Nu-gad-fr-ll-n. s°wi, Sprechstun-e -er Ne-aktton mit stuonahme -er Sonntag» nachmittag» 4—L Uhr. — Telegramm-st-resse: Tageblatt stueerzgebtrg». Zerosprecher SS. nehmen "oesteüuag»« »ntgegeir. Zür unverlangt etngesan-te Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet wer-en.