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Amts- M A«zei«ebllltt Abonnement oiertelj. i M. 20 Pf. einschließl. d«S »Jllustr. UnterhaltungSbl." o. der Humor. Beilage »Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für den Skjirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. krlrgr.-Ltrrffe: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Ur. LIO. ^7 IM» 1»OS 52. Jahrgang. ! Sonnabend, den 26. August Gemeinschaftliche außerordentliche Generalversammlung der Ortskrankenkasse für Textil-Jndustrie und der Ortskrankenkasse für das Handwerk und sonstige Betriebe zu Eibenstock Sonnabend, den 2. September 1905, Abends 8 Mr im Speisesaale des „Feldschlößchen". ein- Der Vorstand der Ortskrankenkasse für das Handwerk und sonstige Betriebe. Wilhelm Unger, Borsitzender. finden zu wollen. Eibenstock, am 25. August 1905. Der Vorstand der Ortskrankenkasse für Textil- Jndustrie- Emil Bahlig, Vorsitzender. Beratung des neuen Kassenstatuts. Die Herren Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden ersucht, sich hierzu zahlreich Die Feier des Sedantages wird in diesem Jahre in folgender Weise festlich be gangen werden: Freitag, den 1. September 1905, abends 7 Uhr Zapfenstreich, Sonnabend, de« 2. September 1805, früh « Uhr Weckruf, ausgeführt vom Stadtmusikchore. Die städtischen Gebäude werden beflaggt sein. Die Bürgerschaft wird ersucht, auch ihrerseits die Häuser mit Fahnen oder auf sonst geeignete Weise zu schmücken. Stadtrat Eibenstock, am 24. August 1905. Hesse.M. Sonntag, den 27. August 19V5: NIvbRiNK. Versammlungs-Ort und Zeit: l. Zug früh 6 Uhr Rathausplatz. II. Zug früh 7 Uhr Rathausplatz. m. Zug vormittag 1l Uhr Hofraum der oberen Schule. Unpünktliches Erscheinen, Nichtanlegen der vorgeschriebenen Dienstabzeichen, Entfern ung vom Uebungsplatze vor Beendigung der Verlesung wird bestraft. Schönheide, den 22. August 1905. Der Gcmeindcvorstand. Der FeuerlöWircktor. Haupt. Berger. Tagesgeschichte. — Deutschland. Für einen Handelsvertrag mit Schweden sind jetzt von der deutschen Reichsregierung die Vorarbeiten ausgenommen worden. Im Auftrage der Reichs regierung wendet sich der Deutsche Handelstag an die Handels kammern und kaufmännischen Korporationen mit der Aufforderung, so schnell wie möglich Wünsche hinsichtlich de» schwedischen Zoll tarifs zu äußern. Augenblicklich besteht zwischen dem Deutschen Reich und Schweden kein Tarifvertrag, sondern nur da« Ver hältnis der gegenseitigen Meistbegünstigung. — Welche Entwickelung die Arbeitcrvcrsicherung seit ihrem Bestehen genommen hat, möge durch einige Zahlen in Erinnerung gebracht werden. Die genaue Statistik über die Zahlen der Einnahmen, Ausgaben und des Vermögen» der Arbeiterversicherung reicht erst bi« zum Jahre 1903; für 1904 liegen abschließende Zahlen noch nicht vor. Die Einnahmen be- trugen im Zeitraum von 1885 bi» 1903 (erst im Jahre 1891 trat zum ersten Male da« Invalidenversicherung»««^ in Kraft) 5955085073 Mark, die Ausgaben in demselben Zeitraum 4461843120 Mark. Da» Vermögen der Arbeiterverficherung ist im Jahre 1903 aus 1507280380 M. gestiegen. Die Ent schädigungen der Arbeiter durch die Versicherung belief sich vom Jahre 1885 bi» 1903 auf 4021210515 M. Die Summen der Einnahmen, Ausgaben und selbstverständlich der Entschädig ungen sind stetig gestiegen; sie erreichten im Jahre 1903 die Summe von 453629312 M., da« macht pro Tag in runder Zahl 1200000 M.I — Berlin, 23. August. Die »Nordd. Allg. Zig." be richtet: Ueber die Lage im Gebiet südlich von Mancromango berichtet Gouverneur Graf Götzen, daß dort Anzeichen von Unbotmäßigkeit hervorgetreten sind, die ihn veranlaßt haben, den BezirkSamtmann Bödcr, den Hauptmann Fonck und 95 Mann dort zu belassen. Au» den Malumbibergen ist Major Johanne» für seine Person nach Dar-e»-Salaam zurückgekehrt und hat ge meldet, daß die Ordnung aufrecht erhalten werden könne, wenn eine Kompanie bi» auf Weitere» dort bleibe. — Berlin, 23. August. Der Kommandant de» Kreuzers »Bussard' meldet unter dem 22. August: Oberleut nant z. S. Paasche schlug am 19. und 20. August erfolgreich den Angriff der Kitschileute auf sein Lager ab. Er meldet, daß alle» wohl ist und er nordwestlich nach Kowoni weiter vorgeht. Am 25. August trifft voraussichluch eine Abteilung der Schutz truppe in Nyambwiki ein. Der Aufstand hat sich südlich von Kilwa bi« zum Mbcnkurufluß an der Grenze de» Lindibezirke» ausgedehnt. — Rußland. Im Innern de« Lande» steht e» gegen wärtig immer noch recht betrübend au«. Insbesondere sind da» Warschauer Gebiet und die deutschen Ostsecprovinzen die Stätten blutigen Lusmhr». In der revolutionären Bewegung der Ost- seeprovinzcn gelangt neben politischen und sozialen Antrieben gleichzeitig der nationale Haß der slavisch-lettischen Bevölkerung gegenüber dem höherstehenden Deutschtum zum Aurdruck. Dieser Umstand erklärt wohl auch zum Teil die stark passive Haltung der russischen Behörden, die bisher den Schutz von Personen und Eigentum so gut wie ganz der Selbsthülfe der angegriffenen Minderheit überließen. Erst neuerdings scheint sich, worauf wenigsten« die Verhängung de« Krieg»zustande« über Kurland hindeutet, eine Aenderung hierin vollziehen zu wollen. Die russische Slavophilenpolitik, die sich Jahre lang nicht genug tun konnte in Unterdrückung de« Deutschtum» der Ostseeprovinzen, erntet nunmehr ihre blutigen Früchte. Hoffentlich sind diese Vor gänge den leitenden Männern Rußland« «ine heilsame Lehr« für die Zukunft. — Warschau, 24. August. Der .Weftnik' meldet: Ueber Stadt und Bezirk Warschau ist der Kriegszustand »erhängt worden. — Frankreich. Die marokkanische Angelegen heit zeigt ein befriedigende« Aussehen. Au« Pari«, 23. Aug., wird gemeldet: Ministerpräsident Rouvier hatte heute nachmittag eine Besprechung mit dem deutschen Botschafter Fürsten Radolin. Dieser teilte mit, daß die Antwort Deutschlands auf das fran zösische Memorandum dem Ministerpräsidenten unverzüglich zugehen werde. Dem Figaro zufolge wird Ministerpräsident Rouvier in dem heutigen Ministerrat die Maßnahmen angeben, welche er zu ergreifen gedenke, damit die Rechte Frankreich» in Marokko ge achtet würden. Vermutlich wird eine Flottenkundgebung beschlossen werden. Der »Malin' meint, die Kundgebung werde vor Tanger stattfinden. Da» »Petit Journal' sagt, man erwartet, daß Frank reich Udscha zu Anfang de« nächsten Monat« besetzen werde. — Krieg und Friedentverhandlungen. Die Friedens-Aussichten können nach den neuesten Meldungen al- günstiger angesehen werden. New-Aork, 24. August. Nach einem Telegramm der »Newhork World' au« Ohsterbay hat Präsident Roose velt ein Telegramm von 500 Worten vom amerikanischen Bot schafter in Petersburg, von Lengerke - Meyer, erhalten, worin dieser über seine gestrige dreistündige Audienz beim Kaiser von Rußland berichtet. Obgleich der Inhalt dieses Telegramm» ge heim gehalten wird, ist doch bekannt geworden, daß der Präsident sich der Hoffnung hingibt, daß der Friede geschlossen werden wird. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 25. August. Am Sonntag, den 27. August halten die Jugendbündnisse für entschiedene« Christentum Aue, Eibenstock, Schneeberg, Soso, Zschorlau und andere unter der Leitung de» Reichsverbandsvorsitzenden Herrn Fabrikant William Schneider, Auerhammer eine obcrerz- gebirgische Kreiskonferenz in Eibenstock ab. Zu der nach mittag« 3 Uhr im Schützenhaussaale beginnenden Hauptversamm lung, in welcher u. a. der vom Landesverein für innere Mission zur Gcmeinschaftspflegc angestellte Missionar Herr A. Böhme- Dresden über da« Thema: »Unser Gebetslcben' sprechen wird, wird jederman, bei freiem Zutritte, herzlichst eingeladen. Da» Ziel des Jugendbunde« für E. C. ist, die Jugend für Christus und die Kirche zu erhalten resp. zu gewinnen. (Siehe Annonce). — Schönheide, 22. August. In der mysteriösen An gelegenheit, da» rätselhafte Verschwinden der 12jährigen Milda Ella Müller von hier betr., ist von der Verwaltungsbehörde jetzt angeordnet worden, daß die im Schönhcider Staatsforst ge legte neue Wasserleitung nach Rodewisch auf eine gewisse Strecke wieder aufgegraben werden soll, damit festgestellt werde, ob etwa, wie da« Gerücht vermutet, die Leiche der ver schwundenen kleinen Müller mit vergraben worden ist, diese Maß regel dient hoffentlich zur Beruhigung der Bevölkerung. Die Ausgrabung dürfte sofort in Angriff genommen werden. Auf das Resultat ist man auf« höchste gespannt. — Sofa. Am 19. d. Mts. gegen Mittag verunglückte der hier wohnhafte Klempnermeister Herr Max Fugmann. Fugmann war mit seinem Gesellen bei Dacharbeiten beschäftigt, al» plötzlich da» Fugmannsche Seil, womit die Leiter befestigt war, am Oer riß und Fugmann samt der Leiter ca. 8 m in die Tiefe stürzte. Hierbei ist Fugmann glücklicherweise so gefallen, daß er sich nur eine leichte Gehirnerschütterung, die baldige Besserung verspricht, zuzog. — Zwickau, 23. August. Biele Hunderte von Fremden durchzogen schon am Dienstag die Stadt, um die dekorativen Vorbereitungen für den Empfang de» König» zu bewundern. Heute Mittwoch ist Massenbesuch eingetroffen. Viele Fabriken gaben ihren Arbeitern von mittag« an frei unter Forlgewährung de« Lohne«. — Heute abend führten während der Ovation vor dem König auf dem Hauptmarkte die Schüler der höheren Lehr anstalten einen Fackelreigen auf. Se. Majestät der König traf Mittwoch vormittag 8'" Uhr aus Bahnhof Mosel ein. Hier meldeten sich die Herren Kreishaupttnann 1>r. Forker-Schubauer und AmtShauptmann Oi. Schnorr v. CarolSfelv. Während seiner Fahrt durch den Mülsengrund bi« Ortmannsdors huldigten dem Könige die Gemeinden der Gegend in Wulm, Thurm, Mülsen St. Jakob und OrtmannSdors. Hier bestiegen der König und sein Gefolge die königlichen Wagen, die ihn über Härten»dorf nach Wildenfels brachten, wo er vom Grafen zu Solms, bei dem er da» Frühstück einnahm, und Len Gemeindebehörden em pfangen wurde. Alle Ortschaften hatten Festjchmuck angelegt, Vereine und Kinder bildeten Spalier. Von Wildenfels ging es zu Wagen nach Oberhohndorf bei Zwickau zur Besichtigung von Wilhelms-Schacht 2 und 1 de» Zwickau-Oberhohndorfer Stein kohlenbauverein«. Die großartigen Werksanlagen fesselten sicht lich die Aufmerksamkeit des Monarchen. 200 Mann bildeten Spalier, 500 Bergleute in Festtracht standen in Parade. Nach der Besichtigung ging es weiter zu Wagen durch Oberhohndorf, Bockwa und Schedewitz — überall begeistert begrüßt —, nach der im Fcstschmuck prangenden Stadt Zwickau, die Len König mit feierlichem Glockengeläut empfing. Auf dem Hauptmarkte, wo noch über 100 Vereine und die Innungen Aufstellung ge nommen hatten, schritt der König die Front der Ehrenkompanie ab. Dann begab er sich in da» Rathaus, wo ihm Herr Ober bürgermeister Keil namens der Stadt den Dank für da» Er scheinen abstattete und Se. Majestät willkommen hieß. Nach der Begrüßungsrede nahm seine Majestät Vorstellungen entgegen und zeichnete eine Anzahl Herren durch Anreden au». Darnach be gab er sich unter Führung de» Herrn Professor l)r. Stötzner zur Besichtigung der Ausstellung der Altertümer der Stadt, nach welcher der Aufenthalt auf dem Rathause sein Ende fand. Der König ging sodann die Aufstellung der Militärvereine ab, die in einer Stärke von 1322 Mann mit 67 Fahnen und Standarten aus zusammen 87 Vereinen angetreten waren. Hierauf begab sich Se. Majestät mittel» Hoscquipage nach der Seilsabri! von F. L A. Falck in der Werdauer Straße. Bon hier au« fuhr Se. Majestät nach der Kaserne zur Besichtigung de« 9. Königl. Sächs. Infanterie-Regiment« Nr. 133. Sodann fuhr der Mo narch nach dem Hotel »Deutscher Kaiser' zur Huldigung der 18 Zwickauer Militärvereine. Der nächste Besuch galt Herrn Kleishaupttnann vr. Forker - Schubauer. Bon der Königlichen Kreishauptmannschaft ging der Monarch zu Fuß nach seinem Absteigequartier im »Hotel zur Tanne', wo militärischer Empsang durch eine von Herrn Hauptmann v. Tschirschnitz kommandierte Ehrenkompanie de» Zwickauer Regiment» erfolgte. Um 7 Uhr sand im »Hotel zur Tanne' Königliche Mittagstafel statt, zu der mehrere Einladungen ergangen waren. Gegen 9 Uhr begab sich der Monarch zu Fuß durch einig- Straßen der festlich illu minierten Stadt auf da» Rathaus und nahm von dessen Erker au» einen Fackelzug der Zwickauer Bürgerschaft — etwa 2000 Fackelträger — und eine Serenade de» Sängerbundes und des Lehrcrgesangverein» sowie der städtischen Kapelle unter Leitung de» Herrn Kgl. Musikdirektor» Vollhardt entgegen. In der elften Stunde kehrte der Monarch, umbraust vom Jubel Tausender, in da» »Hotel zur Tanne' zurück und begab sich alrbald zur Ruhe. Morgen erfolgt die Weiterreise über Lengenfeld, Treuen nach Plauen. — Plauen, 24. August. Se. Majestät der König traf heute mittag '„2 Uhr von Treuen kommend an der Stadt- grenze von Plauen ein. Zuvor hatten ihm die Landgemeinden der Umgebung Huldigungen dargebracht. An der Stadtgrenze wurde der König durch eine Ovation de» Plauenschen Jagdklub» überrascht. Kurz darauf brachte ihm der Rettklub eine eigen artige Huldigung dar. Etwa 20 Reiter und viele Equipagen hatten in der Nähe von Kleinsrieden Aufstellung genommen und unter ihrem Geleite setzte der König die Fahrt nach der Stadt fort. Unter dem Geläute der Glocken hielt der König seinen Einzug in die festlich geschmückte Stadt. Am Ralhau» fand Be grüßung durch Abordnung der Krei»ftände statt. Im Sitzungs saal, wo die Spitzen der Behörden versammelt waren, begrüßte