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B e i trüge zur Belehrung und Unterhaltung» Nr. Dresden, den i6. Mär; lgro. W e g e z e t g e r. Unstreitig geboren Wegezeiger mit nrtter die Anstalten der Polizei, und doch findet man sie nur selten. Jeder Reisende ist gewiß schon öfter in die unangenehme Lage gekom men, daß er nicht wußte, welchen Weg er einschlagen sollte. Manchem, welcher Ge schäftsreisen machte, zog eine Versäumung der Zeit, weil er nicht den richtigen Weg getroffen hatte und mehrere Stunden umge, gangen war, nicht selten beträchtlichen Scha den zu. Dieß abgerechnet, so ist es schon sehr unangenehm, wenn der durch mehrere Tagereisen ermüdete Wanderer, sich, indem er auf falsche Wege geralh, sein Ziel weiter hinaus rückt und einen Theil seiner Kräfte zur Erreichung desselben, unnöthig verschwen det. Es kann aber auch das Abkommen vom richtigen Wege für die Gesundheit und das Leben des Reisenden nachtheilige Folgen ha ben. Auf dem richtigen Wege hätte vielleicht der Reisende gemächlich den Ort erreichen können, wo er von der Ermüdung des Ta ges ausruhen wollte. Der Weg fuhrt ihn aber, während sich der Tag schon neigt, durch einen Wald, oder durch eine Gegend, wo er keinen Ort liegen sieht. Von dem Wege gehen mehrere ab, von denen die fal schen mehr betreten segn können, als der richtige, und es ist dann kein Wunder, wenn er sich verirrt, und bei der einbrechcnden Nacht noch kein Obdach gesunden hat. Ist nun die Witterung sehr rauh und kalt, oder regnet eö, so kann der Wanderer, welcher sich den Tag über erhitzt hatte, in einer Nacht, selbst bet aller Vorsicht, seine Ge sundheit, ja sein Leben verlieren. Wenn man auch von einem Orte zum andern Kunde einzieht und sich mit dem Wege sehr genau bekannt zu machen sucht, so wird man doch selten Jemand finden, der von einem Wege, welcher nicht gut zu treffen ist, eine solche Beschreibung giebt und geben kann, daß man ihn zu finden im Stande ist, Voten mitzu nehmen, und sich den Weg richtig zeigen zu lassen, dürfte in vielen Fällen zu kostspielig seyn, auch kann man diese, selbst für Be zahlung , nicht immer erhalten. Daher sind Wegezeiger ein Dedürfniß, das gewiß jeder Reisende, welchen die Geschäfte von den Chausseen abführten, gefühlt hat. Um die-